Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM
23301 Mitglieder
zur Gruppe
DonSadismos BDSM-Zirkel
1794 Mitglieder
zum Thema
Wie ist das für euch Sub, Dom oder Switcher zu sein?83
Servus, Ich bin noch ganz frisch in diesem Thema und wollte erstmal…
zum Thema
Verhaltet ihr euch immer wie Dom und Sub oder nur in Session153
Mich würde es interessieren, wie ihr eure Dom- Sub- Beziehung auslebt.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

BDSM Rollen: Wie genau nehmt ihr diese?

******M72 Mann
321 Beiträge
Zitat von *****a_A:


Ein Daddy ist IMMER auch dominant, meiner Meinung nach..wie auch sonst könnte er denn sein Kleines erziehen?
Zwischen Dominanz und der Fähigkeit zu erziehen besteht nun wirklich gar kein Zusammenhang!
Ist jetzt zwar *offtopic* , aber das kann man echt nicht so stehen lassen. *nein*

Sie schrieb
*********s_sg Mann
1.566 Beiträge
Bin jetzt etwas verwirrt. Faktor_x sprach doch von Dandy. Das ist ja wieder völlig etwas Anderes. Wie dann plötzlich der Daddy ins Spiel kam ?????

Ist halt so eine Krux mit den Begriffen.
**********marer Mann
359 Beiträge
Im Spiel nehme ich meine Rolle als Sklave sehr ernst und lasse mich diesbezüglich auch mit Sklave, Wurm, Schwanzhure o.ä. titulieren. Meinen Herrschaften denen ich bis zum heutigen Zeitpunkt dienen durfte, achtete auch stets darauf, daß die Anrede rollengerecht eingehalten wird.
Meiner Stellung "Sklave" zu sein, der Herrschaft dienen zu dürfen, ist immer das Größte für mich. Deswegen ist es mir auch immer sehr wichtig, meine Herrschaft, mit Gebieterin und Gebieter anzusprechen. Alles andere ist einen Sklaven nicht gerecht.
ich sehe das so das die Bezeichnungen Dom, Herr, Sub, Sklavin zur generellen Veranschaulichung nach außen sind
Im Zusammensein - Beginn des Spiels - ist die Nennung des zwischen den beiden festgelegten Namens die oft genannte Rollenverschiebung, Beginn von fest gelegten Regeln und Ritualen.
Denn im Grunde hat ja jeder sein BDSM...
***e6 Frau
1.978 Beiträge
Bei mir läuft es ganz einfach:
Schreibe ich im Forum über uns als Paar ist er Top und ich Bottom.
Die Begriffe "Lady" und "Der Herr" sind für uns einfach Kosenamen.
Schreibe ich allgemein zu einem Thema verwendet ich entweder Sub/Dom oder Top/Bottom.
**********eineS Paar
3.990 Beiträge
Zitat von *********ariya:
BDSM Rollen: Wie genau nehmt ihr diese?

Rollen? Was für Rollen? Wir sind...!!!
*******heCH Mann
2.270 Beiträge
Wenn überhaupt, dann definiere ich persönlich Top und Bottom. Rest ist (für mich) Schall und Rauch. Denn die Definition ist je Zusammenstellung oft anders.

Ansonsten bin ich beim Vorposter @**********eineS. Sein anstelle Definition.
Bei dieser Frage schlagen immer zwei Herzen in meiner Brust.

Einerseits ist sprachliche Klarheit und Genauigkeit Ausdruck gedanklicher Klarheit und Genauigkeit für mich. Von daher finde ich es schon wichtig, dass Begriffe und Definitionen vernünftig und einheitlich gebraucht werden. Sonst kommt es leicht zu Missverständnissen.
Andererseits ist der Gebrauch von BDSM- Rollen sehr weit von einer „exakten Wissenschaft“ entfernt. Das zeigt sich alleine in den manchmal hitzigen Diskussionen hier. Nenne mir einen Begriff und ich zeige dir zig Definitionen und vor allem Interpretationen, wenn es ins Detail geht.

