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Seine sexuellen Vorlieben nicht kennen - kann das sein?

**********cht90 Frau
100 Beiträge
Themenersteller 
Seine sexuellen Vorlieben nicht kennen - kann das sein?
Wunderschönen guten Tag!

Ich habe mich neulich mit jemandem unterhalten und im Laufe des Gespräches nach sexuellen Vorlieben erkundigt. (Nicht übergriffig, es passte in den Gesamtkontext und war mir eine sehr nahestehende Person).

Die Antwort war dann, dass man keine speziellen hätte, bzw. diese nicht kennen würde, da man selber noch nicht so viel ausprobiert hat.

Diese Antwort hat mich sehr erstaunt. Ich kann natürlich nur von mir ausgehen, aber ich weiß/wusste zumeist von Vorlieben, ohne sie zuvor probiert zu haben.

Ich habe über diese Aussage viel nachgedacht und mich gefragt, ob es noch mehr Menschen so geht oder ging, wie meinem Gesprächspartner und man seine Vorlieben erst durch experimentieren und ausprobieren entdeckt hat und sich daraus erst Vorstellungen und Wünsche entwickelt haben?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man zu Beginn seines eingenes sexuellen Weges wie ein weißes Blatt Papier sein soll, welches erst im Laufe der Zeit beschrieben wird.

Wie ist das bei euch, was denkt ihr darüber?
*********uest Mann
2.204 Beiträge
JOY-Angels 
Ich denke schon, dass man so Manches, was zu einer Vorliebe werden kann, erst im Lauf des Sexlebens entdeckt. So war es bei mir auch.
Wenn man noch jung und/oder relativ unerfahren ist, kann mir die Aussage, dass man zu den eigenen sexuellen Vorlieben nicht viel sagen kann, durchaus einleuchten.
*******cher Paar
5.880 Beiträge
… wie im übrigen Leben:
Sexualität entwickelt sich - in welche Richtung auch immer.
Ich glaube nicht, dass man als bspw. BDSMler geboren wird. Sicherlich hat man Veranlagungen. Die gilt es dann aber zu leben - und überhaupt erst einmal zu erkennen, für sich persönlich zu deuten.

LG
vB
Habe immer nur gewusst was mich gedanklich anmacht.

Erst nach ausprobieren wusste ich was mir tatsächlich gefällt und was nicht. Und da Sexualität soooo viel zu bieten hat, bin ich noch lange nicht am Ende meiner Reise.

Oft kommts auch drauf an wie man was tut.

Ich hab deshalb zb. keinen Profiltext. Ich ticke mal so, mal so. Es gibt nur eine Sache, die mein roter Faden ist, aber die is so schwammig, dass ichs nicht erwähnen brauch, denn auf weitere Fragen könnte ich keine klare Antwort bieten
*******der Mann
24.780 Beiträge
Und es gibt Menschen, die der Sexualität generell und den Fragen nach Vorlieben wenig Bedeutung beimessen.
Auf Grund von Erfahrung habe ich Vorlieben, die sich auch nicht ändern.
Doch erst mit Anfang 40 habe ich meine Vorliebe für etwas Jüngere herausgefunden (durch die Initiative eines jungen Mannes). Daher könnte mir vorstellen, dass noch mehr in mir schlummert, von dem ich jetzt noch nichts ahne.
*******cher Paar
5.880 Beiträge
Zitat von *******der:
Und es gibt Menschen, die der Sexualität generell und den Fragen nach Vorlieben wenig Bedeutung beimessen.

Kaum vorstellbar, aber richtig 😂😂
**C Mann
12.695 Beiträge
Zitat von **********cht90:
Diese Antwort hat mich sehr erstaunt. Ich kann natürlich nur von mir ausgehen, aber ich weiß/wusste zumeist von Vorlieben, ohne sie zuvor probiert zu haben.

....ist es nicht eher so, dass man sich vorstellen kann, dass dies oder jenes
Vorlieben werden könnten, aber erst nach dem Versuch wirklich sagen kann, dass es
auch Vorlieben sind? In der Fantasie ist manches völlig anders als dann in der Realität...
*****ssA Frau
2.341 Beiträge
Zitat von **********cht90:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man zu Beginn seines eingenes sexuellen Weges wie ein weißes Blatt Papier sein soll, welches erst im Laufe der Zeit beschrieben wird.
Ich mir schon, ehrlich gesagt.
Wie ist das bei euch, was denkt ihr darüber?
Ich hab eine sehr ausgeprägte Fantasie und in meinem Kopf spielten sich schon sehr früh Szenarien ab, die mich anturnten.
Meine Vorlieben entwickelten sich jedoch erst mit der Zeit. In meiner Fantasie fühlten sich Praktiken natürlich anders an, als in der Realität. Manche waren furchtbar und Andere unheimlich gut.
Also finde ich die Aussage deines Gesprächspartners gar nicht so abwägig.

