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Ein Stiefkind der Kommunikation, die Beleidigung…

***an Frau
10.900 Beiträge
Gut @****bor, das habe ich nun kapiert.

Was aber bleibt, was treibt den anderen dazu meinen Beitrag oder meine Meinung als QUATSCH abzuwerten. Er braucht ja meine Meinung nicht zu teilen, aber um eine halbwegs gute Kommunikation im Fluss zu halten muss er doch nicht zu so einer abwertenden Bemerkung greifen.

Das nächste ist nun, bin ich still und reagiere nicht auf den Quatschschreiber. Du kannst Gift darauf nehmen, dass er bei der nächsten Gelegenheit darauf noch einmal zurückkommt und einen zweiten Quatschangriff startet.

Mir ist schon sooooooooooo oft aufgefallen, dass sich hier so Meinungsgrüppchen bilden, die dann auch mal nichts weiter zu sagen haben, als ein paar Smilies in die Runde zu werfen. Bei manchen Threads finde ich es ausgesprochen schade, dass, auch wenn Meinungen konträr sind, es immer wieder zu verbalen Entgleisungen kommt.
oh - spannend!
Aber wie für mich der Faden auch wieder zeigt, wird der Austausch wie immer dadurch beschränkt, dass jeder die Begriffe aus der ihm eigenen Zuordnung benutzt...

„Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.“ auch wieder der Schopenhauer

Egal, wahrscheinlich wäre es sonst auch nicht spannend *zwinker*

@***an

Das andere Zitat verstehe ich so, wenn Du eine hohe Meinung von Dir selbst hast, empfindest Du es als vermessen, dass alle anderen die gleich hohe Ansicht haben sollten. Deshalb erwartest Du es nicht und kannst es gut akzeptieren (empfindest es als normal), dass ein anderer eine weniger gute Meinung von Dir hat.

Daneben sehe ich zwei sehr verschiedene Arten von Beleidigungen: Es gibt die Meinungsäusserungen, die vom Empfangenden nicht als positiv empfunden werden. Das setzt aber wieder voraus, dass eine Erwartungshaltung da ist (war wäre positiv / richtig / nicht beleidigend). Von daher kann ich die "Beleidigung" dazu nutzen, etwas über meine Erwartung zu erfahren.

Oder es gibt Beleidigungen, die sich nicht auf einen Anhaltspunkt beziehen sondern frei in den Raum gestellt werden, die sind für mich ein Zeichen von Unsicherheit, die in Aggressivität mündet.

Letztlich wichtig ist für mich dabei, ist mir der Mensch mit dem ich dabei zu tun habe wichtig. Beleidigen, so das es in meinem Herzen ankommt, können mich nur meine Familie oder mein Partner. Wobei mir ein Freund einmal ein gutes Rezept verraten hat: Wenn er mit seiner Partnerin eine Situation hatte, wo es zu Verletzungen gekommen ist wird hinterher die Situation "analysiert" und geredet: "Wieso war ich beleidigt, verletzt, was ist da bei mir hochgekommen, welche enttäuschte Erwartung steckt dahinter" Und meist kommt dann heraus, es sind noch alte Dinge da, die in einem schlummern und durch die "Beleidigung" aktiviert wurden.

Von daher haben "Beleidigungen" für mich auch ihren Nutzen, als Hinweis darauf, wo bin ich verletzlich und warum.

Daneben habe ich aber auch schon "Beleidigungen" wirklich genossen. Als Spiel, Hochspielen/Übertreiben von Vertrautheit und Offenheit. Wenn das passt und möglich ist, ist es genial.

Zum Thena Beleidigungen hier im JC : Den Thread, wo jemand beleidigt ist und sogar reklamiert, weil er von einer Person mehrfach Antwort bekommen hat, verfolge ich auch. Ich habe jetzt zum ersten Mal die Funktion "ein Profil negativ bewerten" benutzt. Im nachhinein denke ich, die Grenze zwischen Meinungsäusserung und Beleidigung ist dabei schwer zu entdecken und finde, diese Funktion sollte abgeschafft werden. Man kann jemanden ein "ich find Dich gut" schicken und das reicht.

