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Beziehung mit einer unheilbar erkrankten Person eingehen?

******r35 Mann
759 Beiträge
@******_wi
Gute Massnahme!
********a_97 Frau
35 Beiträge
@******r35 und @******_wi , entschuldige bitte wenn ich zu direkt Frage, aber was eine gute Maßnahme, wenn man Fremde Menschen bloßstellt oder sie wie eine Sehenswürdigkeit behandelt? Ich wohne ich Frankfurt und was im Bahnhofsviertel passiert ist einfach nur schlimm und traurig. Diese Menschen haben ihre Situation gewählt, dass gibt aber niemandem von uns das Recht sie zu beurteilen. Es gibt viele andere Möglichkeiten {Beratungsstellen,Videos, Anlaufstellen die Kontexte für Kinder und Jugendliche aufgearbeitet haben} seinen Kindern aufzuzeigen, dass Sucht Konsequenzen hat. Eine Traumatisierung oder ähnliches zu riskieren, ganz abgesehen vom Gefahren Potenzial das von einem Besuch im Bahnhofsviertel ausgeht, finde ich eher sinnbefreiend.
******r35 Mann
759 Beiträge
Du kannst das sehen wie Du willst. Ich sehe das so, dass sich das in der Öffentlichkeit abspielt und wenn ich nicht will, dass meine Handlungen gesehen werden, dann mache ich es nicht mitten auf dem Gehweg. Natürlich sollte man sich nicht hinstellen und mit dem Finger auf die Leute zeigen und laut über sie herziehen. Aber das setze ich voraus, das saboli_wi das nicht gemacht hat, alleine schon deshalb, weil es dann wirklich gefährlich würde.
Ich sehe es jedenfalls als heilsame Aktion.
Suchtkrankheiten hatte ich so gar nicht auf den Schirm. Hier würde ich dann wohl auch ein Beziehungsabruch in Erwägung ziehen, wenn sich zeigt das die Sucht nicht verlassen werden will.

Denn auch ein Süchtiger sollte seine Verantwortung und die daraus ableitenden Konsequenzen tragen. Man kann es zwar schön auf die krankhafte Sucht schieben, aber genau betrachtet kann das nicht zu 100 % zählen. Wie hoch ist der Eigenanteil die Sucht von sich ab zulegen? Will man das überhaupt?

Frage: Wenn ich jemanden liebe der Süchtig ist, dann irgendwann dem psychischen Druck nicht mehr standhalte und dann gehe, wird man bestimm auch nicht selten als egoistisch beschimpft. Weil ja der andere nichts dafür kann. Es ist ja die krankhafte Sucht.
Und wie hoch ist die Verantwortung des Suchtopfer, eben nicht auf die Sucht zu verzichten,auch aus Liebe heraus damit aufzuhören?

Ist es die Lebensaufgabe und Verantwortung des anderen, die Sucht mittragen zu müssen? Wieso wäre dieser verantwortlich dafür ,wenn der Süchtige nicht loskommen möchte? Es ist nicht die Aufgabe des anderen die Sucht des Süchtigen zu bekämpfen. Das ist die des Süchtigen selber.

Wer will findet Wege, wer nicht will findet Ausreden.
******eme Frau
12.203 Beiträge
Aufgrund meiner Erfahrung zu genau diesem Thema bin ich etwas hin-und hergerissen, ob ich mich auf so eine emotionale Achterbahn noch einmal "vorurteilsfrei" oder so unbefangen wie damals einlassen würde.

Als ich meinen Exfreund kennenlernte wusste ich von Anfang an wohin die Reise hingehen würde. Zu diesem Zeitpunkt hatte er schon drei Operationen am Kopf hinter sich. Die große Narbe war für jeden ersichtlich! Er hat nichts verschwiegen oder beschönigt.

Auch wenn der Kopf vielleicht sagte "nein", wenn die Füße rennen wollten, aber das Herz stillstand, war die Entscheidung für uns längst gefallen.

Die uns verbliebenen vier Jahre waren nicht einfach. Manchmal belasteten die Sorgen den Alltag mehr als dass Freude aufkam. Jemanden den man liebt in den Tod zu begleiten und selbst noch weiter zu existieren ist ein enormer Kraftakt.

Diese gemeinsame Zeit habe ich aber auch in sehr warmer und von echter Zuneigung bestimmter Zeit in Erinnerung. Ich durfte dadurch erfahren, dass ich Kraft und Energie für zwei habe. Ich habe gelernt mit Einschränkungen, dem Kopfschütteln anderer, dem Aussieben von Freundschaften, Unverständnis, aber auch mit viel Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit umgehen zu können.

Erst nach seinem Tod konnte ich mich wieder etwas mehr auf mich und meine Bedürfnisse konzentrieren.
Eine lange Zeit habe ich mich neu sortieren müssen. Mit der Trauer und dem Verlust leben gelernt.

Aber ich habe auch viel "gewonnen". Innere Gelassenheit zum Beispiel! Nichts kann mich mehr so sehr aufregen oder aus dem Konzept bringen.

