Von einer gewissen "Schuld" kann ich rückblickend in den wenigsten Situationen sprechen. Mir fällt da lediglich eine Situation ein, die schon viele Jahre her ist. Ich habe mich mit der Frau gut verstanden und auch nach dem persönlichen Kennenlernen lief es bestens weiter. Dann versuchte sie irgendwann extrem zu klammern, obwohl von Anfang an klar war, was ich wollte. Sie erwartete sogar, dass ich mein Joy-Profil lösche, denn ich bräuchte es nicht mehr.
Einzig meine Frau hatte dabei ihren Spaß und meinte, dass ich dann ja jetzt ne sehr tolerante Ehefrau und dazu ne eifersüchtige "Affäre" habe.
Man kann auch darüber streiten, ob der Begriff "Schuld" hier angebracht ist. Für ich subjektiv gesehen schon, da es vorab eben gut passte, ich die Frau auch mochte und von vorneherein klar war, worauf sich beide einlassen (sie selbst war ja auch in einer Beziehung). Und da diese Allüren dann aus dem Nichts kamen, kann ich es für mich schon als Schuld definieren.
Natürlich kann man es anders sehen und auf unterschiedliche Vorstellungen schieben. Denn ansonsten nutze ich den Begriff nicht, es kommt schlicht und einfach auf die gemeinsame Kompatibilität an. Es kann in den ersten Momenten noch so gut passen und dennoch merkt man, dass es irgendwo hakt. Ich nehme es auch keiner Frau übel, wenn sie an einem gewissen Zeitpunkt sagt, dass es für sie doch nicht passt. Klar - kann unschön und schade sein, aber es ist eben so. Umgekehrt kann es ebenso passieren, Menschen sind einfach Individuen und manche passen nicht so gut zusammen. Oft ist es nur ein Gefühl und da macht eine Diskussion über die Schuld oder das Warum einfach keinen Sinn - es ist halt so und muss akzeptiert werden.
Für mich ist es jedenfalls essentiell, dass es menschlich passt - ansonsten kann ich mir keine sexuellen Aktivitäten vorstellen. Und um herauszufinden, ob es passen könnte, braucht es einfach ein bisschen Zeit.