@ Tenshiko
Muss Dir recht geben. Hier wird nicht nur in den letzten Wochen und Monaten aus allen möglichen, meist wie ich meine, unmöglichen, nicht vorhandenen Blickwinkeln über Menschen und ihre angeblichen Unzulänglichkeiten diskutiert.
Die sagen aber, bilden eine Großbaustelle, entsprechen nicht den primären Erwartungen des Gegenübers. Wie ich diese Eigenarten, wenn sie so daherkommen, zum Schießen finde. Ich Kaiser(in) Wilhelm(mine), von Gottes Gnaden, sie mussten auch schon einen weiten Weg gehen, um ihre Existenz und ihre Macht zu begründen
Ja, es wurde seitenweise diskutiert.
Der Begriff Respekt kam in den letzten Monaten, wenn nicht sogar Jahren, fast nicht vor. Doch, sorry, ein mal. Ohne Respekt voreinander läuft aber keine menschliche Beziehung. Gemeint ist gegenseitiger Respekt. Ganz bewusst gegenseitiger Respekt. Ein Respekt ohne Gegenseitigkeit überlebt nicht lange oder macht uns zu etwas, was keiner von uns sein möchte. Zumindest mein Gedanke.
Oder darf Mensch gegenüber Menschen weniger Respekt haben als Mensch gegenüber Menschen? Schuldet sie ihm mehr Respekt, weil er Mensch ist und verdient sie weniger, weil sie Mensch ist? Vergibt er sich was, wenn er zu viel Respekt hat? Ist er dann ein weicher, schwacher Mensch? Hoffentlich merkt jeder, wie bescheuert diese Fragen sind. Schon beim ersten Draufschauen hoffentlich. Aber sicher ist sich Fronsac nicht, wenn er sich die Postings der letzten Monate durchliest. Zumindest fällt es auch ihm immer wieder sehr bewusst auf.
Wir sind Säugetiere. Viel mehr als wir uns das eingestehen.
Unterbewusste Wertschätzungen, unterbewusster Respekt differenzieren und strukturieren nicht nur die Gruppe von Primaten.
Wie kann Mensch annehmen, dass fehlender Respekt nicht auffällt? Vielleicht nicht sofort im Großhirn. Genügend Körperchemie lassen Zweifel erst verblassen. Aber in unseren älteren Gehirnanteilen, unseren animalischen Anteilen mit deren Sensoren, die anders kalibriert sind, beginnen wir zu spüren, dass etwas nicht stimmt.
Ich glaube nicht an die Theorie, dass man Respekt geschenkt und auch nicht umsonst bekommt, sondern das ist ein Gefühl auf Gegenseitigkeit oder es besteht nicht.
Oft bekommt man einen Vorschuss, wenn man Glück, hat einen großen Vorschuss, aber dann muss man im Unterschied von Rösler liefern. Bald liefern. Der Boden, auf dem bevorschusster Respekt ruht, neigt dazu, schnell brüchig zu werden, wenn einer der tragenden Elemente eben nicht mehr trägt. Die Statik der Beziehung beginnt zu erodieren. An einem grundlegenden Baustein, wie es Respekt ist. Die Sensoren aus unserem tierischen Erbe merken dies in aller Regel früher als unsere hochgelobte Vernunft. Zumindest merke ich das recht schnell und distanziere mich merklich. Besonders fällt mir das bei Usern auf, die von ach so großem respektvollem Umgang miteinander sprechen, jedoch jedweden Respekt vor der Andersartigkeit eine jeden Manschens vermissen lassen.
Ich liebe die Mitmenschen gleich welchem Geschlecht und gleich groß, ist der Respekt vor ihnen. Nicht als Dom, Herr oder sonstige Kosenamen, aber vor der Person, diesem spezifischen Menschen.
Und die Menschen um mich herum wissen es, dass diese Basisgefühl im gleichen Maße besteht. Daher ist z.B. Augenhöhe ein Teil meines Respektes. Sie ist da oder nicht.
Das lässt sich emotional nachempfinden und das lässt sich vom Verstand her reflektieren. Ich, nicht ganz, nicht wirklich heil, wenn Kopf und Bauch, Verstand und Seele sich nicht zusammenfinden. Kennt ihr das?
Grundlagen dafür sind sehr einfach und lassen sich in zwei Begriffen fassen, wenn die selbst auch nicht ganz einfach sind. Es sind Liebe und Respekt.
Wie wäre und wie ist es also mit dem altmodischen Respekt vor der Person und dem Leben der/des anderen? Wäre mal eine positive Diskussion.
Wie soll sonst eine Über-Unterordnungs-Beziehung z.B. im BDSM funktionieren, wenn man die Notgeilheit außer Acht lässt und die User, die nur hier sind (Weiblein und Männlein), weil der Fleischmarkt sexuelle Wunscherfüllung leichter macht als mit dem Partner aus der bürgerlichen Alltagswelt mit meinem Hause, mein Segelboot, meine Frau, meine Kinder, mein wirkliches Leben.
Wir könnten alle viel ernsthafter und befriedigender sein, als einen Frisch-Fleisch-Markt am Laufen zu halten und die hormonbildenden Organe für die Langstrecke zu trainieren.
Aber die Reaktionen, bzw. Nichtreaktionen dazu sprechen für sich selbst?
Das Thema ist unerschöpflich wie es scheint. Entweder man hat ihn oder eben nicht. Ich setze es auch gerne gleich mit menschlicher Würde.
Und wenn das Zusammenspiel beider und das Selbstverständnis von beiden gut funktioniert, kann das sogar in den außergewöhnlichsten Situationen nie verloren gehen. Meiner Meinung nach.
Schafft dieses Gefühl eine Tiefe und ein Vertrauen und öffnet Türen, die sonst im Erleben und Fühlen beiden verschlossen bleiben?
So habe ich es erlebt und anders will und kann ich es nicht.
In diesem Sinne….