BDSM Rollen: Wie genau nehmt ihr diese?

Und das hat man doch auch in allen anderen Lebenslagen, daß Selbstbild und Außenwirkung nicht ganz übereinstimmen und Interessen, Neigungen oder Charakterzüge in ihrer Tiefe unterschiedlich bewertet werden. Nur daß man dort nicht immer wieder seitenlang diskutiert, inwieweit man sich auf die gleiche Vorstellung von "Ich bin ein verständnisvoller Mensch." verlassen kann.

Wenn sich jemand wie hier z.B. @****wen als devot, masochistisch beschreibt kommt bei mir klar ein anderes Bild Frau und auch masochismuss in den Kopf als wenn jemand submessiv, masochistisch über sich gesagt hätte.

Zumindest in meinem Denken und Zusammenhängen verändert sich selbst der masochismuss alleine schon dadurch ob eher eine devote = Hingabe oder eine submessive = unterdrückt werden Neigung stärker present ist.

Wenn jemand sich devot beschreibt bekomme / erwarte ich viel weil es mir hin gegeben wird

Wenn sich jemand als submessiv beschreibt rechne ich damit mir mehr der Dinge die ich will auch durch aktiven Einsatz meiner Seitz nehmen/holen/einfordern zu müssen, "mehr Nachdruck"

Da für mich beides seinen ganz eigenen Reitz hat ist es mir da dementsprechend relativ egal ob Frau sich nun als Sub oder Devota bezeichnet doch es entsteht automatisch die Vermutung in mir zu einer gewissen Tendenz.

Wie ich glaube ich schon einmal in einem anderem Zusammenhang hier sagte, die Details was in einem Begriff steckt können und sind sicherlich unterschiedlich aber Begriffskombinationen wie "devote Brath" oder "submessive Sklavin" passen dann, für mich aber doch nicht zusammen und wenn sich devot genant wird erwarte ich keine Submission bzw. nur geringe Anteile.

@****wen
Das funktioniert aber bei mir nicht durch Gespräche.
Du zb könntest mir das große Sub alphabet runtergehen ob ich dich dann aber als devot wahrnehme kann ich nur durch Interaktion feststellen und zwar im RL.
Andere haben da vielleicht andere trigger

Meine Partnerin sagt von sich selber, nicht Maße aber devot und ich spreche ihr einen gewissen masochismus nicht ab weil ich es ausprobiert habe.
Ihr Nick hat gar nichts mit BDSM gemein.

Meine Partnerin in Crime habe ich das erste Mal in einem swingerclub gesehen und mit ihr geplaudert und ich dachte was machst du hier.
Das sie eine BDSM Affinität hat erfuhr ich erst Wochen später switcherin
Aber ob Dom dev Maso oder sado weiss ich bis heute nicht weil wir darüber noch gar nicht geredet haben sondern uns andere dinge wichtiger waren und das praktische was wir bisher erleben konnten hat sicherlich von allem Anteile
In ihrem Nick bezeichnet sie sich als Frl xxxx
Also auch recht neutral und nicht bdsm spezifisch geortet.

Ich selber brauche diese anreden auch nicht, wenn wir irgendwo hingehen/ gegangen sind und das thema auf BDSM kommt dann ist den Beteiligten durchaus bewusst wie die Rollen verteilt sind ohne das wir dazu den Mund aufmachen müssen oder gewisse Accessoires tragen präsentieren.

Und meine Erfahrung ist, dass Männer mir auch gerne andichten wollten was ich nicht bin, aus Eigennutz.

Natürlich muss man dann in einer persönlichen Begegnung sehen, wie man face to face aufeinander wirkt.
Trotzdem habe ich nicht plötzlich eine dominante Neigung, nur weil mein Gegenüber mich so empfindet.

sehr oft der Fall bei devoten Männern, die schon "Lass mich in Ruhe" als Anweisung empfinden.

Oder von Doms die sagen "Oooh doch, du BIST maso!" und denken: " "

@*******ssa
Ich habe aber keinen Nutzen davon soviel das er mir nämlich nutzt ist es nun auch nicht aber sie hat sicherlich andere Qualitäten die ich über dem bdsm nutzen stelle.

ah ok.

Nein die Neigung hast du nicht @****wen aber die Ausstrahlung könntest du haben.
Ich könnte dich so wahrnehmen das reicht dann um für mich nicht authentisch zu sein.

also wenn sie Dominanz für dich ausstrahlt, wirst du un-authentisch = devot??

Für mich galt immer: learning (und gleichzeitig comunicating) by doing, ohne große Fragebögen vorher, die abgehakt wurden.
Nur die Richtung - also die grobe Rollenverteilung - war von Anfang an defininiert, die hat sich intuitiv meist sogar nonverbal vermittelt.

Jedes und jedes weitere BDSM-Element hat sich im Laufe der Beziehung entwickelt, manches auch verändert.
Da es alles Liebesbeziehungen waren, hat man sich gegenseitig Zeit gegeben und die Achtsamkeit war auf beiden (!) Seiten selbstverständlich. Ein Savewort habe ich nie benutzt.

