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Woran habt ihr gemerkt, dass ihr Transgender seid?

*******chi Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
Woran habt ihr gemerkt, dass ihr Transgender seid?
Hallo Leute, ich habe zwei eine wichtige Fragen und hoffe, dass ihr mir helfen könnt:

Bin ich Transgender?

Und kann man sich in die Rolle als Frau/ Mann reindrängen lassen, obwohl man Trangender ist und damit im Endeffekt zufrieden sein?

Seit dem ich ein kleines Kind war habe ich mich mehr als junge gefühlt und konnte mich mit den meisten gleichaltrigen Mädchen, oder dem was Mädchen tun/ spielen nicht identifizieren.
Ich habe deshalb immer mehr Jungs als Freunde gehabt, was im übrigen im Jugendalter und heute noch nicht anders war bzw ist.
Ich fühlte mich zu 100% als junge und fühlte mich mit den körperlichen Gegebenheiten und den Veränderungen nicht wohl.

Als ich mit fast 14 Jahren die Schule wechselte wusste ich, dass ich mich wie ein Mädchen kleiden und benehmen musste um kein Außenseiter zu sein.
Also tat ich das.
Der ganze Prozess ein Mädchen zu sein war für mich sehr schwer.
Weder mochte ich mädchenkram, noch kam ich mit den meisten Mädchen zurecht oder benahm mich (in jeglicher Hinsicht) wie eins.
Irgendwann wusste ich das mich keiner lieben würde und ich niemals einen Partner finde, wenn ich mich nicht wie eine Frau benehme oder nicht auf Sexualität eingehe.
Also tat ich beides.
Nach vielen Jahren fühlte ich mich halb wie eine Frau, aber nie so ganz.
Ich dachte dann das ich einfach eine Frau mit männlichen Zügen und eigenschaften bin (was vielen Männern gefiel).
Heute, nach vielen Jahren die ich nicht mehr an das vergangene gedacht habe kam alles wieder hoch und ich hab viel gegoogelt, jedoch half es mir nicht weiter...

Deshalb meine Fragen an euch:

Bin ich eventuell Transgender?

Und kann man sich in die Rolle als Frau/ Mann reindrängen lassen, obwohl man Trangender ist und damit im Endeffekt zufrieden sein?

Ich danke euch allen im Vorfeld für eure Hilfe.

Liebe Grüße

Nana
*******leen Frau
134 Beiträge
Hallo Nana,

Einige deiner geschilderten Aspekte sprechen dafür, bzw. sind recht typisch, aber definitiv nicht alleine und zweifelsfrei ausschlaggebend, ob du transsexuell bist oder nicht.
Die Frage ist, ob du mit der Rolle als nicht-stereotype cis-Frau klar zufrieden sein kannst oder ob die eines trans-Mannes besser zu dir passt. Oder, ob vielleicht eine nicht-binäre Selbstdefinition das richtige wäre?
Keine dieser Optionen ist unbedingt im sozialen Alltag einfach, du kommst womöglich vom Regen in die Traufe ...

Ein medizinisch wichtiger und relevanter Punkt ist auch die körperliche Dysphorie. Ist deine körperliche Ausstattung grundsätzlich für dich ok?
Bitte wende dich an einen ausgebildeten Therapeuten oder Psychologen. Die können dir bestimmt helfen, denn sie sind darauf spezialisiert, genau solche Fälle zu klären. Vielleicht passt du einfach in keine der festen Schubladen. Egal wie, eine professionelle Beratung und ein fachlich guter Umgang damit ist das einzige, was dir dabei helfen wird.
Natürlich auch Erfahrubgen von anderen, das möchte ich nicht abstreiten. Aber das ist so ein einschneidenden Thema mit eventuell tiefgreifenden Veränderungen, das sollte man nicht nur von fremden in Internet klären lassen.
Ich drücke dir auf deinem Weg ganz fest die Daumen *g*
*******chi Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
Hallo Dominique,
Danke für deine Antwort 🙂
Für mich würde es in der Hinsicht keine Veränderung in meinem Leben geben.
Ich würde alles so wie es ist weiterführen.

