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Transfrau beantwortet eure Fragen - Ask me anything!

*********tosa Frau
250 Beiträge
Ich sehe das schon etwas differenzierter. Jeder Mensch „spielt“ Rollen, weil es gesellschaftlich nicht unbedingt opportun ist, immer ganz „man selbst“ zu sein.
Der Unterschied ist, ob dahinter eine gefestigte Grundpersönlichkeit steht, es also ein definiertes „Ich“ gibt, über das man sagen kann „so bin ich“ (das entsteht meist automatisch in der Kindheit), oder ob es einer Person in der Kindheit nicht möglich war, sich selbst zu definieren, weil alles, was als „Ich“ empfunden wurde, von außen (in meinem Fall von den Eltern) als mangelhaft, falsch oder unzureichend abgelehnt wurde. Dazu ist es nicht zwingend nötig, eine Trans-Identität zu haben. Bei mir stimmen alle geschlechtlichen Ebenen überein und trotzdem fehlt mir diese Uridentität. Ich musste von Kindheit stets versuchen, so zu sein, wie ich hoffte, dass es gerade „richtig“ wäre. Erst mit Mitte Zwanzig habe ich begonnen, mir ein eigenständiges Bild von „mir selbst“ zusammenzuschustern. Mein Vorteil ist, dass ich dadurch wahnsinnig anpassungsfähig bin und die Stimmungen meiner Mitmenschen aufnehme wie ein Schwamm. Der Nachteil ist, dass ich auch jetzt noch nicht genau weiß, wer ich bin - (und, wenn Ja, wieviele? Psychlogenscherzerl ;-)) - und mich oft hinsetzen muss und bewusst nachdenken „Sind diese Gefühle, die ich habe, meine eigenen, oder habe ich nur wieder mein Gegenüber gespiegelt?“ Das ist fast, als hätte man multiple Persönlichkeiten statt einer stabilen.

Sorry Exkurs beendet
Zitat von *******een:
Ich sehe das schon etwas differenzierter. Jeder Mensch „spielt“ Rollen, weil es gesellschaftlich nicht unbedingt opportun ist, immer ganz „man selbst“ zu sein.
Der Unterschied ist, ob dahinter eine gefestigte Grundpersönlichkeit steht, es also ein definiertes „Ich“ gibt, über das man sagen kann „so bin ich“ (das entsteht meist automatisch in der Kindheit), oder ob es einer Person in der Kindheit nicht möglich war, sich selbst zu definieren, weil alles, was als „Ich“ empfunden wurde, von außen (in meinem Fall von den Eltern) als mangelhaft, falsch oder unzureichend abgelehnt wurde. Dazu ist es nicht zwingend nötig, eine Trans-Identität zu haben. Bei mir stimmen alle geschlechtlichen Ebenen überein und trotzdem fehlt mir diese Uridentität. Ich musste von Kindheit stets versuchen, so zu sein, wie ich hoffte, dass es gerade „richtig“ wäre. Erst mit Mitte Zwanzig habe ich begonnen, mir ein eigenständiges Bild von „mir selbst“ zusammenzuschustern. Mein Vorteil ist, dass ich dadurch wahnsinnig anpassungsfähig bin und die Stimmungen meiner Mitmenschen aufnehme wie ein Schwamm. Der Nachteil ist, dass ich auch jetzt noch nicht genau weiß, wer ich bin - (und, wenn Ja, wieviele? Psychlogenscherzerl ;-)) - und mich oft hinsetzen muss und bewusst nachdenken „Sind diese Gefühle, die ich habe, meine eigenen, oder habe ich nur wieder mein Gegenüber gespiegelt?“ Das ist fast, als hätte man multiple Persönlichkeiten statt einer stabilen.

Sorry Exkurs beendet

Das ist deine Meinung dazu und diese ist nur für dich, aber nicht pauschl allgemeingültig meine sieht das völlig anders aus und iese hat ebenfalls keine pauschalegültigkeit.

Schon alleine der spruch " weil es nicht oportun ist sich selbst zu sein" stößt mir persönlich sauer auf.
Mir ist es egal was andere von mir halten, ich bin so wie ich bin trage das herz auf der Zunge und reagiere mit Bauchgefühl, mir doch egal obas anderne passt oder nicht.

Ich verbiege mich nicht in meinen grundsätzlichen Charatereigenschaften,
nur damit ich anderen Menschen "genehem" bin!

Und deinen Exkurs kannste dir sonst wo hinstecken.
****Dom Mann
687 Beiträge
Stehst du mehr auf Männer oder beide Geschlechter?

Was macht dich an? Auf was stehst du gar nicht?

Wie oft hast du Sex mit anderen?

Ist es schwierig einen Sexpartner zu finden?

Wünscht du dir eine feste Beziehung und wenn ja wie würde die aussehen.

Ich habe jemanden im Freundeskreis der sich gerne als Frau kleidet und Bi ist, ist aber mit einer Frau verheiratet. Ich habe vergessen wie das bei Ihm heißt Transgender? Ich habe mich darüber schon 20 Jahren nicht mehr unterhalten, ich habe ihn immer so akzeptiert.
Die Antworten sind nur differenziert auf meine Person gültig und sind nicht als Pauschalgültige Aussagen zu werten. Jeder Transmensch empfindet eben anders, es können zwar teilwese Deckungleiche Antworten von andern Transfrauen bei rauskommen aber wie gesagt es darf keine Allgemeingükltigkeit darin gesehen werden.


Zitat von ****Dom:
Stehst du mehr auf Männer oder beide Geschlechter?
Das ist wie bei Cis-Menschen sehr unterschiedlich.
Ich für meinen Teil bin straight lesbisch.

Zitat von ****Dom:
Was macht dich an? Auf was stehst du gar nicht?
Puh, das im Detail zu beantworten würde hier den Rahmen bei weitem sprengen.


Zitat von ****Dom:
Wie oft hast du Sex mit anderen?
Ich hab seit ungefähr einem Jahrzehnt keinen ex gehabt und will ich erstmal keinen.
Die gründe warum wieso weshalb sind bei mir Hormonell bedingt und da werde ich auch erst die Operationen abwarten, wie sich das danach alles entwickelt wenn ich kein Antiandrogen mehr nehmen muss

Zitat von ****Dom:
Ist es schwierig einen Sexpartner zu finden?
Ich suche gar nicht, aber wenn ich suchen würde, wäre es sehr schwer was Vernünftige zu finden, weil man als Transfrau oft nur als Sexobjekt gesehn wird und nicht als der Mensch der man ist.

Zitat von ****Dom:
Wünscht du dir eine feste Beziehung und wenn ja wie würde die aussehen.
Ich hatte schon eine, leider stellte sich das im nachhinein als "feldstudie" heraus.
war ganz fiese nummer die sich die Fot*e da ausgedacht hatte.

Da ich selber auf BDSM steh wirds für mich nur Beziehungen im BDSM-Kontext mit stehten Machtgefälle geben. ich hatte das Glück schon zwei TPE beziehung zu führen, leider hab ich kein Händchen für langjährige Bezeihungen.

Zitat von ****Dom:
Ich habe jemanden im Freundeskreis der sich gerne als Frau kleidet und Bi ist, ist aber mit einer Frau verheiratet. Ich habe vergessen wie das bei Ihm heißt Transgender? Ich habe mich darüber schon 20 Jahren nicht mehr unterhalten, ich habe ihn immer so akzeptiert.

Wenn die Person aus deinem Freundeskreis sich definitv als Mann identifiziert,
ist er mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein Transvestit.
Die Sexuelle Orientierung ist dabei unhabhänig zu betrachen und ist auch eher irrelvant.

Der Beriff "Transgender" bezeichnet Personen deren Geschlechtsidentität nicht oder nicht vollständig mit den tatsächlichen Sekundären und Primären Geschlechtsteilen übereinstimmt.
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
Halli Hallo, ich geh mal durch :).

