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Subjektives Empfinden, nichts zu tun - Corona-Phlegmatismus?

*******elle Frau
35.700 Beiträge
Ich hatte keineswegs empfohlen, sich gegen den Pandemie Blues Tiere ins Haus zu holen.

Ich habe seit 30 Jahren Tiere zu Hause, seit 23 Jahren immer Hund und 2 Katzen.
Davor Vögel, Meerschweinchen, Fische und eine Vogelspinne.
****02 Paar
23.021 Beiträge
Das Tierheim Lübeck hat zur Zeit 27 Katzen in Pflege/Obhut.
*******tty Frau
11.181 Beiträge
Themenersteller 
Auch wenn das Thema "Tiere" immer sehr erlustigend, emotional und ablenkend ist, aber das soll bitte nicht Teil der Diskussion hier sein. *nein*

Ich habe auch eine Katze aus dem Tierschutz und die erheitert mich auch stündlich... *lol* aber darum geht es hier ja nicht.

Also bitte zurück zum Thema, meine lieben, konstruktiven Beitragenden. *zwinker*
********gs87 Paar
6 Beiträge
Was treibt mich an?
Was bewegt mich?
Was bewege ich selber?
Woher nehme ich die Kraft?
Was erschaffe ich?
Was inspiriert mich; woher nehme ich die dafür notwendige Kreativität?
Von wem wird das Geleistete/das Erschaffene gewürdigt?

Hast Du die Beantwotung dieser Fragen mal im Vergleich vor 2020 / Stand heute versucht und verglichen?

Gaaaaanz lieben Gruß
Mr.WTh *roseschenk*
*****o17 Mann
355 Beiträge
Zitat von ****02:
Mal ganz gewagt gefragt (auf die Gefahr, mich komplett unbeliebt zu machen) Haben wir in Deutschland nicht genug Tiere in Tierheimen, die ein Zuhause suchen? Müssen da ständig aus aller Herren Länder noch zusätzliche eingeführt werden??? Unterstützt die hiesigen Tierheime. Nehmt Tiere von dort oder bringt Futterspenden, o.ä. Damit löst ihr heimische Problemel
Jo

... kann schon sein, dass man sich unbeliebt macht! Warum heimische probleme bevorzugen? Hilfe wird auf der ganzen welt gebraucht. Ich findes es toll, wenn sich jeamand engagiert, egal ob tiere oder andere wesen. Heute sibirien, morgen bayern ... oder so. Ist doch egal wo man anfängt...
*****o17 Mann
355 Beiträge
Zitat von *******tty:
Subjektives Empfinden, nichts zu tun - Corona-ich habe das subjektive Gefühl, nichts zu tun, nichts zu machen, nicht produktiv zu sein. *nixweiss*
Aber: ich habe an Feiertagen und Wochenenden das Gefühl, nichts zu tun. Gar nichts... Kennt ihr mein Gefühl der Lähmung? Und vor allem: Worin liegt der Grund? Ich mache nicht weniger als vor der Pandemie, aber ich habe das Gefühl, gerade gar michts mehr zu machen. Das ist irgendwie komisch.....Und wenn jemand ein Erklärungsmodell dafür hat: immer her damit! LG Betty *blumenschenk*

Könnte man dein gefühl als „antriebsschwäche“ bezeichnen? Das wäre schon ein anzeichen eines depressiven syndroms. Gibt viel literatur dazu. Ich würde mal ein gespräch mit einem therapeuten versuchen.... nur so, um auf die richtige spur zu kommen
Seerosen. Shooting im Seerosenteich 
Foto Melanie S.
*****a_N Frau
1.267 Beiträge
Nun, ich denke, es liegt an der schlechten Planbarkeit, bei manchen mag es auch die fehlende Anerkennung oder der fehlende Austausch mit anderen sein.