Mir brennt einfach nur die Frage auf der Seele, was quasi mit mir los ist und welche Richtung es eher ist.

Liebe Grüße
*******chi Frau
5 Beiträge
Themenersteller 
Hallo Marleen,
Danke für deine schnelle Antwort und deine Hilfe.
Dadurch das ich mich jahrelang in Akzeptanz geübt hatte, bin ich mit mir schon lange ok.
Mit der Tatsache eine Frau zu sein, aber auch mit der körperlichen Ausstattung.
Ich frage mich einfach ob ich trotzdem Transgender bin, weil das alles ja nur durch "jahrelanges Training" kam.
Früher habe ich wie gesagt nicht so empfunden und der Weg bis jetzt war echt schwer, vorallem weil ich darmals nicht wusste was mit mir los ist und dachte ich muss eine Frau sein und das akzeptieren.
Mittlerweile würde ich sagen das ich dadurch zufrieden bin eine Frau zu sein, manchmal fühle ich mich aber auch "neutral"!
Früher war das keines wegs so.
*******Punk Frau
5.698 Beiträge
Ich kann mich weder mit Cisgender noch mit Transgender idintifizieren.

Bin auf grund meines Vaters im falschen Geschlecht geboren. Weiß ich aber erst seit kurzem.

War aber schon als kleines Kind anders.
*******leen Frau
134 Beiträge
Zitat von *******bene:
Ich kann mich weder mit Cisgender noch mit Transgender idintifizieren.

Bin auf grund meines Vaters im falschen Geschlecht geboren. Weiß ich aber erst seit kurzem.

War aber schon als kleines Kind anders.

Das ergibt wenig Sinn für mich. Man kann genauso wenig weder schwanger, noch nicht-schwanger sein. Entweder man ist mit seinem körperlichen Geschlecht einverstanden, oder nicht.
Natürlich kann man gerade in der Entdeckungsphase ambivalent sein, aber beides gleichzeitig abzulehnen, ist eigentlich nicht möglich. Entweder diesseits (lat. cis) oder jenseits (lat. trans).

Und was hat dein Vater damit zu tun? Aktueller Stand der Wissenschaft ist nach wie vor, dass prä-natale Vorgänge im Mutterleib die Bildung des Gehirns in die eine oder andere Richtung beeinflussen und das ist meist außerhalb des Einflussbereichs der Väter *zwinker*
********ight Paar
1.393 Beiträge
wie wäre es, dass wir uns und andere nicht in boxen packen sondern einfach "sind".
Müssen wir da ein Label drauf kleben?

liebe @*******leen und genauso kann ich mich nicht mit transfrau identifizieren und auch nicht mi cismann ... geht nicht, gibts nicht
*******leen Frau
134 Beiträge
Zitat von ********ight:


liebe @*******leen und genauso kann ich mich nicht mit transfrau identifizieren und auch nicht mi cismann ... geht nicht, gibts nicht

Es geht bei den Begriffen auch weniger um die Selbstidentifikation, sondern um eine (medizinische) Faktendefinition. Die Frage war ja auch nicht, "woher weiß ich, wie ich mich fühle", sondern sinngemäß "ab wann gilt das als trans*".
Ich definiere mich auch "nur" als Frau und nicht als trans Frau, gleichwohl ich das faktisch bin.
Ein Mensch mit biologisch körperlich ausschließlich männlichen Geschlechtsmerkmalen, der damit an sich auch überhaupt nicht unglücklich ist, obwohl er vielleicht eine starke weibliche Seite in sich verspürt, die sich gelegentlich auch mal äußerlich darstellen will, etc pp, der gilt per akademischer Definition dennoch als cis. Kein Leidensdruck in Bezug auf den eigenen Körper, also nicht trans, sondern cis.
Bei cis/trans geht es NICHT um Stereotype, die man vielleicht erfüllen mag oder nicht.
Ein sehr femininer schwuler Mann ist dennoch cis, er muss dafür kein Bär sein.

