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Sex 2.0: (Wie) verändert sich unsere Sexualität?

JOYclub-Herz
*********tion Frau
274 Beiträge
Themenersteller JOY-Team 
Sex 2.0: (Wie) verändert sich unsere Sexualität?
Hallo ihr Lieben,

Lustgewinn durch eine Roboterfrau, Hightech-Spielzeug zur Befriedigung, Sex-Dating über Online-Portale, ein breiter Zugang zu Pornographie – die MDR-Doku Sex 2.0. – Die Lust am Superreiz? setzt sich mit der Frage auseinander, welche Einflüsse diese auf unsere Sexualität haben.

Wir wollen von euch wissen:

• Wie seht ihr das? Verändert sich unsere Sexualität? Durch welche Einflüsse?
• Wo geht es in Zukunft hin?
• Und wie sieht es bei euch ganz persönlich aus?

Wir sind neugierig auf eure Sichtweisen & persönlichen Erfahrungen.

Liebe Grüße
Eure JOY-Redaktion

PS: Ab Minute 11 geht es auch um den JOYclub.
*******nep Frau
15.834 Beiträge
Durch die Medien, TV, Internet und Co, verändert sich die Sexualität. Heutzutage mittlerweile auch schon in jungen Jahren.

Ich, sie, bin erst nach der Ehe 2010 auf alles neue, was die Sexualität angeht, aufmerksam geworden.

Wie die Zukunft aussieht, weiß ich nicht.

Aber meine und unsere Sexualität ist aufgrund joyclub, wo wir zuvor schon unsere Vorlieben kannten, einfach super. Und das seit 6 Jahren. Wir wollen viel ausleben und können uns das geben. Das ist wichtig für unsere Partnerschaft. Dazu hin und wieder die Abwechslung durch andere Mitspieler, so sind wir glücklich und vermissen nichts in unserer Sexualität.
Spannende Fragen! Den Beitrag schaue ich mir später an.

Ich mache nicht so sehr die Medien und Digitalisierung allein, sondern die viele Jahrhunderte andauernde Spezialisierung (siehe zB Berufe heutzutage) verantwortlich. Man könnte fast sagen "der Lauf der Dinge".

Ich erlebe eine Modularisierung des Lebens. Im Ergebnis wird das Ausleben von Sex bei einigen vom restlichen Leben abgekoppelt. Man organisiert sich online Sexkontakte. Beziehung findet woanders/mit jemand anderem statt. Zum Sport ins Studio, zum Trollen in bestimmte Netzwerke, zum Wohnen in die eigene Höhle/Wohnung und so weiter und so fort.

Wo geht es in Zukunft hin? Weitere Spezialisierung, Ausdifferenzierung, Vereinzelung. Ich bewerte das nicht negativ, finde nur, dass ich mich immer stärker aus der Zeit gefallen fühle, wenn ich mir jemanden für Nähe/Beziehung und Sex in einem wünsche.
Es hat sich viel verändert im Laufe der Zeit. Hat man sich früher noch mit Zeitschriften und VHS Videos begnügt, ist das Internet jetzt ein Mittelpunkt der Lust. Frei und ohne kosten einzusehen. Selbst das Spielzeug hat sich weiterentwickelt. Die Dildos sind den Bedürfnissen der Frau angepasst und selbst für Männer gibt es Spielzeug. Es bleibt spannend zu sehen wo es noch hin geht.
****p35 Mann
8.029 Beiträge
Ich denke nicht, dass ich in dieser Angelegenheit schon von eigenen Erfahrungen sprechen kann, die Entwicklungen laufen ja erst an (wenn man in für gesellschaftlichen Umbruch nötigen Generationen denkt).
Die sexuelle Befreiung der 60er ist heute wohl schon zu bemerken (obgleich ich selbst den Unterschied nicht mitbekommen habe, nicht mit vorher vergleichen kann), aber die Auswirkungen von Sexpuppen oder Online-Dating auf die Menschheit werden sich wohl erst in 20Jahren für mich erkennbar entfalten.
Persönlich halte ich mich fern von Sexpuppen, aber zum online-Dating kommen mir schon paar Gedanken.
Ich kann mir vorstellen, dass sich das Balzverhalten der MEnschen ändert, ein wenig bedaure ich das bereits im eigenen Erfahrungsraum. Man begegnet sich auf einschlägigen Foren zur PartnerInnensuche eben von Anfang an als klar suchend, die Frage, ob man etwa verheiratet sei, wird schon im Profil geklärt, so dass dann bei Erstkontakt gleich mal ungeniert losgeflirtet werden kann. Dieser Aspekt gepaart mit den offiziell einsehbaren Vorliebenlisten und so weiter weckte bei mir schon manchmal das Gefühl, in Erstanschreiben an mich einer Art Suche nach dem Partner auf Bestellung aufzuliegen, das Kennenlernen des Individuums scheint mir dabei zuweilen etwas in den Hintergrund zu rücken. So ganz ernst nehmen kann ich deshalb die Partnerbörsensuche nicht, wenn ich ehrlich bin.
********ider Mann
1.316 Beiträge
Ich für mich befinde mich gerade (oder schon länger) wieder in einer "Rückbesinnungsphase".
In Jugendjahren der komplette Porno Overkill gewesen, danach viel probiert, wechselnde Mädels gehabt.
Dann die erste große Liebe - Sex mit Gefühlen: Wow, völlig neues Gefühl.
Danach immer wieder gesucht - vergeblich.
Wieder Dating, Single Plattformen, JC, oberflächliche Affären. Sex war immer und überall verfügbar, Bilder/Videos, Dates. Komplette Reizüberflutung und irgendwann wurde es einfach mau.
Danach Rückbesinnung auf das was ich eigentlich suche. Und siehe da, ohne sich selbst Druck zu machen, ganz frei bei sich hat es geklappt. Anders will ich es nie wieder haben.

