Ich denke mit der Zeit und Erfahrung verändert sich auch wie wir das Gefühl von Liebe und Verliebt Sein wahrnehmen.
Wenn ich an meine erste Beziehungen denke, war es viel Schwärmerei, Vermissen, Sehnsucht. Auch aus einem eigenen Gefühl von Mangel und Unsicherheit heraus, trotzdem keine Konflikte, beide sehr harmoniebedürftig.
Bei der 2. Beziehung war es auch Liebe und annehmen des anderen, aber mit viel Konflikt behaftet, unerfüllten Bedürfnissen, allgemein Kommunikation war schrecklich. Lügen und es hing alles mit meinem eigenen Selbstwert zusammen, unabhängig von seinen Problemen.
Im Nachhinein habe ich mich aber immer gefragt, ob es Liebe war und ja, es ist für jede Person eben ein individuelles Gefühl, das sich auch verändert, aber nicht wirklich weg geht.
Momentan Frage ich mich auch ab und an, ob es verliebt sein oder Liebe ist, weil es so ruhig ist, ohne diese "schlimme" Aufregumg und Unsicherheit. Und ja es ist Liebe, nur dass ich diesmal nicht wirklich "verliebt" war, weil ich mit mir mehr im reinen bin, was viel angenehmer ist. Ich gelernt habe wirklich vertrauen zu können, weil es mit dem Menschen auch möglich ist und mich verletzlich zeigen zu dürfen und trotzdem angenommen in meinem Sein. Ehrliche schonungslose Kommunikation möglich ist und Dinge nicht persönlich genommen werden, gesunde Abgrenzung auf beiden Seiten möglich ist, obwohl oder vllt gerade, weil ich nicht in einer Beziehung bin.
Leichtes Vermissen gibt es manchmal schon, aber eben auch Vertrauen und mehr Freude, wenn man sich sieht, weil es hauptsächlich entspannt ist und man über alles reden kann.
Einen Menschen zu lieben, bedingungslos ohne ihn Verändern zu wollen, ist ein Geschenk, das wir anderen machen. Was wir übrigens auch uns selbst geben dürfen
Ob sie es annehmen können, ist die andere Frage und nur weil der andere uns nicht zurück liebt oder geht, ist die eigene Liebe ja nicht umsonst oder verloren.
Wir bauen mit schlechten Erfahrungen Mauern auf, können sie aber auch Stück für Stück selbst wieder öffnen.
Und es macht durchaus Sinn, den anderen Menschen kennenzulernen und zu schauen, ob er das Vertrauen verdient hat und nicht die negative Bestätigung oder Muster zu erfüllen.
Liebe muss man auch erst lernen, vor allem Selbstliebe. Und Liebe erfordert ein bisschen Mut sich dem anderen so zeigen zu wollen, wie man wirklich ist. Aber alles zu seiner Zeit und Stück für Stück. Es lohnt sich in jedem Fall 😊