Nachtrag: der Begriff "cis" umfasst einfach alle Menschen, die nicht trans(sexuell) sind und wurde aus dem Bedürfnis etabliert, nicht mehr von trans vs. normal zu sprechen.
*******tze Frau
11 Beiträge
Hallo Nana!
Ich möchte gerne nochmal auf deine Threadfrage zurückkommen.
Mein Gefühl „nicht richtig zu sein“ hat schon in meiner Kindheit begonnen. Es war eine Art Sehnsucht danach, ein Mädchen zu sein. In der Schule musste ich zwei Jahre „durch die Hölle“ und mich mit den Jungs gemeinsam in einer Umkleide fürs Schwimmen umziehen. Leider hatte ich als Kind dafür noch keine Worte oder hatte sie und meine Eltern haben vielleicht dafür gesorgt, dass ich es verdrängt habe. Anders war es in der Pubertät…da hätte ich Worte gehabt, mich aber nicht getraut…das war in den 80ern. Das Thema Trans war immer da…mal mehr mal weniger präsent und verdrängt und heimlich ausgelebt bis ich Ende 2016 vor der Wahl stand: Gehe ich jetzt endlich den für mein Gefühl richtigen und passenden Weg, suche mir Hilfe und „oute“ mich oder beende ich alles. Ich hab mich zum Glück für die erste Variante entschieden und bin nun in meinem glücklichen 5.Jahr als Frau.
Endlich fühlt sich alles richtig an und mir geht es so gut wie noch nie in meinem Leben.
Marlena
********ight Paar
1.393 Beiträge
Zitat von *******leen:

Es geht bei den Begriffen auch weniger um die Selbstidentifikation, sondern um eine (medizinische) Faktendefinition.

medizinische Faktendefinition.. soso jetzt bin ich mal gespannt *g*
*******894 Mann
534 Beiträge
@*******chi

Woran ich es gemerkt habe das ich anders bin kann ich dir gar nicht wirklich sagen. Es war für mich nur immer deutlich das ich irgendwie anders war als meine "Geschlechtsgenossen".
Nicht das ich total gelitten habe aber ich fühlte mich oft außen vor bei ihren Gedanken, Handlungen ect.

Zu Frauen fühlte ich mich schon immer hingezogen. Damit meine ich nicht den sexuellen Aspekt sondern einfach sozialen Umgang.
Ich fühlte mich schon immer wohl mit Frauen, das haben die Männer nie verstanden. Bei Frauen ging es ihnen immer am Ende um Sex. Alles ziehlte immer darauf ab Sex mit Frauen zu haben.

Ich hab sehr lange gebraucht um mich selbst zu verstehen. Es gab ein Erlebnis das ich hier jetzt nicht ausbereiten möchte, da hat es klick gemacht. Von jetzt auf gleich, sofort.

Seitdem ist mir klar was ich bin, halt zwischen den Geschlechtern. Ich dachte nie das ich eigentlich eine Frau sei und mir ist klar das ich außer der Anatomie auch kein Mann bin.

Seitdem geht´s mir psychisch besser, es ist kein Kampf in mir mehr sondern ehr Ruhe .

Keine Ahnung ob dir das weiter hilft. *g*
********iara Frau
675 Beiträge
Zitat von *******chi:

(1) Woran habt ihr gemerkt, dass ihr Transgender seid?

(2) Bin ich eventuell Transgender?

(3) Und kann man sich in die Rolle als Frau/ Mann reindrängen lassen, obwohl man Trangender ist und damit im Endeffekt zufrieden sein?