Zum Schluss: Ich mag Kreatives - auch kreative Beleidigungen und Witze, die darauf gründen. Kürzlich habe ich auf einer Autofahrt mit meiner Tochter welche gesucht. Der Tagessieger wurde:

"Dir haben sie den Darm wohl ins Gehirn verlegt"

*mrgreen*
Was aber bleibt, was treibt den anderen dazu meinen Beitrag oder meine Meinung als QUATSCH abzuwerten. Er braucht ja meine Meinung nicht zu teilen, aber um eine halbwegs gute Kommunikation im Fluss zu halten muss er doch nicht zu so einer abwertenden Bemerkung greifen.


die macht, die man anderen gibt, ist die macht, die einem fehlt...


warum wird so viel leid in die welt getragen? *gruebel*
warum wird so viel schlechtes gesagt/geschrieben? *gruebel*

weil der mensch sich behaupten will *klugscheisser*


findet derjenige, der sich behaupten will, einen felsen, an den er seine wellen bresten lassen kann, so wird er sie immer wieder mit aller wucht, diesem felsen entgegenschleudern...

weil er sich bewusst ist, das er den felsen mit stetigkeit aushöhlen kann...
was er davon hat? genugtun, sich behauptet zu haben...

wir menschen ticken so einfach, so berechenbar...
(leugnen dies immer wieder, denn wir sind individuen, die einzigartig sind)
einzigartig ist nur das muster, dem der mensch immer wieder verfällt!

er will sich behaupten und schafft somit neuen raum, für ein gekränktes ego, für leid, für niedertracht...

und dies ist meist nichteinmal auf boshaftigkeit gegründet, sondern allein aus dem wunsch heraus, sich zu behaupten...

bewusst boshaft, sind die allerwenigsten menschen. die meisten, sind sich der konsequenz ihres handelns nicht bewusst.
wie kann auch eine handlung, die zum aufbau, zur stärkung des eigenen ego's dient, schlecht sein...?

wenn man sich dessen bewusst wird, das ein angriff, eine beleidigung, nichts weiter ist, als treppenwitz zur steigerung des anderen ego's, warum so viel energie darin verschwenden...

vergib, dem angreifer...
denn die vergebung, ist die erlösung...

aus ihr entsteht die stärke, die macht, dem standzuhalten, was an widerstand, einem das leben bietet...

leid, ist das, was uns stark macht...

man kann an leid zerbrechen, ohne frage...
aber, wie schon gesagt, ohne leid, keine erfahrung, ohne leid, wissen wir nicht, was liebe ist...

so irrational es auch erscheint, liebe & leid, können nicht ohne miteinander...

sie stützen sich...
wie jeder angriff, auf einen, sei es eine beleidigung, oder ein lebensleid, dazu dient...

sich zu überwinden und gelassenheit, ruhe und demut zu erlernen...
und demjenigen die hand zu reichen, der einem leid zufügen will...

ihn (den erbringer von demütigung & leid) zu verstehen, heißt, sich selbst zu erkennen


*omm*
***an Frau
10.900 Beiträge
Streitkultur
Ich tausche mich gerne aus und was du @****bor so nun über das Hinwegsehen der Wellen schreibt, die meinen (Meinungs)Felsen zum bersten bringen wollen, das finde ich eigentlich schade.

Dann findet ja kein Austausch von unterschiedlichen Meinungen mehr statt. Ich kann schon eine ganze Menge an Kritik vertragen, aber QUATSCH geht meiner Meinung unter die Gürtellinie. Damit kann ich dann schlecht umgehen, weil ich mich da einfach auch nicht ernst genommen fühle. Klar, sehe ich auch das der Quatschschreiber das bewusst macht.

Aber was hat jemand davon? Das ist doch hier eine virtuelle Welt und wenn ich mich über Allerweltsthemen austausche, dann spiegelt sie doch auch nur eben die Allerweltsgesellschaft wieder, quer Beet duch die Gesellschaftsschichten.

Ich wills mal so leise ansprechen, manchmal habe ich das Gefühl, ich sollte doch mit meinen antiquierten Altersansichten mich eher ums Strümpfestricken kümmern *oma*
**S Frau
1.409 Beiträge
Was für ein cooles Thema *g* also ich persönlich schätze den gekonnten Schlag unter die Gürtellinie schon, weil man dabei ja auch einiges über sich selbst lernen kann. Wenn ich merke, dass ich beleidigt bin, gibt mir das ja auch einen Hinweis auf die Soll-Ist-Differenz meiner Person - beleidigt bin ich nur, wenn die Kritik einerseits der Wahrheit entspricht, und andererseits zeigt, dass ich nicht so bin, wie ich gern wäre. Und wenn dem so ist, will ich auch gern nachbessern und bin dankbar über derartige Hinweise (auch wenn die emotional nicht so wirklich angenehm sind).

