...
Der Reflex der Eitlen
Ich erlaube mir mal einen Auszug zu einer Kritik zu "Karl Kraus und die Eitelkeit" hier zu kopieren...
Reflex der Eitelkeit
Die Welt, die im Gewande lebt,
nach Genuss und Gewinn und nach Würden strebt,
an der Macht und am Schein, an der Meinung klebt,
ihr Nichts erhebt und vor nichts erbebt
und sich dünkt der Schöpfung Scheitel –
sie sagt, weil ich sah, wie sie, diese Welt,
sich täglich mit sich zufrieden stellt
und sich weitaus besser als mir gefällt,
der sie nicht für die beste der Welten hält:
ich sei eitel
Karl Kraus
Er war sich das Maß aller Dinge, musste sich das wohl sein, um als orthodoxer Einzelgänger sein Gleichgewicht unerschüttert zu bewahren
Alfred Polgar
Es gibt wohl keinen Vorwurf, der das Prinzip der Gegenprojektion in seiner Banalität dermaßen bestätigt, so sehr auf die Vorwerfer zurückfällt wie der der Eitelkeit. Der Eitelkeit, der Egomanie, des Narzissmus. Eine narzisstisch gestörte Gesellschaft muss ihre zwanghafte Sucht nach wechselseitiger Bestätigung sowie ihr Drängeln um knappe Ressourcen als sozialen Sinn tarnen, um jeden, dem genug Kraft und Geist geblieben ist, sich dieser Konformität zu entziehen, mit der Eitelkeitskeule zu prügeln.
die gesamte Kritik findet man im Augustin, einem Boulevardblatt in Österreich...
Das Prinzip der Eitelkeit, der Reflex auf eine Argumentation, einer Kritik, einer banalen, ja manchmal sogar verwerflichen Aussage kannst du rückwärts lesend hier bei allen hier im Thread beteiligten erkennen, inkl. meiner Person...und
garantiert bei vielen, die hier auf eine hoffentlich amüsante Weise mitgelesen haben, denn anders kann man diese sehr oft sinnentleerten Beiträge hier kaum noch bewerten.
Es ist ein virtueller Raum und nichts davon besagt wie Menschen hier real leben oder tatsächlich sind.
Was meinst du Lachatte, warum ich das hier mit einen Theaterstück verglichen habe?....
wir hatten hier alles dabei, von einer Hobbyhure, dem Leiden einer Escortdame, über einen Hausmeister, einem Doc ohne IQ, einem Prof und Bänker ohne EQ, ja sogar ne dankende Seeligsprechung ohne Erlaubnis aus dem Vatikan, Ironie, Zynismus, Rollenspiele, austauschbare Figuren, gewagte Regieanweisungen, denen man problemlos folgte aber auch Kritiker, die veranlassten, punktuell die Gedanken, den nächsten Akt ganz anders zu gestalten.
Das Stück neigt sich dem Ende und glaube mir, jeder hier lebt real eine völlig andere Welt, die und das erstaunt, wir glauben zu kennen und es doch nicht können und es dennoch wagen, ein Urteil zu erheben.