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Ein neuer Begriff von „Treue“?

Für mich ist Treue (in erster Linie)...

Dauerhafte Umfrage
******ine Frau
2.210 Beiträge
Treue ist für mich auch absolute Loyalität und Ehrlichkeit. In dem Sinne ist die Basis eine offene Kommunikation über die jeweiligen individuellen und gemeinsamen Grenzen und ein respektvolles Einhalten dieser Grenzen.
****3or Frau
4.828 Beiträge
Ich möchte es gerne als eine Form der Ehrlichkeit ansehen.

An der Formulierung von Wikipedia kann ich nichts schlechtes sehen:

Treue (mhd. triūwe, Nominalisierung des Verbs trūwen „fest sein, sicher sein, vertrauen, hoffen, glauben, wagen“) ist eine Tugend, welche die Verlässlichkeit eines Akteurs gegenüber einem anderen, einem Kollektiv oder einer Sache ausdrückt. Im Idealfall basiert sie auf gegenseitigem Vertrauen beziehungsweise Loyalität.


******ine Frau
2.210 Beiträge
Ich finde es übrigens bemerkenswert, dass bei der Umfrage bis jetzt noch niemand die Antwort “ist ein veralteter Begriff ohne Bedeutung für mich” gewählt hat.
Gegenseitiges Vertrauen finde ich auch, ohne Kontrolle.
Zitat von **********ang77:
Gegenseitiges Vertrauen finde ich auch, ohne Kontrolle.

Kontrolle hat auch nichts mit Vertrauen zu tun.

Eher so: ich möchte und darf mir sicher sein, mit allem zu meinem Mann kommen zu dürfen, was mich bewegt, so wie umgekehrt auch. Kontrollieren tun wir uns gegenseitig nicht. Wenn aber mein Mann mir ein wichtiges Ereignis - neue Partnerin oder was auch immer vorenthalten würde und ich erst viel später davon erfahren würde, wäre ich verletzt, weil ich den Eindruck hätte, daß er nicht so viel Vertrauen in mich hat, wie ich dachte. Da bestünde dann Klärungsbedarf. Kontrollieren würde ich nicht, wozu auch? Einfaches Nachfragen ist „auf Augenhöhe“, Kontrolle dagegen ein Mangel an Vertrauen.
****_99 Mann
1.177 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****led:
... In unseren Anfangsjahren waren wir uns einig, daß wir einander z.B. keine "Treue" und Verbindlichkeit für immer und ewig geben konnten - wer kann schon in die Zukunft schauen. Aber wir konnten einander versprechen, uns für jeweils ein Jahr treu zu sein, dieses Versprechen haben wir dann zum Jahrestag wiederholt, bis wir irgendwann merkten: ist nicht mehr nötig.

Guter Punkt, wie ich finde: realistisch, klar und verlässlich mit der gemeinsamen Perspektive umgehen und Abmachungen treffen. Diese können dann ebenso klar auch geändert und angepasst werden. Offenheit und Ehrlichkeit machen Verlässlichkeit leichter...
Treue ist bei mir gleich ,,,keine Geheimnisse , immer füreinander da zu ein , Ehrlichkeit, Offenheit ,Freude und leid gemeinsam meistern .über alles reden zu koennen
****_99 Mann
1.177 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ody:
... Die Basis ist immer der gemeinsame Konsens und das, was man sich gegenseitig erklärt... In beziehungsanarchischen Verhältnissen gibt es keinen anderen Rahmen als das Übereinkommen zwischen Zweien und den treuen Glauben, die Worte des anderen sind echt.
Dem Konsens als Basis stimme ich zu. Der "treue Glauben" an die Echtheit des Wortes der anderen spielt aber in jeder Beziehung und Beziehungsform eine Rolle. Man nennt es Vertrauen. Ohne geht weder Mono noch Poly noch etwas anderes, denke ich.
Ich habe schon in einer offenen Beziehung gelebt. Mit der Zeit lernt man dazu, wächst hinein. Man kann dann seine Eifersucht einschränken und trainieren. Ich bin inzwischen nicht mehr krankhaft eifersüchtig, wenn mein Partner vor meinen Augen mit einer anderen Frau sexuellen Kontakt hat. Und ein gesundes Maß an Eifersucht, die bei mir einer sehr niedirge Höhe vorhanden ist, finde ich in Ordnung; dass Gefühl kann ich schon fast inzwischen genießen. Ich halte etwas von seelischer, aber nicht von körperlicher Treue. Eine Beziehung ist dafür da, dass sich mein Partner nicht eingeschränkt sondern bereichert fühlt. Mein Mann und ich sehen das identisch...
Bevor man aber über neue Begriffe nachdenken könnte, müsste doch erst einmal ein Konsens von Treue vorhanden sein?
*******iron Mann
9.133 Beiträge
JOY-Angels 
Nun ja Paare oder solche die es werden wollen.
Könne sich ja hier Inspirieren Lassen.
Je mehr begriffe wir bei einender haben desto besser.
Um einander treu zu sein brauch es Beständigkeit ein
Aspekt der ja schon genannt wurde.
Was mir dabei durch den Kopf geht ist der Alltag und Stress,
Wenn die Butterdose mal wieder nicht zu gemacht wurde.
Oder die Tür zum Flur .....Jeder kennt di kleinen nervigen Dinge.
Vergebung ist das Zauberwort.
*****ter Frau
3.579 Beiträge
Zitat von *******iron:
Wenn die Butterdose mal wieder nicht zu gemacht wurde.
Oder die Tür zum Flur .....Jeder kennt di kleinen nervigen Dinge.
Vergebung ist das Zauberwort.

