Keine Kompromisse mehr

Je älter ich werde, um so mehr packt mich die Sorge vor Altersstarrsinn als die vor Kompromissen.

Das meine ich auch ganz ehrlich.

Immer, wenn ich meine, irgendwo Anflüge von Altersstarrsinn zu bemerken, möchte ich diese Personen immer gerne durchschütteln.

Wenn ich kompromisslos wäre, wären mir die schönsten Begegnungen nicht passiert.
Kompromisse pauschal als "faul", "was für Angsthase" etc. abzuwerten spricht für sich.


Aber macht die Vorauswahl leicht

@*******enne

Naja, was ich selber nicht habe, vermisse ich vielleicht auch bei anderen nicht unbedingt. Wer weiß? 😉

Denke für ein Date, das ich ja in der Regel vorher noch nicht persönlich kenne kann ich doch lediglich "Kompromisse" mit mir selber machen,.bezüglich Optik, bis dahin bekannten Charakter, ggf. Vorlieben..
Nach dem Motto "treff ich, obwohl..."
Würd ich dann aber eher Abstriche vom vermeintlichen Ideal nennen.
Geht ein Kompromiss mit sich selber überhaupt?
Naja vll. in der Art, ich mag den Menschen oder irgendwas an dem Menschen nicht, will aber vögeln und dafür wird es wohl langen.
Wohl auch keine absolute Seltenheit hier, nenn ich aber eher wahl- und gefühllos.
Und ja hab schon getroffen "obwohl..." und es nicht bereut, weil irgendwas in mir gesagt hat, diesen Menschen willst ,musst Du unbedingt kennenlernen.
Geht doch darum ob man einem Menschen unbedingt begegnen will, dann stört einen vieles nicht mehr, der Reiz ist da..
Gilt ebenso für alles weitere, fühlt man oder eben nicht, dann lasse ich es.
"Faule" Kompromisse beim Sex sicher nicht, klingt eher wie Verhandlung..
Mit einen festen Partner kommt immer irgendwann der Punkt an dem auch mal ein Kompromiss aein muss, glaube nicht alles lässt sich zum Konsens bringen..
Beim Sex ist allerdings auch hier Konsens für mich absolutes Muss bei allen, wenn einer was nicht mag wird verzichtet und keine "Tauschgeschäfte" abgeschlossen..

Kann ich damit leben?
Will ich damit leben?

Das sind die Fragen die ich mir stelle wenn ich etwas bemerken von dem ich nicht grad begeistert bin.

Die Antwort fällt aber von Mensch zu Mensch bei der selben Sache oft unterschiedlich aus weil ich erstmal schauen muss wie stimmig das übrige Gesamtpaket daher kommt.

Von daher sind Kompromisse nicht sooo schlecht, vorausgesetzt man kennt seine Grenzen und begegnet diese für sich selber mit Achtsamkeit.

@*****r_X damit bewegst du dich für mein Empfinden in deinem Konsensrahmen.
Da sind, ich denke an BDSM, auch Grenzüberschreitungen drinnen, wenn die in die Situation passen.
Seit ich diese Einstellung habe, sind für mich viele Dinge einfacher geworden und ich kann mich auf die für mich interessanteren Dinge konzentrieren und mich weiter entwickeln.
Insofern bin ich kompromiss-los, weil ich diesen Zugang nicht mehr habe.

Meine Aufgeschlossenheit und Toleranz waren vor 2,5Jahren, als ich nach langjähriger Unterbrechung anfing wieder zu daten, deutlich grösser als jetzt.
Red Flags wurden kleingedacht, der fehlende Humor bei einem Mann ignoriert usw. Ich mache es jetzt, nach unzähligen prägenden Dateerfahrungen, wie der TE.
Date nur noch wenn es im Gespräch mit der Person ausreichend viele positive Aspekte gibt und mir das Bauchgefühl ein deutliches "OK" meldet.

Also ich muss jetzt auch mal hier was von mir geben. Ich finde bei fast jeder Begegnung zwischen zwei Menschen kommt es zu mehr oder weniger immer wieder auftretenden Kompromissen. Jeder wurde auf die individuelle Weise von uns sozialisiert. Jeder hat Normen und Werte und eine sehr individuelle Rangfolge wie sie zu beachten sind. Bei manchem gibt es Gesetze an die man sich halten muss, anderes an was man sich halten sollte und dann Dinge die gemacht werden können wie Eltern mit Kinderwagen in Bus oder Bahn Platz machen weil es sich so gehört. Bei allem was ich gerade aufgezählt habe gehen wir ständig Kompromisse ein ohne, dass wir darüber länger nachdenken. Für mich sind Kompromisse alltäglich und auch hier im Joy werden immer wieder Kompromisse gemacht. Ist die Person vielleicht außerhalb unserer Suchvorstellung und man versteht sich dann entsteht eine Unterhaltung und eine Freundschaft kann daraus wachsen. Und alles weil wir einen Kompromiss eingegangen sind.
Einen schönen Abend und erholsames Wochenende wünsche ich euch allen

Naja... im beruflichen Leben hat man hier und da ja keine andere Wahl, aber ich denke darum geht's Dir gar nicht.