Und es sind durch ihn auch Menschen in mein Leben getreten, denen ich in anderer Situation nicht so vorbehaltlos entgegen getreten wäre. Seine Exfreundin zum Beispiel ist durch ihre Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft in den schweren Tagen zu einer echten Freundin für mich geworden.

Aber wie schon oben gesagt wüsste ich nicht, ob ich freiwillig nochmals eine Beziehung eingehen würde, bei der das Ende durch Tod schon vorprogrammiert wäre ?

Wer weiß? Da das Leben so oder so endlich ist!
Ich habe es auch schon gesehen das der Kranke den gesunden Partner überlebt hat.

Der Tod ist nur eine Armlänge entfernt, von jedem einzelnen.
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Zitat von ********a_97:
@******r35 und @******_wi , entschuldige bitte wenn ich zu direkt Frage, aber was eine gute Maßnahme, wenn man Fremde Menschen bloßstellt oder sie wie eine Sehenswürdigkeit behandelt? Ich wohne ich Frankfurt und was im Bahnhofsviertel passiert ist einfach nur schlimm und traurig. Diese Menschen haben ihre Situation gewählt, dass gibt aber niemandem von uns das Recht sie zu beurteilen. Es gibt viele andere Möglichkeiten {Beratungsstellen,Videos, Anlaufstellen die Kontexte für Kinder und Jugendliche aufgearbeitet haben} seinen Kindern aufzuzeigen, dass Sucht Konsequenzen hat. Eine Traumatisierung oder ähnliches zu riskieren, ganz abgesehen vom Gefahren Potenzial das von einem Besuch im Bahnhofsviertel ausgeht, finde ich eher sinnbefreiend.

@********a_97
Ich bin Frankfurter. Dort geboren und immer noch dort gemeldet.

Frankfurt geht seit vielen Jahren einen liberalen Weg in Bezug auf Drogenkonsum. Will den Süchtigen Raum, medizinische und soziale Anlaufstellen bieten, um mit der überwachten Zurverfügungstellung von Spritzbesteck zumindest hygienische Bedingungen des Eigenkonsums zu bieten, anstatt sie wie früher zu vertreiben. Hat(te?) auch ein groß angelegtes Methadonprogramm. Die Beschaffungskriminalität ist damit genauso runtergegangen wie die Zahl der Infektionen aufgrund von unhygienischen Bedingungen.

Und ja, es gibt die andere Aufklärung. Aber ein Jugendlicher, der das nur theoretisch erklärt bekommt, in Oberursel (reicher Hochtaunuskreis, 8 Minuten mit der Bahn entfernt), wo die Welt weit mehr in Ordnung ist als in Frankfurt, in die Schule geht, weil als F-Heddernheimer nur ein Frankfurter Gymnasialplatz in Unterliederbach (45 Minuten Fahrt, aber in Frankfurt, Juchu!) verfügbar war, für den ist das wie Sex: Theoretisch wird es einem überall erklärt, die Erfahrungen muss man jedoch selbst machen und viele sind beim ersten Mal wie überfordert. Nur ist jedem klar, wie der Super-GAU "Erster Sex = Schwangerschaft oder HIV" verhindert werden kann. Für manche Suchtmittel gibt es gar nichts dagegen, außer "Nein" zu sagen. Das wollte ich beim Thema Drogen erreichen. Und dazu stehe ich.

Was hilft es denn, wenn ich hinterher ihr an den Kopf schmeiße, dass ich ihr das auch vorher hätte sagen können?

Und: Wird man traumatisiert, wenn man von seinem Vater im Familienauto langsam durch einen anderen Stadtteil gefahren wird und dort das reale Leben sieht? Wo man alles fragen kann, wo man sogar die Angst genommen bekommt, bei einer wenig akzeptierten späteren Berufswahl abgelehnt zu werden?

Dann wäre die unverzichtbare Erklärung einer Fußgängerampel an einer von Autos befahrenen Straße für ein kleines Kind auch grundsätzlich ein traumatisches Erlebnis.

Ich halte das Bahnhofsviertel im Übrigen für recht sicher. Selbst als Familie und zu Fuß. Da hätte ich Null Bedenken bis zum späten Abend. Das liegt auch an der hohen Dichte der Polizeipräsenz. Nach Mitternacht mag das anders sein. Da hilft aber auch die grundsätzliche Wachsamkeit, die ich als Großstädter und im Nordend der 70er Aufgewachsener immer automatisch an den Tag lege. Frankfurt ist auch schon lange nicht mehr die Hauptstadt des Verbrechens und hatte noch nie No-Go-Areas.

Aber das Rotlicht und die Süchtigen, die sind beide unübersehbar dort. Natürlich schaut man dann auch dorthin. Das ist in Hamburg auf der Reeperbahn nicht anders.

Den Kindern das vorzuenthalten, sie darüber im Unklaren zu lassen, kann auch nicht Teil des Erziehungsauftrags sein.
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