Liebe ist für mich ein Gefühl und eine Einstellung/ Haltung.
Als Gefühl ist die Liebe für mich, die tiefste Form der Zuneigung, die man für einen Menschen empfinden kann. Wohlgemerkt hat man im Leben hoffentlich mehrere Menschen, für die man eine tiefere Zuneigung empfindet. Für die Eltern, Geschwister, engste/beste Freunde, den Partner. Allerdings unterscheidet sich dann eben die Art und Weise, wie sich die Zuneigung zu diesen Menschen äußert… (Logisch, ich liebe meine Eltern anders als meinen Partner). Aber lieben kann man eben mehrere Menschen. Wenn es aber um die romantische Liebe geht, um die Beziehung zum Partner, dann bedeutet Liebe für mich eben auch neben der Zuneigung, eine gewisse Einstellung bzw. Haltung dieser Person/ meinem Partner gegenüber.
Ich differenziere ganz klar zwischen Verliebtheit und Liebe. Aus Verliebtheit kann Liebe entstehen, muss es aber nicht unbedingt, das liegt dann an den Partnern dafür zu sorgen. Ich war einmal in meinem Leben so richtig Hals über Kopf verliebt. War ein beeindruckendes Gefühl. Wohl eher ein Gefühlschaos, verursacht durch einen Hormonen-Cocktail. Das ist aber im Nachhinein auch der Grund, weshalb ich mir nach meiner ersten Beziehung vorgenommen habe, meine nächste Beziehung nicht so überstürzt einzugehen.
Das hat auch geklappt. Wir haben uns zufällig kennengelernt. Lange waren wir nur sehr sehr gute Freunde. Konnten über alles reden. Mit der Zeit wurde uns aber klar, wie gut es von unserer Lebenseinstellung, unseren Werten, Idealen, Zukunftsplänen und dergleichen passt. Wie gut wir zusammenpassen würden, wenn wir es denn versuchen sollten. Lange haben wir darüber kein Wort verloren, bis ich dann die Initiative ergriff und ihm gesagt habe, wie sehr ich ihn mag und dass ich mir sehr gut eine Beziehung mit ihm vorstellen kann. Nun sind wir seit einigen Jahren sehr glücklich zusammen.
Und ich habe es nie bereut. Im Gegenteil. Ich entscheide mich immer wieder bewusst für ihn. Für diesen einen Mann. Für ihn als Menschen, für ihn als Person, für seine Eigenarten und Macken. Mit der Zeit liebe ich ihn immer stärker. Und auch wenn wir ein paar kleinere Krisen hatten und auch mal schwierige Zeiten hatten, ich entscheide mich immer wieder ganz bewusst für ihn. Und das werde ich auch in Zukunft. In Guten wie auch in Schlechten Zeiten. Jedes Mal aufs Neue.
Liebe ist für mich also ein Gefühl und eine Einstellung. Für mich ist die Liebe wie ein Baum. Liebe braucht Zeit, braucht Aufmerksamkeit und Pflege. Dann kann ein großer starker Baum daraus erwachsen, dessen Wurzeln tief gründen und der jedem Sturm trotzt.
Liebe bedeutet für mich, Zuneigung, Ehrlichkeit, Offenheit; Liebe stärkt und befreit; dass man füreinander da ist; dass man das Gute im Partner sieht, ihn unterstützt; dass man das Beste für den Partner, für sich und die Beziehung will; dass man sich auf Augenhöhe Streiten kann, ohne jemanden zu verletzen; die Bereitschaft zu verzeihen, einander zuzuhören; und ganz wichtig auch Vertrauen, Vertrautheit, Verantwortungsbewusstsein für die Beziehung und auch für den Partner. Dass man das „Wir“ nicht aus den Augen verliert und einem bewusst ist, dass man auch für den Partner eine gewisse Verantwortung eingeht….
Eine Beziehung die auf Liebe basiert, sollte eine Symbiose zweier selbstbewusster, mündiger und einander zugeneigter Menschen sein.