@***it Es ist mir schon sehr wichtig im Alltag einfach als Cis Frau wahrgenommen zu werden. (Daher der Begriff "Passing." Langform: "Passing for a Cis Women).

Zum einen weil es meine Lebensrealität im Alltag erstmal schlicht primär wieder spiegelt. (Meine Genitalien werden da allenfalls beim Wäschekauf relevant) zum anderen aber auch...Cis Passing war in vielerley Hinsicht das erklärte Ziel am Anfang meiner Transition. Das hat sich mittlerweile etwas relativiert aber...wenn ich nicht passe, fühlt es sich an als würde ich etwas falsch machen. Vielleicht bin ich da auch einfach ein wenig Perfektionistisch (grade in Sachen Make up eine tolle Kombi mit ungeschickten Händen^^). Ich mag jedoch anmerken dass dieser..halb unterbewusste, Anspruch sich auch nur an mich selbst richtet gerade weil ich quasi noch die Chance habe zu passen. Andere Transfrauen haben andere Vorraussetzungen und damit meistens kein Cis Passing. Vielleicht ist das auch ein toxischer Anspruch und man könnte eine interessante Debatte darüber führen ob hier nicht sogar internalisierte Transphobie eine Rolle spielt (die die meisten von uns haben, wir wachsen alle damit auf) und vielleicht ist das sogar noch ein Thema für etwaige Therapie aber es ist zumindest der Ist Zustand.

kicher Und danke ich glaub zumindest aus dem "Bin ich zu dick" und so komm ich noch raus. An den meisten Tagen ist es ja primär nur "Meine Brüste sind zu klein im Verhältnis zu meinen restlichen Körpermaßen mimimi" :D.

Was den Satyr angeht. Satyren, bzw Faun (oder im speziellen die Götter Pan und Cernunnos) sind tatsächlich jene Spirituelle Entitäten denen ich mich am intensivsten verbunden fühle. Was interessant ist, denn sie sind zwar nicht "exklusiv maskulin" aber haben starke traditionell maskuline Prinzipien in sich verankert. Cernunnos z.B. ist unter anderem ein Gott der Jagd, ein Krieger ebenso wie Pan.

@*******een

Eine gewisse Sorge vor professionellen Instituten kann ich versehen (allein schon weil es da auch viel Transphobie gibt) aber es gibt da so manche mit guten Bewertungen. Könntest du mich kurz im PM anhauen (muss die doofe identitätsprüfung noch machen und kann glaub ich noch niemanden anschreiben^^ ) dann schau ich mal ob ich ein, zwei Links finde).

Was das Thema Anzeichen angeht: Ich beziehe mich jetzt mal speziell auf binäre Transfrauen weil das bin ich und da habe ich einen Überblick. Zunächst einmal wären da die klassischen Dinge. Wenn das Kind eine auffällige Faszination für Dinge hat, die in der Gesellschaft als "weiblich" definiert werden. Das ist heutzuage (glücklicher Weise!) garnicht mehr so eindeutig. Es müssen nicht unbedingt Lippenstift und Kleider sein.

Der zweite Punkt der auffällig sein kann ist, welche Rollen das Kind von sich aus einnimmt wenn man es nicht drängt. Ich z.B. habe mich gerne um jüngere Kinder gekümmert. Ich mochte einen häuslichen Raum und darin zu wirken (das klingt jetzt alles total cliche aber es geht darum, was die geselschaft uns unbewusst beibringt). Nicht putzen, meine Mutter hätte jubiliert, aber sehr früh hat sich bei uns etabliert, dass sie draußen auf dem Hof war und ich gekocht habe oder die Katzen versorgt und so weiter.

Ein anderer Aspekt der Rolleneinnahme ist die emotionale: Hat das Kind eine besondere Neigung auf die Beziehungen zwischen den Menschen einzugehen? Tröstet es dich wenn es dir schlecht geht bewusst? Ist es vielleicht sehr körperlich mit Umarmungen und co?

Der vierte Aspekt sind Medien und Vorbilder. Wenn das Kind eine auffällige Neigung zu Shows mit femininen Hauptcharakteren hat (Stichwort: Identifizierung) oder Spielzeug mit Solchem könnte das ein Zeichen sein.

Fünfter Aspekt, GANZ wichtig: Sozialisation. Wohin geht das Kind wenn es einen freien Raum hat? Spielt es auffällig viel mit Mädchen in einer organischen Art und Weise? Insbesonders bei klassisch feminin geprägten Spielen wie "Mutter,Vater,Kind" dessen Kern ja die Erforschung sozialer Beziehungen ist und das Einnehmen von Rollen.

Sechster Aspekt, das hier ist ein wenig unklar weil es sehr auf das Umfeld ankommt: Wurde dem Kind schonmal gesagt es solle sich "mal mehr zusammen reißen" , "Nicht so eine heulsuse sein", "mal beherzter zupacken". Das war bei mir oft der Fall aber ich hatte auch einen klassisch heteronormativen Vater.

Abschließende Anmerkung: All diese Dinge im Einzelnen müssen nicht viel bedeuten. Es gibt auch empfindsame Jungs/Männer (zum Glück, sonst würden Hetero Frauen ja wahnsinnig werden) und heute auch immer mehr. Aber wenn sich solche Anzeichen _häufen_, dann sollte man mal ein bisschen genauer hingucken. Selbst dann muss es noch lange nicht trans heißen. Ich habs gestern nochmal nachgelesen, je nach Studie machen wir zwischen 0,5 und 2 Prozent der Gesamtbevölkerung aus (je mehr desto jünger die Testgruppe). Die Chance ein Trans Kind zu haben beträgt also maximal 2 Prozent (Jackpot für die Dame weiter oben die 2 hatte *lach*). Aber wenn der Verdacht im Raum steht sollte man dem nachgehen. (Ebenso btw bei z.B. Neurodiversität. Autistische Kinder brauchen eine andere Erziehung als Neuronormative^^. )

Auf die Rollen geh ich in einem seperaten Post ein!
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
@*****iko @*******een

Was die Rollenbilder angeht muss ich dir respektvoll widersprechen Tenshi. Wir alle haben Masken und ziemlich viele.

Du sprichst natürlich wahr mit deiner Kernthese, dass wir Transmenschen uns durch unsere Transition "unserer Wahrheit" (schöner Begriff, hab ich geklaut^^) annähern, aber ich glaube kein Mensch egal ob cis oder trans erreicht diese jemals in Gänze.

Viel eher würde ich sagen, dass die Wahrheit der Menschen irgendwo zwischen den Masken und Rollen liegt. Ich zum Beispiel kann eine Mr. Spock mäßige absolut kaltherzige Analytikerin sein, eine an Werwölfe erinnernde grausame Bestie, eine absolut passionierte Liebhaberin deren Anbetung für ihr Gegenüber irgendwo zwischen den bittersüßen Worten der klassischen Romantik und dem wilden Funkeln primaler Leidenschaft liegt. Auch bin ich eine Höhlenmuter die für ihr Rudel die Bestie hervor holt...und so weiter. Das Alles sind Masken, Rollen, Anteile unserer Selbst. Der Kern: Der liegt irgendwo dazwischen. Weil wir unser Selbst immer "Erschaffen" wir wählen unsere Masken, wir schneidern unsere Kostüme. Jedes Mal wenn ich ein Kleidungsstück aus meinem Schrank wähle und kombiniere passe ich eine Maske für diesen Tag an. Aber man darf sich diese Masken nicht wie Integralsturzhelme vorstellen, sondern eher wie jene auf einem feinen Ball. Sie zeigen welchen Schmuck/welche Eigenschaften wir uns heute erwählen. Aber sie zeigen auch immer was dahinter liegt.

