Obwohl ziemlich spät, regelrecht ein Jahr später XD, wollte ich auch mal mein Senf dazu geben. Ich stimme völlig überein mit allem was bereits erwähnt wurde. Das aller aller wichtigste wie ich finde wenn du künstlerisch, in welchen Bereich auch immer, du besser werden möchtest. Du solltest spaß daran haben, denn wenn du spaß daran hast wirst du ganz selbstverständlich es immer wieder machen wollen und damit erfüllst du eines der wichtigsten Punkte die dir ganz natürlich helfen werden besser zu werden. Wenn du ständig Zeichnest oder malst, es muss nicht mal immer das sein worin du gerne gut werden möchtest, aber indem du es grundsätzlich machst, trainierst du darin viele Sachen darunter auch die Motorik deiner Hand.
Es heißt, du findest heraus ob du wirklich ein Künstler bist, wenn du trotz des Frust das das Zeichnen/Malen lernen mit sich bringt überwindest, obwohl du es am liebsten einfach aufgeben möchtest und vielleicht für eine Zeit lang aufgehört hast, du aber wiederkommst , ich meine wissend was dich erwartet aber trotzdem kannst du es einfach nicht lassen dann bist du ein Künstler! Ich denke die meisten Künstler werden mir zustimmen, das dieser Frust und das aufgeben wollen, so blöd es auch ist, einfach Teil des Lernprozesses ist.
Ich bin der Meinung, das wir selbst unser bester Lehrer sind. Man möchte immer gerne jemanden finden der einem lehrt und zeigt wie alles geht und diese Person wird sicherlich hier und da hilfreich sein, vor allem wenn ihr Ähnlichkeiten habt in Geschmack, Vorgehensweise oder sogar Persönlichkeit, kann ich mir gut vorstellen das das eine besonders gute Hilfe wäre. Letztendlich ist es aber immer so (meiner Meinung nach) das jeder Lehrer den du auf deinem Weg finden wirst, sei es eine Person, ein Buch, Comic, Zeitschrift, ein Tutorial Video, oder sogar ein Podcast alle liefern dir nur etwas Wissen das du, wenn du mags und es dir passt, benutzen kannst. Meistens verbringst du eine Zeitlang dieses Wissen einzusetzen, manchmal kannst du es sofort in deinem Prozess mit einbinden und andere male kannst du gar nichts damit anfangen. Letztendlich ist es immer das selbe, es ist ein Wissen das du assimilieren musst, das du dein eigen machen musst, damit meine ich, das du Zeit damit verbringen musst diese Wissen einzusetzen und schauen musst wie du es in deinem eigenen künstlerischen Prozess mit einbinden kannst und manchmal muss du dieses Wissen verformen so das es für dich nutzbar sein kann, dadurch entstehen halt neue Ideen oder Wissen das du dann lehren kannst, wie du deine Kunst halt machst und kreativ bist.
Ja!, vielleicht ist mit der Weitergabe einer Idee/ Wissen die Tätigkeit eines Lehrers erfüllt, was ich aber persönlich Meine mit wir sind unsere eigenen besten Lehrer ist das wir selbst daran arbeiten müssen es für uns nutzbar zu machen. Wenn du zum Beispiel Fahren lernen möchtest musst du nur das nachmachen was andere Fahrer machen, ja jeder hat sein eigenen Fahrstil, aber es beruht alles auf was wir bereits gesehen haben und nachmachen. Beim Zeichnen wäre das im Grunde Stift oder Pinsel halten und damit auf Papier oder Leinwand kritzeln und zeichnen, das wärst, alles weitere musst du selbst machen. Damit will ich auch nicht sagen das allerlei Kunst Lehrer wertlos sind oder so, NUR das wir in uns denn besten Lehrer haben, wenn wir selbst bestimmen was uns am meisten gefällt und wie wir es in unseren kreationsprozess nutzbar machen können.
Vor kurzem erwähnte ein Künstler bei einem Stream in Youtube was interessantes und ich denke er hat recht damit. Er meinte: oft weißt du bereits, wie, das was du auf Papier bringen willst, funktioniert und wie du es umsetzen solltest/ könntest, aber … der Körper muss das erstmal aufnehmen bevor man es wie gewünscht auf papier bringen kann. Es ist dann oft so frustrierend weil du das Ergebnis von dem was du bereits weißt wie es funktioniert, einfach nicht siehst, aber wenn du immer weiter und weiter machst, dann klickt es irgendwann mal und dann kannst du es auf einmal. Dann hat es der Körper, die Motorik das ganze endlich assimiliert und du kannst es dann abrufen, aber da muss man halt dranbleiben denn bis dieses Wissen von Körper aufgenommen wird dauert das immer eine Weile. Passt auch so mit meinen Erfahrungen überein.
Deine Frage richtete sich an Erotisches zeichnen, du erwähnst das du abzeichnen gut kannst und du würdest gerne einfach vom Kopf aus zeichnen wollen, deine eigenen Ideen darstellen ohne unbedingt ein Model vor dir haben zu müssen. Dann rate ich dir, (ich denke das ist selbstverständlich und hast bereits wissen darüber), Anatomie lernen und wissen wie der Körper funktioniert, was passiert bei welcher Bewegung im Körper und wie stelle ich es am besten dar.
