Ist es Liebe, wenn man sich nie live gesehen hat?

Die Engländer haben dafür einen netten Begriff - man hat einen "Crush", ein Auge auf jemanden geworfen, auch wenn keine Hoffnung auf mehr besteht. Dieses Gefühl kenne ich durchaus, aber mit "verknallt" oder "verliebt" sein hat das für mich persönlich nichts zu tun. Eher eine gewisse Vorfreude darauf, dass es so kommen könnte, wenn man sich dann mal in echt trifft.

Jemanden zu lieben, den man nicht gesehen hat, ist sehr wohl möglich, der menschliche Geist macht fast alles möglich. Die bekanntesten Fälle sind wohl jene Frauen, die sich aus unerfindlichen Gründen in Straftäter verlieben, die im Gefängnis sitzen. Welche Mechanismen da dahinter stecken, hat @*******na57 schon angedeutet. Aus Verliebtheit kann tatsächlich Liebe werden, auch wenn man sich nie getroffen hat. Man muss es nur wollen. Lieben kann man alles und jeden, wenn man sich dazu entscheidet.

Für mich als "Demi-Sexueller" geht da gar nichts, ohne die Person mehrmals und über längere Zeit in echt getroffen zu haben. Worte sind geduldig, die Handlungen zählen. Und nichts kann ein echtes Treffen ersetzen, auch keine Videotelefonate, oder, noch übler, das virtuelle Leben, das Menschen wie Mark Zuckerberg oder Bill Gates vorschwebt. Eine grauenhafte Vorstellung. Mal sehen, wie sich das entwickeln wird, wenn Menschen beginnen, sich in digitale Avatare zu verlieben, anstelle in Menschen aus Fleisch und Blut. Die sozialen Medien waren nur ein fader Vorgeschmack auf das, was da auf uns zukommen könnte.

Nein, ich denke das dieses Gefühl des verliebt sein oder schwärmen auch nur durch die von einem selbst erzeugte Idealvorstellung vom Anderen erzeugt wurde.

Da ist doch quasi alles an Realität ausgeblendet. Ich kann nicht sagen ob der Geruch des anderen mir gefällt, ich nehme es nur an.
Ich sehe wahrscheinlich größtenteils nur positive Momente. Im Endeffekt "liebt" man dann eine Art selbsterschaffenes Konstrukt. Ob dieses Ideal dann dem Realitätscheck standhält?

Es gibt auch hemmungslose Liebe, da ist der Geruch ausgeklammert.

Ähm hemmungslose Liebe gibt es nicht..... as ist jetzt deine eigene Wortschöpfung .Hemmungslose Leidenschaft ja, die gibt es durchaus.

Ich lass mir aber gerne von dir @*****n72 erklären, was du darunter verstehst.

Auch wenn ich diese Erfahrung nicht mit dem Joyclub in Verbindung bringen kann, möchte ich diese Erfahrung dennoch bestätigen. Ja ich war schon öfter über eine lange Distanz, viele Jahre verliebt und 2x ging daraus eine Beziehung hervor. Sogar über die Landesgrenze hinweg, in einer anderen Sprache.

Ich geb' dir gern meine Nr., aber nicht so daß sie alle lesen können.
Wenn du willst antworte bitte mit ja!

@*****n72 du bist ja süß.
Ja □
Nein □
Vielleicht□

Da wir uns in einem öffentlichen Forum befinden, könnte es ja sein dass auch andere gerne wüssten was du damit meinst.
Schön ist es jedenfalls, wenn jeder seine Beiträge fundiert vortragen würde , das ist bei Diskussionen hilfreicher.
Wenn es dir aber damit nicht wohl ist, dann ist es eben so.

Bevor ich überhaupt mit jemandem kommuniziere schau ich mir sein Profil an, blättere mich durch seine Selbstdarstellung.. und ich bin ziemlich kritisch, was Bilder angeht. Selfies in versifften Badezimmern, in unaufgeräumten Küchen, in vermüllten Wohnzimmern.. IIIIIHHHH

Jedenfalls ist daran nichts gestellt. Oder etwa doch, was könnte der Grund dafür sein?

Nun ja,
wer selber nicht putzen und aufräumen mag möge sich doch bitte eine Haushaltshilfe zulegen, bevor er sich eine Freundin sucht!