Es kommt wohl darauf an, welche Standpunkte man vetritt. Was evtl so ne Kleinigkeit ist, Beispiel Haarfarbe... da kann man ja nen "Kompromiss" eingehen.

Aber ich habe in meinem Leben auch viel mitgemacht und bin ständig für andere Kompromisse eingegangen. Aber diverse Dinge sind einfach nicht mehr "verhandelbar". Entweder hopp oder topp. Es ist mein Leben und selbst wenn man Kompromisse eingeht, bekommst dafür als Dankeschön trotzdem nen Arschtritt. Nicht mehr mit mir!

Das muss jeder für sich selbst entscheiden, inwieweit er "noch" bereit ist Kompromisse einzugehen.

"Keine Kompromisse", es gab mal eine Bierwerbung die den Satz verwendete, man kann über herberen oder süßlicheren Geschmack, über Aromen, etc. diskutieren, aber Bier schmeckt oder schmeckt nicht, Punkt.

Aber wer kann schon eine Biersorte anhand der online Werbung des Brauers bewerten?

Und dann erst Menschen? In einer Community wie dieser?

Spannendes Thema und interessante Einsichten.

Ich trage was zur Auflösung der Begriffsverwirrungen bei:

Kompromiss: Jeder verzichtet auf Teile seiner Forderung und so entsteht eine gemeinsame Übereinkunft.

Konsens: Gemeinsam eine Lösung entwickeln, bis alle zufrieden sind.

Konsent: Entscheidungen werden dann getroffen, wenn nichts mehr dagegen spricht.

Im englischem gibt es auch den Begriff "compact", in der Diplomatie werden damit Abkommen zwischen Ländern bezeichnet, passt ziemlich gut zu dem Thema, denn ein "compact" könnte so umschrieben werden:

"Wir verzichten nicht auf unsere Ziele, Vorlieben und Ansprüche, sind aber bereit zum gemeinsamen Wohl zu kooperieren und zusammenzuarbeiten"

Geht es "nur" um Sex, eine gute Basis für Zusammenarbeit...

Kompromisse mache ich erst, wenn ich einen Menschen persönlich kennengelernt habe und an ihm etwas schätze, was ein anderes Kriterium, das vielleicht anfänglich für mich eher nicht so ideal erschien, aufwiegt. Aber wenn mir jemand von Vornherein nicht zusagt, da gehe ich echt nicht zu einem Treffen. Keine Abstriche gibt es bei Ehrlichkeit und Familienstatus. Wenn der mir ins Auge Springende verheiratet oder anderweitig liiert ist, dann gibt es keinen Kompromiss. Wenn er minderjährige Kinder hat und sich vor seinem Vaterwochenende drücken möchte, dann gibt es auch keinen Kompromiss.

Mittlerweile wüsste ich gerne, welche Kompromisse genau der TE vorher gemacht hat, die er jetzt nicht mehr machen möchte.

Guten Morgen,

ich finde es schwierig anhand des Profils und den Vorliebenlisten eine Marschrichtung zu geben. Oftmals sind die Angaben veraltet oder der Geschmack verändert sich weil man sich selbst verändert hat und sich weiterentwickelt usw.

Es kann sein, dass es darauf ankommt wie weit die Vorstellungen auseinander gehen. Wenn jemand etwas Unbedingt mag und ich das selbe unter der Rubrik geht gar nicht - mache ich keinen Kompromiss, man kommt auf keinen Nenner. Wenn man sich annähern kann oder man ist neugierig und probiert was Neues aus - dann wäre ein Kompromiss möglich.

Offen drüber sprechen und seine Bedürfnisse mitteilen und dem anderen zuhören, damit man die Motivation/Faszination daran versteht könnte beiden Beteiligten helfen zusammen zu finden und ggf auch zusammen weiter zu entwickeln.

Wichtig ist mir beide Personen müssen Kompromisse eingehen wollen. Eine Win/Win Situation muss da sein. Einseitige Kompromissbereitschaft mag ich nicht.

