Verzichtet ihr auch mal bewusst auf euren Orgasmus?

Das mit dem Miterleben und Mitfühlen der Höhepunkte meiner Partnerin empfinde ich genauso wie Du es beschrieben hast.

Ich habe dann zwar sehr gerne auch selbst einen Orgasmus, aber es kommt auch bei mir vor allem nach ausgiebigem Sex vor, dass ich einfach darauf verzichte ohne ihn wirklich zu vermissen oder "unbefriedigt" zu sein.

Meistens kläre ich das dann auch in einem Gespräch mit ihr, und gut ist es

Du verzichtest auf die Ejakulation? Einen Orgasmus kann Mann trotzdem erleben ohne zu ejakulieren

Ich mag meinen Orgasmus - sehr sogar. Ich halte ihn auch nicht für primitiv, ehrlich. Er hat sogar recht viele Facetten. Mal ist er flach und eher ein Orgasmus to go, mal wild und ungestüm und manchmal so überwältigend, dass ich einige Minuten brauche, bevor ich mich überhaupt wieder großartig bewegen kann. Und weil ich ihn so mag, verzichte ich nur ungern darauf.

Ich kann das Gefühl nach dem Orgasmus nachvollziehen, Mann ist ermattet und ein wenig ausgelaugt, aber zumindest bei mir (und ich bin jemand der intensiven Körperkontakt sehr schätzt) kann ein zaghaftes Nachspiel auch schon das nächste Vorspiel sein.

Ich mag den weiblichen Orgasmus genauso wie du, finde ihn ebenfalls faszinierend und wunderbar, aber ich stelle mich deshalb nicht freiwillig hinten an.

Bist du das?

Nein, Ich verzichte nicht auf meine Orgasmen. Ich wüsste gar nicht wieso. Ich kann ihn raus zögern ja, oder Ich komme auch mal öfter, aber wenns mir in einem Spiel primär darum geht die Frau (wiederholt) kommen zu lassen, dann kann Ich danach ja immer noch kommen.

Einzig bei reinen SM Spielen, da braucht es keinen ejakulierenden Orgasmus. Da kann auch die Stimulation im Kopf reichen.

@*****haw , du stellst zwei verschiedene Fragen, nämlich nach dem Verzicht auf eigene Orgasmen und außerdem nach deiner Begeisterung für die Orgasmen der Frau.

Ersteres habe ich für mich als "Orgasmussurfen" genannt und sehr oft und gerne praktiziert, das kann ich je nach Stimmung auch über Stunden so aufrechterhalten. Allerdings nur für mich, nicht im Zusammenspiel mit anderen, das Nicht-kommen-Wollen setzt auch eine andere Grundstimmung voraus als bloße Erregung: wirkt beruhigend und tiefenentspannend, mag ich dem entsprechend gerne zur Erholung oder auch zum Einschlafen.

Zweites: ja, einer der größten Kicks beim Sex mit Frauen bestand für mich darin, ihre Orgasmen mitzuerleben, sie zu verursachen, mich quasi hineinfallen zu lassen. War mir immer wichtiger als meine eigenen Orgasmen, so gesehen kann ich deinen Kick nachvollziehen (ob das dann gleich Fetisch genannt werden muß - für mich jedenfalls nicht, so festgelegt, daß ich nur auf eine bestimmte Art erregt werden könnte war ich nie).

Daß du nach einem Orgasmus keine Lust auf Kuscheln und Streicheleinheiten hast, finde ich interessant.

Für mich ist ein Mann, der bewusst seine eigenen Orgasmen zurückhält, dabei aber vollkommen fixiert auf meine ist, der reinste Albtraum im Bett und ich will nie, wirklich NIE mit jemandem Sex haben, der das so praktiziert.

Ja, nachvollziehbar, @****yn . Jemand, der mir seine Orgasmen bewußt vorenthält, verweigert mir damit ja auch das Vergnügen, das ich durch seine/ihre Orgasmen bekommen möchte. Das würde sich für mich auch nicht gut anfühlen.

Gegenfrage, ist der O nur das einzige Ziel?

wenn man es bewusst tun würde, könnte ich das ja irgendwie verstehen, aber Du unterstellst jedem das er/sie es bewusst tun würde.

Könnte es nicht einfach sein, dass diesen Menschen anderes wichtiger ist als nur den O als einziges Ziel sehen zu wollen.