Mit undifferenzierter Missachtung habe ich dagegen nicht so große Probleme - also wenn jemand Dinge, die so gar nichts mit mir zu tun haben, wie fette Sau oder geldgieriges Miststück zu mir sagt, dann sehe ich, dass da irgendwo ein Missverständnis passiert ist und wenn ich den/diejenige, der/die das von sich gegeben hat, nicht völlig uninteressant finde, versuche ich, das Missverständnis zu klären, aber ansonsten interessieren mich solche Aussagen schlichtweg nicht.

Und diese ewige political correctness langweilt mich zu Tode, Klartext reden, ein ehrliches Feedback geben und bekommen, finde ich wesentlich spannender, Pack schlägt sich, Pack verträgt sich - und eine Beleidigung ist erstmal ein Zeichen von Interesse, da hat jemand mich oder das, was ich von mir gebe bemerkt und das kann man, wenn sich das Interesse auf Gegenseitigkeit beruht, zum Anlass dazu nehmen, sich miteinander zu beschäftigen. Mir ist eine Beleidigung, die von Herzen kommt, allemal lieber als ein geheucheltes Kompliment.

Wobei sich eine Beleidigung dann schon auf die konkrete Person beziehen sollte. Also jemanden vor der Gruppe runterzumachen, nur damit man selber die Lacher auf seiner Seite hat und sich vor der Gruppe profilieren kann, sowas mag ich nicht. Sehe ich hier dann und wann bei den Männern, so eine Art Hahnenkampf, ein Mann bekommt von einer Frau einen Dämpfer und alle Männer treten nach - hab ich hier aus Versehen auch mal ausgelöst, obwohl ich das gar nicht wollte und das ist mir peinlich (hab mich per CM dann bei demjenigen natürlich auch entschuldigt). Das poste ich hier nicht, aber, wenn das Link-Anhängen funktioniert, ein anderes Fettnäpfchen, in das ich getreten bin *zwinker*
Ob und wann jemand durch das Handeln eines anderen beleidigt ist, liegt doch immer an der Sensibilität der Person, die sich beleidigt fühlt. Und woher soll will ein anderer denn wissen, welchen Sensibiltätsgrat sein "Gegenüber" hat. In sofern wird der Eine beleidigt sein, während der Andere über das gleiche Vorkommnis herzhaft lacht.

Ob mich hier im Joy schon einmal jemand beleidigt hat? Eher sehr selten, wobei ich durch meine Art andere sicher häufiger.

Business Er
@evian
Ich halte es wie JCS: Klartext reden ist klasse!

Und mit einem ehrlichen Idioten, der mir sagt: "He, alles Quatsch bei Dir" kann ich wunderbar umgehen. Ein Graus sind mir die unehrlichen Idioten, bei denen man nicht weiss, woran man ist.

Hatte ich hier auch mal in nem Thread so geschrieben:

Daneben gibt es Leute, die sich in meinen Augen hier heftigst "geoutet" haben "zeig mir deine Schwäche und ich hau dir heftig drauf"

Danke! Gut zu wissen, wozu jemand fähig ist...

Und das meine ich auch so, ich bin sehr dankbar, wenn jemand so offen seine unangenehmen Seiten offenbart.
Die Freunde nennen sich aufrichtig; die Feinde sind es: daher man ihren Tadel zur Selbsterkenntnis benutzen sollte, als eine bittre Arznei

Aphorismen zur Lebensweisheit, Insel Verlag, Frankfurt/M., Leipzig, 1976, S. 187
***an Frau
10.900 Beiträge
Sagen wir es mal mit Balu
zumindest in Abwandlung

Probier´s mal mit Gelassenheit *genau*
Also jemanden vor der Gruppe runterzumachen, nur damit man selber die Lacher auf seiner Seite hat und sich vor der Gruppe profilieren kann,

...das scheint mir die Regel zu sein, wie hier im Forum, so auch im realen Leben.

Eine "Beleidigung" ist für mich der Tritt unter die Gürtellinie, meistens bar jeglicher guten Argumente. Oft mit dem Ziel, den anderen klein zu machen und sich selber groß.