@*******iron
Dafür erwartest du Vergebung? NEVER EVER das sind Scheidungsgründe, aber SOFORT *lach*
*********erin Frau
261 Beiträge
Ein Video, das ich in letzer Zeit gesehen habe und dass mich nach wie vor zum Nachdenken über Treue bringt, ist ein Youtube-Video von Ellen & Steffi (AndersAmen) dazu, was Treue ist.
Link:


Die beiden unterscheiden zwischen Sexueller Treue (=nur Sex mit einer Person haben), Kommunikativer Treue (=Privatsphäre des anderen achten, Geheimnisse und Geteiltes bewahren - auch über das Ende der Beziehung hinweg) und Romantischer Treue (=nur eine Person lieben).

Das finde ich sehr spannend und der Aspekt der kommunikativen Treue war für mich ganz neu und ist mir sehr wichtig geworden bzw. hat mir Worte für etwas geben, das mir wichtig ist.

Timecode mit allen Themen des Videos:
00:00 Einleitung
00:46 Thema Treue
01:45 Gebot der Exklusivität
04:13 Sexuelle Treue
05:45 Kommunikative Treue
07:08 Romantische Treue
07:26 Offene Beziehung
08:03 Polyamore Beziehung
08:46 Ist Treue exklusiv?
15:09 Monogame Beziehung
15:47 Über Treue sprechen

Liebe Grüße
*idee*
Ich gestehe, ich bin einer dieser alten weißen Männer.
Für mich ist (sexuelle) Treue, weder antiquiert und verstaubt, noch moralisch einengend. Für mich ist es Grundvoraussetzung für eine Beziehung. Für mich persönlich kommt eben auch nur eine monogame Beziehung in Frage.

Die anderen Begriffe die hier genannt wurden, wie z.B. Ehrlichkeit, gegenseitiger Respekt, Zuverlässigkeit usw. sind für mich keine Synonyme für Treue, sondern die weiteren Grundlagen.

Daher, ich bin in einer Beziehung treu und erwarte das auch von meiner Partnerin.
Treue heißt für mich, sich an Absprachen zu halten. Bei uns ist das die körperliche Monogamie, da ich polyamor bin und mich schon in eine weitere Frau verliebt habe und man Gefühle so auch nicht steuern kann.
*****ard Frau
1.318 Beiträge
Für mich speziel ist das eine rein emotionale Sache. Sex ist da nicht so wichtig. Mit geht es darum das man in Liebe mit einander verbunden ist und der partner egal worum es geht es erstes kommen sollte, wenn das der Fall ist. Das kann auch monogam sein, muss aber nicht. Ich könnte jedoch nicht damit umgehen wenn er romantische Gefühle für eine andere hat ubd es nicht nur um Sex geht. Es wäre dann also für mich ein emotionaler Betrug.
****nLo Mann
3.707 Beiträge
Zitat von ****_99:
Ein neuer Begriff von „Treue“?
Ich wundere mich gelegentlich, wenn hier in Forumsbeiträgen der Begriff „treu“ vollkommen mono-normativ verwendet wird.
Ich wundere mich über die Verwunderung.
Wir leben doch auf demselben Planeten mit derselben Historie.
********n_HH Mann
3.466 Beiträge
»Treue ist eine Tugend, die die Verlässlichkeit eines Akteurs gegenüber einem anderen, einem Kollektiv oder irgendeiner Sache ausdrückt«, schreibt die Wikipedia dazu. In der Liebesbeziehung wäre das die Verlässlichkeit gegenüber meinem Liebespartner. Worin sollen wir verlässlich sein? Was uns gefällt und gut tut, soll so blieben. Darauf möchte Mann/Frau sich verlassen.