Im reinen BDSM ist es nicht mal wichtig, selbst der eigentliche Akt spielt eine schöne aber vollkommen untergeordnete Rolle.

Nein? Wo bitte behaupte ich, dass jeder das bewusst tut?
Ich schreibe explizit von einem Mann, DER das tut. Spezifiziere es also auf Männer, die das bewusst tun. Und unterstelle nicht, alle Männer täten das bewusst, so ein Quatsch.



Im expliziten Kontext dieses Threads scheint das "wichtigere" der weibliche Orgasmus zu sein. Und ist eben DIESER das ultimative Ziel, finde ich das genauso albtraumhaft. Ich glaube, viele Männer schwafeln gerne davon, wie toll sie den weiblichen Orgasmus finden und wie schön es ist, diesen zu ermöglichen und dass es das Größte beim Sex ist und glauben, bei Frauen damit irgendwelche Begeisterungsstürme auszulösen, was für ein toller Mann sie doch sind, der sich so heldenhaft zurückhält und nur will, dass die Frau eine tolle Zeit hat, ohne daran zu denken, was für einen gewaltigen Druck sie damit bei manchen Frauen auslösen können, die zum Beispiel schwer kommen, gar nicht kommen, nur einmal kommen und dann ihre Ruhe haben wollen, weil immer im Hinterkopf bleibt, dass der Kerl auf weiblicher Orgasmusjagd ist und diesen auslösen und sehen will.

Deswegen für mich nach wie vor: Männer, die nur den weiblichen Orgasmus im Kopf haben, insbesonders in Kombination mit bewusster Zurückhaltung ihres eigenen Orgasmus, sind für mich ein rotes Tuch im Bett. Ich will das nicht, das macht mir nur Stress und nimmt mir jeglichen Spaß.
Ich mag Egoisten beim Sex, die ihre eigene Lust zelebrieren und diese befriedigen wollen. Der Part, der Lust bescheren will und sich daran aufgeilt, dass der andere Spaß hat, ist bereits vergeben - an mich. Ich brauch keinen Mann im Bett, der da so ist wie ich, das beißt sich.



BDSM ist für jeden anders, es gibt da kein Regelwerk, wie das zu sein hat. BDSM ohne Sex, bzw. ohne genitale Stimulation, ist für mich zum Beispiel großteils uninteressant. Ich will Sex mit meinem BDSM-Partner, ich habe kein Interesse an reinem Gehaue und reinem Bedienen.

Wundert mich gar nicht, dass @****yn wieder wundervoll ausformuliert hat, wie ich es auch sehe. Ich komme beim Sex selten (und will dem auch nicht hinterher hecheln, es hat auch nichts mit dem jeweiligen Mann zu tun), freue mich aber trotzdem über das Kommen des Partners. Gern darf der Sex auch damit enden. Sollte ich wirklich mal den körperlichen Höhepunkt benötigen, gibt es zuverlässiges Spielzeug. Das ist aber eben eine rein körperliche befriedigung. Wer sich darauf versteift, verpasst es, das zu stimulieren, was zwischen den Ohren passiert.


Richtig, ich lasse ich mich auch gern mitziehen.

Dass es natürlich Frauen gibt, die leicht und mehrfach kommen und durchaus für solche Männer dankbar sind, kommt sicher ebenso vor. Es müssen sich eben die richtigen finden (wie immer eigentlich )

Man sollte nur aus der eigenen Begeisterung und den in den Raum gestellten "Vorteilen" nicht a leiten, dass man damit bei allen Frauen bestimmt gern gesehen ist.

So wie du es beschrieben hast, verstehe ich dich und ziehe meinen (sinnbildlichen) Hut vor dir . Endlich mal einer der Männer, denen es nicht um den eigenen Orgasmus geht und so schnell wie möglich abspritzen muss

Ich würde meine/n Orgasmen/Orgasmus nicht zurückhalten aus den Gründen, die du so perfekt schön beschrieben hast .
Aber ich muss auch nicht unbedingt einen Orgasmus bekommen um Befriedigung und Spaß zu haben! Ich labe mich sozusagen an dem reinen Genuß meiner Erregung (ohne Höhepunkt) und natürlich noch mehr an der/des/dem sicht- und spürbaren Erregung/Genießens/Orgasmus meines Gegenübers Und weil mir das so viel schon gibt, kann ich auf meinen Höhepunkt leicht verzichten. Nicht auf ewig und immer, aber sehr oft Und es stellt für mich eine Art Erregungsspiel da, was ich so lange rauszögern kann, wie ich es will, ähnlich eines Dauerorgasmusses. Für mich würde das allerdings unter einer Präferenz fallen und nicht zu einem Fetisch gehören (FÜR MICH, muss nicht für andere gelten!).