Schlußendlich werden die dominante und devote Kraft trotz aller definitorischen Differenzen stets zusammenfinden. Ein möglichst einheitlicher Gebrauch von Begriffen erleichtert diesen Weg auf jeden Fall.
*****sin Mann
8.881 Beiträge
Ich pass in keine Rolle und nehm die somit auch nicht so ernst.

Wenn dann nur für den Moment, dass ich zum Dom oder zum Sub werde. Aber niemals ganzheitlich.
Letztendlich vergibt der Herr die Bezeichnung. Bin ich seine Subby, dann bin ich es. Bin ich sein Fickstück, dann bin ich es. Manchmal gibt es Nuancierungen, je nach Kontext. Ich spreche meinen Herrn in den gegebenen Situationen immer mit Herr oder Sir an. Gehen wir ins Kino oder auf ein Eis, dann ist er der Peter oder der Franz oder der Sepp. Sobald ich das breitere Halsband anlege, ist es mein Herr oder mein Sir.
*********s_sg Mann
1.566 Beiträge
Also bei mir zuhaus bin ich absolut dominant. Hab da mein Miststück, mein Pissloch, Ein Ding, das keine grosse Leuchte ist aber brauchbar. Ich dulde keinen Widerspruch...

Kann doch meinen Geschirrspüler das Klo und die Lampe nennen wie ich will, *lol*
****63 Frau
691 Beiträge
Zitat von *********s_sg:
Also bei mir zuhaus bin ich absolut dominant. Hab da mein Miststück, mein Pissloch, Ein Ding, das keine grosse Leuchte ist aber brauchbar. Ich dulde keinen Widerspruch...

Kann doch meinen Geschirrspüler das Klo und die Lampe nennen wie ich will, *lol*

So spricht ein echter Singel *lol*
*****hen Frau
134 Beiträge
Das wiegt sich in dem Thread hier immer so hin und her. Eigentlich sind Rollen und Begriffe/Bezeichnungen richtig doof, werden dem Menschen nicht gerecht, aber irgendwie muss/will man dem Kind dann doch einen Namen geben. Immer diese komplizierten BDSMler. Können sich nicht einigen. *zwinker*

Nimmt man die Rolle/Begriff ernst, fühlt sich der eine nicht ernstgenommen. Nimmt man sie nicht ernst, fühlt sich der andere nicht ernstgenommen.

Ich kann mir vorstellen, dass diese unterschiedlichen Empfindungen/Ergebnisse auch damit zusammenhängen, wie eng gesteckt man eine solche Rolle/Bezeichnung sieht.

Wer sie weiter steckt, das ganze eher genereller sieht, "mit seiner Persönlichkeit auf einen Nenner runterbricht", der passt in diese Rolle sogar mit seinem ganzen Charakter rein. Wer sie sehr eng steckt, der ist vielleicht sogar froh, da dann auch wieder raus zu dürfen. *zwinker* Und natürlich gibt's auch ganz viel dazwischen und dahinter und davor...
*******vice Mann
10 Beiträge
Hallo,
diese Rollen und Etiketten sind in meinen Augen eher negativ. Es ist eine Sache, im Gespräch oder im Forum hier die Begriffe Dominant oder Devot zu benutzen, Sklave oder Sklavin (komisch, das hier miest nur von Sklavinnen die Rede ist) ist in meinen Augen entwürdigend.
Wenn ich als Switcher meine devote Seite auslebe, dann bin ich ganz bestimmt kein Sklave, lasse mich aber vielleicht beim Dirty Talk mal so nennen. Ebenso, wenn ich meine dominante Rolle auslebe, - dann erwarte ich Gehorsam (den ich bekomme, wie meine Partnerin mir zubilligt, bzw. wie sie selbst sich willig fühlt), und bestrafe ungehorsam; aber es ist un bleibt ein Spiel. Manchmal entsteht auch ganz was Anderes daraus, wie ein plötzlicher Rollentausch.
Mich mit "Herr" oder "Sir" oder "Sklave" kategorisch anreden zu lassen wäre mir zu spiessig, zu sehr Schubladen-Denken (dann auch gern mit den "richtigen" Lederklamotten, der "richtigen" Peitsche und dem ganzen anderen "richtigen" Outfit und Equipment).
Das Schöne an BDSM ist doch, loszulassen und nicht sich einem neuen Zwang zu unterwerfen; sich einer dominanten oder devoten Fantasie ohne echte Scham hinzugeben und es geniessen zu können. Wenn ich dazu den BDSM Duden lesen muss und die richtigen Anreden nutzen muß, dann läuft aus meiner Sicht was falsch. Entweder die Stimmung ist dominant-devot oder devot-dominant, daran ändert Anrede und Outfit nichts.
Also: die Rollen die wir annehmen, hängen sehr von der Tagesform ab und ich fände eine Festlegung auf nur eine Rolle eher als einen Verlust.
Just my two pennies *zwinker*
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
Der Begriff "Rolle" ist ein soziologischer bzw. kommt aus dem Theater.
Wichtig hierbei ist: Ganz egal ob 24/7 oder Session, ob sich jemand als "naturveranlagt" oder "Rollenspieler" fühlt, in all diesen sehr unterschiedlichen BDSM-Auffassungen ist man dom, dev, top, sub usw. immer nur in Bezug auf bestimmte andere Personen, mit denen man in einem BDSM-Kontext steht.