SORRY, mir geht's dabei nicht ums Wohlsein, es sprengt ganz einfach die Grenzen. Und so verbring ' ich mehr Zeit mit tippen als mit Austausch. Aber nix für ungut ich versteh' dich. Und ich will noch frische Brötchen holen. Wollte damit nur sagen es gibt Liebe, bei der man nicht weiß wie die/der Andere richt.

Die Liebe kennt keine Vernunft, so sagt man ....
Alles, worauf die Liebe wartet, ist die Gelegenheit.

Lieben Gruß,
Rabenstein

Ich möchte meiner Antwort vorausschieben, dass ich hier im Joy keine Liebe suche, denn ich habe mit meiner Frau schon vor vielen Jahren meine Liebe gefunden, ergo ist dieser Bereich nicht "anderweitig" zu besetzen und ich verliebe mich daher auch nicht über den Joy.

Nichts desto trotz kenne ich natürlich ein gewisses Gefühl der Schwärmerei, wenn ich hier eine Frau kennenlerne, mit der es offensichtlich gut passen könnte (Erwähnung am Rande: meine Frau weiß selbstverständlich davon). Dieses Schwärmen finde ich schön und ohne ein gewisses Kribbeln in der Kennenlernphase würde mir definitiv etwas fehlen - das gehört für mich zwingend dazu. Aber egal wie intensiv das Gefühl ist, es hat für mich nichts mit verliebt sein und schon gar nichts mit der Liebe zu tun.

Per se halte ich es für sehr "gefährlich" von Liebe zu sprechen, wenn man sich nie live gesehen hat. Möglicherweise bin ich da zu viel Kopfmensch, würde mir aber eine Frau sagen, sie habe sich in mich verliebt, obwohl man sich nicht persönlich kennt, würde ich wohl Abstand nehmen, da ich die Aussage in dem Kontext schon sehr strange fände...

Das Gefühl des Kribbelns und all das kenne ich wie gesagt (wenn man beispielsweise täglich gefühlt durchgehend schreibt oder dergleichen) - aber dennoch sollte man sich trotz rosaroter Brille und allem eine gewisse Objektivität erhalten, denn meiner Auffassung nach ist es einfach nicht möglich, sich ernsthaft zu verlieben, wenn man sich nicht persönlich kennt. Da fehlt so viel, was man gemeinsam nur erleben kann, wenn man sich gegenüber sitzt, steht, oder was weiß ich.

Die Enttäuschung kann riesig sein, wenn bei einem Treffen die supertolle und wunderbare Rosa-Welt wie ein Kartenhaus in sich zusammenbricht, weil der Funke plötzlich nicht mehr überspringen will, der "aus der Ferne" noch vorhanden war. Ja, ich persönlich bin der Meinung, ich kann vorab schon ganz gut einschätzen, ob es persönlich passt. Aber das kann ich mir selbst nicht garantieren und aus der Perspektive meines Gegenübers schon gar nicht. Also sollte ich einfach eine gewisse Sachlichkeit aufrecht erhalten, auch wenns schwer fällt. Denn dann ist der Schmerz im Nachgang kleiner, wenn es doch nicht passt.

Und sollte es optimalerweise doch passen, ist ja nichts passiert, wenn man anfangs ein wenig die Bremse im Blick hatte. Die kann man nach dem Date ja lösen und dann Vollgas geben.

Der Thementitel, das EP und die Umfrage gehen komplett aneinander vorbei. Ich weiß nicht, was ist nun eigentlich die Fragestellung?

Ich halte es nicht für unmöglich, dass man sich in eine Stimme oder geschriebene Wörter verliebt. Als ich total unglücklich noch in meiner Ehe war, ist es mir mal passiert, dass ich mich zu einem Mann total hingezogen fühlte, der so schön geschrieben hat, allerdings nicht über JOY. Er hat es dann beendet, denn er war gebunden und wollte auf keinen Fall seine Ehe/Familie riskieren.
Jetzt, wo ich schon bald 4 Jahre allein lebe und irgendwie trotzdem zufrieden und glücklich bin, denke ich rationaler. Ich würde mich gerne verlieben, aber nicht virtuell.

Verliebt ja, liebe niemals.

Liebe muss wachsen und das funktioniert nur dann, wenn man gemeinsam auch durch schwere Zeiten kommt und nicht gleich die Partnerschaft aufgibt.