Ja, ich glaube diese ganzen Plattformen können Fluch und Segen zugleich sein. Sie vermitteln einem (gerade in jüngeren Jahren) ein recht verzerrtes Bild von Sexualität.
**********pitze Frau
1.668 Beiträge
Sehe ich genauso. Gerade der JC hier ist ein reiner Marktplatz. Da wird angeboten und "gekauft", oder auch nicht. Aber es ist eine Parallelwelt, die in den allermeisten Fällen mit der Realität und dem Alltag der Menschen wenig zu tun hat. Und in dieser Parallelwelt entwickelt sich Sex zu einem irgendwie abstrakten Gebilde: aufpoliert mit Lack und Leder und allerlei mehr oder weniger seltsamen Gebräuchen, künstlich, unnatürlich, zielgesteuert, hochgepusht zu irgendeinem vermeintlichen Ergebnis, welches erlangt werden will. Dieses Ziel wird auf die tatsächliche Realität versuchsweise projiziert, meist jedoch erfolglos. Also bewegt man sich weiter in der Parallelwelt und entfernt sich immer mehr vom echten Leben - und nicht wenige scheinen den Unterschied gar nicht mehr wahrzunehmen, ja verneinen ihn regelrecht. Das ganze wird zu einer Sexblase: mit einem künstlich hochgeschraubten Wert, währenddessen der tatsächliche Wert weit zurückbleibt (analog zur Immobilienblase, schrieb ich kürzlich schon woanders).
*****a_S Mann
8.117 Beiträge
JOY-Angels 
Uuh, was für eine negative Sichtweise von @**********pitze mit ätzenden Spitzen gegen fetischistische Neigungen, die offenbar nicht die ihren sind. Ich könnte nun dagegen ätzen, dass Blümchenspitze für mich ein unattraktives Relikt aus konservativer Vorzeit sind, möchte aber lieber konstruktiv antworten:

Sex 2.0 ist, was wir daraus machen: Natürlich gibt es Gefahren für eine negative Entwicklung, also zB Vereinsamung durch das Fehlen realer körperlicher Nähe, Sucht nach Internet-Pornographie und Oberflächlichkeit im Wisch&Weg-Dating. Aber auch beim Sex 1.0 gab es negative Seiten, zB Vereinsamung durch das Fehlen von Gleichgesinnten (the only gay in the village), Ablehnung und Ausgrenzung von Nichtkonformen und die Langeweile des Ewig-Gleichen.

Und wer jetzt sagt: Waaas? So schlecht war Sex in den 80ern doch nicht! Dem sei geantwortet: Genau! Und der in den 20ern eben auch nicht. Es ist immer die Frage, was wir daraus machen: Hightech und Virtualität können auch kreativ genutzt werden. Gender- und Neigungs-Vielfalt kann ein Gewinn sein, ebenso wie freie Medien. Freiheit und Medien sind gefährlich, aber nicht per se schlecht. *zwinker*
******rah Paar
3.243 Beiträge
Nun ja - „Sexueller Overkill“, das Thema gab‘s schon immer, irgendwie.