D.h., niemand ist dom in einer Weise, wie er 1,80m groß ist. Auch wenn er in jeder Beziehung nur die dom-Seite einnehmen will und zusätzlich noch eine Firma leitet. So ist diese Person immer nur durch die Personen, die ihn in dieser Rolle akzeptieren, dominant.
Insofern ist die Angabe hier, dass man "dom" ist, oder wenn man sich im Profiltext "little" nennt, immer die Angabe: Diese Rolle nehme ich (ob nun 24/7 oder temporär) in meiner aktuellen (Spiel-)Beziehung ein oder möchte ich in einer zukünftigen (Spiel-)Beziehung einnehmen.

Und so ist auch das "ernst nehmen" ernst zu nehmen: Ich nehme das als Beziehungs-Zustands-Beschreibung oder Wunsch ernst - bei mir und auch bei anderen hier.
Auf dem Paar-Profil bekommen wir zB immer wieder Mails von Männern, die im Profil klar stehen haben, eindeutig dom zu sein, aber bei uns anfragen, ob sie nicht mal ganz devot sein dürfen. Da nehmen wir das Profil insofern ernst, dass wir das dann also als Lüge empfinden und ein Switcher sich aus Kalkül, so mehr Frauen "abgreifen" zu können, "dom" nennt.
******arp Mann
3.249 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Der Begriff "Rolle" ist ein soziologischer bzw. kommt aus dem Theater.
Wichtig hierbei ist: Ganz egal ob 24/7 oder Session, ob sich jemand als "naturveranlagt" oder "Rollenspieler" fühlt, in all diesen sehr unterschiedlichen BDSM-Auffassungen ist man dom, dev, top, sub usw. immer nur in Bezug auf bestimmte andere Personen, mit denen man in einem BDSM-Kontext steht.

Ich bin Single. Lässt sich daraus schließen, dass ich kein Beziehungstyp bin, sonst hätte ich ja eine Beziehung? Bin ich erst ein Beziehungsmensch, wenn ich einer Beziehung bin? Ich bin Single, also will ich gar keine Beziehung?

Ich bin Single. Und hetero. Aber kann man als Single hetero sein? Hab schließlich grad keine Frau zur Hand. Also bin ich non-sex.? Erst in einer Beziehung mit einer Frau, kann ich auch wieder hetero sein? Weil- ohne geht ja schlecht.

Ich bin Single. Und ein Mann. Aber bin ich männlich? Das kann nur eine Frau beurteilen die ich nicht habe. Ich bin vlt. ein Mann aber unmännlich, da keine Bestätigung.

Ich bin Single. Und monogam. Aber solange ich keine Beziehung führe, kann ich doch nicht monogam sein? Wem sollte ich die Treue halten? Mir- als Single? Dann müsste ich ja Single bleiben.

Ich bin Single. Und dominant/sadistisch. Ohne Sub bin ich ein Soziopath und Serienkiller. Nur eine Sub kann daraus einen Dom und Sad machen. Als Single bin ich ne ganz miese Type. Ziemlich kaputt!