Und dieses Dazwischen, dieser Kern, da liegt das "Ich".

Eine Anmerkung zum Begriff "Transvestit"....können wir den einfach fallen lassen? *lach*. Ursprünglich bezeichnete man als Transvestit ja alles von Crossdresser bis Transfrau, alles was amab war und sich irgendwie feminin gab. Aber genauso wie "Autogynophile" waren das einfach falsche Annahen und ich glaube der Begriff hat heute nichts mehr in respektvollem Sprachgebrauch zu suchen.

Ein Crossdresser ist ein Crossdresser. Ein Femboy ist größtenteils immernoch ein Crossdresser nur in jung. (Und mit der Aufweichung von Gender normen in Kleidung werden diese Begriffe auch verschwinden. Mann in Kleid ist irgendwann normal, war es ja auch lange Zeit deutet mal so aufs Mittelalter ).

Aber Worte wie "Tranny, Transe, Trap, Transvestit" und so weiter können wir einfach langsam vergessen.
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****Dom:
Stehst du mehr auf Männer oder beide Geschlechter?

Was macht dich an? Auf was stehst du gar nicht?

Wie oft hast du Sex mit anderen?

Ist es schwierig einen Sexpartner zu finden?

Wünscht du dir eine feste Beziehung und wenn ja wie würde die aussehen.

Ich habe jemanden im Freundeskreis der sich gerne als Frau kleidet und Bi ist, ist aber mit einer Frau verheiratet. Ich habe vergessen wie das bei Ihm heißt Transgender? Ich habe mich darüber schon 20 Jahren nicht mehr unterhalten, ich habe ihn immer so akzeptiert.

@****Dom

Das sind ja mal ungewohnt simple Fragen *lach* Das schaff ich vielleicht unter einer A4 Seite!

Vorlieben fasse ich mal kuz sonst wars das mit dem guten Vorsatz: Ich liebe ganz klassische Romanik. Richtige Cliche Romantik. Kerzen, Sanfte Musik, gedämmtes Licht, Räucherwerk, Wein (Nicht rot!), viel Zeit und ein breites Bett. Dazu Massagen (mit Öl!) und beim eigentlcihen Intimwerden ganz viel Küssen, streicheln, beißen (und ein wenig kratzen) und aneinaner reiben....und ganz viele schöne Worte.

Im Moment nahezu gar keinen Sex weil Lockdown und alle weit weg und bla. wenn ich theorethisch immer eine oder mehrere Partnerinnen "zur Verfügung hätte" könnte es aber auch gut und gerne 3-5 mal die Woche sein. (Tage an denen man Sex hat. Einzelne Akte lassen sich bei lesben so schwer auseinander halten^^. Primär dann wenn eine aufsteht um was zu essen zu holen lol.)

Es ist als Transfrau im lesbischen Bereich schwieriger Partner zu finden. Das nimmt immer mehr ab (und ist auch mehr ein Faktor bei der älteren Generation) aber manche Lesben möchten mit einem phallischen Genital auch einfach nichts zu tun haben und das ist ok (Genitale Präferenzen sind nicht per se transphob, kommt immer ein wenig auf den Hintergrund an), schränkt aber die Anzahl möglicher Partnerinnen ein.

Bei Männern wäre es kein großes Problem (so zumindest meine Warnehmung). A) sind sexwillige Männer...keine Seltenheit^^. B) Sind Transfrauen auf eine etwas obskkure, teilw. bedenkliche Art und Weise, beliebte Partnerinnen (Stichwot Fetishisierung, wir sind keine Futas^^). Einen Mann zu findem mit dem man hingegen eine tiefe romantische Beziehung aufbauen kann stelle ich mir hingegen sehr schwer vor aber da müsste man eher die Hetero/Bi Schwestern in der Community fragen.

Und ja ich wünsche mir eine Beziehung, sehr, wenigstens eine^^ (ich bin poly also müsste es garnicht bei einer Beziehung bleiben). Nebst meinen Transition Zielen ist eine liebevolle, vertraute Beziehung eine meiner größten Sehnsüchte. Aber...da kannst du gefühlt jede Lesbe fragen, trans oder cis, das ist verdammt schwer^^. Gilt vermutlich grundsätzlich für alle Menschen aber von uns gibts halt nicht so Viele.

Deine Freundesperson kann ich mit den wenigen Information nicht einschätzen aber:

Ein Mann der sich als Frau kleidet ist ein "Crossdresser", immernoch ein Mann, nur mit einem lustigen Hobby.

Eine Transfrau ist eine Frau, die mit einer maskulinen Geschlechtszuweisung (meistens weil man mit einem y chromosom geboren wird und entsprechende Körpereigenschaften zeigt) in die Welt kam. Dass sie eine Frau ist merkt man in der Regel erst später und begeht dann Schritte um der Problematik Abhilfe zu schaffen. In der Regel eine Transition. Wer aber nur ab und an Kleider anzieht und Make up auflegt ist deswegen noch keine Frau (kann aber ein Anzeichen sein!).
*******987 Frau
9.055 Beiträge
Zitat von ****el:
Ich z.B. habe mich gerne um jüngere Kinder gekümmert. Ich mochte einen häuslichen Raum und darin zu wirken
Als ob Männer/Jungs das nicht mögen könnten. Vor allem, wenn man ihnen von Anfang an die Chance dazu lässt.
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******987:
Zitat von ****el:
Ich z.B. habe mich gerne um jüngere Kinder gekümmert. Ich mochte einen häuslichen Raum und darin zu wirken
Als ob Männer/Jungs das nicht mögen könnten. Vor allem, wenn man ihnen von Anfang an die Chance dazu lässt.

Da stimm ich dir völlig zu. Wie gesagt, einzelne Punkte wären hier auch kein Grund zur Obacht. Aber wenn sich solche Sachen häufen, dann wird es interessant.
@****el

wenn ihr das mit den Masken und den Kram so seht ist das eure Sache.
Ich hab ne andere meinung dazu und lasse mir da von niemand anderem seine Meinung aufdrücken.
Ich finde es respektlos das man anderen seine eigene Meinung audrücken will, anstelle sie zu respektieren!

Mir reichts mit euch.
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****iko:
@****el

wenn ihr das mit den Masken und den Kram so seht ist das eure Sache.
Ich hab ne andere meinung dazu und lasse mir da von niemand anderem seine Meinung aufdrücken.
Ich finde es respektlos das man anderen seine eigene Meinung audrücken will, anstelle sie zu respektieren!

Mir reichts mit euch.

kopf schief leg

Niemand hat versucht eine Meinung aufzudrücken aber...ich bin durchaus der Auffassung, dass wir unser gegebenes Wissen und unsere Meinungen immer als "Ist Zustand" betrachten sollten. Eine Basis auf der aufbauend man sich erweitert und verbessert.

Von daher...wenn ich nun eine Meinung X habe und jemand anderes bringt dazu interessanten Input der meinen Annahmen widerspricht, dann gibt mir das Möglichkeit meine Position nochmal an den Stellen an denen sie vielleicht sogar schwächelt zu reflektieren um insgesamt mit einer gestärkten argumentativen Basis hervor zu gehen. Das erscheint mir einer der primären Zwecke von Debatten: Erkenntnisgewiss zum Zwecke der Verbesserung unserer Selbst und der Welt um uns herum, was natürlich nicht heißt,dass man die eigene Position über Bord werfen soll (ausser man merkt sie ist wirklich grund falsch) sondern dass mans sie durch Kritik verfeinert, wie die Klinge eines Schwertes.

Then again...Diese Position ist sehr stark von meiner neurodiversen Perspektive geprägt, könnte vielleicht auch einfach ein Auffassungsunterschied in dem Bereich sein^^.
*********efer Frau
655 Beiträge
Hallo @****el, melde mich mal wieder mit neuen Nachfragen.