Eine gute Methode dazu etwas zu lernen und trainieren, etwas das ich zu Begin total abgelehnt hätte aber mittlerweile als sehr hilfreich empfinde ist: (das sollte auch als reine Lern Methode angesehen werden) Du nimmst ein Foto eines Model, mit einer Pose die du gerne besser verstehen möchtest und dann paust du das Foto ab, dabei kannst du in verschiedener Art und weise vorgehen, ich denke reines normales abpausen bringt fürs lernen nicht viel, du solltest schon dabei versuchen zu verstehen was da passiert und vorgehen wie würdest du diese Model zeichnen/konstruieren?, wie verläuft die Wirbelsäule?, wie sitzen Schulter und Becken? und wieso so? das hat dann mit Gleichgewicht/ Balance des Körpers zutun usb. Nachdem du das einmal so ab pausiert hast und dabei herausgefunden hast wie die Anatomie da funktioniert, pack das Foto und die ab pausierte Zeichnung weg, aus deinem Sichtfeld und zeichne es nochmal aus dem Kopf. Dabei wirst du erkennen was du im Kopf behalten hast und was nicht, du kannst es dann mit der ab pausierten Zeichnung abgleichen. Du kannst es dann nochmal durchgehen wenn du willst oder einfach zu einem nächsten Foto Pose, das selbe machen.
Grundprinzip hierbei ist, um gut aus dem Kopf zeichnen zu können muss du in deinem Kopf eine eigene Bibliothek erstellen mit Bildern die du abrufen kannst, durch diese Methode werden nicht nur Informationen von der ganzen Pose aufgenommen, du nimmst auch Informationen auf wie zb. wie Arm und Hand, oder Bein und Fuß, oder Oberkörper und Kopf aus dieser Perspektive in dieser Haltung/Pose aussieht und konstruiert werden können. Deshalb ist es wichtig das es beim ab pausieren des Fotos um das Verstehen geht wie die Anatomie in verschiedenen Posen funktioniert. Vielleicht machst du das mit 10 Fotos die du interessant findest und gerne verstehen würdest und wenn du damit fertig bist, leg alles weg und zeichne alle Posen nochmal nach um nochmal zu sehen was gespeichert geblieben ist und mixe gerne die Posen was du aus verschieden Fotos gelernt hast zusammen und beginnst da schon eigene Posen herzustellen und du als dein eigener Lehrer muss dann selbst herausfinden was da am besten für dich funktioniert und wer weiß deine eigene Vorgehensweise zum trainieren ausmachen, das ist hier nur eine Idee die ich ganz gut finde und du müsstest schauen ob du damit was anfangen kannst oder nicht. Da du hier mit Fotos vorgehen würdest, wäre das eher ein realistischen Stil an dem du dich angewöhnen würdest, aber auch damit kannst du rumspielen, jeder Zeichenstil, zb.: Comic, Mangas, oder Cartoon Haft hat ja als Basis die Anatomie und du kannst dann anstatt genau das Foto abpausen, kannst du ja die Formen stilisieren und damit rumspielen.
Eine andere Sache die ich rate, eine Sache die für mich sehr Hilfreich war, ist Gesture drawing oder life drawing. Die Methode wäre hierbei folgende, das kommt eher aus den Bereich Animation, Du setzt die spitze des Stiftes aufs Blatt und solange du eine Pose zeichnest bleibt der Stift am Blatt, das wird also eine kontinuierliche Linie. Es geht hier nicht darum eine fertige Zeichnung zu machen sondern eher darum die Geste der Figur einzufangen, so schnell wie möglich, so 30 sec. Da hast du keine Zeit um dich in Details zu verlieren und du konzentrierst dich darauf die Gestik der Person einzufangen, um das zu erreichen musst du dich selbst in die Gestik die du zeichnest reinversetzen, Du spielst sozusagen die selbe Pose in deinem Kopf ab, du als Protagonist spielst in deinem Kopf sozusagen den Charakter denn du dir vorstellst mit all den Gesten die diese vorgestellte Person ausmachen. Das Model selbst gibt dir eine Idee was für ein Charakter es sein könnte. Anfangs ist es frustrierend und es kostet zeit bis man sich da sicherer fühlt. Ich habe diese Methode aus dem Buch „The natural way to draw“ von Kimon Nicolaides da erwähnt er auch das die ersten 5.000 – 10.000 Zeichnungen fürn Müll sein werden und damit hat er bei mir recht gehabt.
Es geht vielmehr um sich in die Figur rein zu fühlen, deshalb ist das auch eine Methode die von 2D Animatoren benutzt wird, Sie sind dadurch regelrecht die Schauspieler hinter den Figuren die Sie animieren, bei Disney klassischen Animationsfilmen wie Aladdin oder Tarzan ist das sehr schön zu sehen wie lebendig jede einzelne Pose der Animation ist.
Ich finde jeder Künstler sollte von dieser Methode wissen und ich bin mega dankbar das ich davon erfahren habe. Die Vorteile die diese Methode mit sich bringt sind, die Fähigkeit schnell Ideen darzustellen, man kann schneller die Figur erfassen ohne zu früh sich in Details zu verlieren. Also ich persönlich habe mich durch diese Methode daran gewöhnt skizzenhafter zu sein und ich finde es super kreativ so zu zeichnen, man kann dann so schnell mit verschiedenen Ideen rumspielen und es macht mega spaß.
Es ist eine Sache die schwer zu erklären ist oder auch schwer es anderem beizubringen, zu sagen du muss dich in die Zeichnung reinfühlen, sagt manchmal zu wenig aus und man versteht es nicht richtig bis man es erlebt, nach ein paar Monaten das ich so gezeichnet habe begann ich erst richtig zu verstehen was mit sich reinfühlen in die Zeichnung bedeutet. Beispiele für Gesture Drawings kannst du finden wenn du bei Google Bilder folgendes eingibst: „Kimon Nicolaides Gesture Darwings“.
Uff jetzt habe ich aber viel geschrieben, sorry ist eine schwäche von mir. Ich hoffe das es hilfreich sein kann, alles gute bye!