Ich bin sehr viel ehrenamtlich unterwegs, vor allem im Sport und bei vielem habe ich Verantwortung.
Den ersten lockdown 2020 habe ich zwar einerseits bedauert, da vieles nicht machbar war, andererseits aber auch noch viel mehr genossen. Endlich kamen wir mal dazu, einiges in Haus und Garten zu erledigen, das immer aufgeschoben wurde (die Baumärkte hatten bei uns zum Glück offen und es gab keine Ausgangssperre). Wir sind beide selbstständig, also am beruflichen lag es nicht, sondern an den ehrenamtlichen Dingen und natürlich auch am Wegfallen der Shootings usw. bei mir.
Aber danach folgte das pure Chaos, da zum einen um jeden Preis Einschränkungen vermieden werden sollten, gleichzeitig die Verantwortung nach "unten" abgegeben wurde. Also wurden möglichst alle Veranstaltungen in Präsenz geplant. Dann gingen die Zahlen doch wieder hoch, es gab doch wieder Einschränkungen, man musste ständig umplanen, das lähmt, da man viel Zeit in Planungen (Plan A,B,C,...) investieren muss als normalerweise. Das erweckt dann auch den Eindruck, dass man weniger macht als sonst.
Ein Beispiel aus dem Frühjahr 2021 von mir:
ich biete seit vielen Jahren Sportkurse für Kinder (4-8 Jahre) an. Normalerweise waren das immer überschaubare Gruppen (2 Gruppen, getrennt in Schüler und Nochnichtschüler à 6 bis 12 - selten mehr-Kinder) innerhalb von 2 Stunden. Von November 2020 bis Anfang Mai 2021 ging in diesem Bereich gar nichts. Stattdessen habe ich über Online-Karten an verschiedenen Plätzen für die Kinder Aufgaben gestellt, die sie zusammen mit ihren Eltern und Geschwistern absolvieren konnten. Schon das war viel mehr Aufwand als die routinierten wöchentlichen Sportstunden.
Im letzten Mai kam dann in unserer Stadt die Idee auf, möglichst viele Kinder in Kleingruppen von 5 TN zu bewegen, denn das war die Maximalgröße, die zugelassen war, alles im Freien. Ich fragte bei meinen Gruppen das Interesse und die zeitlichen Möglichkeiten am Trainingstag ab, andere Übungsleiter, die mir schon davor immer wieder geholfen haben und einen BFDler, ob sie mithelfen könnten. Das Ergebnis waren dann 7 Gruppen innerhalb von 3,5 Stunden, die sich teilweise überschnitten haben. Alle Gruppen waren voll belegt, teilweise mit Warteliste. Nach einer Woche fiel die Inzidenz dann unter einen Grenzwert und die Gruppen durften größer sein. Also konnten auch die Kinder von den Wartelisten dazu und wir konnten zeitweilig auch Gruppen zusammenlegen, da man mit mehr Kindern besser spielen kann. Aber jede Woche gab es neue Vorschriften: mal mussten alle Übungsleiter geimpft oder tagesaktuell getestet sein (eine halbe Stunde mehr Zeitbedarf), in einer Woche betraf das dann auch alle Kinder ab 6 Jahren, dann entfiel die Testpflicht ganz,.... Also jedes Mal eine Infomail an alle Eltern (insgesamt waren das von Mai bis zu den Sommerferien über 70 Kinder), jede Woche ein ausgearbeitetes Programm für jede Gruppe, das ich meinen Helferinnen und Helfer zur Verfügung gestellt habe, statt 2 Stunden vor Corona ca. 4 Stunden auf dem Platz, Listen führen, teilweise Tests kontrollieren.....
Der Aufwand war ein vielfaches höher, aber letztlich war es vom Gefühl nichts anderes als das, was ich schon viele Jahre mache.....

Und das war nur ein Beispiel von vielen, denn die Planungen waren (und sind) einfach viel zeitaufwändiger als sonst.