Natürlich kann ich Deinen Wunsch nach dem perfekten Passing gut verstehen und möchte Dir das keineswegs ausreden. Ich glaube, ich bin darauf (also das nb feminin, auch nicht klassisches nb) gekommen, weil Du Dich auch mal in der Rolle des Übersetzers gesehen hast, was ich sehr spannend finde.
Kann es nicht auch etwas für sich haben, sehr bewusst mit der Transidentität zu spielen oder sehr offensiv dazu zu stehen? Transidente Menschen haben Einblicke, die den herkömmlichen Cis-Menschen eher verwehrt sind. Ihr könntet Euch als Grenzgänger verstehen, die Erfahrungen aus erster Hand haben, was die Lebenswelt beider Geschlechter angeht. Ich stelle mir vor, das könnte ein großer Schritt gegen die internalisierte Transphobie sein, weg von dem toxischen Anspruch auf perfektes Passing.

Und das spannungsgeladene Thema Rollen ... Eine Maske zu tragen oder eine (soziale) Rolle zu spielen muss ja nicht heißen, dass man sich mutwillig verstellt oder dass es eine Art Posing sein muss. Das Rolle spielen kann völlig unbewusst ablaufen, manchmal fühlt man sich in eine Rolle hineingezwungen so wie @*******een (wenn ich Deinen Beitrag richtig verstanden habe), oder man legt sich zu sehr auf eine Rolle fest, die einem eigentlich nicht gut tut. Oder ganz im Gegenteil, man spielt die entgegengesetzte Rolle, um aus der ungeliebten Rolle herauszuwachsen (fake it till you make it; z.B. bei mangelndem Selbstwertgefühl). So ähnlich habe ich es zumindest auch schon bei manchen Selbstdarstellungen von transidenten Frauen (auf youtube) gesehen, die sich, um bloß nicht *maskulin zu wirken, "überfeminin" geben bis fast hin zur Karrikatur des Femininen. Ich hoffe, ich bin jetzt nicht zu sehr abgeschweift.
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
@***it Hey du:),

Du sprichst ein paar gute Punkte an und in sicheren Umgebungen (also wo ohnehin alle wissen dass ich trans bin und ich weiß dass niemand meine Geschlechtsidentität in Frage stellt),an guten Tagen, spiele ich tatsächlich ein wenig damit. Das zeigt sich manchmal in Sachen Kleidung (Ich hab da ein paar Teile die einen recht androgynen "Vibe" von sich geben), manchmal in Sprache (Ich kann mittlerweile auch über manche Dinge wie dem Umstand dass mein Körperbau super stabil ist scherzen. Ich bezeichne mich manchmal Spaßeshalber als "Kugelpanzer" weil ich die lustige Kombination aus relativ klein, kurvig, muskulös und stabile Knochen zugewiesen bekommen habe. Ich glaube irgendwann wird mein Passinganspruch vergehen, er entspannt sich ja auch schon aber manchmal gehen damit auch noch Fragen der...nicht Sicherheit aber des Zusammenlebens einher.

Beispiel, ich komme grade aus dem Fitnessstudio. Da achte ich (gerade weil sportsachen nicht ganz so klare gendermarker wie bspw. ein Kleid haben) sehr auf mein Passing. Zum einen weil es einfach auch mal passieren kann dass man bei den Übungen einen tieferen Laut von sich gibt, aber ganz besonders weil ich auch im Frauenbereich trainiere. (irgendwann musste ich ja dahin, die haben die Toilette dahingesetzt^^). Und gerade da ist es mir lieber wenn die anderen Frauen mich für cis halten weil ich halt nicht weiß wie sie mich empfinden würden wenn sie verstehen dass ich trans bin.

Hier mal ein kleiner Fakt der die meisten Transfrauen betrifft: Wenn wir in "reine Frauenbereiche" gehen haben wir meist erstmal Panik. Weil wir bloß niemandem ein Gefühl von Unwohl oder Unsicherheit oder was auch immer geben wollen. Als ich die ersten paar Male nur in den Frauenbereich bin um Pipi zu machen hab ich mein Handtuch immer so gehalten dass es vor dem Schritt hängt damit bloß niemand die (sehr kleine^^) Beule sieht und hab dabei sturr auf mein Handy geschaut, bloß kein Augenkontakt, bloß nicht irgendeine Interpretation zu lassen. Auf der Toilette dann hab ich immer erstmal ausgearbeitet weil ich diesen Bereich als bedrohlich empfinde. Ich KÖNNTE ja irgendwie missinerpretiert werden. "Imposter Syndrom" nennt sich das, wenn man totale Angst hat man könnte als "Eindringling" wahrgenommen werden.

Heck, mein jetziger Oberteil geht bis zu den Oberschenkeln (also über den Schritt hinaus) aus dem selben grund. Manchmal stecke ich es mir in die Hose weil das einfach nicht so schlabberig aussieht, aber im Frauenbereich bleibt es draußen damit bloß niemand was sieht. Als ob irgendeine Frau beim Training erstmal den Schritt der anderen begutachten würde aber...das ist Trans sein (zumindest in der Anfangsphase) leider oft. Die Ängste sind nicht rational. Fun Fact, Transphobe Menschen stellen uns ja gerne so dar als wären wir Eindringlinge/potenzielle Vergewaltiger und was nicht alles wenn wir in Frauenbereiche dürfen. Sind wir in 99,99 Prozent nicht. Aber wir haben eine scheiß Angst davor so wahrgenommen zu werden. Allein schon deswegen ist mir Passing wichtig, allein schon für die kritischen Momente wo es "drauf ankommt".

Würde sich das alles vielleicht in Wohlgefallen auflösen wenn wir einfach wüssten dass wir willkommen sind? Vielleicht. Aber solange Gewisse Gruppen ihren hasserfüllten Bullshit herum posaunen ist das nicht so einfach.

Pfuuuuh, das war heavy. Erstmal zu deinem zweiten Absatz.

Du hast da eine gute Beobachtung gemacht. Es gibt da so einen Running Gag von wegen "No one's as femme as a transfemme" und da ist was drann. Die moderne Darstellung von Hyperfeminität (dieser ganz bestimmte make up stil, ich glaub du weißt welchen ich meine mit contouring, shading und allem drumm und drann) wurde tatsächlich von Drag Queens erfunden und von Trans Frauen aufgegriffen um gewisse Gesichtszüge auszugleichen. Samantha Lux wäre da ein Paradebeispiel für eine Transfrau die das in einer solchen Perfektion beherrscht dass es fast gruselig ist. Diese Hyperfeminität wurde dann widerum von Cis Frauen aufgegriffen und heute ist es ein Trend den ich persönlich so nicht unterschreiben mag, der aber sehr interessant zu beobachten ist. Allein schon weil wir hier gewissermaßen (nahezu) den "Gipfel" dessen erreicht haben, was traditionell als feminin gilt. Viel weiter geht es nicht. Nebst Plastic Surgery und perfektioniertem Make up...kann man nicht viel weiter gehen (ich rede grad primär von Cis Frauen) und ich bin sehr gespannt was als nächstes passiert.

Und was die Rollen angeht, das hatte ich ja oben mit erwähnt. Wir alle spielen immer permanent irgendeine Rolle, tragen eine Maske. Und das ist in Ordnung, ein Stück weit ist es auch einfach Expression und menschliche Natur.