Sei mir nicht untreu!
Man kann Treue negativ definieren: als die Verlässlichkeit, andere nicht zu lieben. Die Untreue soll nicht eintreten. Ob der positive Inhalt des Treueversprechens (das Gebot gegenüber dem Verbot) erhalten bleibt, scheint egal zu sein. Das Verhindern einer Untreue ist wichtiger.

»Ich bin ihm seit zehn Jahren treu«, sagt eine Frau und meint damit, dass sie seit zehn Jahren mit keinem anderen Mann mehr Sex hat. Ob sie in all den Jahren mit ihrem Mann Sex hat, ob sie ihn überhaupt liebt, ist damit nicht gesagt. Sie sagt nur, sie hat mit keinem anderen Sex! Sie hat das Verbot nicht übertreten. Aber ob sie das Gebot eingehalten hat, das bleibt dabei offen.

Was wird mit mit mir, wenn Du »mit keinem anderen« dies oder das tust? Wenn Du Deine Gunst auch mir nicht schenkst, nützt mir Deine Zurückhaltung gegenüber anderen kein bisschen.

Sei mir treu!
Mir ist viel wichtiger, dass Deine Liebe zu mir erhalten bleibt. Wenn es Dir gut tut, sie anderen zu schenken, dann schenk sie, aber bitte erhalte dabei deine Liebe zu mir! Das ist mein Wunsch nach Treue.

Ich nenne dies die positive Definition, und ich meine, dass sie mehr Glück bringt als die negative. Vielleicht sind deine anderen Liebesbeziehungen ja gar keine Störungen, sondern tragen zu Deiner perönlichen Entwicklung und Deinem Lebensglück bei. Dann wirst du umso glücklicher von ihnen immer wieder zu mir zurückkehren.
@****en , das ist eine der schönsten Definitionen, die ich je zum Thema Treue gelesen habe. Danke dafür! *blume*
********n_HH Mann
3.466 Beiträge
Dankeschön! Ich bin aber nicht der Autor.

Irgendwo vor vielen Jahren habe ich eine erste Version dieser Gedanken gelesen....möglicherweise war das sogar auf JC, nach über 10Jahren weiß ich das nicht mehr.

Sie haben mich sofort fasziniert, darum hab ich sie mir notiert und dann mehrfach leicht geändert und umformuliert.
****_99 Mann
1.177 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********rlin:
Ich gestehe, ich bin einer dieser alten weißen Männer. Für mich ist (sexuelle) Treue, weder antiquiert und verstaubt, noch moralisch einengend. Für mich ist es Grundvoraussetzung für eine Beziehung. Für mich persönlich kommt eben auch nur eine monogame Beziehung in Frage.
Die anderen Begriffe die hier genannt wurden, wie z.B. Ehrlichkeit, gegenseitiger Respekt, Zuverlässigkeit usw. sind für mich keine Synonyme für Treue, sondern die weiteren Grundlagen. Daher, ich bin in einer Beziehung treu und erwarte das auch von meiner Partnerin.