Liebe ist ein sehr großes Wort. Für mich ist es unvorstellbar zu sagen, dass ich jemanden liebe, den ich nie live gesehen habe. Das funktioniert für mich nicht.



Dies habe ich hier tatsächlich erlebt. Intensives Schreiben, stundenlanges Telefonieren. Da entstand ein großes Bauchkribbeln und sehr große Neugierde. Fatalerweise aber auch ein verzerrtes Bild. Denn je länger das Schreiben und Telefonieren andauerte, umso mehr entstand ein Bild in meinem Kopf, dass auf meiner Interpretation und meinen Empfindungen beruhte. Verliebt habe ich mich dann tatsächlich nach mehrmaligen realen Begegnungen. Jedoch wurden diese Emotionen nicht erwidert.



Um Gefühle zu entwickeln, muss ich den Menschen sehen, riechen, berühren. Denn letzten Endes entscheidet die Biochemie, ob man sich anziehend findet oder auch nicht, egal wieviel man zuvor geschrieben hat. Und dann kann die Enttäuschung sehr groß sein, wenn man zuvor sehr euphorisch war.

Aus diesem Grunde bremse ich die euphorischen Männer auch immer massiv aus. Das mag ich überhaupt nicht. Es fühlt sich an, als wäre ich reine Projektionsfläche all derer Wünsche und Erwartungen. Ich bin aber ich, mit allen Ecken und Kanten.

Liebe? Definiere das.
Für mich nein.
Verliebtheit? Ja klar - in eine Projektionsfläche.

Ich würde den Begriff "Schwärmen" verwenden.

Sich verlieben funktioniert für mich auch nur in einem sich gegenseitig aufschaukelnden Prozess.
Eine unglückliche, nicht erwiderte Liebe ist für mich also auch noch als einen Schwärmerei einzuordnen, die aufgrund eines Missverständnisses in der Kommunikation einseitig aus der Bahn geraten ist. Da sind virtuelle Begegnungen natürlich besonders gefährdet.

Liebe wiederum ist für mich noch mal was ganz anderes. Die entwickelt sich über die Zeit und setzt eine intime Kenntnis des Gegenüber voraus.

Ich hab mich über Jahre in den Kopf meiner Frau verliebt, so dass es Liebe vom ersten Blick an wurde.

Wow schön Frau 💋🌹

Eindeutig :

NEIN

Ich schreib mich noch nicht mal mit ungeprüften Mitgliedern hier. 😊
Papier ist geduldig. Bin kein Verbalerotikerin und Liebesflüstererin.

Paßt auf, wenn jemand Geld verlangt,dann ist was extrem faul dran.
Also, immer das Hirn einschalten.

Telefonieren und viel, aber vor allem auch sinnvoll und stilvoll schreiben, kann mich neugierig machen. Ja vielleicht auch so ein bissl verknallt, wenn es zu dem Schreiberling auch aussagefähige Fotos gibt. Aber letzlich verlieben kann ich mich nur in die reale Person, bei einem Treffen.

Als ich noch sehr jung war, habe ich mich schon auch mal in eine virtuelle Person verknallt, ohne sie real gesehen und kennenelernt zu haben. Dann kam es aber auch mal vor, das diese Verliebtheit ganz schnell weg war, als man sich real gesehen hat

Was passiert denn hier?

Jeder behauptet, ihn interessieren nur die inneren Werte, während er im täglichen Leben gierig die Figur des anderen taxiert.
Im Chat gibt es aber nur die inneren Werte, das heißt eine extreme Konzentration auf das wesentliche, ohne äußere Ablenkungen.
Und jetzt macht mal die Ganglien frei. Es spielt sich immer alles im Kopf ab. Das heißt wir verstehen und empfinden unsere Welt nur entsprechend der Stimulationen unseres Gehirns und seiner Reaktionen auf diese Stimulierung.
Die Stimulierung im Chat ist aber sehr scharf gebündelt, hier reden wir ja wirklich von Seele zu Seele, anders als in der Kneipe zum Beispiel, wo alle unsere Sinne unter einem Dauerfeuer anderer Eindrücke stehen.

Deshalb kann über einen längeren Zeitraum eine tiefe emotionale Bindung entstehen
wenn beide das wollen...
Von Liebe möchte ich in diesem Zusammenhang allerdings nicht reden
das mache ich weder virtuell noch im realen leben...