Dank erstmal für die Eröffnung dieses Themas
Theano_Zeno
Hin und wieder denke ich ebenso über meinen, seit nun gut zwei Jahren andauernden "Zustand" nach - nicht häufig zugegeben, da ich mich nicht nur nicht unglücklich fühle, sondern sogar ausgesprochen glücklich und zudem beruhigt und eingependelt
Hin und wieder bedeutet, dass ich keineswegs analysiere oder gar damit hadere - im Gegenteil. Ich schaue ab und an in mich hinein und denke "ah ja...alles roger!" - so wie beim Kochen, wenn ich den Deckel lupfe.
Seit gut zwei Jahren bin ich Single und im Gegensatz zu den Jahrzehnten zuvor interessiere ich mich nicht im Geringsten daran etwas zu ändern, was ich ja selbst erstaunlich finde, denn mein halbes Leben wollte ich nämlich Nichtsingle sein. Retrospektivisch betrachtet empfand ich mich in den Zeiten, wenn ich Partner gewesen bin selbst interessanter, kreativer, lebendiger...wertvoller, besser - die Liste von Adjektiven könnte nun fortangeführt werden bis in alle Ewigkeit.
Führte ich eine Beziehung, dann stand stets und immer nur diese besondere Herzensfrau in meinem Fokus, in meiner Aufmerksamkeit - und nie (wirklich nie!) empfand ich einen Wunsch oder eine Sehnsucht nach jemand anderem dabei - vielleicht unterscheiden sich eben darin die einzelnen Charaktere und auch der Stoff, ais welchem jemand gewebt ist. Die meine ich auch völlig Wertungsfrei - ich betone dies um nicht missverstanden zu werden, da ich eben so ticke, wie ich ticke.
Beziehungen endeten.
Meist beendete dabei ich diese Bindung wenn ich, trotz genauer Vorauswahl einer Aspiratin, das untrügliche Gefühl hatte, dass wir zu zweit nicht mehr auf dem Weg waren und ich selbst nichts daran ändern konnte. Fairness zu mir selbst aber auch zum Partner, denn auch ich mag weder unglücklich sein, noch jemand anderem die Zeit stehlen einen geeigneteren zu finden als mich.
Es beendeten auch Partnerinen Bindungen - seltener zwar als ich selbst, dennoch. Die Gründe waren zwei Mal der Umstand, dass sie sich anders weiterentwickelten als ich - so wurde es zumindestens kommuniziert und von mir akzeptiert. Zu beiden pflege ich auch heute noch einen Kontakt und das ist gut so.
Die längste Partnerschaft (gemeinsamer Haushalt, Kinderwunsch, Timmi der Hund etc) endete, dass ich nach Hause kam und sie einfach weg war - und bis heute habe ich keine Antwort zu einem Warum erhalten. Auch das habe ich verkraftet (wobei eine solchartige Trennung bei einem Gewalttäter angebracht ist... ich selbst bin alles andere als das) zumal ich selbst ein halbes Jahr in starkem Zweifel lebte, ob diese Beziehung noch Sinn macht. Sie kam mir zuvor - okay, alles gut.
Danach folgte eine kurze wenn auch erfrischende Kurzbeziehung und danach eine anderthalbjährige bei der ich mich lange, lange Zeit über sehr angekommen fühlte - dennoch beendete ich diese, als ich erkannte, das ich auf dem völligen Holzweg wandelte, denn ich eigne mich nicht dafür eine Rohmasse zu sein um nach den Wünschen einer vermeintlichen Partnerin erst geformt zu werden.
Wie oben erwähnt empfinde ich nun seit zwei Jahren kein Interesse mehr mich zu binden - interessanter Weise völlig ohne Hader, Gram oder Wut - kein Schmerz, nicht dergleichen ... ich empfinde einfach NICHTS.
Kein gebrochenes Herz, noch Alexithymie, denn ich empfinde sehr wohl ungemein viel. Allen Menschen gegenüber die in meinem Herzen sind, also Familie, Freunde und ja auch neuen Bekannten gegenüber, denn ich lebe trotz C19 keineswegs in Klausur - wobei letztere mit absolut und mit Sicherheit very nice persons sind, doch eben nichts weiter auf meiner Gefühlslandkarte.
Spannend - so empfinde ich meinen Zustand, da ich mich ja selbst einwenig über mich wundere.
Ob dies nun ein dauerzustand ist 4 ever? Ich denke Mal ja - ich kenne mich ja selbst gut genung um das beurteilen zu können.
Sollte sich daran etwas ändern?
Keine Ahnung - ich mache diesbezüglich keine Pläne. Definiert habe ich lediglich einen Punkt und zwar, dass ich niemanden mehr stationär aufzunehmen gedenke.