Ich bin Single. Und ich bin ich. Den ganzen Tag. Auch nachts. Oder bin ich ein nichts, weil keine Frau da ist, die mir sagt wer ich bin und mir zeigt, wie ich auf sie wirke? Denn ohne Gegenüber kann ich doch gar nicht der sein der ich bin. Vlt bilde ich mir nur ein es zu wissen?

Ich bin Single. Und brauche eine Frau. Die sagt mir dann:
Du bist hetero. *check
Du bist monogam. *check
Du bist männlich. *check
Du bist ein Beziehungsmensch. *check
Du bist dominant. *check
Du bist sadistisch. *check

Ohne diese Bestätigung eines Gegenübers bin ich also all das nicht. Wenn mich also jemand fragt und dieses wissen möchte, muss ich also sagen- keine Ahnung, das musst du mir sagen! Es ist ja auch immer schwer sich selbst zu beschreiben und lügen soll man ja nicht.

Ich muss also erst eine Frau haben, die mir all das bestätigen kann, damit ich mein Profil hier wahrheitsgemäß führen kann. Ohne Bezug und Kontext zu dieser Frau, sind es sonst nur anmaßende Behauptungen um sich wichtig zu tun und leichtgläubige Weibsbilder abzugreifen. Aber so einer bin ich nicht, würde so was nie von mir behaupten. Ich bin Single und ein Nichts.

Aber das mit dem Bezug und den Kontext hab ich verstanden! Das bedeutet:
Als Single würde ich nicht mit jeder Frau eine Beziehung eingehen.
Wenn ich also hetero, männlich, monogam, dominant und sadistisch sein will, muss ich diese eine finden, die mir das glaubhaft bestätigt! Sonst wärs ja wieder gelogen.

Es stimmt schon. Singles haben keine Neigungen. Können sie gar nicht haben. Wer was anderes behauptet, lügt! Eine Neigung ist immer Kontext- und personenbezogen. Keine Neigung kann für sich allein stehen. Neigungen existieren nur während Sessions. Danach erlischen sie wieder. Nur im Spiel können sie erwachen, sonst sind sie nur Einbildung. Andernfalls würde man ja darunter leiden und das ist dann krankhaft. Neigungen sind für Singles nichts, das ist nur was für Spieler und für eine Session. Sonst böse und krank.

All das beruhigt mich aber doch sehr! Dachte schon, mit mir würde was nicht stimmen. Aber so ist es ja gar nicht. Bin nur Single, das ist alles. Also nichts. Dann bin ja *happy*
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
Lieber @********ious, ich vermute, dein langer Text ist eine ironisch gemeinte Antwort auf meinen Post.
Vielleicht zitiere ich mich noch mal selbst zur Erklärung:
"Diese Rolle nehme ich (ob nun 24/7 oder temporär) in meiner aktuellen (Spiel-)Beziehung ein oder möchte ich in einer zukünftigen (Spiel-)Beziehung einnehmen."
Also, zu deiner Beruhigung: Auch, wenn man Single ist, darf man sich gern "dom" nennen, und meint damit (meiner Meinung nach), dass man in einer zukünftigen (Spiel-)Beziehung gern dominant wäre.
Ähnliches gilt für "monogam". Das ist man nur in Bezug auf einen anderen Menschen bzw. kann sich wünschen, es mit einem anderen zu sein. Für sich allein ist man das aber nicht.

Generell sind alle Angaben hier: So bin/lebe ich bzw. möchte ich sein/leben. Nur so machen die Angaben hier Sinn. Ich bin 1,83m groß und Switcher. 1,83m bin ich, ob Single oder in Beziehung, aber Switcher bin ich von meiner Neigung her, also dafür suche ich hier prinzipiell Frauen, ob ich nun gerade Single bin oder in einer Beziehung nur dom oder dev.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Milena_S

Du wirst doch am Ende nicht behaupten wollen dass so mancher Mensch einen selbsternannten Dom nicht als dominant empfinden?
Das würde ja an dem selbstverständnis an dem ein oder anderen des ein oder Doms rütteln .