Alles andere empfinde ich eher als "Streitkultur" um seinen Standpunkt zu verteidigen oder manchmal sich einfach mal zu "reiben". Dies wiederum kann viel Spaß machen, ist wie ein verbales Tennisspiel.

Wo die Gürtellinie verläuft, ist bei jedem Menschen unterschiedlich - sie zu beachten wäre mein Herzenswunsch.

*wink*
Kreuz
vergib, dem angreifer...
denn die vergebung, ist die erlösung...

aus ihr entsteht die stärke, die macht, dem standzuhalten, was an widerstand, einem das leben bietet...

leid, ist das, was uns stark macht...

man kann an leid zerbrechen, ohne frage...
aber, wie schon gesagt, ohne leid, keine erfahrung, ohne leid, wissen wir nicht, was liebe ist...

so irrational es auch erscheint, liebe & leid, können nicht ohne miteinander...

sie stützen sich...
wie jeder angriff, auf einen, sei es eine beleidigung, oder ein lebensleid, dazu dient...

sich zu überwinden und gelassenheit, ruhe und demut zu erlernen...
und demjenigen die hand zu reichen, der einem leid zufügen will...

ihn (den erbringer von demütigung & leid) zu verstehen, heißt, sich selbst zu erkennen

Ich lese hier "leise" mit und möchte nur mein Kompliment für mutabor
Beitrag hinterlassen. *spitze*
Sehr passend und auf den Punkt gebracht.

Sinnesrausch
********2_by Mann
1.813 Beiträge
@Guru
vergib, dem angreifer...
denn die vergebung, ist die erlösung...

ihn (den erbringer von demütigung & leid) zu verstehen, heißt, sich selbst zu erkennen

Ja is denn heit scho Weinachten... *floet* . Liebes Christ...äh mutaborkind. Lese Deine Metaweißheiten ja meist recht gerne, auch wenn ich damit nix anfangen kann. Aber gut unterhaltend finde ich es schon meistens. Hier zwei kleine Beispiele. "die Vergebung ist die Erlösung", nicht schlecht. Jeder Mensch hat halt so seine individuelle Prägung gelle, offensichtlich wirken bei Dir immer noch die Erlösungsfantasien. Würde mich mal interessieren warum jemand, der ständig erklärt mensch müsse sich selbst stellen, mit sich ins Gebet gehen, Beleidigungen als Selbstbehauptung ansehen etc.pp. so etwas dann benötigt. Also den "Trost" der "Erlösung" bzw. als logische Folge Paradiesschwärmereien? Wozu? Du bestehst doch immer darauf alle Menschen zu erklären und festzustellen wie einfach wir gestrickt sind. In dem Punkt gebe ich dir recht, ich glaube ausschließlich an ein Leben vor dem Tod, ergo nach dem Tod bin ich Würmerfutter und fertig - so einfach ist das.
Durch jemanden der mich beleidigt, bzw. es versucht, mich selbst zu erkennen halte ich schon für eine sehr ambitionierte Aussage. Mag bei Dir so sein, leider wird das aus Deinen Posts nicht deutlich. Also ob Du von Dir, mit Deiner persönlichen Erfahrung und Prägung sprichst. Liest sich immer wie eine Komplettanalyse der Menscheit. Oder den Joylern den Spiegel vorhalten. Vielleicht könnte manchmal ein eigener Blick in den Spiegel nicht schaden *huebschmach* .
Ganz abgesehen davon finde ich derartige "Analysen" ohne sozialen, politischen, historischen Kontext ziemlich daneben. Aber sehr erheiternd sind sie alle mal...
Ganz allgemein zum Thema Beleidigungen würde ich sagen, wer es braucht bitteschön. Ich versuche eigentlich immer , auf den Inhalt einzugehen und bei Bedarf diesen zu zerlegen. Bis ich ausfallend dem Menschen hinter der Meinung gegenüber werde, muß schon viel passieren, da ich weder Ehre noch Stolz besitze. Halte es da mit meiner Oma selig " Dummheit und Stolz sind aus demselben Holz".
Außerdem glaube ich an die Kraft der Argumente und solange ich viel Gegenwind spüre weiß ich, daß ich richtig liege. Es ist auch kein Problem sich mal zu verrennen, nur verlaufen sollte sich mensch nicht.
Grüße in den Elfenbeinturm *omm* .

gruß,
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
@mutabor
Die Freunde nennen sich aufrichtig; die Feinde sind es: daher man ihren Tadel zur Selbsterkenntnis benutzen sollte, als eine bittre Arznei

wenn Selbsterkenntnis doch nicht immer mit solch argen "Geburtsschmerzen" verbunden wäre - wieviel schöner lebt es sich doch im Selbst-Schein *omm* wenn der Schein von "lieben Groupies" regelmässig poliert wird ... *zwinker*

Wirklich beleidigen kann mich sowieso nur jemand, der mir emotional nahe steht und da fallen dann schon mal ca. 99,8% aller JOY'ler raus ...