Ich zum Beispiel fühle mich immernoch in der Rolle der "Beschützerin von Innen" am wohlsten. Statt Primus Inter Pares quasi Stabilus Inter Pares *ggg* (Obacht, wortwitz, kein korrektes Latein^^). Ich weiß um meine extreme Stabilität (Fett, Muskeln und Knochen), allein meine Unfallhistorie bestätigt das. Deshalb fühle ich mich (grade wenn sonst nur Cis Frauen anwesend sind) wohl damit der Straße am nächsten zu laufen, als Erste durch die Tür zu gehen oder was auch immer. Ich will gewissermaßen dass, sollte es Ärger geben, dass ich die Erste bin die es abbekommt. Das hat nichts mit Aufopfern zu tun, mehr mit Autismus. Ich will meine Eigenschaften möglichst gewinnbringend einsetzen und wenn ich nunmal ein kleiner Panzer bin dann will ich in der Hinsicht "mein Kapital" nutzen.

Ein Stück weit hat sich das auch entwickelt, ich fühle mich mehr und mehr damit wohl mich in solchen Situationen auch mehr zu en tspannen und nicht immer Obacht zu geben. Aber diese grundsätzliche Tendenz will ich nicht ablegen. Das hat auch (von den körperlichen Eigenschaften abgesehen ) erstmal nicht mehr viel mit meinem früheren maskulinen Rollenverständnis zu tun. Es ist viel mehr "Mama Bär". (Und Mama bin ich ganz viel *lach* Ich bin immer die mit der riesigen Handtasche in der alles drinn ist was man potenziell brauchen könnte. Und auch das ist eine Rolle die ich liebe. Wenn irgendeine Freundin etwas braucht, dann will ich diejenige sein die mit einem grinsen genau das hervor zieht. Ich mag einfach "Support" Rollen. Für Jene die sich auf Gaming verstehen, meine Lieblingsrolle war immer die eines Tank/Support Hybriden. Man denke an so etwas wie einen "Holy Paladin" in wow, eine "Brigitte" in Overwatch, kurzum: ich liebe es Schutz und Support zu sein. Andere dürfen gerne die besonderen Kompetenzen bringen, ich will einfach sicher sein dass es meiner Gruppe gut geht.
*********efer Frau
655 Beiträge
Guten Abend @****el,

vielen Dank wieder für Deine ausführliche Antwort, da leitest Du auch perfekt über zu meiner nächsten Frage, wobei in Deiner Antwort so viel mehr steckt als ich in einer Frage verarbeiten kann...

Aber genau das hätte mich als nächstes interessiert, wie Du Dich im Allgemeinen von Frauen akzeptiert fühlst als "eine von uns". Ich kenne auch die sog. TERFs, von denen z.B. Argumente kommen wie Transfrauen wären so etwas wie "Schönwetterfrauen" oder sie würden sich die Rosinen der Weiblichkeit herauspicken: Sich hübsch und feminin zurechtmachen usw., aber die Unbill der Weiblichkeit wie Menstruation, das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft, Cellulitis und Co geht an ihnen vorbei.
Ich unterschreibe das nicht und frage mich, steckt da auch Neid dahinter oder Angst, Transfrauen könnten die besseren Frauen sein? So wie mit der Hyperfeminität, die dann Maßstäbe für alle Frauen setzt.

Zum Thema in einem rein weiblichen Umfeld bloß nicht auffallen oder als Bedrohung wahrgenommen werden kann ich tatsächlich auch eine Anekdote erzählen.
Einmal war ich in der Sauna an einem der "Frauensaunatage", und sah eine Person, die einen ziemlich maskulinen Habitus hatte. Im ersten Moment war ich irritiert, dachte dann aber, vielleicht eine transidente Person in der einen oder anderen Richtung und habe mich nicht weiter bekümmert. Eine Mitsaunierende sprach dann mich etwas verstört an, ob sie vielleicht etwas nicht mitbekommen hätte, es sei doch Frauensauna heute, oder nicht? Ich konnte sie dann beruhigen, dass sie schon den richtigen Tag erwischt hatte.
Wer diese Person nun wirklich war, weiß ich bis heute nicht, aber eine transidente Frau hätte sich wahrscheinlich nicht so präsentiert (raspelkurze Haare, breite Schultern und einen muskulösen Oberkörper mit Tattoos). Einmal bin ich tatsächlich einem unglücklichen Mann begegnet, der sich in die Frauensauna verirrt hatte und der gleich bestürzt wieder geflüchtet ist, und habe versucht, ihm zu seinem Eintrittsgeld zurück zu verhelfen. Ok, das ist jetzt OT. Aber es gibt natürlich Orte, wo Ängste und Verwirrung aufkommen können.

Hast Du persönlich es denn bisher schon mal erlebt, dass Frauen sich Dir gegenüber abweisend oder misstrauisch verhalten haben, oder sind das mehr die Ängste vor Zurückweisung und Ausgeschlossenwerden? Ich wünschte Dir, dass Du solche Erfahrungen nicht machen müsstest. In früheren Beiträgen von Dir klang ja zumindest an, dass Du einige sehr enge (Cis)Freundinnen hast, mit denen Du vertraute Gespräche von Frau zu Frau führen kannst.

Deine Rolle als Beschützerin und "Mama Bär" finde ich charmant *g*
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
@***it Und täglich grüßt das...ne warte *kicher*.

Terfs sind ein schwieriges Thema. Zum einen steckt da ganz oft sehr viel Trauma dahinter (Wenn man sich mal die Wortführerinnen wie J.K. Rowling anschaut, sie erwähnen oft erlebten sexuellen Missbrauch durch Männer, die ihre Perspektive geprägt haben), zum anderen sind Terfs ein wenig wie Verschwörungstheoretiker.

Kleiner Exkurs: In unserer heutigen Zeit und Gesellschaft sehen wir uns oft einem Gefühl von "kontrolllosigkeit" gegenüber. Wir alle merken "hier läuft was schief" und das stimmt, es läuft verdammt viel schief. Allein das Coronamanagement (Maskendeals, lasche lockdowns statt bestimmtem Handeln) aber auch ganz allgemeine Probleme wie Klimawandel, der demographische Wandel, Automatisierung die damit einhergehende Umstrukturierung der Wirtschaft und der Mangel von politischen Antworten darauf.

Die Menschen haben Recht wenn sie sagen "etwas läuft falsch". Was Verschwörungstheoretiker nun tun ist, sie nehmen dieses Gefühl, münzen dieses (und der deraus entstehende Tatendrang) aber auf eine Fantasie um, die zwar nicht wirklich existiert, an die man aber glauben kann weil sie grade so plausibel genug ist. Und diese Fantasie gibt ihnen ein Gefühl von Kontrolle, von Griff über das eigene Leben. Denn wenn man glaubt dass bspw. irgendwelche Pharmamogule das Virus erfunden hätten um die Bevölkerung zu knechten o.Ä., dann bewegt sich ein Verschwörungstheoretiker innerhalb seiner Fantasiewelt in eine Machtposition. Plötzlich ist man einer der "Wissenden", der "Erwachten". Man hat wieder "Agency" im eigenen Leben und ganz wichtig: Einen Feind. Wer der Feind ist, das varriiert. Big Pharma, Big Money, gerne auch alles in Kombination oder in antisemitisch, das wichtige ist: Wenn man einen Feind hat, dann hat der Tag Struktur. Man weiß wer der Böse ist, man weiß wieder wem man vertrauen kann, das Leben dass vorher noch so unübersichtlich komplex war macht wieder Sinn.