Wir kennen die meisten medialen, virtuellen und reellen Angebote, haben vieles davon ausprobiert, daten im Joyclub, waren exzessiv auf (fast) allen Veranstaltungsformen die es gibt, hatten reichlich Sexpartner (m,w,d *ggg*) und lassen auch sonst nix anbrennen. Da war eine Zeitlang sogar von Erotik-Modelling bis Show-Acting so ziemlich alles dabei. *rotwerd*

Quasi unser persönlicher Overkill.



Und was bleibt?

Für uns die nachhaltige Erkenntnis:

Selbst wenn man‘s kennt, muss man nicht alles nutzen was es gibt.

Denn letztlich geht es bei allem immer nur um uns als Menschen, meistens zu zweit. *liebhab*

Und dann ist der wesentliche Punkt für uns, den uns keines dieser „Formate“ - egal ob virtuell oder real - geben kann, unsere eigene EMOTIONALITÄT füreinander, die uns miteinander verbindet und sich letztlich auch in unserer gemeinsamen Sexualität äußert.

Irgendwie sind wir auch ganz froh darüber, dass uns das „Überangebot“ dabei nicht in die Quere gekommen ist und uns nur noch zu Konsumenten gemacht hat.

Aber das entscheidet jeder für sich selbst.


Have Fun @ All:
• aufmerksam, sexpositiv, achtsam und vergnügt


*hi5*

Tom & Zarah

Aktuelles von Tom_Zarah
*********ebell Mann
2.723 Beiträge
Ich denke, so ganz grundsätzlich wollen wir alle eigentlich nur lieb gehabt werden. 🙂

Nun haben wir aber eine ganze Menge Möglichkeiten, die so eine Kontaktaufnahme schnell und unkompliziert macht. Man stelle sich vor: In den 80'er gab es Kontaktanzeigen in Magazinen und Zeitungen (habe ich gehört, so alt bin ich auch wieder nicht... 😁). Damals wie heute gab es strikte technische Vorgaben, die das Denken der Menschen einschränkten.
Was ich damit meine? Naja: Wenn du für jedes Zeichen in einer Anzeige bezahlen musst, dann fasst du dich kurz und erzählst knapp, was du dir vorstellst. Ziemlich konzentriert auf eben das, was gerade an "Lust" gesucht wird. Und dann dauert das vielleicht ein paar Wochen, bis sich jemand meldet (oder eben auch nicht).
Heute haben wir eine begrenzte Zahl an Zeichen für die Dates, Vorgaben für Datum, Ort, gesuchte Entität (Mann, Frau, Paar) - und auch hier wird das Denken reduziert auf eben genau diese Elemente, die der Suchenden gerade in den Sinn kommen.

In beiden Fällen ist die Kontaktaufnahme ökonomisiert. Du willst eine Anzeige schalten? Dann musst du bezahlen! Du willst eine Frau anschreiben? Dann musst du bezahlen! Die "Kapitalisierung der Einsamkeit" hat also einfach nur eine neue, schnellere, effizientere Form angenommen.

Zusammen mit der immer größeren Auswahl, den kapitalistischen Strukturen und der damit verbundenen Einsamkeit ist die Frage (für die ich selbst noch keine Antwort habe): Werden wir in Zukunft feststellen, dass wir nicht von Filtern, Vorlieben, Kategorien und Zahlen, Daten, Fakten lieb gehabt werden können, sondern erst durch die Begegnung mit einem Menschen als Ganzes, den ein solches pars pro toto, das beispielsweise Online-Profile darstellen, gar nicht vollständig erfassen kann?
Ich kann's ja eigentlich nur hoffen.

Wie gesagt - eigentlich wollen wir alle nur lieb gehabt werden. Ich bezweifle allerdings, dass die fortschreitende Verkürzung auf Daten oder simples Wischen gem. dessen, was Medien als normierten Geschmack vermitteln und das Unterwerfen sich eben dieser Geschmacksvorgaben uns diesem Ziel näher bringen wird. 🙂
Zitat von *********tion:

• Wie seht ihr das? Verändert sich unsere Sexualität? Durch welche Einflüsse?

Ja, ich denk schon, daß sich Sexualität verändert. Genau genommen: die Rahmenbedingungen. Ich stamme noch aus der Zeit, als Erotikläden "Institut für Ehehygiene" hießen, eine Scheidung skandalös war und Sex "wunderbar, wenn man verheiratet ist" und widerwärtig, wenn ohne Trauschein. Und mittenrein dann die Auswirkungen der 68er, wo plötzlich alles möglich sein sollte, "wilde Ehe" und freie Liebe und was-weiß-ich propagiert wurde und daraus so'n Spannungsbogen zustandekam, der nicht so einfach zu bewältigen war für viele.

