Zitat von *********kend:
„Also wenn es mein eigener Sohn wäre würde ich nicht darauf bestehen dass er gefälligst das auszulöffeln hat was er sich eingebrockt hat (Beziehung).
Meine Kids haben mit der ganzen sexgetriebenen Problematik so was von gar nichts am Hut. Sie sind in einem ähnlichen Alter und konzentrieren sich auf ihre Ausbildung - und legen Wert darauf, zu Hause stabile Verhältnisse zu haben, wozu sie auch eine stabile, liebevolle Beziehung inklusive erfüllendem, befriedigenden Sex zählen. Aber das ist eben nur ein Baustein von vielen.Wer tatsächlich glaubt, dass nur man nur dank und mit zahlreichen wechselnden und möglichst vielen verschiedenen sexuellen PartnerInnen genug vom Leben mitzubekommen kann, soll das auch so leben, das ist eine mögliche Entscheidung. Nur, wenn ein junger Mensch glaubt, etwas zu verpassen, kann man durchaus schon mal kommentieren, dass dies eine innere Lebenshaltung, eine grundsätzliche Einstellung sein könnte, die lohnt, hinterfragt zu werden. "FOMO" (fear of missing out, die Angst, etwas zu verpassen) ist mittlerweile auch dank Social Media eine der grossen Volkskrankheiten, die seltsame Blüten treibt.
Es geht nicht darum, etwas "auszulöffeln". Aus Fehlern und Misstritten kann man lernen. Und wer solche lebensphilosophische Fragen in ein Forum stellt, kann sich selbst ein Bild machen. Ich selbst habe mich auch bei meinen Kids immer gehütet, direkte Vorgaben zu machen, aber das etwas umfassendere Bild, das viele Menschen in meinem Alter haben, habe ich immer vermittelt, seit nunmehr 25 Jahren, all meinen Kids. Die würden hier niemals mit irgendwelchen Fragen aufschlagen. Sie besprechen das untereinander, mit Freunden oder sogar auch mal ihren Eltern.
Einem jungen Menschen direkt zu empfehlen, eine Beziehung wegen sexuellen Fantasien und Gelüsten hin zu schmeissen, ist in meinen Augen komplett daneben - genauso wie die Empfehlung, krampfhaft daran festzuhalten, nicht korrekt wäre. Der Hinweis, erst einmal sich selbst Klarheit zur eigenen Situation zu verschaffen, genügt mMn. Selbstreflexion schon in jungen Jahren zu lernen ist etwas, das garantiert während dem ganzen Leben hilfreich sein wird. Das zu verpassen hat in meinen Augen eine ganz andere Gewichtung als die Anzahl SexualpartnerInnen oder Sexpraktiken und Techniken, denn genau solche Dinge lassen sich wunderbar ein ganzes Leben lang jeden Tag neu entdecken und erleben. Eine liebevolle Beziehung bewusst zu führen ist da schon ein ganz anderer Schuh.