Warum der Exkurs? Nun TERFS sind nichts anderes als Verschwörungstheoretiker mit einem sehr spezifischen, relativ überschaubaren Anwendungsfeld. Transfrauen (und hre angeblichen Verbündeten unter Endokrionologen oder Chirurgen) sind ein wunderbarer Boxsack. Überschaubar in der Anzahl, irgendwie "männlich" geprägt (An der Stelle verweise ich auf erwähnte Traumata oder sonstige Belästigungen die viele Frauen oft durch Männer erlebt haben und dem daraus resultierenden sehr realem Schmerz) und noch dazu "künstlich erschaffen". Wir sind gewissermaßen wandelnde Homunculi, die Geschichte schreibt sich von selbst. "Frankensteinartige Monstrositäten, aus Männern geschaffen die kommen um sich in unsere Reihen einzuschleichen und uns von innen aufzureiben", ließt sich ein wenig wie H.P. Lovecraft. Es ist sehr sehr leicht uns als "gruselig" hinzustellen. Und da Männer schon (manchmal leider nicht zu Unrecht) als gefährlich empfunden werden, ist dieser Vorwurf auch nicht weit weg. Und jetzt wollen wir auch noch auf die selben Toiletten? Oh Schreck. Die Toilette als Symbol der Intimität (nicht dass sie das jeh in der Form gewesen wären, Mexikanisches Essen klingt auf der Frauentoilette auch nicht anders und alle hören es) aber die Geschichte funktioniert so gut.

Worauf ich hinaus will ist, es ist überhaupt nicht überraschend dass es Terfs gibt. Was mich viel eher überrascht ist, wie Wenige es sind. Ja es gibt diese Rädelsführer wie Rowling und ein paar Andere, aber es sind weniger als sie sich gerne aufblasen. Mein Erfahrungshorizont im Alltag ist wie gesagt primär eine mittelgroße Stadt mitten in Sachsen und die allerallermeisten Menschen hier haben mich immer anständig, vielleicht hier und da mit einem Hauch von Zurückhaltung und oft Verwirrung behandelt, aber anständig.

Ich will das Problem durch Terfs nicht klein reden, ebensowenig wie das Problem durch andere Gruppen wie die neue Rechte o.Ä. Aber ihre Ansichten sind nicht die Norm. Die allermeisten Menschen interessieren sich einfach nicht nennenswert für queere Menschen generell und für Transmenschen im Besonderen.Da sind Themen wie eine etwaige Impfpflicht von viel größerer Brisanz weil das betrifft die Menschen ja mehr als mit mir eine Toilette zu teilen (also den Raum, nicht die einzelne schüssel *ggg* ). Eine generation unter mir (also um die 16 Jährige), für die bin eine binäre Transfrau wie ich fast schon langweilig. Ich präsentiere mich ja noch recht normativ als Frau, das ist fast irgendwie witzig.

Soweit zumindest mein Erfahrungshorizont wo ich lebe. Inwieweit ich aber als "gleichwertig" oder "eine von uns " betrachtet werde ist derzeit schwierig einzuschätzen. Lockdown und co. sind auch an meinem Freundeskreis nicht spurlos vorbei gegangen und viele Kontakte sind einfach irgendwie eingegangen die innerhalb einer Gruppe oder sonst "in Person" funktionieren, mit denen man aber online keinen wirklichen Austausch halten kann. Und das ist auch eine Unsicherheit die ich deswegen nicht ganz ausräumen konnte. Um mal ein posiives Beispiel zu nennen, bei einer Party vor ein paar Monaten hat mich eine Bekannte mal einfach mit auf die Toilette gezogen weil sie grad etwas klären musste und nicht allein sein wollen. Super wichtige bestätigende Erfahrung für mich, aber ich habe nur sehr wenige davon sammeln können weil Lockdown wieder und ohne Sozialleben auch keine Sicherheit in der sozialen Rolle.

Die Geschichte mit der Frauensauna finde ich sehr trefflich^^. ALlein schon weil sie gut in ein anderes Thema führt: Man kann Trans Frauen nicht grundsätzlich "spotten". Sicher es gibt Transfrauen die blöde Ausgangslagen hatten/spät anfingen oder früh in ihrer Transition sind. Aber ien guter Teil von uns geht auf kurz oder lang unter. Was man hingegen "spotten" kann sind Frauen die Züge haben die unsere Erziehung uns als "irgendwie maskulin" beigebracht hat. Die Frau die du grade beschrieben hast war vermutlich einfach "butch" Und solche Frauen zum einen, aber auch schlicht jene welche eben nicht mit heteronormativer "Schönheit" gesegnet wurden, sind es dann primär die von denen die glauben eine Transfrau "erkannt" zu haben belästigt werden. Das ist ja die große Ironie an sogenannten "Bathroom Bills" (Toilettengesetze) und co. Alles was irgendwie darauf basiert optisch feminität zu "scannen" trifft nicht nur größtenteils cis frauen (von denen es einfach viel mehr gibt.), es verstärkt auch noch klassische Vorstellungen von Feminität und erreicht dann seinen Höhepunkt, wenn Frauen die sich als Femistinnen begreifen, sich klassisch femininer geben um bloß nicht mit einer Transfrau verwechselt zu werden. Butch Lesben und Andere Frauen die Gendernormen über Generationen aufgegraben/gelockert haben schlagen sich die Stirn an der Tischplatte vor Frustration ein.

Zum letzten Absatz: Zum Glück noch nicht. Es gab manchmal Blicke die man so oder so hätte deuten können, aber nichts konkretes. Aber ich neige auch bis heute ein wenig dazu Blicke auf Toileten zu vermeiden o.Ä.. Da hatte ich gestern eine schöne Situation im Fitnesstudio: Ich komme in den Frauenbereich und die eine die da trainiert schaut mich komisch an. Ich dacht schon "ohjeh" geh auf Toilette, red mir grad zu dass sie einfach komisch geguckt hat weil sie grad eine anstrengende Übung macht o.Ä., wasch mir die Hände...und bemerke auf einmal im Spiegel dass mein Gesicht feuerrot ist.

Warum? Weil mein Körper beim Sport extrem aufdreht und ich beim Cardio etwas am Limit war^^. Aber nachdem ich gesehen hab dass mein ganzes Gesicht wie ein einziger Sonnenbrand aussah war mir auch klar warumsie mich komisch angeguckt hat.

Hja^^. Und Mama Bär, <3 aww. Schön dass die Vorstellung gefällt. Ich hoffe der Rolle irgendwann auch in Gänze gerecht zu werden.
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
@*******een , @***it

Ich bin mir grad unsicher welche von euch beiden das Thema mal aufgebracht hatte aber als ich grad so durch meine Playlist gehört habe ist mir so ein Gedanke im Bezug auf meine Fähigkeit "rollenübergreifend" zu sein gekommen und das ist meine kulturelle Prägung.

Für Frauen vermutlich eher unüblich interessiere ich mich sehr viel für Themen wie: Militärhistorie, Kampf (Jeglicher Art aber mit einem Fokus auf mittelalterliche Waffentechnologie), damit einhergehend strukturelle Themen wie Architektur oder Städtebau. Meine Playlist ist voll mit Interpreten wie "Sabaton", "Michael Jackson", "Dan Vasc" oder generell Bands die sich mit Gestalten wie männlcihen Gottheiten o.Ä. auseinander setzen. Sicherlich mittlerweile sind da auch ganz andere Intepretinnen aber...ich habe da definitiv eine sehr kulturell "Traditionell maskuline" Prägung. Und das auch in Kombination wie dem Umstand dass es in meiner Erziehung nicht unbedingt ein Fokus auf Konfliktvermeidung gelegt wurde sondern eher seinen (Badumm) "Mann zu stehen". (Jetzt grade lief ironischer Weise "Beat it").

Worauf ich hinaus will ist, das sind alles Themen bei denen ich sehr gut Bonding mit Jungs/Männern betreiben kann. Mir dürfte auch mal gern jemand irgendetwas an mir zeigen dass er im Karatekurs gelernt hat oder so. Alles keine Dinge die für Cis Frauen unmöglich wären aber tendenziell doch noch ungewöhnlich sind.