Meine Streunerjahre sehe ich im Rückblick als weniger verkrampft als vieles, was heute so gängig ist, und auch wenn's ein ausgelutschter Drops ist: daran ist das Internet mit all seinen Möglichkeiten hauptverantwortlich, sowohl im positiven wie im negativen Sinn. Anders als früher, wo heimlich Bravo und Dr. Sommers Kolumne oder ein zerfleddertes Pornoheftl aus irgendjemandes Elternschlafzimmer als Aufklärungsbroschüre weitergereicht wurde, können Kids heute zu jeglicher Art von Pornofilmen Zugang finden, lange bevor sie erste Erfahrungen gemacht haben. Und was bewirkt das? Aus der Entfernung betrachtet nehme ich sehr viel mehr Unsicherheiten wahr, vor allem, was die eigenen körperlichen Gegebenheiten angeht, aber auch, wie "man" flirtet, was "man" alles mitmachen, können, toll finden soll usw. Auf den ersten Blick wirkt die heutige Zeit extrem sexualisiert, aber mir kommt es so vor, als wären wir älteren Jahrgänge doch auch freier, direkter, weniger verklemmt in vielem.


Zitat von *********tion:

• Wo geht es in Zukunft hin?

Meine Glaskugel sagt eindeutig: "Keine Ahnung".

Ich nehme an, daß der Trend wieder hin zu Zweisamkeit, konservativeren Werten usw. noch ein Weilchen anhalten wird, während sich die nächsten freieren Entwicklungen schon anbahnen, besonders in Sachen Familienmodell/e, Mehrfachbeziehungen, neue Beziehungskonstellationen. Wünschenswert wäre das zumindest.

Zitat von *********tion:

• Und wie sieht es bei euch ganz persönlich aus?

Naja, ich hab lange Zeit einen Riesenbogen um Sex gemacht, dann exzessiv gelebt, ausprobiert und das Gefühl, nur wenig verpaßt zu haben. Eine Zeit lang hatte ich die Sehnsucht nach Weniger, nach Begrenzung, das pendelt sich so allmählich ein, ist aber ein Prozeß, der sicher nicht zum Stillstand kommen wird. Ich würd mal sagen: ich habe nicht das Bedürfnis, jeden Trend in Sachen Sex-Mode noch nachturnen zu müssen, gelegentlich schau ich neugierig zu, was die Jüngeren so treiben, freu mich darüber, daß v.a. die jungen Frauen so selbstbewußt sind, ihre Lust freimütig zu zeigen und zu leben.
*****ite Frau
9.558 Beiträge
Zitat von *****led:
Auf den ersten Blick wirkt die heutige Zeit extrem sexualisiert, aber mir kommt es so vor, als wären wir älteren Jahrgänge doch auch freier, direkter, weniger verklemmt in vielem.

Ja, so empfinde ich das auch.
Sexualität wird gehypt und gleichzeitig profanisiert, und politisch korrekt muss es sowieso sein.
Ob Sex "früher" einfacher und freier war kann aber auch schlicht daran liegen, dass ich jung und auch eine wenig naiver war.

Man hat nicht über Sex geredet. Man hatte ihn einfach.

Ich sehe viel Show. Selbstwert wird daran festgemacht, möglichst sexy zu sein und potentielle Sexpartner zu haben. Viele Frauen = was bin ich ein geiler Hecht.
Das hat für mein Gefühl nur noch wenig mit Sexualität (wie ich sie möchte und versuche zu haben) zu tun, sondern mutiert zu einem Statussymbol.


Aber vielleicht war das immer schon so. *nachdenk*
So ein wenig 🐒 steckt ja doch noch in uns drin.
**********pitze Frau
1.668 Beiträge
Zitat von *****ite:
Ich sehe viel Show.

Das ist genau das, was ich oben mit der hochgepuschten Künstlichkeit meine...

Man hat nicht über Sex geredet. Man hatte ihn einfach.

Ja. So empfinde ich es auch.
****3or Frau
4.748 Beiträge
Wenn ich daran denke, werde ich mir die Doku vielleicht ansehen.

Aufgrund der technischen Weiterentwicklung hat sich meine Sexualität nicht verändert. Oder zählt ein Vibrator auch schon dazu?