Das ist zumindest meine Erfahrung und mein Eindruck.
Seerosen. Shooting im Seerosenteich 
Foto Melanie S.
*****a_N Frau
1.267 Beiträge
Eine Ergänzung hätte ich noch:

Wahrscheinlich ist es auch das Fehlen des gewohnten, wie größere Feiern und Treffen mit Familie und Freunden, bei manchen auch Veranstaltungen usw.
Man macht zwar trotzdem was, aber man hat den Eindruck, dass es weniger ist, weil eben die gewohnten Dinge fehlen- der Mensch ist ein Gewohnheitstier.... *zwinker*
*******irl Frau
488 Beiträge
@*******tty:
Mir geht es ganz genauso.

Und@einige andere: ich hatte nie ein Höher-Schneller-Weiter und ich wuszte sehr viel mit mir anzufangen vorher (Kreatives, Bücher illustrieren, etc)... und mein älteres Katzentier lebt auch noch und bekommt Zuwendung wie eh und je... trotzdem bin ich einfach nur noch am Ende und zu nix mehr in der Lage.
TV hab ich nicht, Social Media nutze ich kaum...dafür ist puzzlen so ziemlich das Einzige, worein ich mich flüchten kann derzeit.

Ja, den 1. Lockdown hab ich auch noch genossen, die allerersten Tage: die Welt war plötzlich so schön leise und Frühlingssonne und die öffentlichen Plätze leer und benutzbar für mich - ich mag kein Geschiebe und Gedrängel...
Aber für Autisten ist das Wegfallen/ändern von alltäglichen Routinen dann auch eine Desorietierung sondergleichen.
Und all das, was sich geändert hat. Das ist Stresz ohne Ende und ein Umgewöhnen dauert mehrere Jahre(!) - in der Phase bin ich derzeit noch. Mit kleineren Fortschritten...

Mit Sehschwäche all die Plexiglasscheiben zu "sehn" und nicht dagegen zu rammeln, die Waren zum Bezahlen runter fallen zu lassen, weil es da nicht draufzulegen geht... der Einkaufswagenzwang, die Masken - all das summiert sich zu einer einzigen Streszsituation.
Die Maske löst bei mir Asthma aus, das ist nicht lustig, ergo kann ich nötige med. Versorgung und Physiotherapie seither nicht mehr in Anspruch nehmen...vor Schmerzen kaum noch krauchen deshalb. Und privat sind die wenigen Kontakte, die es vorher gab...nun restlos verloren gegangen.
Die Ernährung hab ich komplett anders organisieren müssen, da ich nicht mehr einkaufen gehen kann - nun ja, das hat halbwegs geklappt und ist noch das Geringste daran.

Ein Date/ein schönes Treffen zu machen getraue ich mir seither auch nicht mehr und auch nicht mit ÖV zu fahren (ohne Auto darauf angewiesen) - immer die Angst und Maskenpflicht...ergo auch kein schönes (Natur-)erlebnis mehr möglich. Und einfach garnix.
Ich bin da inzw. restlos am Ende und das Schlimmste ist, nicht zu wissen, wann es aufhört!
Wenn man das in etwa wüszte, wäre aushalten und Warten kein solches Problem, dann wüszte ich, worauf ich mich freuen kann!
Es ist wohl eben diese Ungewiszheit: wann hört das auf, kann das überhaupt aufhören und: was kommt danach, wie geht es weiter - - -
Eine Art Schockstarre, die sich nicht mehr lösen läszt.
So fühle ich das.
*******elle Frau
35.700 Beiträge
Und ich erfreue mich fast täglich schon an Sonnenaufgängen ,Untergängen, der Natur, so wie heute morgen.
Gibt mir Kraft
*******irl Frau
488 Beiträge
Ja, das tue ich auch. Aber das - und viele solcher Kleinigkeiten - tat ich auch vorher schon genauso und die Energie daraus reicht leider trotzdem bei mir nicht aus, um das Gesamtpaket noch genügend abzufedern... (vieles, was mich persönlich so arg mitnimmt, hab ich noch gar nicht genannt, um nicht zu negativ zu erscheinen - es hat wohl jeder anderes, was ihn beeinträchtigt, mehr oder weniger... und die Kräfte nimmt - )
*******tty Frau
11.181 Beiträge
Themenersteller 
Ich danke euch für eure bisherige Beteiligung! *knuddel*

