gibt es sowas wie angs vor der liebe?
ja .... das ist die angst vor uns selbst.
... und die Angst vor Kontrollverlust, denke ich. Das Eine hat mit dem Anderen in meinen Augen durchaus etwas zu tun:
Wenn ich mir eine Person als Rindssuppe vorstelle (seltsamer Vergleich, ich weiß, dennoch gefällt er mir), dann betrachten die meisten doch nur die Einlage darin, die schwimmenden Fettaugen, die Schnittlauchröllchen an der Oberfläche, vielleicht noch die Farbe. Kaum jemand jedoch wagt die Tiefen zu ergründen, nachzusehen, ob dort vielleicht Wurzelgemüse zu finden ist, Fleisch, Knochen; wir begnügen uns mit dem schönen Schein - Unbekanntem und Unbekannten gegenüber durchaus sinnvoll, wenn ich jedoch eine über Alltagsgeplänkel hinausgehende Beziehung mit einem Menschen eingehen möchte, so sollte ich eine Ahnung davon haben, was sich im Untergrund meiner Persönlichkeit verbirgt und zulassen, dass dieser Mensch sich selbst ein Bild darüber verschaffen darf, und, im Idealfall besteht dieses Angebot wechselseitig.
Irgendwo im Thread habe ich gelesen (leider finde ich es nicht mehr), dass eine Person nur dann ernsthaft eine tiefe Beziehung zu einem anderen Menschen eingehen, wenn sie selbst heil ist - ich möchte ergänzen, und sich selbst annehmen kann, ja sagen kann zu sich selbst, sich selbst als wertvoll erachtet.
Ebenso habe ich einen Beitrag entdeckt, wo der Vergleich mit dem Tanz gezogen wurde; das finde ich ein sehr brauchbares Bild - Musik, die von außen kommt, ungeplant, unerwartet, die Reaktion darauf, ihr folgend, von beiden Tanzpartnern, die sich als Einheit bewegen, immer wieder aufeinander Bezug nehmend.
Und @******ase schrieb, dass
... die Liebe viel mit Gefühl zu tun hat, aber dem vorraus eine grundsätzliche Entscheidung steht, für die Liebe.
Letzterem stimme ich uneingeschränkt zu.
Über die gefühlsmäßige Komponente von Liebe müssen wir nicht diskutieren, darüber sind sich, so vermute ich, die meisten Menschen einig. Sie nur darauf zu reduzieren, wird ihr jedoch nicht gerecht.
Liebe ist meines Erachtens vorerst ein Angebot und ein Geschenk an einen Menschen, das er annehmen kann oder auch nicht.
Darüber hinaus eine Entscheidung.
Und letztendlich, für mich, ein Versprechen mit Langzeitperspektive.
Und dies alles jeden Tag neu, jede Stunde und jede Minute.
Das Bemühen darum sollte zumindest immer erkennbar sein.