Ansonsten ist es kein Geheimnis, dass ich wenig mit selbst ernannten Traditionshaltern anfangen kann. Nein, ich möchte nicht, dass alle nur noch nackig Vanilla Sex haben.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Keine Ahnung, was früher war.
Ich bin aus Lust entstanden, das verpflichtet.
Und ich weiß, was ich jetzt will. Und dazu gehören durchaus Silikon, Leder, Augenbinden und Strapons, ebenso wie gemütliches Querdurch‘sbettbumsen ohne Gummi, Strapse oder Pfefferminzchen unter der Zunge am Mittwochmorgen vorm Aufwachen.
Warum einschränken, kann ich doch alles haben?
Zitat von *********tion:

Lustgewinn durch eine Roboterfrau, Hightech-Spielzeug zur Befriedigung, Sex-Dating über Online-Portale, ein breiter Zugang zu Pornographie – die MDR-Doku Sex 2.0. – Die Lust am Superreiz? setzt sich mit der Frage auseinander, welche Einflüsse diese auf unsere Sexualität haben.

Auf meine gar keine.
Ich mag Sex nur mit einem geliebten Partner.
Sonst kann ich auch ganz darauf verzichten.
Ich denke die sexuelle Welt wird durch die Medien verändert. Ob es sich dann negativ oder positiv auswirkt, hat man dann selber in der Hand. Wird man offener, entdeckt man vielleicht weitere Vorlieben, oder stumpft man durch zu viel Konsum ab.

Ich hätte ohne die jetzigen Möglichkeiten (alleine schon Online Dating) wahrscheinlich nur sehr spät herausgefunden, dass ich bisexuell bin. Meine gewissen Vorlieben hätte ich früher sicherlich als krank abgestempelt und hätte dann "normal" weitergemacht. Ich bin sehr dankbar sogesehen alles ergooglen zu können und mich immer weiter zu bilden bzw. mich immer weiter selber zu entdecken 👍
******969 Mann
1.136 Beiträge
Also ich hatte schon sehr früh Kontakt zu Pornos, weshalb mir klar war daß man aneinander rumleckt. Später hat sich dann Deep throat und Anal in Pornos zur Normalität entwickelt, was ich aber im realen Leben nicht brauche. Ich habe den Eindruck, daß die Jüngeren heute braver sind. Welche Frau unter 25 geht noch an den FKK Stand ? Oder gar in frivole Umgebungen ?
Die Zukunft wird virtuell +
Was es da noch geben sollte, ist mir eigentlich egal.

Aber eines sollte mal gesagt werden:
Das Internet war ein Segen, vor allem für Menschen, die dachten, ihre Fantasien wären einzigartig. Hier konnten sie erkennen, dass es viele gibt, die so denken, wie sie!
2.0 braucht kein Mensch!
****58 Mann
4.001 Beiträge
Ich denke schon das sich unsere Sexualität verändert hat und sich auch weiter verändern wird.
Damals wurde und durfte über Sex und Erotik nicht gesprochen werden. Es war in vielen Augen ein Tabuthema.
Dann kamen die 1968 ziger mit den drang zur Freiheit
Es wurde offen über Sex gesprochen und auch getan.
Anfang der 1980 ziger bis ungefähr 2000 wurde Sex und Erotik als Normal empfunden.
Jetzt empfinde ich, das die Sexualität wieder mehr von den berühmten Moralaposteln gesteuert wird. Sieht man nur ein wenig mehr Haut als vertretbar im TV oder am Zeitschriftenstaender, schon regen sich diese sofort auf und meinen es wäre schädlich für die Gesellschaft.
Ich wünsche mir das Sexualität und Erotik ein normales Thema, trotz Veränderung, bleibt und das wir offen und frei damit umgehen.
Den mdr-Beitrag sehe ich mir später an, meine Sichtweise vorab:

"2.0 - Hightech - Roboter.." Für mich zeigt sich hierin der Versuch, Sexualität mehr auf technische Aspekte zu reduzieren, letztlich mit dem Ziel, sie noch besser wirtschaftlich (aus-)nutzen zu können. Zubehör, Spielzeug, Portale dienen auf Anbieterseite zur Befriedigung der Gewinnerzielungsabsichten. Daran ist aus meiner Sicht nichts verwerflich, nur schöner macht es den Umgang mit Sexualität nicht.