Danke für deinen Beitrag, aber auch ein paar Anmerkungen:
Dass du eine monogame Basis brauchst, willst, lebst, sei dir völlig unbenommen. Gut, wenn du das weißt und entsprechend umsetzt. Nur geht es weißen Frauen, schwarzen Männern, Menschen aller Altersstufen genauso, hat also nichts mit "alten weißen Männern" zu tun, das gehört also offenbar gar nicht hier hin.
Das "ich bin in einer Beziehung treu und erwarte das auch von meiner Partnerin" klingt für mich SO dennoch unschön: Denn hier setzt du - wenn ich mich da nicht verlese - Treue doch wieder mit Monogamie gleich. Denn gerade WAS "treu" genau bedeutet, darum geht es doch im Thread: Gehört sexuelle Exklusivität dazu (was für dich der Fall ist) oder eben nicht (was für viele, u.a. mich zutrifft).
Insofern: "Ich bin in einer Beziehung treu und erwarte das auch von meine*r Partner*in" trifft auf Polys und Menschen in offenen Beziehungen mehrheitlich auch zu. Eben weil sie längerfristig, verlässlich, klar, zugewandt, reflektiert und fürsorglich Beziehung leben (wollen).
*******ein Mann
197 Beiträge
Liebe ist wenn Treue Spaß macht.
Zitat von ****en:
»Treue ist eine Tugend, die die Verlässlichkeit eines Akteurs gegenüber einem anderen, einem Kollektiv oder irgendeiner Sache ausdrückt«, schreibt die Wikipedia dazu. In der Liebesbeziehung wäre das die Verlässlichkeit gegenüber meinem Liebespartner. Worin sollen wir verlässlich sein? Was uns gefällt und gut tut, soll so blieben. Darauf möchte Mann/Frau sich verlassen.

Sei mir nicht untreu!
Man kann Treue negativ definieren: als die Verlässlichkeit, andere nicht zu lieben. Die Untreue soll nicht eintreten. Ob der positive Inhalt des Treueversprechens (das Gebot gegenüber dem Verbot) erhalten bleibt, scheint egal zu sein. Das Verhindern einer Untreue ist wichtiger.

»Ich bin ihm seit zehn Jahren treu«, sagt eine Frau und meint damit, dass sie seit zehn Jahren mit keinem anderen Mann mehr Sex hat. Ob sie in all den Jahren mit ihrem Mann Sex hat, ob sie ihn überhaupt liebt, ist damit nicht gesagt. Sie sagt nur, sie hat mit keinem anderen Sex! Sie hat das Verbot nicht übertreten. Aber ob sie das Gebot eingehalten hat, das bleibt dabei offen.

Was wird mit mit mir, wenn Du »mit keinem anderen« dies oder das tust? Wenn Du Deine Gunst auch mir nicht schenkst, nützt mir Deine Zurückhaltung gegenüber anderen kein bisschen.

Sei mir treu!
Mir ist viel wichtiger, dass Deine Liebe zu mir erhalten bleibt. Wenn es Dir gut tut, sie anderen zu schenken, dann schenk sie, aber bitte erhalte dabei deine Liebe zu mir! Das ist mein Wunsch nach Treue.

Ich nenne dies die positive Definition, und ich meine, dass sie mehr Glück bringt als die negative. Vielleicht sind deine anderen Liebesbeziehungen ja gar keine Störungen, sondern tragen zu Deiner perönlichen Entwicklung und Deinem Lebensglück bei. Dann wirst du umso glücklicher von ihnen immer wieder zu mir zurückkehren.

Nehmen wir mal an, dass Treueversprechen beinhaltet sexuelle Treue und wenn sie nicht mit anderen geschlafen hat, dann hat sie das Gebot eingehalten. Ihr Versprechen.

Wenn das Gebot aber etwas anderes als das Verbot beinhaltet, was anscheinend der Ausführungen nämlich Sex mit eigenen Mann und den eigenen Mann zu lieben, dann kann ich das nicht wirklich mit dem Verbot vergleichen. Selbst wenn sie das Gebot eingehalten hat und sagt, ich schlafe mit meinem Mann und liebe ihn, ist damit auch nicht gesagt, dass sie das Verbot auch eingehalten hat.

Bin ich denn mit diesem Menschen auch zusammen, wenn dieser von den Liebesbeziehungen immer wieder zu mir zurück kommt?

Oder verstehe ich hier jetzt etwas falsch?
********n_HH Mann
3.466 Beiträge
Das allerwichtigste wäre mir, dass sich meine Partnerin immer wieder auf mich bezieht und dass sie es sich gut gehen lässt. Was sie mit anderen macht ist für mich nicht wichtig.

Zuneigung, Liebe und Treue sind Geschenke.
Steckt hinter Treue egal wie man sich diese für sich definiert nicht auch immer mit ein Verbot?
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