Ein Konsumverhalten zu entwickeln und wie im Onlineshop Vorlieben abzuchecken damit ich bekomme was ich in diesem Moment will ohne sich in den anderen hineinzufühlen ist nicht meins und solche Menschen sortiere ich schnell aus. Ich bin ja kein Sexautomat und will auch niemand anderem das Gefühl geben oder ihm suggerieren er sei ein lebender Dildo und er als Mensch interessiert mich nicht sondern nur was ich von ihm bekommen kann. Das Gefühl ein sexueller Dienstleister zu sein oder so gesehen zu werden ist für mich ein Nogo.

Liebe Grüße
Sienna

Keine Kompromisse mehr eingehen- was heißt das? Wenn das heißt, keine faulen Kompromisse mehr einzugehen, dann ja. Und wenn es heißt zu seinen NoGo's zu stehen, dann auch ja!

Aber das ist nicht die Bedeutung des Kompromisses, welche darin liegt, festzustellen, ob es nicht doch eine Übereinkunft geben kann. Das ist Verhandlungssache und kann, soll sich sogar lohnen! Für beide.

Das ist vor allem eine Frage, welche Prioritäten man im Leben setzt. Was ist mir wichtig, wo will ich hin, was bin ich bereit dafür zu geben? Ich erwarte nichts geschenkt und so manches hat seinen Preis und wenn es das mir wert ist, dann auch seinen Preis. Entscheidend für mich ist, dass ich nach der Verhandlung so viel bekomme, dass ich mich mit gutem Gefühl darauf einlassen kann.

Es ist auch eine Frage der Erwartungen und welche Perspektive eine Bindung haben kann. Ein gemeinsamer Weg sollte nicht von vornherein eine Sackgasse sein. Unterm Strich muss die gemeinsame Richtung gegeben sein, sowie die Ziele die gleichen. Alles andere ist dann der Weg und der ist nicht immer geradlinig sondern fordert Kompromisse.

Kurz- wenn man weiß was man will, kennt man seinen Wert und was man zu zahlen bereit ist. Nur so gelingen Kompromisse und wenn es die gemeinsame Sache überhaupt erst möglich macht, gehe ich sie ein!

Viele scheinen hier ein Date mit 'mehr' zu verwechseln.

Lest doch mal das Thema.

Verstehe den Einwand nicht. Es kommt doch darauf an, wofür jeder datet.

Und für reine Sexdates fange ich doch schon mal gar nicht an, meine vollständige Lebenseinstellung mit der seinen zu vergleichen.

Oder denkst du ausschließlich an Analverkehr ja oder nein?

Ach na gut, da mache ich auch wenig Kompromisse. Wer mich einmal ficken will, sollte schon wissen, welche Praktiken ich gar nicht mag. Wahnsinnig inspirierend.

Grundsätzlich sind wir immer kompromissbereit - die Frage ist jedoch nur, wie hoch der Kompromiss zu unseren Lasten ausfällt.

Nein, ich bin nicht kompromissbereit. Ich habe meine Prinzipien, die meinen Konsensrahmen bestimmen. Alles darin kann verhandelt werden, das Ergebnis ist entweder ja, diese Sache geht, oder nein, diese Sache geht nicht.
Da ich aber hier keine Sexkontakte suche, sondern die Menschen, mit denen ich herumsauen will, nur offline über Freunde und Bekannte kennenlerne/kennengelernt habe, fällt das virtuelle Abgleichen der Konsensrahmen weg.
Wer lieber Kompromisse erzwingt als Konsens zu suchen passt nicht zu mir.

Und wo ist jetzt der Unterschied zu unserer Einstellung?

Ich definiere Kompromiss anders. Kompromiss hat für mich mit einem Macht- und Ohnmachtsspielchen zu tun. Konsens bleibt immer auf Augenhöhe, ein reflektiertes Nein gehört da auch dazu, ohne dass man gleich auf Konfrontation geht.
Manipulation, um seins durchzukriegen, ist für mich nicht Konsens. Konsens ist natürlich aufwändiger, kostet mehr Zeit und mehr Gedanken und Reflexion über die eigene Position im Vergleich zum anderen und innerhalb des Konsensrahmens, auch im Hinblick auf mögliche Entwicklungen.
Kompromisse sind für mich oberflächlich und beschäftigen sich wenig mit der Zukunft.
Seht ihr das auch so, benennen wir unsere Zugänge einfach nur anders

Wenn Du das so siehst - viel Erfolg und Freude in Deinem weiteren Leben - trotzdem ...

...für mich sind gut verhandelte Kompromisse überhaupt nicht oberflächlich, sondern
ermöglichen, dass es überhaupt zu einer Zukunft kommt und dass daraus ein Konsens entstehen kann...