Den Rest hat @*****har hier schon mal thematisiert:
Warum so empfindlich?
Warum so empfindlich?|TEil 2|

Erwin
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Der Knackpunkt an Beleidigungen ist, dass diese darauf abzielen, negative Gefühle zu übertragen und diese anderen aufzuzwingen. Aus diesem Grund sind sie bei all ihrem Unterhaltungswert, bei vielen so moralisch verteufelt. Doch wie schon erwähnt, gehört zu einer Beleidigung immer auch ein Beleidigter, der sich maßlos im Ehrgefühl verletzt fühlt.

So schreibt Brian in seiner Eingangspost. Genau da sehe ich ein Grundproblem. Es kommt meiner Meinung nach nicht nur darauf an warum jemand beleidigt wird, sondern zusätzlich auch das wie. Es gibt eigentlich viele verschiedene Beleidigungen. Also wenn wir uns hier im jc bei Themen wie "kann man mehrere lieben?" die Dinger um die Ohren hauen, ist das meist recht lustig. Oder wenn ich dem Metaborguru vor die Füße pi..e... *floet* . Auch wenn manche dann schon richtig giftig werden, dann ignoriere ich das meistens. Oder steh vom PC auf. Deshalb finde ich, kann es hier ruhig a bissl rauchen... *barbar*
Es gibt aber auch (reale) Beleidigungen die rassistisch, sexistisch oder z.B. schwer homophob sind. Wie bei uns im Bus mal ein afroamerikanischer Mensch angepöbelt wurde. Wir haben das noch hinbekommen, aber das war nur Glück. Oder wenn behinderte Menschen beleidigt werden ...usw. Meistens folgt ja den verbalen Entgleisungen dann auch noch die tätliche. Was sollen also Leute die derart beleidigt werden mit Thesen wie " zum Beleidigen gehört auch ein Beleidigter " anfangen? Wenn ich den Faden weiterspinne müssten diese Leute ja zu der Erkenntnis kommen, sie als Mensch, Person sind das Problem. Und das ist ja dann Rassismus hoch zehn.
Also Menschen wegen ihrerselbst abzulehnen. Deshalb gibt es für mich Beleidigungen und Beleidigungen. Und nicht alle kann bzw. werde ich tolerieren. Niemals.

gruß,
**S Frau
1.409 Beiträge
@***su: klar, das sehe ich auch so, nicht jede beleidigung ist konstruktiv und hilft einem dabei, was über sich zu lernen, rassistische oder sexistische beleidigungen sicher nicht. eine freundin von mir, die als anwältin in einer internationalen großkanzlei gearbeitet hat, musste sich zum beispiel mal ernsthaft von einem kollegen anhören, dass der fall jetzt zu komplex wird und dass er das ganze deshalb nicht mehr weiter mit ihr, sondern lieber mit einem männlichen kollegen besprechen will - daraus kann man natürlich nichts sinnvolles über sich selbst lernen, da hat sie ja nur erfahren, dass sie eine frau ist (aber das wusste sie schon vorher), und dass ihr gegenüber frauen für geistig minderbemittelt hält. im privatleben kann man über sowas schmunzeln, aber im beruf ist das schon sehr ärgerlich.

und wenn dunkelhäutige in der u-bahn wegen ihrer hautfarbe angepöbelt werden und da dann sogar noch eine körperliche eskalation droht, ist das natürlich mehr als ärgerlich.

konstruktiv sind beleidigungen nur, wenn sie sich auf etwas beziehen, was jemand gesagt oder gemacht hat, wenn sie aus vorurteilen heraus entstehen, sind sie einfach nur daneben.
****un Paar
14.774 Beiträge
wir können uns überhaupt nicht vorstellen, dass irgendwelche beleidigungen per se konstruktiv sind bzw. sein können.. bei kritik sieht das allerdings schon anders aus!
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
@JCS
...daraus kann man natürlich nichts sinnvolles über sich selbst lernen, da hat sie ja nur erfahren, dass sie eine frau ist (aber das wusste sie schon vorher), und dass ihr gegenüber frauen für geistig minderbemittelt hält. im privatleben kann man über sowas schmunzeln, aber im beruf ist das schon sehr ärgerlich.