Mir tun die jungen Menschen leid, die ja über alle möglichen Medien mit dieser kommerzialisierten Form der Sexualität bombadiert (zugemüllt?) werden, bevor sie noch eigene, echte Erfahrungen machen können. Die Mädchen und jungen Frauen, die sich fast unendlichen "Vergleichen" zu stellen haben, krass nach Listen 1 bis 10 bewertet werden, die Vorgabe "sexy" alltäglich geworden ist, immer mehr OPs bereits in jungen Jahren den sexuellen Reiz erhöhen sollen (Oberweite/Blaselippen usw.).

Ich wünsche mir für die Zukunft wieder mehr Fokus auch auf die private Seite der Sexualität, Schutz der Kinder und Heranwachsenden, positive Vorbilder durch verantwortungsvolle Erwachsene, die Gefühle und Intimität vorleben können. Erkennbar machen, dass Sexualität keinen Wert und kein Gefühl darstellt, sondern Werte und Gefühle braucht.

Einige meiner Gedanken dazu habe ich auch bereits in einer homepage notiert:
https://www.joyclub.de/profile/homepage/6968878-307873.emotionale_und_sexuelle_beduerfnisse.html

"Bei der Sexualität wird für mein Empfinden oft so sehr auf technische Aspekte geschaut (bestimmte körperliche Ausstattungen oder angebotene/erlaubte Praktiken) – aber sind es nicht letztlich Empfindungen, also Gefühle, die damit erlebt werden wollen?"
*********leen Frau
288 Beiträge
Sie hat sich verändert meine Sexualität, von dieser naiven Keckheit weg, die wohl den jüngeren, unreif und zwangsläufig unwissenden Jahren zugrunde liegt. Weit weg von diesem sich Ausprobieren, von allen diesen mystisch sich gebenden Fetischen, von Lack und Leder, von schwingenden Peitschen, von Pein und Freud des sich hingebenden Devotchen, von der majestätisch auftretenden Dominanten, von sogenannten saugeilen und die Konventionen übertretenden Verrichtungen und Behandlungen.

Es war unterhaltsam und staunend war ich, gleichsam ein Kind mit vor Verwunderung geweiteten Augen vor dem Weihnachtsbaum. Und eins lernte ich ganz gschwind daraus, mich nicht mehr von Zeitgeist, Weltlauf und anderen vorgeblichen Rätseln blenden zu lassen, sondern unberührt von diesem Blendwerk meinen Weg zu gehen und das Meine zu tun.

Und mich fernzuhalten von Menschen lernte ich, die einem wirren, unregelmässigen, einem chaotischen Glück nachhetzen, weil sie es womöglich noch für antikonformistisch halten, ja antibürgerlich gar. Ein Glück, das ihnen das gar wundervolle –wie hier in vom joyler'schen Geschäftsführer und seinen Untergebenen verheissungsvoll vorgetragener Slogansart –ganz und gar genussvolle Gefühl gäbe, dem vorgezeichneten Leben mit diesem Pokerspiel eins auszuwischen. Dass es gar nur Verlierer geben könnte, ziehen diese verblendeten Kecklinge nicht einmal in Betracht.

Und dabei ist es so einfach zu glauben, und zu erleben dann, dass das Glück, das Liebesglück, einfach so und ganz von selbst kommen könnte und kommt.

Liebe – die Reise ist vorbei – nennt es sich.
****sso Mann
1.659 Beiträge
Uuh, was für eine negative Sichtweise von @**********pitze mit ätzenden Spitzen gegen fetischistische Neigungen, die offenbar nicht die ihren sind. Ich könnte nun dagegen ätzen, dass Blümchenspitze für mich ein unattraktives Relikt aus konservativer Vorzeit sind, möchte aber lieber konstruktiv antworten:
*roll*

Nicht ich könnte, du hast es getan!!! *tomaten* *flop*

Ich sehe das Ganze so: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Ja ein gemeinnütziger Verein ist Joy wohl kaum, das kommerzielle steht im Vordergrund.
Auf der anderen Seite können Randgruppen die Freiheit genießen ihre Vorlieben auszuleben.

Was die Zukunft bringt?

Mit der Digitalisierung, bleibt der Kommerz
auch im Vordergrund. Warum sollten sich Betreiber sonst die Mühe machen?

Fluch oder Segen? Auf der einen Seite eröffnet es eine Vielfalt, die sich so nie ergeben würde, auf der anderen Seite, birgt es die Gefahr der Abgestumpftheit, Oberflächlichkeit, usw.

Vielleicht wird es auch wie in den einen Stallone Film?
****59 Paar
1.795 Beiträge
Sex 2.0: (Wie) verändert sich unsere Sexualität?

Ohne Veränderung kein Fortschritt.
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