Zu 1:
Rückblickend betrachtet war es an meinem "feminineren" Verhalten schon zu erkennen.
Aber wirklich gemerkt hatte ich es dann mit 14 als in der Pubertät irgendwie mit dem Körper nicht das passiert ist, was "im Kopf drin war". Der Körper hat sich immer fremder angefühlt, für meine feminine Art wurde ich mehr und immer stärker angegriffen, weil es nicht zum männlichen Äußeren passte.

Damit komme ich direkt zu (3):
Kommt drauf an. Die Dysphorie und die Identität können bei jedem / jeder anders und anders stark ausgeprägt sein. Von daher würde ich sagen, dass es unter Umständen funktionieren kann.
Für mich war es so:
Ich musste mich eine längere Zeit lang da reinzwängen, aber auf Dauer bin ich kaputtgegangen.
Ich habe mit 30 erst meine Transition begonnen, weil ich mich von meinem Umfeld so sehr in diese Rolle hineindrängen ließ.
Es wurde immer erwartet, dass ich männlich sein musste. In der Familie bin ich das älteste Kind und da mein Vater beruflich fast zehn Jahre mehr unterwegs als zuhause war, fiel mir quasi die Vaterrolle zu...
Ende vom Lied war, dass ich starke, klinische Depressionen und Angststörungen entwickelt habe und mir ganz knapp nicht das Leben genommen habe.

Und damit zuletzt zu (2):
Dein Text macht den Eindruck, dass das der Fall sein KÖNNTE. Um das aber sicher zu klären, braucht es einen Psychologen und da am besten einen, der schon einiges an Erfahrung mit Transsexualität hat.
Und das wäre auch mein Rat an dich: Such dir da professionelle Hilfe. Denn es scheint dich ja zu belasten. Selbst wenn sich herausstellen sollte, dass es das nicht ist, kann dir ein Therapeut helfen herauszufinden, was wirklich Sache ist und dir helfen deinen Leidensdruck zu mildern.
Für München hätte ich dir Anlaufstellen geben können. Aber ich bin mir sicher, dass sich um Hannover über Google auch was finden lässt.

Ich wünsch dir alles Gute und hoffentlich eine baldige Klärung. *g*
*********efer Frau
655 Beiträge
Liebe TE,

Dein Beitrag stimmt mich etwas traurig, denn in Teilen (nicht bei allem was Du schreibst) habe ich den Eindruck, das ist mein Leben und es sind meine Zweifel und Identitätsprobleme. Wahrscheinlich gehörst Du gerade noch zu einer Generation, die es noch nicht so "leicht" wie die jetzige Jugend hat, an Informationen zu diesem Thema ranzukommen oder entsprechende Foren und Gruppen zu finden.
Als ich jung war, wusste ich noch nicht einmal, dass es prinzipiell möglich sein könnte, durch Medikation (und OPs) transmaskulin zu werden.

Allerdings gilt es hier sicherlich einiges voneinander abzugrenzen oder genau hinzuschauen, wo das grundlegende Unbehagen mit Deiner Identität liegt. Bei Dir lese ich so ein bisschen heraus - Du kannst mich gerne korrigieren, wenn ich das falsch verstehe - dass Du Frauen nicht magst.

Zitat von *******chi:


[...]
Seit dem ich ein kleines Kind war habe ich mich mehr als junge gefühlt und konnte mich mit den meisten gleichaltrigen Mädchen, oder dem was Mädchen tun/ spielen nicht identifizieren.
Ich habe deshalb immer mehr Jungs als Freunde gehabt, was im übrigen im Jugendalter und heute noch nicht anders war bzw ist.
[...]

Weder mochte ich mädchenkram, noch kam ich mit den meisten Mädchen zurecht oder benahm mich (in jeglicher Hinsicht) wie eins. [...]


