Die Eisdiele
Die Sonne scheint mir in den Rücken und wärmt mich an diesem einen Herbsttag. Die Terrasse der Eisdiele am Rotkreutzplatz füllt sich langsam mit den unterschiedlichsten Gästen und ein Kellner, der Dir ein wenig ähnelt, stellt mir diesen wunderschön garnierten Eisbecher hin.Ich spüre sie noch ein wenig nach – Deine Hand auf meiner Schulter, wie sich mich sanft hinunterdrückte und mich in die Knie zwang.
Mit dem langstieligen Löffel lasse ich mir das Zitroneneis auf meiner Zunge zergehen. Tauche tiefer und lecke das Amarena Eis vom Löffel ab. Die Kugel mit dem Heidelbeer Eis tippe ich kurz an, es ist noch ganz hart und Löffel um Löffel zerschmilzt sie in meinem Mund.
Eine kleine Portion von dem Vanilleeis, weich und fast flüssig, vermenge ich mit dem Likör das von dem kleinen Sahneturm tropft. Meine Zungenspitze kribbelt als ich nochmal das letzte bisschen Fruchtsorbet aufnehme.
Die Sahne zerfällt langsam. Das Beste am Eisbecher überhaupt und häufe erst einen Löffel und führe sie an meinen Mund. Ein Klecks landet auf meinem Shirt und mit dem Finger nehme ich ihn auf. Der Fleck wird heute bleiben, denke ich und lecke meinen Finger ab.
Ein wenig beuge ich mich über die gläserne Schale, damit kein weiteres Missgeschick passiert. Die cremige Konsistenz des zerschmolzenen Eis vermenge ich mit der letzten Sahne und löffle alles aus.
Entspannt lehne ich mich zurück in meinen Stuhl und setzte die Sonnenbrille auf.
„Haben Sie noch einen Wunsch?“
Ich zögere kurz.
„Einen Espresso bitte und dann die Rechnung.“