@****nd
So leid es mir tut, aber das war abzusehen. Ihr seid nicht nur zu unterschiedlich sondern habt auch gegensätzliche Ansichten. So wie Liebe & Beziehung. Die Frage ist nicht, was einem die Liebe bedeutet, sondern, was einem eine Beziehung bedeutet. Und da gewichten Monos und Polys nun mal ganz anders. Und das macht dann den Unterschied.
„Gestern kristallisierte sich heraus, dass für meinen Freund (?) Liebe mit einer festen, langjährigen Partnerschaft gleichzusetzen ist. Für mich ist Liebe ein Gefühl (das auch Verhalten leitet). Sie zeigt sich in Gesten, in Sprache und in Handlungen/Entscheidungen. Eine Partnerschaft hingegen resultiert für mich eher aus der Liebe, vorausgesetzt beide möchten diese eingehen.
Beziehungsmenschen legen den Fokus auf nur einen Menschen und natürlich sollte es aus Liebe sein. Und dann geht es sich natürlich um diese Beziehung. Ohne wenn und aber, mit allen Höhen und Tiefen und was es sonst noch so mit bringt. Perspektiven zu haben, die Zukunft zu planen uvm. Alles das steht dann im Vordergrund, gemeinsam macht man sich auf, das auch zu verwirklichen. So möchte das dein Freund gerne.
Stattdessen kann die Liebe zu jemand anderen aber auch statt auf einer festen Beziehung, auf dieser ganz speziellen Bindung beruhen. Dann ist diese Bindung die Beziehung, aber eben doch anders. Man plant und gestaltet sie anders. Zudem kann es auch noch andere Menschen geben, zu denen man eine Bindung unterhält. Mal mehr oder weniger fest. Im Grunde versteht man sich aber als eigenständig und es ist "nur" die Liebe, die einen verbindet. Eine gemeinsame Basis indes unterhält man nicht. Das ist eher so dein Ding.
„Zum Stellenwert: Steht für euch (romantische!) Liebe über allem? Nach dem Motto sonst hat nichts einen Wert? Oder ist sie für manche auch nur ein mal wunderschönes, mal herzzerbrechendes Gefühl, das das Leben eben begleitet?
Der eine braucht so eine feste Basis auf festem Grund. Damit auch die Liebe einen ebenso festen und geschützten Platz hat. Ohne diese Festigung, scheint die Liebe flüchtig, denn sie scheint dort nicht zu Hause. Der andere braucht kein festes zu Hause um eine Bindung zu empfinden, seine Liebe ist ihm frei wie ein Vogel, der immer wieder zurück kehrt, vorausgesetzt man lässt ihn frei sein. Die Liebe wohnt im Herzen aber nicht im gemeinsamen zu Hause.
Das ist im Grunde unvereinbar und um das unter einen Hut zu bekommen, braucht es dazu eine Ausweichsebene. Dazu ein Gleichnis:
Wenn Kinder aus dem Elternhaus ausziehen, wird das Kinderzimmer auch schon mal umstrukturiert. Es bleibt aber immer das Kinderzimmer und man kann jederzeit zurück kommen. Und auch nach dem Auszug bleibt man sich ja in der Liebe und im Status verbunden. Es ändert sich nichts aber das Kind lebt nun ausserhalb des einstigen Nests.
Plant man aber sein eigenes Liebes- und Beziehungsleben, muss man hier schon gleich ticken. Der eine sucht die Liebe im gemeinsamen Nest, der andere in der Freiheit. Und nein, das passt dann hier nicht. Und das ist auch nicht romantisch, das tut einfach nur weh. Anders als im o.g. Gleichnis, muss man sich nicht nur abnabeln, sondern versuchen eine gemeinsame Ebene zu finden, die beide eigentlich gar nicht finden können und wollen. Denn sie haben noch keine entsprechende Vergangenheit die das möglich macht, sondern wollen doch in eine Zukunft. Und die führt auseinander und nicht zusammen.
Dein Freund tickt mono, du poly. Dann ist es wie es ist. Face the facts. Macht euch beide nicht weiter gegenseitig unglücklich, das ist nicht mehr einzuspuren. Was ihr sein und bleiben könnt, ist gute Freunde. Oft ist es so, dass man als gemeinsame Partner nicht kann, als Freunde umso mehr! Macht euch das nicht auch noch kaputt.
Macht aber nun das beste draus. Seht was es euch zu bedeuten hat, zieht eure Schlüsse und handelt entsprechend. Alles gute für eure Zukunft!