Das ist gar nicht so selten, und das allein muss noch nicht bedeuten, dass man Transgender ist. Natürlich ist es für die Identifikation mit dem "Geburtsgeschlecht" hilfreich, wenn man auch ein Zugehörigkeitsgefühl im Sinne von Sympathie zu den Geschlechtsgenoss(inn)en empfindet, aber es ist keine Voraussetzung!

Die Gesellschaft von Jungen (und später von Männern) und auch eher männlich assoziierte Hobbys oder Themen zu bevorzugen mag für viele ein Hinweis sein, bedeutet aber auch nicht allzu viel. Es gibt Frauen, die technikbegeistert sind, sich in der Schule mehr für Mathematik und Naturwissenschaften als für Biologie und Sprachen begeistern konnten etc. und die sich trotzdem als Frauen begreifen.
Ähnliches gilt für die Ablehnung von klassischen Geschlechterrollen - hier wird m.E. auch häufig etwas voreilig geschlussfolgert, man gehöre nicht so wirklich dem Geburtsgeschlecht an. Man kann aber eine soziale Geschlechterrolle ablehnen und zugleich mit seiner körperlichen Identität im Einklang sein.

Weiter schreibst Du

Zitat von *******chi:


Als ich mit fast 14 Jahren die Schule wechselte wusste ich, dass ich mich wie ein Mädchen kleiden und benehmen musste um kein Außenseiter zu sein.
Also tat ich das.
Der ganze Prozess ein Mädchen zu sein war für mich sehr schwer.

Irgendwann wusste ich das mich keiner lieben würde und ich niemals einen Partner finde, wenn ich mich nicht wie eine Frau benehme oder nicht auf Sexualität eingehe.
Also tat ich beides.
Nach vielen Jahren fühlte ich mich halb wie eine Frau, aber nie so ganz.
Ich dachte dann das ich einfach eine Frau mit männlichen Zügen und eigenschaften bin (was vielen Männern gefiel).

Und kann man sich in die Rolle als Frau/ Mann reindrängen lassen, obwohl man Trangender ist und damit im Endeffekt zufrieden sein?


Zitat von *******chi:

Dadurch das ich mich jahrelang in Akzeptanz geübt hatte, bin ich mit mir schon lange ok.
Mit der Tatsache eine Frau zu sein, aber auch mit der körperlichen Ausstattung.
[...]

Mittlerweile würde ich sagen das ich dadurch zufrieden bin eine Frau zu sein, manchmal fühle ich mich aber auch "neutral"!

Das alles klingt für mich definitiv so, dass Du nicht Transgender bist, sondern eher eine schwierige Identitätsbildung hinter Dir hast, die sicher mit sehr viel Leid verbunden war.
Es soll gar nicht so selten vorkommen, dass Menschen im Laufe ihres Lebens solche Phasen der Unsicherheit durchmachen. Bei jungen Mädchen wohl häufiger als bei Jungen, was sicher auch unserer Gesellschaft geschuldet ist, die nach wie vor ein tendenziell minderwertiges Frauenbild zeichnet.

Aber wenn Du z.B. sexuelle Beziehungen mit Männern eingehen kannst und diese dann auch (sexuell) glücklich sind [?], dann ist das für mich ein weiteres Indiz dafür, dass Du mit Deiner Geschlechtsidentität im Einklang bist. An diesem Punkt bin ich z.B. immer gescheitert.

Meiner Meinung nach kann ein Transgender sich nicht in die Rolle dessen "hineindrängen" lassen, der er eigentlich nicht ist, und damit glücklich werden.
Wenn man, so wie Du es erlebt hast, in einem langsamen, vielleicht auch sehr schwierigen und unangenehmen Prozess in eine Rolle hineinwächst oder diese akzeptiert und letzten Endes Frieden mit sich schließt, ist es doch super und auch eine wichtige Erfahrung im Leben. Du wirst Dich sicher niemals abwertend über Menschen äußern, die nicht den gängigen Normen entsprechen.

Ein "wirklicher" Transgender würde in dieser Situation permanent leiden, irgendwann vielleicht resignieren und daran zerbrechen.