Durch euer Verständnis und den Zuspruch, dass einige mein Gefühl teilen können, habe ich Verständnis erfahren - das tut gut! *ja* Die bisherigen Erklärungsansätze erscheinen mir logisch und das macht es mir leichter mit meinem subjektiven Empfindenen und Erleben zurecht zu kommen. Wenn etwas erklärbar wird, wird es auch verständlich und damit erträglich. Zumindest für mich. *g*

Ich danke euch dafür *blumenschenk*
Erkenne mich so was von.... Zwar war ich schon immer ein Couchpotato, aber jetzt ist es noch schlimmer. Bin ich bis im Sommer wenigstens noch jeden Sonntag ins Restaurant gegangen, hock ich jetzt den ganzen Tag zuhause rum und ich nehme Corona als Ausrede, nix mehr zu unternehmen (keinen Urlaub, kein Kino, kein Theater, kein Konzert, keine Klubbesuche...). Ob ich wieder in die Gänge komme, wenn diese Seuche mal vorbei ist, weiss ich nicht.
*******tty Frau
11.181 Beiträge
Themenersteller 
Ich wiederhole mich nur ungerne, aber: mir geht es nicht darum, dass man seinen Arsch nicht hoch bekommt, sondern vielmehr dass man nicht mehr sieht, dass man es sehr wohl tut. Das ist ein wichtiger Unterschied. *ja*

Es geht mir um das subjektive Empfinden, untätig zu sein, obwohl man überhaut nicht untätig ist. *ja*
*******ave Frau
9.635 Beiträge
Zitat von *******tty:
Es geht mir um das subjektive Empfinden, untätig zu sein, obwohl man überhaut nicht untätig ist.

Ich schätze, das ist, weil man jetzt seine Arbeiten in viel mehr Zeit erledigt, als vor C. Früher hat man seine Arbeiten gemacht UND war noch mit Freunden unterwegs, war shoppen, zum Sport, im Kino.... Das alles fällt nun weg und es bleibt nur noch das, was man sonst zu Hause auch gemacht hat. Unter dem Strich bleibt sehr viel Zeit übrig, die man für nichts "interessantes" nutzen kann, zumindest nicht für die Dinge, die man vor C gerne gemacht hat.
*****ter Mann
5.306 Beiträge
Die Vereinsamung wird verstärkt
Kontakte wollen keine Treffen
Freunde verlieren sich
Man wartet am besten auf der Couch ab bis der Zirkus vorbei ist
• man wieder in Behandlung gehen darf
und wieder in eine Sauna

Ich brauch diese Wirtschaft nicht *fiesgrins*
*****huk Frau
794 Beiträge
@*******tty
Ich kann das sowas von nachvollziehen, was Du da schreibst und dachte schon, ich sei die einzige, der es so geht!
Durch meinen Job im Gesundheitswesen habe ich einen Versorgungsauftrag und habe durch die ganze Zeit hinweg durch gearbeitet. Um meinen Job herum habe ich noch so vieles anderes zu tun, Kleinscheiß, Dinge - gefühlt mehr für andere als für mich. Mir ist dadurch eine gewisse Sinnlichkeit abhanden gekommen, die diesen Effekt noch verstärkt. Ich bin abends so müde und k.o., komme um acht nach Hause und habe dank Hund auch noch keinen Feierabend, noch nix gegessen. Und obwohl ich die Spaziergänge als willkommenes "Birne-frei-Programm" etrachten sollte, so gelingt mir auch das nicht wirklich...
Jedoch so sehr ich mich bemühe, alles zeitnah zu erledigen, so weiß ich auch, dass vieles dann doch auf der Strecke bleibt. Und so hat sich eine Prokrastination und Vermeidung eingeschlichen, die mich zum Teil selbst anwidert. Dabei tue ich so viel und dennoch füllt es mich nicht aus...

