Zitat von **********e7262:
„mir wurde unterstellt, dass ich schon oft Geschlechtskrankheiten gehabt hätte.
Das kann natürlich auch eine unüberwindbare Hürde für jemanden sein:
Die im AIDS-Schock der 80er aufgekommene und den jungen Leuten erst einmal vorsichtshalber eingetrichterte Botschaft "Dein erster Sex kann bereits dein Todesurteil sein".
Damals war man in Sorge und wusste zu wenig. Heute sind 50 Jahre vergangen, AIDS ist immer noch nicht heilbar, aber zum einen kann heute eine HIV-Infektion, die notwendige Grundlage für AIDS als Auslöser diverser Krankheitsbilder, verhindert werden, und zum anderen kann man heute den Ausbruch von AIDS bei bereits HIV-positiven verhindern.
Viele Kontaktwege haben sich als risikolos erwiesen. So ist Sperma im Mund und Magen, sogar auf Wunden getropft in Bezug auf HIV ungefährlich, vaginal und insbesondere anal aber schon, in Wunden nur, wenn es mit Druck hineingepresst wird.
Für den Penetrationssex ist ein Kondom der einfache, aber wirksame Schutz. Alternativ kann man heute auch PrEP oder PEP als medikamentöse Prophylaxe einnehmen.
Im Übrigen gehören über 95% der Infizierten zu den drei Risikogruppen MSM (Männer, die mit Männern Sex haben), Sexarbeiter und Drogenabhängige. Außerhalb dieser Gruppe ist es tatsächlich sehr unwahrscheinlich auf jemanden zu stoßen, der HIV-infiziert ist.
Natürlich gibt es andere STIs. Die sind auch breiter vorhanden. Aber auch hier gilt: Deutschland ist nicht so verseucht, wie manche meinen. Es gibt viele Hardcore-Swinger, die sich nach eigener Angabe noch nie etwas geholt haben, was die Ängstlichen kaum glauben wollen. Aber auch hier reduzieren (nicht eliminieren!) Kondome das Infektionsrisiko.
Das Leben birgt viele Risiken. Insbesondere der Straßenverkehr bringt viele Verletzte und auch Tote mit sich. Keiner bleibt deshalb zu Hause. Man versucht jedoch vorsichtig zu sein.
So sollte man auch mit Sex umgehen. Nicht aus Angst verzichten, aber vorsichtig sein. Sich insbesondere informieren (und hin und wieder updaten), ein für sich ausgewogenes Risikobewusstsein entwickeln und dann entsprechend handeln.