Nicht doch nicht doch. Soweit kommts noch.
Das ist doch gegen die Regeln.
Steht doch ganz groß im regelbuch.

Kirk ende
******arp Mann
3.249 Beiträge
Nein, das war schon zynisch.
Es ist nun mal szene-typisch und üblich, alles was mit BDSM zu tun hat, als (Rollen-)Spiel zu deklarieren und in Bezug zur Sexualität zu setzen. Dominanz ist Sex, Sadismus ist Sex, whatever ist Sex. Alles ist Sex. Und es ist ein Spiel. Und man spielt Rollen. In einer Session. Und man trifft sich dazu in der Szene.

Spielern ist es nicht möglich, Neigungen ausserhalb der Sexualität und dem Spiel zu betrachten. Dann sind es nämlich Wesenszüge, die eben nicht die Sexualität ausmachen, wohl aber den Menschen. Und der ist immer so und ausnahmslos. Dafür braucht es kein Gegenüber auf das es wirken kann oder muss. Sowie ich als Single immer noch hete bin, usw.

Wesenszüge sind einem Menschen immer zu eigen- ein Leben lang! Ja, auch Dominanz und Sadismus. Sie gehören zu diesem Menschen und machen ihn auch erst aus. Wenn ich denn für alles was mich ausmacht, erst ein reaktionsfreudiges Gegenüber brauchte, wäre ich kein Mensch mehr. Nur im Spiel könnte ich existieren, sofern ich die passende Rolle bekleide. Und dann auch nur temporär. Ein Wesen auf Abruf.

Zitat von *****a_S:
Ähnliches gilt für "monogam". Das ist man nur in Bezug auf einen anderen Menschen bzw. kann sich wünschen, es mit einem anderen zu sein. Für sich allein ist man das aber nicht.

Nein? Also könnte ich jetzt, als Single auch genauso gut poly sein? Monogam ist eine Frage der Haltung in Bezug auf Beziehungen. Ganz gleich ob man gerade Single ist oder nicht. Mono ist Mono ist mono! Und wenn ich eine Poly kennen lerne, werde ich mich auch nicht umorientieren. Warum? Weil ich mono bin. Jetzt gerade und immerdar.

Das ist die Krux mit den Spielern. Innerhalb des Spiels können sie alles sein, passendes Gegenüber vorausgesetzt. Ausserhalb des Spiels kann nicht sein was nicht sein darf. Und wenn, dann ist es krank und böse. Oder im besten Fall, bekommt man seine Neigung, Haltung und Wesenszüge schlichtweg abgesprochen. Biste Single, biste kein Dom. Ist ja logisch.

Es hat schon seinen Grund, warum F65.5er wie ich die Szene meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Für mich ist die Szene nur ein Karnevalsverein, der mit BDSM so rein gar nichts zu tun hat. Ne schlechte Laienspieltruppe, unecht, unauthentisch, unaufrichtig. Kein Platz für Menschen mit Wesen und Haltung.

Gibt es sonst noch was, das ich ohne Bezug auf jemand anderes nicht bin? Auf was und auf wie viel kann man mich noch reduzieren? Ich bin neugierig.
*****hen Frau
134 Beiträge
@*****a_S

Na, ich sehe das bei mir schon weitläufiger. Ich bin insgesamt ein sehr gebender hingebungsvoller Mensch. Das ist in meinen Augen eine Charaktereigenschaft. Die lebe ich in Bezug auf andere Menschen (nicht nur Partner oder BDSMler) aus. Die lebe ich aber z. B. auch in Bezug auf ein Interesse, in dem ich aufgehe, aus. Für mich ist das auch insgesamt meine Herangehensweise an das Leben und Problemlösung im Allgemeinen. Ich fokussiere mich darauf komplett, gehe darin auf und erhalte entsprechend für mich qualitative und zufriedenstellende Antworten. Für mich geht es immer um die langfristige Zufriedenheit und niemals um das kurzfristige Glück. Das kurzfristige Glück werde ich immer der langfristigen Zufriedenheit (aller) opfern und dabei für mich selbst die maximal mögliche Zufriedenheit erlangen.