@********gs87
Eure Fragen sind der Hammer! Die tun so verdammt gut. Habe sie mir aufgeschrieben, weil ich es wichtig finde, meinen Wert ab und zu selber zu bestätigen, wenn es sonst niemand tut. Und mich tatsächlich auch zu hinterfragen, immer wieder aufs Neue. Damit entwickelt man sich weiter und wächst.
Nur mit der Kraft hapert es zur Zeit ein wenig.

Ich hoffe einfach, dass es wieder leichter wird, wenn man nicht mehr so viel Zeit hat für krude Gedanken...
Was ich hier in den Beiträgen lese ist eine echte Erleichterung. Ganz offensichtlich bin ich nicht alleine mit diesem Gefühl.
Aktuell hangele ich mich von einer sozialen Interaktion zur nächsten und bewältige dazwischen den Alltag.
Das Zusammensein und etwas unternehmen gibt mir immer wieder das Gefühl zurück, dass doch etwas passiert und neben den ganzen Auflagen und Schließungen doch noch alles beim Alten ist.
Und doch fühlt es sich so gezwungen an.
Die Freiheit zum Spontanen fehlt irgendwie, die ich vorher doch so sehr geschätzt habe.
Langeweile? Dann ab ins Auto, ein paar Leute einsammeln und die Läden in der Umgebung unsicher machen.
Ich bin nicht wirklich deprimiert. Eher aufgrund der Gesamtsituation in Kombination mit der Jahreszeit etwas trübsinnig.
********Herz Frau
37.437 Beiträge
Zitat von *******r_94:
Die Freiheit zum Spontanen fehlt irgendwie, die ich vorher doch so sehr geschätzt habe.

Das ist der Satz, der es für mich trifft.

Dazu kommt bei mir, dass ich ziemlich zeitgleich mit der Pandemie in Rente gegangen bin. Zunächst aus dem Krankengeld über Alogeld 1, also auch mit finanziellen Einbußen und ohne die Möglichkeit zum Minijob.

Inzwischen hat sich alles soweit geklärt, Rente ist da, Minijob auch - aber natürlich hat die Verrentung einen Grund und einfach mal spontan vom Job aus shoppen fahren ist schon körperlich eine Herausforderung für mich. Und am freien Tag? Achneee ... Inzidenz ... kann auch online bestellen ... lieber nicht etc. Ich bin deutlich mehr zu Hause, weil ich Ansteckungsgefahren weiträumig umgehe. Aber wenn dann mal eine Unternehmung ansteht, so wie letzte Woche der Möbelkauf fürs Home Office, ist das großartig - und gleichzeitig sehr, sehr anstrengend.
*****itt Frau
1.352 Beiträge
Zitat von *******tty:
Kennt ihr mein Gefühl der Lähmung? Und vor allem: Worin liegt der Grund? Ich mache nicht weniger als vor der Pandemie, aber ich habe das Gefühl, gerade gar michts mehr zu machen. Das ist irgendwie komisch.

Ich denke, das kommt daher, dass es keine (oder bedeutend weniger) Highlights, keine besonderen Momente mehr gibt. Ein Konzert, eine Städtetour an einem verlängerten Wochenende, große Feiern, all die Dinge, die man sonst so plant und auf die man sich lange vorfreut. Du machst vielleicht nicht weniger, aber wahrscheinlich anderes. Vermutlich eher Eintöniges und Monotones, was nicht besonders aus dem Alltag raussticht.

Viele haben im Alter das Gefühl, dass die Zeit viel schneller vergeht, als in jungen Jahren, eben wegen dieser Gleichförmigkeit ohne große Besonderheiten. Das könnte hier so ähnlich sein: Schwupps, ist die Woche rum, obwohl du die ganze Zeit "gar nichts" gemacht hast.


Zitat von *******tty:
Aber mein Gefühl sagt mir, dass ich nichts tue.

Es ist ok, auch mal nichts (Produktives) zu tun. Nicht immer was zu schaffen und abzuhaken. Mal ein Wochenende sinnlos zu vergammeln gehört auch zum Leben.