Also ich schätze, unabhängig von meiner Identität, ist meine Sozialisation definitiv etwas dass mir ein Brücken schlagen wo es gut und sinnvoll erscheint erleichtert.
*******065 Frau
67 Beiträge
Eine Frage habe ich noch...
Wie ist denn dein Gen Status?
LG
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******065:
Eine Frage habe ich noch...
Wie ist denn dein Gen Status?
LG

Huhu :),

ich bin mir grad unsicher ob du Gen wie Genitalien oder wie Gene meinst aber ich beantworte mal beides.

Über meine Gene weiß ich nicht mehr als ich von meiner Familie ablesen kann, mein Chromosomenstatus wurde nie getestet, meinen Blutwerten vor der HRt nach nehme ich aber mal an xy. Zu meinen sonstigen Genen kann ich nur die Effekte analyisieren, also z.B. dass die Frauen in meiner Familie auf beiden seiten klein und tendenziell kurvig sind, dass aber speziell Jene in der Linie meines Vaters waren immer sehr stabil gebaut. Ich ahne den jahrhunderte langen bäuerlichen Hintergrund zu erkennen, gute "Arbeitsgene" quasi wobei es auffällig ist, dass mein Körper viel mehr "Sprinter" als "Ausdauer" basiert ist.

Was Genitalien und co angeht bin ich schlicht unoperiert, aber die Hormonbehandlung verändert einen Penis stark. Weniger Errektionsfähigkeit (beziehungsweise auch instabilere), größere Empfindsamkeit, weniger Masse (Halleluja!) und, wobei ich unsicher bin ob das generell ist oder nur speziell bei mir: Es überreizt schneller.

Oh und Alltagserrektionen sind völlig non existent. Das ist vielleicht einer der schönsten Nebenwirkungen der HRT. Was nicht heißt, dass ich im Alltag nicht erregt werden kann aber diese Erregung spürt man mehr in der Brust (Brustkorb, wobei auch ein wenig Brüste), in einer Beflügelung der Fantasie oder in extremen Fällen auch mal in einem geistesabwesenden Starren. (Wenn eine Dame mich zehn Zentimeter überragt und dabei reine Stärke ausstrahlt, Muskeln wie Anderweitig...das ist etwas unglaublich anziehendes.)

Wobei ich Stärke generell anziehend finde, bei Frauen kommt aber zumindest was physische Stärke angeht, immernoch ein gewisser Seltenheitsfaktor dazu. (Was eine interessante Frage aufwirft, ob man hier in die "Exotikfalle" fällt *grübel*. Auf der anderen seite, im lesbischen Kontext sind weder Butch noch muskuläre Frauen eine wirkliche Seltenheit. Eigentlich müsste die Bundeswehr in lesbischen Bars rekrutieren xD.)
*******065 Frau
67 Beiträge
Super, danke *g*
Ich meinte den Chromosomensatz.
Kennst du persönlich Leute mit gemischten Chromosomensatz (XXY, XX und Penis oder XY und "Vagina" hier bin ich vorsichtig, keine nur einen Bericht, das war aber quasi ein nach innen gestülpter Penis.
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
@*******065 Gerne *g*

Persönlich kenne ich da meiner Kenntnis nach niemandem. Aber gemischte Chromosomensätze sind nicht so selten (genaue Zahlen müsste ich nachschauen), sie werden aber meistens nicht entdeckt weil im Alltag niemanden Chromosomen interessieren^^. Das wird halt nur bei Transmenschen/Intersexmenschen oder besonderen Krankheiten interessant.

Bezüglich der Genitalien, da gibt es auch manche Variante aber die meisten Intersexmenschen werden bei ihrer Geburt (und ohne ihre Einwilligung) an das Geschlecht "angepasst" dass man ihnen zuschreibt. Beziehungsweise das ist zumindest bis vor einigen Jahren noch sehr viel passiert. Da gibt es glaube ich auch ganz interessante Schadensersatzklagen weil irgendein Doktor (oder Eltern) meinte, man müsse das Kind ja "normalisieren".

Technisch gesehen, das ist ja das witzige...der Unterschied zwischen Penis und Clitoris ist ja marginal. Im Ursprung ist es ja das selbe Geschlechtsteil dass sich nur unterschiedlich entwickelt.
*********efer Frau
655 Beiträge
Grüß Dich @****el,

danke Dir wie immer für Deine Einblicke *g*
Du hast wieder schön zu meiner nächsten Frage übergeleitet …
Aber erst noch ein paar Anmerkungen: Ich finde es bemerkenswert, wie viel Verständnis Du für TERFs aufbringst, und mir wird dabei klar, dass ich vielleicht auch nicht genug unterschieden habe zwischen traumatisierten Frauen und solchen, die so eine Art von Eso-Weiblichkeit propagieren.

Und sehr schön formuliert, dass sich die Frauen, die gerne Gendernormen aufbrechen würden, am liebsten den Kopf an der Tischplatte aufschlagen über so viel Überanpassung.

Gottseidank musstest Du noch keine negativen Erfahrungen machen, ich wünsche Dir, dass das so bleibt.

Dein nächster Beitrag zu Deiner männlich geprägten Sozialisation und den für eine Frau eher speziellen Interessen bringt mich zu meiner nächsten Frage, nämlich wie Du von Männern akzeptiert wirst. Ist von deren Seite immer noch so ein bisschen was wie "Yo Bro" zu spüren? Das meine ich allerdings eher in einem positiven Sinne, also nicht, dass Sie Dich *männlich missgendern, sondern dass Sie Dich vielleicht mehr respektieren und ernst nehmen als *Cis-xx-Frauen?
Ich komme immer wieder auf Paula Stone Williams und ihre Ted Talks zurück, weil sie sich mit ihren feministischen Denkanstößen auf eine andere Weise an das männliche Publikum richten kann als xx-Frauen; ich hatte den Eindruck, dass die Männer ihr anders zuhören, wenn sie erzählt, wie sie nicht gerade vorteilhaft als *Frau behandelt wird im Gegensatz zu der Zeit, als sie noch *Mann war. Mir scheint, als würden die Männer so etwas denken wie "Ups, vielleicht ist ja doch was dran an dem, was feministische Frauen immer so beklagen – hier erzählt eine, die ja eigentlich mal einer von uns war, also ein echter Mensch mit gesundem Menschenverstand und nicht so ein hysterisches Weib…" Wie würdest Du das einschätzen?
*******Punk Frau
5.690 Beiträge
Was ist Eso-Weiblichkeit?
*********efer Frau
655 Beiträge
hm - ich meine damit sowas wie "die Mondfrau", die Fruchtbarkeitsgöttin, die "urweibliche" Kräfte hat ...
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
@***it Ich würd ja wieder einen Wiz über das Murmeltier machen aber ich hab meine Katze auf dem Schoß,hrm.

Also, von wegen Male Socialisation hatte ich grad das beste Beispiel, ich schau ein "lindybeige" video und an einer stelle sagte er (er kennt ja seine metrics über youtube) "If you're watching this video, you're allmost certainly male" und ich dacht mir so "oh cmon! Warum sollten die Zuschauer eines Channels der sich primär um Waffen,Krieg, Festungen, Psychologie von Kämpfenden und Panzer dreht männli....mist meine Sozialisierung guckt raus!" ^^. Das ist manchmal echt obsur. Moralisch und Ökologisch steh ich z.B. erwähnten Panzern seeeeeeeeeehr kritisch gegenüber. Aber da ist auch ein Teil von mir der mit kindlicher Freude murmelt "Woah, schau dir die Breite der Ketten an. Und da die Halterung für das Gewehr." Ich komm auch irgendwie immer super mit Polizisten und Soldaten zurecht. Aber gut, das könnte auch damit zusammen hängen dass Polizisten sich an einem Montag Abend in Sachsen über Jede freuen die sie freundlich anspricht. räusper

Zum Topic!

Ich geh mal nach Menge der Dingen durch die ich zu sagen habe.