Das klingt technisch, das ist sehr philosphisch, aber genau das ist auch meine Herangehensweise an BDSM, Sexualität, Partnerschaft im Allgemeinen und das verstehe ich unter dem Begriff "Sklavin". Ich kann und will mich nicht von anderen abhängig machen und mir geht es dabei auch nicht um den einzelnen (weder um andere noch um mich), sondern um die Sache (=meine Charakterauslebung) an sich. Das ist halt mein Charakter.

Den kann ich auch ausleben, wenn ich einfach rumsitze oder nachdenke. Dazu brauche ich keine weitere Person. Alles andere wäre für mich Verfremdung, ich hätte das Gefühl, ich würde lügen und würde mir schlecht dabei vorkommen.

Sklavin bedeutet für mich insofern auch ein bisschen sowas wie: Der Klügere gibt nach. *zwinker* So bisschen Schadenfreude darf auch mal sein. Sonst werden die anderen noch zu bequem und ich schaffe mir Tyrannen.

Das hat auch sehr nachhaltige Auswirkungen auf mein Leben. Da ich jemand bin, der immer viel gibt und sich voll einsetzt, bin ich entsprechend für Missbrauch vulnerabel und muss mich selbst schützen. Da bin ich wirklich auf mich alleine gestellt, auf Hilfe von anderen zu hoffen erwies sich mir stets als unklug. Man sollte den Bock nicht zum Gärtner machen. *zwinker*

So bisschen ist das für mich auch eine (Lebens-)Kunstform. Ich bin Künstler und Kunstwerk in einem. Ich erschaffe mich selbst. Ich emanzipiere mich nicht nur von "der Gesellschaft", sondern auch von mir selbst. Für mich ist das die totale Freiheit. Mit aller Verantwortungsübernahme, die dazugehört.

Das stretcht so einen Begriff wie "Sklavin" in den Augen so einiger vielleicht etwas. Ist aber aus meiner Sicht eine vernünftige und nachhaltige Herangehensweise. Und damit auch mit das einzige, was mich an so einer Sache überhaupt interessieren oder reizen könnte.

PS: Mit "Rolle" kann ich da wirklich nur entfernt etwas anfangen. Der Begriff "Bezeichnung" oder auch "Neigungsbezeichnung" für sowas wie Sklavin trifft es für mich da besser. Ich kann den Begriff auch komplett Streichen und mir andere Namen für mich ausdenken. "Gretchen" könnte ich da jetzt auch als Synonym für "Sklavin" sehen. Ein individueller Name. Gefällt mir auch. Aber eignet sich in einer Dikussion oder der Partnersuche z. B. schlecht, da ist ein allgemeiner Begriff als gemeinsamer Nenner sinnvoller.

Wer denkt, den "einen Weg" gefunden zu haben, hat aufgehört zu denken. OneTrueWayism ist ein falscher Freund.
*****y87 Frau
9.818 Beiträge
Es gibt halt Menschen, die BDSM rein sexuell sehen. Andere tun es nicht. An beiden Sichtweisen ist nix auszusetzen oder verkehrt. Das muss jeder für sich entscheiden.
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
Ach jetzt verstehe ich: Es ist die tief sitzende Angst mancher BDSMer, dass ihre Neigung als Spiel und Entscheidung gesehen wird. Ach je, und nein, das wollte ich nicht sagen.

Ich dachte, ich hätte klar gemacht, dass es sowohl um Session-"Spieler" als auch um 24/7-"Naturneigungen" geht und sowohl um Singles als auch um Menschen in Beziehungen: Eine Neigung wie "dom" ist eine Relation (würden Sprachwissenschaftler/Logiker sagen), also etwas, was zwischen 2 Personen gilt, kein Attribut. Und so eine Relation kann auch ein Wunsch sein, im Sinne von: So möchte ich in Bezug auf meine Wunschperson sein.