Danke für dein tolles Thema *

Lg draco

Ich habe auch schon öfter drauf verzichtet, aber erst wenn wir das zweite oder 3. mal an dem Tag hatten und es ewig gedauert hat bis ich komme.
Ich bin ja vorher schon mal gekommen, aber wenn die Frau nicht mehr kann, warum sollte ich dann weiter machen?

Dem schließe ich ich an. Ich mag meine Orgasmen, kann aber auch gut damit leben wenn ich mal nicht komme. Aber ich steh drauf wenn Mann auf oder in mir kommt. Es ist nicht schlimm, wenn er wie ich mal nicht kommt. Wenn er aber mir absichtlich seinen Orgasmus vorenthält und und mich "dauerbespielt", weil er unbedingt will dass ich komme, hat das für mich nichts mit guten befriedigenden Sex zu tun.

wie wäre es orgasmisch zu sein anstelle eines orgasmus (und ich denke du sprichst von ejakulation) zu haben...
somit wird jede bewegung und jede berührung ein hochgenuss

sich steigernde energien , mit jeder welle mehr, bis es mich wegschmwemmt in andere sphären und aus meinem körper heraus trägt..


und manchmal diene ich auch gerne der partnerin..

Für mich als Frau, hinterlässt es doch einen bitteren Geschmack, wenn Mann nicht kommt. Da fragt man sich doch; Hatte er einen stressigen Tag? Liegt es an mir? Es würde sich doof anfühlen.

@*****haw

Ich finde sehr interessant, was du da erzählst.

Vor 2 Jahren hatte ich eine Affäre mit einem Mann, der das exakt so beschrieben hat, wie du. Sogar noch krasser.

Ihn langweilte sein Orgasmus regelrecht, weil danach für 2 Tage jedes Gefühl tot war. Er war dann absolut lustlos.
Das gefiel ihm nicht und scheinbar vielen Frauen auch nicht.

Deshalb hat er es sich fast komplett "abgewöhnt".

Hinzu kam aber noch die Problematik, dass er beim penetrieren innerhalb weniger Sekunden kam. Deshalb meidete er das auch.

Er hat sich auch voll auf mich konzentriert.
Übermäßig meiner Meinung nach.

Für mich war das neu und anfangs war ich wirklich sehr verunsichert.

Da ich eher selten komme und wenn dann nur beim länger penetrieren, war das schon ein Problem.

Er hat sich durchaus bei allem anderen ordentlich Mühe gegeben, aber auf mich hat das tatsächlich auch Druck ausgeübt. Er wollte mich unbedingt zum Orgasmus bringen. Ständig. Oft. Er meinte auch, dass ihm das so gut gefalle und die Frauen würden es lieben. Seien ihm dankbar und so...

So hat das natürlich gar nicht hingehauen. Ich hatte mit ihm nie einen Orgasmus.

Mit der Zeit war ich da tatsächlich auch sehr genervt. Und schliesslich hatte ich auch keine Lust mehr drauf.

Ich bevorzuge es tatsächlich auch, wenn sich der Mann um sich selbst kümmert.

Klar brauch ich auch keine Egosau im Bett. Aber ich kümmer mich schon um mich selbst. So wie ich es brauche.
Ich will da auch keine überzogene Aufmerksamkeit. Das bewirkt nur das Gegenteil bei mir.

Ich glaube aber ... Das ist ein schwieriges Thema. Für manche Frauen dürfte das der Himmel auf Erden sein. So hat er es mir zumindest erzählt. Aus seinen Erfahrungen.
Aber für mich war das nix.

Persönlich finde ich jegliche Fixierung auf irgendwelche Dinge, wenn es um Sex geht, alles andere als sexy. Wie sehr anscheinend die meisten Menschen ihren Orgasmus wie auch jenen des anderen gewichten, hat in meinen Augen bereits etwas von einer Fixierung. Als wäre das ein Liebes- oder Leistungsbeweis.

