In den ersten Jahren konnte ich meine Reaktionen noch nicht so richtig einschätzen, habe sie zwar dem BDSM zugeordnet, geriet dann aber immer wieder in Selbstzweifel. Mir war klar, daß ich sehr enge Beziehungen nicht gut vertrage, ebenso, daß bestimmte Sehnsüchte nur mit Vertrauen in einen Partner möglich sind, das schien mir unvereinbar.
Mittlerweile habe ich erkannt, daß sowieso nur wenige Männer über die Persönlichkeitsmerkmale verfügen, die meine submissive Seite triggern, und diese Merkmale wirken auf den ersten Blick nicht besonders dominant: je distanzierter, pragmatischer, logischer einer insgesamt ist, desto vertrauenswürdiger wirkt er auf mich.
Da „falle“ ich schnell in mein submissives „Ich“, was schon mal zu kuriosen Situationen geführt hat und bleibe auch drin. Allerdings: länger als ein zwei Tage am Stück nie erlebt, deshalb kann ich nicht sagen, wieviel Raum diese Dynamik tatsächlich einnehmen könnte.
Mein Mann als hochfunktionaler Autist hat diese „Triggereigenschaften“ in höchstem Maß, lebt aber kein BDSM. Wenn ich bei ihm in diesen Gänsemodus falle (merke ich oft nicht mal) ist ihm das eher unangenehm, oft ringen wir regelrecht darum, wer sich vom anderen „führen“ lassen darf.
Gab manchmal ziemlich Streß, mittlerweile können wir darüber lachen, nicht zuletzt dank meiner Beschäftigung mit BDSM und aktiven Ratschlägen von Mentoren aus diesem Bereich.