Also, folgende Aussagen: Ich bin 1,83m: Das ist ein Attribut. Ich bin heterosexuell: Das ist eine Relation, denn ich meine: Ich stehe nur auf Menschen des anderen Geschlechts. Damit ist nicht gemeint, dass meine Heterosexualität erst durch andere Menschen entsteht, sondern, dass es eben eine Aussage ist, die nur mit anderen Menschen funktioniert.
*****hen Frau
134 Beiträge
@*****a_S

Sorry, ich weiß nicht, ob das jetzt auf mich bezogen war.

Ich ziehe die Relation einfach zu mir bzw. Elementen meines Charakters.

Sich gegenseitig Vorwürfe
"tief sitzende Angst..."
zu machen, halte ich für unvernünftig. Umgedreht könnte man genau so behaupten, mancher hat wohl Angst vor sich selbst, vor seinem eigenen Charakter.

Dann schiebt man sich den schwarzen Peter gegenseitig in die Schuhe und erstickt dadurch einen vorurteilsfreien Meinungsaustausch. Macht die Diskussion zum Drama.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Eine Neigung wie "dom" ist eine Relation (würden Sprachwissenschaftler/Logiker sagen), also etwas, was zwischen 2 Personen gilt, kein Attribut. Und so eine Relation kann auch ein Wunsch sein, im Sinne von: So möchte ich in Bezug auf meine Wunschperson sein.

Also, folgende Aussagen: Ich bin 1,83m: Das ist ein Attribut. Ich bin heterosexuell: Das ist eine Relation, denn ich meine: Ich stehe nur auf Menschen des anderen Geschlechts. Damit ist nicht gemeint, dass meine Heterosexualität erst durch andere Menschen entsteht, sondern, dass es eben eine Aussage ist, die nur mit anderen Menschen funktioniert.

Richtig. Das ist auch etwas, von dem ich glaube, dass es für viele schwer verständlich bis ernsthaft beleidigend wirkt, gerade wenn sie sich extrem viel auf irgendetwas einbilden, bei dem sie einen Drang verspüren, sich von anderen abzugrenzen (wie "die echten BDSMler vs. die Spieler").

Natürlich ist "dominant" auch eine Neigung, aber primär beschreibt es eine Beziehung, bzw. einen Zustand, der sich an einem Gegenüber orientiert, also an einem sozialen Kontext. Man ist allein für sich nicht plötzlich "nicht mehr dominant", im Sinne, dass die Neigung plötzlich weg wäre, aber dominant ist eine Beschreibung, die immer einen Gegenpol mit in die Rechnung nimmt (auch als theoretisches Konstrukt).

Es sei denn, man dominiert auch seine Wohnungseinrichtung und die Elemente und irgendwelche Bauten. Keine Ahnung, Sachen gibbet ja viele. Aber selbst da gibt es ja zwei Variablen und nicht nur eine.

Es heißt nicht "du bist nur dominant, wenn du GERADE einen physischen Gegenüber dominierst", sondern eben "Dominanz, als Beziehung, als Zustand, wie auch als Neigung, steht nicht für sich alleine, ohne sozialen Kontext, ohne einen Gegenüber als physische oder theoretische Variable".
Ansonsten würde man ja niemanden dominieren wollen (egal in welchem Kontext) und müsste sich auch nicht als dominant definieren.
*****hen Frau
134 Beiträge
In dem Thread fällt mir auf, wie wichtig Begrifflichkeiten sein können. Ich bin da mehr so der "Begriff-Anarchist". Für mich ist so ein Begriff Mittel zum Zweck bis maximal Stilmittel. Sonst habe ich mit ihm gar keinen Spaß. Begriffe an sich haben für mich keinen Wert, mir geht es nur um den Inhalt dahinter. Nur der interessiert mich. Die Verpackung ist mir egal.

Darum kann ich mir auch vorstellen, dass das mit der "Abgrenzung" nicht mal unbedingt immer gewollt ist, aber manchmal im Begriffe-Wirrwarr so verstanden werden kann. Wenn Begriffe halt z. B. auf irgendeine Art und Weise stark emotionalisiert gesehen werden. (Von allen Seiten!)

Ich nenne das so: Es gibt nicht DEN engstirnigen Menschen, sondern die Engstirnigkeit steckt in jedem von uns. Aber wir können sie herausfordern und dadurch auch zumindest teilweise überwinden.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.