Wie Dein Leben nach einer Transition zum *Transmann verlaufen wäre, wenn Du diesen Weg in Deiner Jugend für Dich entdeckt hättest und ihn gegangen wärst, weiß niemand. Vielleicht ist es auch gut so, wie es bei Dir gekommen ist, denn manche machen eine Transition und dann wieder eine Detransition, weil sie merken, sie haben sich getäuscht, die Geschlechtsidentität war gar nicht der entscheidende Punkt, unter dem sie gelitten haben.

Es ist aber ein interessantes Thema, und vielleicht hilft es Dir auch, Dich selber besser zu verstehen, wenn Du Dich intensiver damit befasst, auch mal queere Kontakte oder ggf. therapeutische Unterstützung suchst.

Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem weiteren Weg *blume*
Zitat von *******chi:
Woran habt ihr gemerkt, dass ihr Transgender seid?
Bin ich eventuell Transgender?

Ich würde da gerne helfen, aber das Thema ist so komplex... Vielleicht wenn ich das Pferd von hinten aufzäume.

Wenn ich hier und jetzt die Frage beantworten sollte ob ich eine Frau sein will: Nein, das will ich nicht, nicht in dieser Welt und Gesellschaft, und in keiner die ich selbst gut genug kenne. Das Patriarchat ist widerlich. Mensch kann nicht das sehen, und eine Frau sein wollen. Es ist aber nun mal so, dass ich eine bin, auch wenn die Hebamme bei meiner Geburt, und ein Haufen andere Leute der Meinung waren, ich sei keine. Ich wurde ins privilegierte Geschlecht einvernamt, und war alles in allem erfolgreich in der Rolle in die ich gepresst worden war. Schule abgeschlossen, Frau kennengelernt, studiert, geheiratet, Kinder gezeugt, Haus gekauft und abbezahlt... Kinder großgezogen, ja sogar Baum gepflanzt. Und sicher auch die Frau nicht unglücklich gemacht. Ich hab funktioniert, aber was Glück bedeutet habe ich nicht gewusst. Wer immer blind war, denke ich, dem fehlen ja auch die Farben nicht.

Unterm Strich hab ich die Frage, dass ich eine Frau bin, irgendwann mit Ja beantwortet, im Wissen, dass das keine gute Idee ist. Aber, trotz allem, die Antwort, und die Folgen die sie hatte waren alternativlos. Und als ich wusste, dass ich eine Frau bin, in dieser Welt, trotz aller Privilegien die ich zufällig genossen hatte und aufgeben würde, trotz des Riskos den Job und die Familie zu verlieren, war auch klar ich bin transsexuell, und muss eine Entscheidung treffen. Das eine Ding ist, was man ist, das andere wie man damit umgeht.

Das war für mich ganz einfach eigentlich: keine Chance mit der Transition irgend etwas zu gewinnen, sogar zu alt um eine schöne Frau zu werden, was ja auch Motivation sein kann, aber das Risiko, alles zu verlieren, und die Familie mit runter zu reissen. Alles schreit, mach es nicht, und ich mache es doch.

Zitat von *******chi:
Woran habt ihr gemerkt, dass ihr Transgender seid?

Und kann man sich in die Rolle als Frau/ Mann reindrängen lassen, obwohl man Trangender ist und damit im Endeffekt zufrieden sein?

Man kann sich reindrängen lassen in jede Rolle, weil es der bequemste Weg ist. Bei mir war es so, dass ich andere Kleidung wollte als die für einen Buben, und ich diese Willensäusserung fast nicht überlebte. Auch Dreijährige lernen schnell, was gut für sie ist. Und wenn der Druck groß genug ist, macht der Bub halt was kurzfristig gut ist für ihn. Selbst heute triggern mich Bilder von mageren Kindern mit blauen Flecken. Es wartet ja auch hinter jeder Entscheidung das Zuckerbrot und die Peitsche, mensch kann dem Zuckerbot lange nach-, und der Peitsche lange davonlaufen. Solang bis er beides nicht mehr sieht, und denkt das gehört alles so.