Viel intensiver ist für mich persönlich das "Orgasmische", das @********ight erwähnt hat/haben. Wer sich erst einmal von der Orgasmus-Fixierung gelöst hat, ist schon einen Schritt weiter, und wer die orgasmische Energie mal kennen gelernt hat, wird einen Orgasmus ganz gezielt ganz genau dann zulassen, wenn es sich danach anfühlt, ohne wirklich darauf erpicht zu sein.

Wie man das erlernen und erleben kann, steht zB in den meisten Büchern zum Thema "Slow Sex".

Naja, die Threadüberschrift ist eine kleine Irreführung, es geht hier nicht tatsächlich um "Verzicht" sondern im Text dann auch erwähnt: einen Fetisch.

Letztendlich werden die Orgasmen der Frau für seinen Kick hergestellt.

Daß nichtsächliche Fetische für die Objekte der Lust - nämlich in diesem Fall Menschen bzw. einzelne Körperteile - nicht gerade toll sind dürfte wohl klar sein.

Hm, ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das einen Fetisch nennen würde.
Das Fetisch zu nennen, finde ich eine unpassende Ausweitung des Begriffs, denn wenn wir das mal mit den "üblichen" Fetischen wie Kleidungsmaterielien und Körperteile vergleichen, passt das nicht.

Für mich klingt das ganze eher so, dass der TE seine Orgasmen nicht wirklich genießt,
und somit aus diesem Nicht- oder Wenig-Genuss eine Tugend gemacht hat, nämlich sich zu rühmen, sein Sexualverhalten auf die Lust der Frau auszurichten und dieser Orgasmen zu schenken und ihre Lust zu genießen. Das würde ich nicht Fetisch nennen, sondern eben eine Fixierung auf die Lust des Partners.

Ich habe so etwas bei nicht wenigen Frauen erlebt, die selbst meist keine Orgasmen hatten und sagten, dass es sie vor allem anmacht, wenn der Mann genießt. Ob das nun aus einem geschlechtsspezifischen Rollenverhalten heraus oder auch aus so einem Nicht-Genuss zur Tugend machen kam, mag individuell verschieden sein und können andere (und meist auch die Person selbst) nicht ergründen.

Bei Männern ist das aber sicherlich seltener, weil Männer-Körper/Orgasmusfähigkeiten evolutionär eher so gestaltet sind, dass sie Orgasmen genießen und als Ziel betrachten, aber so isses eben: Unser Verhalten wird nicht voll von der Biologie geprägt, daher gibt es solche Ausnahmen.

Wenn ich mit einer Frau Sex habe, dann konzentriere ich mich zuerst auf sie. Wie beschrieben, ist die Lustkurve bei Männern sehr bescheiden, gerade nach dem Orgasmus. Es gibt ja viele Frauen, die durch Sex nicht zum Orgasmus kommen. Daher befriedige ich gerne mit dem Mund. Ja eben wie du geschrieben hast, weil das Kommen der Frau etwas herrliches ist. Dann kann ich ebenfalls ohne schlechten Gewissens kommen. Und zwischendurch kommt ja manch eine Dame dabei gerne nochmals. Verzichten, nein. Es gehört dazu.

Ich (er) muss zugeben, dass ich ein Egoist in dieser Hinsicht bin. Wenn ich mit einer Frau Sex habe und die Chemie stimmt, berausche ich mich geradezu an der Pheromon-Schwemme, die sie loslässt - vor allem auf dem Weg zu ihrem Höhepunkt und natürlich auch, wenn sie kommt.

Wenn sich ihr und mein hormonelles Signalsystem bereits aufeinander eingestimmt haben (das kann bereits nach dem ersten intensiven Kuss der Fall sein), bade ich gern in ihrer Erregung bzw. den Botenstoffen, die sie dann abgibt. Ich nehme dann vor allem ihren Atem auf, der von völlig erregenden Pheromonen getränkt ist und... vergesse dabei einfach meinen Höhepunkt. In solchen Situationen zumindest.

Ich finde den Genuß dieser Botenstoffe tatsächlich viel, viel erregender und erfüllender, als meinen eigenen O. Der ist im Vergleich dazu eher "dürftig".

Ja, und ich gebe zu: Ich berausche mich an meiner Partnerin und benutze sie in diesen Phasen als "Rauschmittel". Das mag nicht "nett" sein, aber bisher war es zumindest immer geil (und auch für sie erfüllend )