IdS *victory*
*****ven Frau
7.590 Beiträge
Na für mich stellt sich ja zuerst einmal die Frage, was DU denn unter "sexuelle Vorliebe" verstehst. Reden wir hier eher von sexuellen Triggern (was macht mich an?) oder reden wir hier eher von Praktiken, die für den eigenen Körper und Geist gut zum Zwecke der Lustbefriedigung "funktionieren"?

Das sind nämlich halt schon sehr unterschiedliche Paar Schuhe. Jemand wird nicht wissen können, ob er oder sie Analsex mag, wenn er oder sie das noch nicht ausprobiert hat (etc. gleichlautend mit anderen Praktiken). Darüber hinaus sind ja sexuelle Praktiken auch nicht mit jeder Person gleich, schon gar nicht bei jenen, bei denen die anatomische Passung zueinander beispielsweise eine Rolle spielt.

Und dann gibt es da noch gaaaanz viele weitere Kriterien (zumindest in meiner Erlebniswelt), die darüber entscheiden, mit wem ich worauf gerade Bock habe bzw. was gerade für mich "funktioniert" und was nicht. Ist bei mir keine statische Geschichte.
******der Mann
2.903 Beiträge
Nun, ich denke, sexuelle Vorlieben muss man ersteinmal, erstmalig erleben können, um sie dann als Vorliebe zu definieren. In so fern kann es bei jedem Date zu neuen Vorlieben kommen. Vielleicht irgend wann " alte " Vorlieben verschwinden, weil zu langweilig oder nicht mehr lusterfüllend geworden.
Ja, das gibt es. Aus ganz unterschiedlichen Gründen. Manche haben einfach keine Vorlieben, manche haben sich einfach nie mit ihrer Sexualität beschäftigt, manche haben bei verschiedenen Partnern verschiedene Vorlieben und manche brauchen einfach eine Weile um es herauszufinden, da die gängigen "Modelle" nicht passen.
****na Frau
1.275 Beiträge
Neben der sexuellen Entdeckerenergie, die manche haben, andere aber nicht, ist es auch eine Generationenfrage: Als ich jung war, gab es kein Internet, keine Porne-Sites etc. Sex war etwas, das hinter verschlossenen Türen stattfand und nicht öffentlich diskutiert wurde. Im Gegenteil.

Man kann aber nur eine Vorliebe entwickeln, wenn man selbst durch Zufall darauf stößt oder durch eine Information auf etwas aufmerksam wird, das man ausprobiert und für gut befindet.

Die Jungen von heute haben alle Infos, bevor sie Sex haben, sind theoretisch also keine „unbeschriebenen Blätter“, die älteren Semester waren es, bis sie durch Erfahrungen praktisch zu beschriebenen wurden. Heute gibt es für alles einen Begriff und Sites, aber kein Geheimnis mehr zu entdecken, keine Glücksgefühle, wenn man jemanden traf, der dasselbe toll fand.
*****ara Frau
7.714 Beiträge
Doch, das gibt es. Man entwickelt sich ja und entdeckt dabei neue Vorlieben. Was nicht heisst, dass ich alles ausprobieren muss. Manche Praktiken will ich gar nicht kennenlernen.
Manche Praktiken mag ich gar nicht mehr, manche nur in bestimmten Details nicht mehr, manche nur in bestimmten Settings.
Wenn ich mir das gesamte sexpositive Spektrum ansehe, sind da noch viele Spielarten dabei, die ich nicht kenne - mit einer positiven Ersterfahrung aber durchaus als Vorliebe entdecken kann.
Zitat von **********cht90:
Seine sexuellen Vorlieben nicht kennen - kann das sein?
Wunderschönen guten Tag!

...

Diese Antwort hat mich sehr erstaunt. Ich kann natürlich nur von mir ausgehen, aber ich weiß/wusste zumeist von Vorlieben, ohne sie zuvor probiert zu haben.

Ich habe über diese Aussage viel nachgedacht und mich gefragt, ob es noch mehr Menschen so geht oder ging, wie meinem Gesprächspartner und man seine Vorlieben erst durch experimentieren und ausprobieren entdeckt hat und sich daraus erst Vorstellungen und Wünsche entwickelt haben?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man zu Beginn seines eingenes sexuellen Weges wie ein weißes Blatt Papier sein soll, welches erst im Laufe der Zeit beschrieben wird.

...

Das kann definitiv sein, da spreche ich leider aus eigener Erfahrung.

Ich bin selbst noch ein sehr unbeschriebenes Blatt und weiß zwar von ein paar Dingen die mir gefallen, aber viel habe ich in der Hinsicht noch nicht ausprobieren können.

Zum Beispiel hatte ich bisher nur 2-3 Blowjobs in der 69er Position, aber so richtig konnte ich da für mich nicht feststellen, ob mir dieser etwas "bringt" oder nicht, da ich zu sehr abgelenkt war, konnte es also nicht zu 100 % genießen. *nachdenk*
*******xty Frau
1.387 Beiträge
Das entwickelt sich, von Situation zu Situation und von Mann zu Mann, frau kann auch nicht mit jedem Mann veranstalten, was ihr gerade durch den Kopf durchgeht. Es braucht bei allem love and tender care, einen achtsamen Umgang miteinander. Und: BEGEHREN
**********cht90 Frau
100 Beiträge
Themenersteller 
Danke für eure bisherigen Beiträge! Es scheint also tatsächlich von vielen so empfunden zu werden, wie auch von meinem Gesprächspartner.