Immerhin merkst du noch, dass etwas nicht stimmt. Ich habe so langsam das Gefühl, ich gewöhne mich dran, dass nicht wirklich was los ist. *gruebel*
*********acht Frau
7.960 Beiträge
Ich kann das Gefühl des Stillstands sehr gut nachvollziehen. Auch ich habe zunehmend das Gefühl, in einem sehr kleinen Raum quasi im Kreis zu laufen. Und das, obwohl ich durchaus weiß und sehe, was ich (als Selbstständige) leiste, plane, mache, anleiere, voran treibe, durchziehe, auf die Beine stelle etc. Diese Pläne und Projekte nehmen auch durchweg Gestalt an, werden umgesetzt... wenn auch langsamer als vor C. (was aber nicht an mir liegt).

Auch privat bin ich nicht faul und kann mich gut motivieren - für Sport, lecker kochen, Keller und Dachboden ausmisten, Tango üben, hab wieder das Stricken angefangen etc. - und zusätzlich die paar Möglichkeiten, die es im Außen gibt mit meinen beiden Partnern.

Was mir fehlt, ist die Perspektive. Ich brauche immer den Blick nach vorne und die Möglichkeit, etwas spontan machen zu können (und im Einklang mit meinem Verständnis von Verantwortung und Sicherheit für alle Beteiligten). Vorne liegt aber Ungewisses, und spontan geht nicht wirklich viel. Oder es fehlen schlicht Menschen, mit denen ich das mal eben zusammen machen kann. Einer wartet noch auf Novavax, andere haben sich aus Vorsicht extrem zurückgezogen, man weiß nie, ob eine Veranstaltung auch stattfindet...

Ich brauche nicht dauernd Spaß - aber es fehlt mir eine gewisse Leichtigkeit.
*********asel Frau
1.704 Beiträge
Ich hab 38kg abgenommen, mich wieder bei Leuten gemeldet für die ich nie Zeit hatte.. viiiel Sex mit meiner F+ gehabt und ganz ehrlich.. die Entschleunigung genossen. Im Geschäft wurde es viiiiel angenehmer..
In der Schweiz wars auch nie so crazy.. wir haben uns weiter in der Eckkneipe getroffen zum Bier trinken etc etc.. waren halt viel draussen statt drinnen aber ich würde sagen, ich hatte mehr soziale Kontakte als davor.. ev nicht mit mehr Menschen aber mit dem inneren Kreis viel öfter.. spazieren gehen.. etc etc etc
Ja sogar online-Aktivitäten mit Leuten die wo ganz anders leben.. Apero, Kochen und so weiter haben sich etabliert und bleiben jetzt bestehen..


Ich sehe mich als absoluten Corona-Gewinner.
****ody Mann
13.102 Beiträge
Da die Dinge, die durch Corona nicht gehen, für mich persönlich zu einem Teil durch anderes ersetzbar waren und irgendwie viel mehr Zeit da ist, fühlte es sich ein bisschen wie Entschleunigung an. Ich habe viel nachgedacht und die Geschehnisse um mich herum ausgiebig reflektiert. Ich habe einen herben Verlust zu verbuchen gehabt, der ohne Corona vielleicht nicht passiert wäre. Letztlich war er aber auch sehr erkenntnisreich. Da hat auch etwas nur zum Schein gepasst.

Natürlich fühle ich mich eingeschränkt und wünsche mir die umfängliche Freiheit wieder. Die Fülle des Angebotes wie vor Corona werde ich aber auch zukünftig nicht in Anspruch nehmen, ist vielleicht eine Entwicklung des Alters. Lieber überschaubar viel Gutes als zahlreich Halbgutes. Ich habe festgestellt, dass Freunde und Bekannte in der Hauptsache ein gewohntes Ablenkungsprogramm (inkl. Sexvielfalt) vermissen. Als wären das überlebenswichtige Medikamente. Darüber denke ich seit zwei Jahren auch nach.
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