Bezüglich welcher Art von Respekt Cis Männer mir aufgrund meins Trans seins entgegen bringen...kann ich ehrlich gesagt fast nichts sagen. Ich hatte pre Transition nur einen männlichen Freund und der behandelt mich heute wie die Cis Frauen in seinem Leben soweit ich das einschätzen kann. Er ist lieb, kümmernd aber zuweilen ein wenig...überheblich? Ein wenig, also Mansplaining hab ich bei ihm zum ersten Mal wirklich verstanden als er mir versucht hat zu erklären wie Frauen doch eigentlich tanzen *lach*. Er ist ein wirklich guter Freund und auch als relativ dominante Person gut geeignet weil er eben in erster Linie kümmernd ist aber manchmal kommt da ein Hauch Arroganz durch.

Ausser ihm ist da niemand (das studium hat sich aufgeschoben und die wenigen Männer sonst im Leben lernen mich jetzt so kennen wie ich bin).

Wenn ich ahnen müsste, würde ich aber nicht sagen dass Männer auf dieses "war mal einer von uns" reagieren wenn sie einer Transfrau eher zuhören (was ich selbst noch nicht erlebt habe aber mir vorstellen kann) sondern dass hier eher Bonding und Sozialisierung eine Rolle spielen.

Wenn eine Frau auf einer Bühne steht (egal ob cis oder trans) und ihren Auftritt damit beginnt, dass ein Assistent mit einem weißen Rauschebart kommt und ihr das Mikrofon mit einem "It's dangerous to go alone, take this!" (Legend of Zelda refference) gibt. Oder sie irgendeinen Spruch macht der zeigt dass sie sich auch in "Jungsthemen" auskennt, keine Ahnung...eine Freundin fällt so total in den "Kumpeline" Archetype, die führt damit dass sie die Meisten bei Mario Kart abziehen könnte und die kann dir auch wirklich einen Motor erklären, die nimmt die beruflich auseinander.

Ich glaube sowas schafft viel mehr Respekt. Und dabei geht es garnicht darum, dass einzelne Themengebiete irgendwie gewertet werden. Aber drehen wir das Thema mal um, angenommen ich steh in der Drogerie vorm Make up regal (cliche beispiel, I know^^) und der Mann zu meiner Rechten sagt sowas wie "Von dem Mascara würd ich abraen. Der Bürstenkopf ist ein bisschen bulky und er schmiert so leicht", dann betrachte ich ihn auch erstmal zumindest mit Neugierde. Weil was die Frauen im Beispiel grade eben und er jetzt grade demonstrieren ist Perspektive die über die Gender Normen hinaus geht und somit vermutlich auch Empathie für die eigene Situation.

Es ist jetzt nicht unsinnig von einem Mann anzunehmen, dass die Frau die Motoren beruflich auseinander nimmt ihm eher zuhört wenn er von seinem kleinen Herzensprojekt in der Garage erzählt. Bonding und Perspektive, ich glaube dass sind hier die großen Themen und das ist an sich geschlechtsübergreifend, äußert sich nur wie viele andere Dinge auch in Gender Normen.

Was die lieben TERFS angeht...

Schau. Wenn man damit aufwächst, dass die eigene Identität bewusst (z.B. vom Vater) unterdrückt wird und unter anderem dadurch auch Jahrelang Mobbing und co erleidet, bekommt man eine Vorstellung von emotionaler Gewalt.

Wenn man mitten im Leben eine Art religiöses Erwachen hat (und damit meine ich dass man auf einmal für sich merkt:" Hey...die Kirche in die ich gegangen bin und das buch dass sie preisen....das ist ja voller Unfug!" ), das gibt einem auch schonmal eine Identitätskriese.

Und wenn man sich dann noch generell für Psychologie und co interessiert, kommt man oft nicht umhin Menschen zu bemittleiden auch wenn man ihnen zürnt, weil man ja irgendwo versteht warum sie sind wie sie sind.Jessie Gender (eine youtuberin ) Hat mal so schön gesagt. "They have my compassion, but they also have my anger".

Bei Terfs (besonders denen die irgendwann aus dem "Radical Feminism" der 70er/80er (der im Ursprung nicht schlecht war)hervor gegangen sind) bekomm ich oft so einen "Darth Vader" Vibe. Das Selbstverständnis von "Ich bin eine Feministin die sich gegen alles stellt was uns Frauen bedroht." Ist ja meistens gleich geblieben. Die Intention ist edel. Aber das ganze drum herum ist...korrumpiert, verdreht, ins Schlechte verkehrt. Man bekommt da ganz schnell "Fallen Hero" Vibes weil man durchaus noch erkennt wo der vormals edle Kern noch irgendwo schimmert. Und das macht es nur umso tragischer.

Weißt du, einen klassischen Nazi oder so, bei dem weiß ich auch dass seine Bildungschancen vermutlich schlecht waren, familiäre Liebe ein fremdwort und so weiter. Aber....das ist mir nicht so nah. Das sind alles Strukturen die ich viel leichter verachten kann. Bei Terfs bekomme ich oft so ein Gefühl von "Das hätte dir auch passieren können, stell dir vor du wärst cis und hättest 2-3 andere Erfahrungen gemacht".

Ich will sie bei allem was heilig ist nicht in ihren Ansichten und vor allem nicht Taten verteidigen. Aber ich frag mich oft, wie ich wohl wäre, wenn ich z.B. nicht trans wäre. Oder nicht autistisch. Hätte ich die Perspektive erlangt die ich heute habe, könnte ich das so relativ differenziert betrachten? Ich weiß es ehrlich nicht. schulterheb

....Huih das war heavy oehm...was hatten wir noch?

Achja, Eso Weiblichkeit. Damit habe ich ironischer Weise bessere Erfahrungen gemacht als man vielleicht annehmen mag (I know, weird. Aber ich hab ja eh Glück wie mir scheint^^).

Ich versteh natürlich was du meinst, du denkst grade an die Frauen die ihre biologische Feminität (und damit oft auch ihre reproduktiven Organe) auf ein Podest heben und diese mit spirituellen Prinzipien gleich setzen.

Ich bewege mich tatsächlich recht gern in in spirituellen Räumen und Wicca war nach meinem "Abfall vom Christentum" die Strömung, die mir primär wieder einen kulturellen Raum für Spiritualität gegeben hat. (Ich hab ein paar strukturelle Kritiken an orthodoxem Wicca. Primär der massive Fokus auf "weiße Magie" erscheint mir nicht weise.) Meine religiös kulturelle Identität wäre ein eigenes Thema aber in den Räumen in denen ich mich bewege (r/Witchesvspatriarchy ist sehr zu emphelen) wurde mein Trans sein nie als Negativ betrachtet, im Gegenteil. Wir gelten meistens eher nur als "Late Bloomer" was im Hexenbereich auf viele Frauen zutrifft (bei den Heute um die 40 Jährigen oft nachdem sie merken dass ihnen das einfache Eheleben doch nicht so ganz Erfüllung schafft).

Ich muss davon ausgehen, dass es grade hier auch Terfs gibt. Ich meine die Kombiniation aus Spiritualität und körperlichen Eigenschaften mit denen man Energien identifiziert ist...nahe liegend. Gleichzeitig aber werden Terfs unter Hexen nur schwer Fuß fassen weil die Ablehnung von Gender Normen, Grenzüberschreitung und Selbstbestimmmung sehr sehr große Themen sind. Ich vermute sie mehr im Zirkelorganisierten Wicca als unter "freien Hexen" aber das ist nur Spekulation.


Falls das spontane Auftauchen von Hexen und Magie jetzt verwirrft, frag nur :D.
*******Punk Frau
5.690 Beiträge
@***it

Ich kapiere immer noch nicht, was Du mit Unterschieden von traumatisierten Frauen und Frauen mit Eso-Weiblichkeit meinst.
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