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Der bekannte Mann

*********trone Frau
901 Beiträge
Themenersteller 
Der bekannte Mann
Abgehetzt von dem Schnelldurchlauf im Discounter, reihe ich mich in der Schlange an Kasse vier ein.

„Irgendwas habe ich vergessen.“, denke ich. Angestrengt gleiche ich die Einkäufe im Wagen mit meiner imaginären Einkaufsliste ab.
Hilfesuchend schweifen meine Blicke umher. Über mir das gleißende Licht der Neonröhre und um auf dem gelben Pappstand wird die neueste Kaba Sorte angepriesen.

Es mag mir nicht einfallen. Links neben mir reihen sich die Illustrierten und inmitten der bunten Magazine blinzelt er mich auf einem kleinen Bildausschnitt einer Titelseite an.

Dieser unverkennbare „cowboyhafte“ Blick in seinen zusammen gekniffenen Augen. Die schmalen Lippen zusammengepresst zu einem Lächeln. Lässig lehnt er für das Foto der Illustrierten an einer Wand. Im Interview kann man näheres über sein „neues“ Leben mit Familie erfahren.

Es sind nun dreizehn Jahre vergangen, aber ich erinnere mich noch erstaunlich genau an Details.

Ich Erzieherin und er, damals noch sowas wie ein Fernsehmoderator.

Zwei Planeten, die entfernter voneinander gar nicht sein könnten, stießen zufällig zusammen. Das nur, weil wir zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren.
In dieser rappel vollen Diskothek traten wir uns auf die Füße.

Ein paar Blicke. Ein paar Worte. Eine gemeinsame Zigarette draußen vor der Tür. Wir ließen keine unnötige Zeit verstreichen.

Er kenne sich in München nicht aus und mit diesem halb fertig gesprochenen Satz verschwand er wieder an die Bar, damit er seine Assistentin nach der Adresse seines Hotels fragen konnte.
Währenddessen zählte ich das Geld in meinem Portemonnaie, ob es noch für ein Taxi nach Hause reichte. Wir verschwanden unmerklich aus der Menschenmenge.

Noch drei Leute vor mir an der Kasse. Kasse zwei macht auf. Ich verharre in meiner Schlange neben dem Zeitschriftenständer. Mein Blick bleibt in meinen Einkaufswagen an einer Aubergine haften.

Im Hotelzimmer fielen wir nicht sofort übereinander her. Ein bisschen scheu waren wir beide.
Die Fragen hing in der Luft: wie soll er mit jemanden wie mir umgehen? Wie soll ich mit jemanden wie ihm umgehen?

„Hast Du noch einen Sekt oder sowas?“, durchbrach ich die Stille „Hmm ich glaube nicht.“ Suchend öffnete er die kleine Tür der fast leeren Minibar und bot mir eine Flasche Selters an. Ich musste lachen und ausgerechnet er verstand nicht warum.

„Komm her.“ Flüsterte er, so als ob uns jemand hören könnte. Er zog mich an sich, stoppte mein nervöses Lachen, indem er mich sanft und langsam küsste.

Kleidungsstücke landeten auf dem Teppichboden. Dieses langsame sich-Ausziehen-lassen mochte ich damals schon nicht. Er schubste mich sanft in das Bett vor uns, ich legte mich auf dem Bauch und atmete den Duft frischer Hotelbettwäsche ein.

Seine Hand in meinen Haaren, wie er diese zu einem Schopf zusammenpackte und mich an sich zog. Meine Lippen auf seiner Haut. Die Ekstase in seinem Blick werde ich nie vergessen.

Endlich bin ich dran - und packe meine Einkäufe aufs Band. Mist. Irgendwas habe ich vergessen, aber mir fällt ums Verrecken nicht ein was mir noch fehlt. Ein Erdbeer-Sahne-Joghurt purzelt vom Laufband und fällt auf dem gelb gekachelten Boden. Wie durch ein Wunder bleibt der Becher unversehrt.

Am nächsten Morgen wachte ich neben ihm auf und setzte mich an den Bettrand. Unter meinem Fuß war der Teppich klatschnass. Die Flasche Selters ist vom Nachtkasten gefallen und komplett ausgelaufen. Das Bild mit dem Kunstdruck über unser Bett habe ich wohl aus der Verankerung gerissen, als ich mich daran festhielt. Ich lächelte still. Es hing total schief. Er schlief noch. Überall im Zimmer lagen Jeans, Socken und Schuhe herum.

Ich duschte kalt in der Badewanne. Im Spiegel prüfte ich mein Make up. Ich brauchte noch nie viel Schminke. In einem Handtuch gewickelt machte ich mich auf der Suche nach meinem Slip.

Das Piepsen an der Kasse reist mich aus der Erinnerung.
Ich werfe noch einen letzten Blick auf die Zeitschrift, von der er mich angrinst und schiebe dann meinen leeren Einkaufswagen an das andere Ende des Kassenbandes und räume schnell alles ein was mir den Kassierer anreicht. Vorsichtig stelle ich den Topf Basilikum auf die Konservendosen ab. Nach dem letzten Päckchen Dinkelnudeln frägt er mich nach der Punktekarte, die ich nicht habe.

„Hey, geht’s Dir gut? Magst Du Dich noch ein bisschen zu mir legen? Mein Flug geht erst um Zwei.“

Ich legte ich zögernd nochmal zu ihm ins Bett, obwohl ich nun realisierte mit wem ich mir da unter einer Decke lag und eigentlich unmerklich flüchten wollte.
Solange ich die Augen verschlossen hielt spürte ich nur seinen Atem und diese tiefe Geborgenheit, wenn ich meinen Kopf an ihn schmiegte.
Ich öffnete die Augen und schluckte schwer als meine Blicke wieder über das bekannte Gesicht wanderten. Er löste meine Arme aus der Verschränkung und strich mir über den Kopf. „Du bist schon sehr speziell.“ Flüsterte er mir ins Ohr, so als ob uns jemand hören könnte.

Wie meinte er das wohl? Ich habe mich nicht getraut ihn das zu fragen und ich werde ihn auch nie wieder leibhaftig sehen.

Wir waren in dieser Nacht und am nächsten Morgen eine Schicksalsgemeinschaft, auf der Suche nach einer körperlichen Nähe, um den ganzen Stress zu vergessen.

Gedankenverloren bezahle ich mit EC-Karte, räume wenig später die Taschen in den Kofferraum und starte den Motor.

Milch. Ich habe Milch vergessen.
**********gosto Frau
16.054 Beiträge
Wunderschön, liebe @*********trone! *roseschenk*
*******ngs Frau
3.380 Beiträge
DU schreibst unglaublich gut !!! Ich hätte ihn dir länger gewünscht ! DU hättest ihn verdient ! (Aber - ich weiß nicht, ob du das auch wolltest). DAS ist immer die Frage ! Danach suchen im Prinzip - fast ALLE hier. Auch Männer ! *fluester* *herz3*
Medusa rules
*******ich Mann
961 Beiträge
Vielen Dank für das Teilen der Geschichte.

Einfach nur gut!
*********trone Frau
901 Beiträge
Themenersteller 
@*******ngs das wäre in den Tat auf Dauer ziemlich anstrengend auch wenn er selber sehr entspannt ist 😉
Hab lieben Dank 🌸
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