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Bondage ist nicht zwingendermaßen Teil von BDSM, oder?

*******xty Frau
1.387 Beiträge
Ich schaffe das auch ungefesselt, mich verwöhnen zu lassen, ohne dabei aktiv zu sein.. das meiste was hier propagiert wird ist (persönliche Meinungsäusserung) völlig überflüssig- das braucht es nicht für ein gedeihliches Miteinander, schönen sex, erotik...

Ich vertrete eher das minimalistische Prinzip.

Wenn ich mich hier durch die Foren bewege, was alles an Sextoys , Spielzimmern, Spezialseilen, Aufhänge- Vorrichtungen, Andreaskreuzen, Gyn- Stühlen und so weiter angeschafft wird frage ich mich schon: Ist das was für mich. Und da ich nun schon seit 50 Jahren plus Sex praktiziere - das ist eine Ich- Botschaft: Ich brauch das alles nicht. Mir reicht ein intelligenter Mann der in meinem Alter noch viril ist ( Anstellwinkel über der Horizontale) und das wars dann schon.
*******Punk Frau
5.586 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Bei diesem Definitionskram gibt es verschiedene Schwierigkeiten.
Zum einen ist Bondage natürlich rein begrifflich Teil von BDSM, weil das B für Bondage steht.
Das ist also so ähnlich, wie Lesbischsein Teil von LGBTQ ist.

Aber genauso gibt es Lesben, die sagen würden, sie sind kein Teil der LGBTQ-Szene.
Damit wollen sie meist folgendes sagen: Sie kennen kaum andere Lesben, sind weder auf LGBTQ-Veranstaltungen noch politisch für die Szene aktiv, finden diese Szene vielleicht sogar doof und wollen einfach nur ein Cocooning Couple sein, alle anderen LGBTQs können ihnen den Buckel runter rutschen!

Und insofern gibt es sicherlich Bondagefans, die nur Bondabe vom BDSM mögen und das auch eher sportlich oder spirituell durchführen und gar nicht sexuell oder mit Machtgefälle. Die können dann mit DS und SM gar nix anfangen und finden den Teil der Szene doof und wollen mit diesen Lederleuten nix zu tun haben. Alles überspitzt beschrieben - aber ihr versteht was ich meine.

Diese Leute machen also Bondage, würden sich aber nicht als Teil der BDSM-Szene sehen und niemals sagen, sie seien BDSMer*in. Somit ist ihr Hobby ein Teil des BDSM aber sie sehen sich nicht als Teil der Szene.
(Manchmal schwingt da auch so ein nicht immer positives Abgrenzungs-Bedürfnis mit:
"Mit Leuten, die ihre Partner schlagen oder Macht ausüben, will ich nicht in einen Topf geworfen werden.")

Warum das "nicht immer postiv" vor dem Abgrenzungs-Bedürfnis?
*****ope Mann
115 Beiträge
Ich denke, man kann hier entweder in den Kategorien Spiel und Spaß, mehr oder weniger wissenschaftliche Begriffsdefinitionen oder Weltanschauung denken. Nur beim Fesseln kann man sich auch für Kunst bzw. Optik oder für großflächige Stimulation des Körpers entscheiden. Ich habe mich für Kunst, Stimulation, Spiel und Spaß entschieden.

Rein nach der Begriffsdefinition BDSM steht B für Bondage. Der Gesamtmenge kann man Bondage getrost zuordnen. Ich kenne auch niemanden, der sich ohne sonstige Gefühle als Schaufensterpuppe für einige Stunden ohne weitere Motivation zur Verfügung stellt. Gefühle sind immer dabei. Ich kann in meine Spielpartner nicht rein schauen, sehe aber sehr wohl deren Reaktionen. Aber ich habe selber mehr Sub- als Top-Erfahrungen im SM-Umfeld, sowohl mit Fesselungen als auch Schmerzen als auch spielerischer Dominanz. Ich kenne auch das Feedback meiner Spielpartner. Alle wollen den Alltag für die Spielzeit draußen lassen; das hat nichts mit SM zu tun. Manche fühlen sich einfach umarmt und gehalten, andere wollen einfach nur mit Seilen gut aussehen. Das ist sicherlich Bondage, hat aber nach meiner Sichtweise nichts mit SM zu tun. Wenn jemand seinen Spaß daran hat, gegen eine Fesselung anzukämpfen um dann nach einiger Zeit erschöpft aufzugeben, geht das in meinem Verständnis sicherlich in Richtung SM. Wenn jemand eine Fesselung aushalten will bis die Muskeln zittern, sortiere ich das auch bei SM ein. Entstehen Gefühle des ausgeliefert Seins oder der Hilflosigkeit, bricht das Modell aber nicht ab sondern genießt die Situation, dann sehe ich hier auch SM.

Kunstvolle Fesselungen mit Seilen sind für mich dabei etwas außerhalb dieser Erfahrungen. Mit kunstvoll meine ich dabei nicht nur die Optik sondern auch die Stimulation der Tastrezeptoren. Natürlich geht es dabei auch um gute Gefühle, trocken formuliert um Endorphine. Für 4 von unseren 5 Sinnen gibt es ja kulturell akzeptierte Stimulation (schöne Bilder oder Filme, Geschmäcker, Musik, Gerüche), aber beim Tastsinn haben wir nichts. In diesem Sinne sehe ich Bondage weniger beim SM, selbst wenn ich mit Schlagwerkzeugen zusätzlich den Körper meiner SpielpartnerIn stimuliere. Dabei ist nicht Schmerz das Ziel, damit auch nicht Dominanz, Masochismus oder meinerseits Sadismus. Das geht dann eher in Richtung gutes Körpergefühl, das Spiel mit dem Tastsinn. Klar kann man sich dafür auch eine Massage geben lassen, nur fühlt sich eine Massage wieder anders an und hat andere körperliche Effekte.

Die ursprüngliche Frage muss ich mit "Ansichtssache" beantworten und ich habe hier auch nur meine Ansicht dargestellt. Es kommt darauf an, was die Beteiligen erleben wollen und tatsächlich tun.
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