Wenn schon, bezeichne ich mich als Katze_54 (stellvertretend für meinen Namen) mit submissiver Neigung. Sub, Sklavin, Bottom, O, Devota usw. würde ich mich nie nennen. Das würde mich zu sehr auf den sexuellen Anteil in mir reduzieren.

Kann ein Grund sein.

Meine schönsten Begegnungen im BDSM Bereich waren die, wo vorher nicht über die Begriffe geredet wurde oder man seine Neigung preisgegeben hat. Deswegen mag ich es gerne halt ohne die Begriffe. Da hat jeder andere Erfahrungen.

Hmm, ich sehe das eher umgekehrt. Wenn ich weiß wer ich bin, wie ich fühle..was mich ausmacht..wie ich veranlagt bin...dann kann ich mich festlegen.
Ich persönlich denke manchmal, das einige Frauen sich hinter dem "ich bin auf jeden Fall dominant im Alltag" verstecken. Das mag auch an unserer Gesellschaft liegen, ich weiß es nicht. Manchmal denke ich, es könnten Mauern sein, die einen schützen sollen.

@*********ariya

Gerade im BDSM wo jeder für sich etwas anderes definiert wäre es ja sobald man auf der Suche ist fatal sich festzulegen, die die das tun suchen gefühlt seit Jahren. Die die erstmal schauen was möglich ist führen vielleicht auch in derzeit nicht nur eine Beziehung aber zumindest erleben sie etwas und das kann man dann auch nutzen um zu schauen wer bin ich denn eigentlich.
Wenn ich an meinen ersten Nick vor 17 Jahren im www denke, von dem ich felsenfest überzeugt war das er mein Wesen trifft, könnte ich mich heute noch Kringelig lachen und hätte aufgrund mangelnder Authentizität wohl echt Probleme überhaupt ein Bein an die Erde zu bekommen.

Meiner Überzeugung nach sind wir tatsächlich alle einzigartig, besonders, abweichend. Wäre das anders, wären wir Staubsauger oder Betriebssysteme ohne Update.

Ich versuche es mal zu erklären. Mich schränkt es sehr ein, wenn die Begriffe fallen, bzw wenn ganz klar sein soll, wer welche "Rolle" hat. Mich schränkt es in dem Sinne ein, dass ich da nicht frei agieren kann. Wieso das so ist? Keine Ahnung. Das habe ich aber auch erst erkennen müssen. Einfach war das nicht. Ist nun mal so. Ich bin nicht bequem. Habe mich sehr damit auseinandergesetzt. Und gerade deswegen nehme ich mir die Freiheit, den Begriffen nicht allzu viel Gewicht zu geben. Außerdem fühle ich mich nicht besonders, nur weil ich die Art der Sexualität mag. Ich habe mich ja in dem Sinne festgelegt und kenne meine Neigungen. Aber diese Neigungen sind nicht immer präsent oder müssen immer ausgelebt werden, rein sexuell gemeint. In meiner Gefühlswelt bringen mir die Begriffe nix. Ich kann ja nur von mir sprechen. Sicher hast du damit Recht, dass der Eindruck entsteht, dass man sich nicht festlegen will. Aber in meinem Fall, in meiner Gefühlsebene haben die Begriffe keine hohe Bedeutung. Ich hoffe es ist was klarer.

Es gibt noch was dazwischen.
Wenn ich 100% passend in meinem Leben gesucht hätte dann hätte ich nie gefunden.
Und wenn ich gefunden hätte hätte ich mich nie verändert, zum positiven.
Wenn ich wahllos alles genommen hätte, wäre höchstwahrscheinlich schon Tod aber zumindest Tod unglücklich.

Mir haben die zwischentöne immer am meisten imponiert.

Ach und noch was dazu. Leichter macht es die Sache überhaupt nicht.


Wenn du aber damit gemeint hast. Bloß nicht festlegen, damit man überall Chancen hat. Nein, das ist null die Intention dahinter.

@*********ariya klar. Ich mag es nur bissl auflockern, weil ich virtuell erklären kann so viel ich will. Im direkten Gegenüber relativiert sich dann doch wieder so vieles, auch die eigene Ausstrahlung, die ganz anderes beim Gegenüber triggert als jede noch so akribische Selbstbeschreibung.

ICH bin nicht authentisch, wenn DU mich nicht als devot wahrnimmst? Ernsthaft? DU bestimmst also, was ich bin? Interessant.

Muss ich mal meinem Herrn erzählen, dass meine Devotion ihm gegenüber nicht authentisch ist, solange Du sie nicht bestätigt hast.

Du kannst sagen, dass ich dann auf Dich nicht devot wirke. Meine Authentizität kannst Du mir aber wohl kaum absprechen.
Ja, ich krieche nicht vor jedem, das ist tatsächlich wahr. Nur vor dem Einen. Deshalb ist meine devote Neigung ja trotzdem authentisch.