das kann so stimmen, muss aber doch nicht *nixweiss*

Mir erscheint es auch im Berufsleben völlig normal, dass Menschen ihre Grenzen haben und einige qualifizierter sind für gewisse Aufgaben, als andere. Und ebenso wie es pauschale Vorurteile Frauen gegenüber gibt, gibt es pauschales "emanzipatorisches" weibliches "Beleidigtsein", selbst wenn eine reale Minderqualifikation gegeben sein sollte. Ohne konkrete Einzelfallbetrachtung wird man mit stereotypen "Beurteilungen" also höchstens seine eigenen Vorurteile irgendwie bestätigt sehen wollen - und damit aber einen (Selbst-)Erkenntnisgewinn vermeiden *zwinker*

Erwin
**********r6671 Paar
2.615 Beiträge
... und darf man einen „suboptimal gebildeten Menschen“ als „Dummkopf“ bezeichnen. ...

Sobald dieser Mensch eine Uniform trägt, auf der ein Wort mit 7 Buchstaben steht, mit Sicherheit nicht mehr. Denn schon hat man die schöne Sonderform der Beamtenbeleidigung. Das besonders lustige an dieser ist der Umstand das man auch sogleich den Staat mitbeleidigt.
Das bedeutet: Diese Uniform ist ein Heilmittel gegen Dummheit ... oder so.

Beleidigung durch Ehrabschneidung ... da ist es doch sehr oft zu "bewundern", das sich genau die Personen sofort beleidigt (und in ihrer pers. Ehre verletzt) fühlen, die anderen Menschen gegenüber ein äußerst ehrloses Verhalten an den Tag legen.
********2_by Mann
1.813 Beiträge
musste sich zum beispiel mal ernsthaft von einem kollegen anhören, dass der fall jetzt zu komplex wird und dass er das ganze deshalb nicht mehr weiter mit ihr, sondern lieber mit einem männlichen kollegen besprechen will - daraus kann man natürlich nichts sinnvolles über sich selbst lernen, da hat sie ja nur erfahren, dass sie eine frau ist (aber das wusste sie schon vorher), und dass ihr gegenüber frauen für geistig minderbemittelt hält. im privatleben kann man über sowas schmunzeln, aber im beruf ist das schon sehr ärgerlich.

Ich wage aus dem Textinhalt heraus mal die gewagte Prognose, daß der Typ sie abgelehnt hat nicht weil sie qualitativ schlechter war als ihr Kollege, sondern das falsche Geschlecht hatte. Deshalb stimme ich mit JCS völlig überein, daß solche Beleidigungen nur eines aufzeigen, nämlich das sie diskriminierend sind. Das ist der einzige Erkenntnisgewinn, den mensch daraus ziehen kann, finde ich.

gruß,
**S Frau
1.409 Beiträge
@***in: natürlich kann es sein, dass sämtliche frauen, die in der großkanzlei meiner freundin arbeiten, ihren männlichen kollegen fachlich nicht das wasser reichen können (halte ich für einigermaßen unwahrscheinlich, aber theoretisch nicht ausgeschlossen) - aber auch dann ist das argument, dass der fall zu komplex ist, um ihn mit einer frau zu besprechen, nicht schlüssig sondern vorurteilsbehaftet.

wenn er gesagt hätte, er will den fall nicht mit ihr besprechen, weil sie in dieser und jener sache fehler gemacht hat und er deshalb denkt, dass ihre kompetenz nicht ausreicht, wäre das völlig ok gewesen und eine kritik, aus der sie hätte lernen können.

aber ihr einfach die juristische kompetenz abzusprechen, weil sie eine frau ist - also das ist jetzt kein treffsicherer schlag unter die gürtellinie, der einem die eigenen unzulänglichkeiten vor augen führt, sondern einfach nur ein bisschen dämlich, etwa genauso, wie einem schwarzen die juristische kompetenz abzusprechen mit dem argument, dass neger besser fußballspielen als denken können. die hat ihr staatsexamen mit großem prädikat gemacht und gehört zu den besten zehn prozent ihres jahrgangs, das war bei dem typen, der die aussage gemacht hat, nicht der fall - klar gibt es einige dinge, in denen männer einfach besser sind als frauen und umgekehrt, aber jura gehört da denke ich nicht dazu.
**********r6671 Paar
2.615 Beiträge
... wir können uns überhaupt nicht vorstellen, dass irgendwelche beleidigungen per se konstruktiv sind bzw. sein können..