Sehr interessant für mich, da ich das für mich anders empfunden habe und somit automatisch auch auf andere übertragen habe, so dass mich die Aussage verwunderte.

Aber nun habe ich ein paar neue Einblicke gewonnen und wieder dazu gelernt.

Danke dafür. *danke* und schonmal danke für alle weiteren Beteiligungen!
*******xty Frau
1.387 Beiträge
Suchst Du denn eine Zweit-Beziehung, und wenn ja mit einem Mann oder einer Frau? Mit Frauen lässt es sich normalerweise besser über Sex reden.

Ohne gegenseitige Interessen würde ich das Fass mit den Vorlieben und Abneigungen zu lassen (wenn man nichts miteinander vorhat). Selber rede ich auch im Vorfeld nicht über Sex, wenn´s passt Juhu und dann schaun wir mal, was als nächstes passiert. ES ist doch was, das man tun sollte, realiter!
Unter "Neigung" verstehe ich die "Grundhaltung" der Person gegenüber bestimmten Sexualpraktiken. Ob sie daran überhaupt interessiert ist oder nicht.

"Vorlieben" sind für mich die Spielarten, die einen nicht nur interessieren, sondern ihm auch realen Spaß machen.

Klar, wenn man wenig praktische Erfahrung hat, kann man nicht von vielen "Vorlieben" reden, höchstens von Neigung (oder Abneigung) etwas gegenüber.
**********cht90 Frau
100 Beiträge
Themenersteller 
@*******xty

Suchen tue ich gar nichts, es war nur ein Gespräch mit einem lieben Menschen, zu dem bereits eine sexuelle Beziehung besteht.
**********cht90 Frau
100 Beiträge
Themenersteller 
@*****ven

Ich meinte tatsächlich beides - auch wenn ich dir Recht gebe, dass das zwei unterschiedliche Dinge sind.

Als ich zum Beispiel nochmal nachhakte, was denn „gemocht“ wird, kam die Antwort „Ich mag Sex.“
Ja, das erschien mir als Auskunft etwas dürftig. *lach* ich weiß nicht, ob schier keine Wünsche oder explizite Vorlieben vorhanden sind, oder es schlecht kommuniziert werden kann.

Vielleicht ist es auch tatsächlich so, dass es sich erstmal entwickeln muss und ich mir von der Unterhaltung zu viel versprochen hatte.
*****ven Frau
7.590 Beiträge
Nun gut. Die Antwort "ich mag Sex" klingt jetzt für mich tatsächlich einfach nach sehr wenig sexueller Erfahrung. Wenn diese dann noch gepaart mit reduzierter Kommunikationsfähigkeit zu Sexualität daherkommt (was ja bei unerfahrenen Menschen sehr oft so ist, aber auch bei erfahreneren Menschen vorkommt, dass ihnen die Sprache für - die eigene - Sexualität fehlt) ist das freilich ein Jammer, wenn man selbst eigentlich einen Dialog zum Thema führen wollte. Dass dich das ein wenig verdutzt hat, kann ich nachvollziehen.
*******xty Frau
1.387 Beiträge
Absichtlich, ja absichtlich erfährt von mir niemand im Voraus etwas über Vorlieben und Abneigungen, weil ich mich darüber nicht definiere. Funktioniert aber auch!
***in Mann
235 Beiträge
Zitat von **********cht90:


Ich kann mir nicht vorstellen, dass man zu Beginn seines eingenes sexuellen Weges wie ein weißes Blatt Papier sein soll, welches erst im Laufe der Zeit beschrieben wird.

Wie ist das bei euch, was denkt ihr darüber?

Tja vom Gefühl her war ich damals genau dieses weiße Blatt Papier. Hatte nachdem meine erste Beziehung beendet war eine Beziehung zu einer jungen Frau Anfang 20 die mich nach meinen Vorlieben, Wünschen und Fantasien gefragt hatte. Ich wußte nicht was ich da sagen soll. Sex an sich wäre schon toll habe ich geantwortet *ggg*
Wenn ich das nun mit dem heutigen Zustand vergleiche war ich ein sehr langweiliges weißes Blatt Papier...persönlich glaube ich das man wie beim Essen erst durch probieren herausfindet was gefällt. Bis auf extreme Dinge die an sich nicht vorstellen kann oder will.
*****ven Frau
7.590 Beiträge
Na ja, ich definiere mich auch nicht über's Eisessen. Dennoch kann ich etwas dazu sagen - und warum sollte ich das nicht tun - wenn mich jemand nach meinen liebsten Sorten fragt. *eis*
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