Der Unterschied zwischen menschen, die transsexuell sind, und denen die es nicht sind, ist dass die einen irgendwann eine Entscheidung treffen, unabhängig von den Konsequenzen. Alles andere sind Äusserlichkeiten.
*********rives Mann
413 Beiträge
Ich fühle mich auch in die Männerrolle gedrängt, obwohl ich inzwischen mit vereinzelten Teilen damit was anfangen kann.

Ich habe gelernt die Männerrolle zu spielen. Dann eines Tages als ich um die 24 Jahre alt war ergriff mir ein trauriges Gefühl und der Gedeanke, dass ich eher als Mädchen hätte geboren sein sollen, war plötzlich wieder präsent. War sonst seit meiner Kindheit verborgen. Ich könnte erst nichts damit anfangen, da ich noch nie von jemandem gehört hatte, der sozial oder physiologisch gewechselt hätte. Das kam erst, als ich durch Zufall mit einem Mädchen getanzt hatte, das noch einen Penis hatte.
Inzwischen sehe ich mich als gender fluid und bin glücklich "wechseln zu können".
Moin,

also ich ordne mich seit einigen Jahren als Non-Binary ein. "Gemerkt" habe ich das an vielen verschiedenen Dingen. Sei es meine recht weibliche Brust, meine oft eher weiblich Denkweise oder auch meine Klamottenstil(leggings, Stulpen, Overkneestulpen mit Strumpfhaltern und solche Dinge, und ja, man kennt mich so .. ist nix, was nur im privatem statt findet .. gehe auch so zur Arbeit).
Vieles kommt da zusammen. Ich habe auch in meinem ganzen Leben eher zum weiblichen Geschlecht Kontakt als zu Kerlen .. natürlich habe ich männliche Freunde, aber das fing z.B. in der Schule an (wenn man das jetzt mal rückblickend betrachtet). Ich hatte immer die besseren Kontakte zu den Mädchen in der Klasse ..
Auf Geschlechterkonventionen gebe ich schon lange nichts mehr. Ich laufe jetzt nicht als Frau "verkleidet" rum, aber als Kerl mit Bart, lackierten Finger und Fußnägeln, Zehenringen, Fußkettchen, Stulpen und Leggings zu kurzen Hosen *ggg* .. ich bin einfach anders und mir isses scheiß egal, was andere davon halten und nie war das ein Problem was gegen eine Beziehung sprach. Meine Freudin(cis Frau) z.B. hat mich genau so kennen gelernt und hat niemals nie irgendwelche Anzeichen gezeigt, dass sie das komisch findet. Ich ich meiner Tochter(lesbisch) erklärt habe, was Non Binary bedeutet kam von ihr ein "passt perfekt" ...
Wichtig ist aus meiner Sicht ganz klar, dass man mit sich selber im reinen ist, und nicht an sich zweifelt. Man ist wie man ist, und niemand sollte soviel Macht besitzen, den Anderen zu verbiegen .. ist oft nicht einfach, aber nur so kann man glücklich werden.
Ein Freund von mir (inzwischen Freundin ;o) ) hat es mit über 40 endlich geschafft, sein wahres Ich auszuleben und ist seit gut einem Jahr voll operiert, lebt nun als sehr viel glücklichere Frau als vorher als Kerl. Seine Frau hat ihn/nun sie auch nicht verlassen .. es geht Alles .. aber es ist nicht immer leicht.

Gruß
********ndra Mann
1 Beitrag
Hallo, bei mir fing es schon in den Kindertagen an das ich viel Lieber Mädchensachen tragen wollte, was mit meinem heranwachsen das Verlangen immer Stärker wurde. Ich bin froh das ich so bin...
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