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Wie verhält sich, dass bei euch und euren Freundschaften +?
Ist es ausgewogen? Oder seid ihr manchmal auch genervt von zu viel Porno?
Ich merke relativ zuverlässig, wann jemand zum einen zu viele Pornos konsumiert, diese aber zum anderen seine Wahrnehmung der Realität verzerren, zum Beispiel in eine Richtung, wo völlig ausgeblendet wird, dass Pornos in erster Linie Unterhaltung sind und daher nur "aufgeilende" Inhalte gezeigt werden, aber unfassbar viel Drumherum weggelassen wird. Oder eine Konditionierung stattfindet, wodurch man eben zum Beispiel nur noch diesen komprimierten High-Entertainment Sex und auch nur noch diese Hochglanzkörper geil findet und alles Abweichende nicht mehr als lustvoll empfunden wird.
Starkkonsumenten von Pornos neigen meiner Erfahrung nach zu krasser Oberflächlichkeit, Verallgemeinerungen und zu Sprunghaftigkeit. Also, salopp gesagt: Die Attraktivität des Gegenübers wird primär durch Fuckability bestimmt, alle Frauen/Männer sind gleich und wenn was Geileres lockt, springt man von Blümchen zu Blümchen.
Alles Eigenschaften, die auf mich bereits in geringen Dosen extrem abtoßend wirken und wo mein Toleranzbereich tatsächlich nicht sehr groß ist.
Ich gucke recht gerne Pornos, so zwei- bis viermal die Woche im Schnitt (manchmal mehr, manchmal weniger). In der Regel nicht sehr lange, ist meist nur eine zehn bis zwanzig Minuten Sitzung. Mein Interessen-Spielraum ist dabei ziemlich begrenzt, ich gucke nur das, was mich auch ganz real sexuell anmacht und es gibt nicht so viele Pornos, die mir gefallen, weswegen ich häufig immer dieselben gucke. Was dabei getan wird ist mir deutlich wichtiger, als wie es aussieht, Gesichter der Darsteller sind mir so gut wie egal, bei den Körpern lege ich nur Wert darauf, dass sie so geformt sind, dass man alles gut sehen kann. Für mich sind Pornos tatsächlich mehr Inspiration, erweitertes Kopfkino, sie 1:1 in die Realität zu übertragen ist ein Konzept, das mich vollkommen irritiert, einfach weil ich nicht fähig bin, diese Fantasie im Porno, in die ich mich hineinversetze und die damit alle Darsteller für mich zu austauschbaren Mannequins macht, mit der Begegnungen mit einem realen Menschen und seiner kompletten Individualität gleichzusetzen.
Fantasie/Porno bleibt für mich dort, wo es hingehört: In meinen Kopf, zu meiner Solo-Masturbation.
Realer Sex baut für mich nicht auf Pornos auf und ich meide jeden, dessen reales Sexleben stark von Pornos durchseucht ist. Ich hab gar nichts dagegen, wenn jemand häufiger Pornos konsumiert, ich finde, ich mache das vergleichsweise auch. Die Trennung ist mir aber wichtig, dass man begreift, dass Pornos Entertainment sind, die für Zuschauer gemacht und entsprechend aufgezogen werden und wo einem essenzielle Informationen auch gezielt vorenthalten werden, weil die eben ungeil sind.