Das denke ich auch.
Beleidigungen sind in meinen Augen weder konstruktiv, noch in irgend einer Form der Entwicklung der anderen Person dienlich. Sie sind einfach nur eines: Beleidigend - und das ja aus "gutem" Grund. Entweder soll der andere aufs Tiefste getroffen werden (dementsprechend hat eine Beleidigung, die nicht auffält, wohl ihren Sinn verfehlt) oder aber sie soll durch Bloßstellung der anderen Person zur Unterhaltung anderer beitragen.
Ob der jetzt daraus etwas lernt - ich bin geneigt das zu bezweifeln.
*********Nacht Mann
40 Beiträge
ich persönlich ziehe eine aus Emotionen erweckte Beleidigung immer geheuchelter Freundlichkeit vor. Besonders dann wenn in der emotional geäußerten Beleidigung auch ein Kern an Wahrheit enthalten ist.

Bei ner Beleidigung kann man sich wenigstens noch hinterher dafür entschuldigen, während bei der politisch korrekten geheuchelten Freundlichkeit es vermutlich nicht mal bemerkt wird, dass man gerade aufs übelste betrogen wurde.

Aber ich weiß, das ist nicht das allgemein anerkannte. Wir heucheln und betrügen uns lieber gegenseitig, hauptsache man hat ein gutes Gefühl dabei, nicht wahr?
****un Paar
14.774 Beiträge
Aber ich weiß, das ist nicht das allgemein anerkannte. Wir heucheln und betrügen uns lieber gegenseitig, hauptsache man hat ein gutes Gefühl dabei, nicht wahr?

der kern einer wahrheit muss nicht zwangsläufig beleidigend ausgesprochen werden. es gibt auch leute, die können anders. nur weil du vielleicht nicht in der lage dazu bist, trifft es nicht für jeden zu!
*********Nacht Mann
40 Beiträge
ui, da weiß wohl jemand, was ich so kann und nicht kann, oder war das etwa eine in Freundlichkeit getarnte Beleidigung? Oder wieso versucht man mich auf persönlicher Ebene anzugehen, getarnt mit einem freundlichen "vielleicht", nur weil ich meine Sicht dazu geäußert habe.

Habe ich etwa was gesagt, was ich nicht sagen darf?

Siehst du...genau solche Sätze meine ich, demnach danke für das Beispiel.
*****y_I Frau
7.646 Beiträge
was nicht ist, kann ja noch werden... so denken sicher viele, wenn sie solange schmollen bis sich der andere entschuldigt.Oft weiß derjenige gar nicht wofür, ihm ist keine Sensibilitätsgrenze angeboren?
Hier im virtuellen doch oft zu lesen.

Für mich ist eine "gewisse Art Kritik" keine Beleidigung, sie regt an zum Nachdenken.
Wo man sich nicht "treffen" lässt ist man m. E. unangreifbar, gleichzusetzen mit Selbstbewusstsein.
Warum also zetert man oft/grundsätzlich zurück?

Ich bin ein Mensch der nicht nachtragend ist, gehe aber trotzdem in mich, wenn es so scheint als hätt ich dem Gegenüber unrecht getan(was gedanklich schwer nachzuvollziehen ist, sofern sich die /der andere ins Schneckenhaus zurückzieht)
Woher weiß man dass der , der beleidigt es besser weiß?

Beleidigt sein kostet eine Menge Energie, die ich z. Bsp. lieber gern anders einsetze.
Ehrlichkeit und Direktheit sind Dinge die andere schnell als Beleidigung auffassen.Sie sind auch dann oft nicht in der Lage den tieferen Sinn zu erfassen. Eine Sperre wird aufgebaut, nach dem Motto" es kann nicht sein, dass er/sie Recht hat.
Ist es ein Zeichen von Schwäche wenn dann die Argumente ausgehen und geblockt wird, oder ist es ein Zeichen von innerer Stärke?
Sind eigentlich Frauen schneller beleidigt als Männer?
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