@***it Ich würd ja wieder einen Wiz über das Murmeltier machen aber ich hab meine Katze auf dem Schoß,hrm.
Also, von wegen Male Socialisation hatte ich grad das beste Beispiel, ich schau ein "lindybeige" video und an einer stelle sagte er (er kennt ja seine metrics über youtube) "If you're watching this video, you're allmost certainly male" und ich dacht mir so "oh cmon! Warum sollten die Zuschauer eines Channels der sich primär um Waffen,Krieg, Festungen, Psychologie von Kämpfenden und Panzer dreht männli....mist meine Sozialisierung guckt raus!" ^^. Das ist manchmal echt obsur. Moralisch und Ökologisch steh ich z.B. erwähnten Panzern seeeeeeeeeehr kritisch gegenüber. Aber da ist auch ein Teil von mir der mit kindlicher Freude murmelt "Woah, schau dir die Breite der Ketten an. Und da die Halterung für das Gewehr." Ich komm auch irgendwie immer super mit Polizisten und Soldaten zurecht. Aber gut, das könnte auch damit zusammen hängen dass Polizisten sich an einem Montag Abend in Sachsen über Jede freuen die sie freundlich anspricht.
räusper
Zum Topic!
Ich geh mal nach Menge der Dingen durch die ich zu sagen habe.
Bezüglich welcher Art von Respekt Cis Männer mir aufgrund meins Trans seins entgegen bringen...kann ich ehrlich gesagt fast nichts sagen. Ich hatte pre Transition nur einen männlichen Freund und der behandelt mich heute wie die Cis Frauen in seinem Leben soweit ich das einschätzen kann. Er ist lieb, kümmernd aber zuweilen ein wenig...überheblich? Ein wenig, also Mansplaining hab ich bei ihm zum ersten Mal wirklich verstanden als er mir versucht hat zu erklären wie Frauen doch eigentlich tanzen
. Er ist ein wirklich guter Freund und auch als relativ dominante Person gut geeignet weil er eben in erster Linie kümmernd ist aber manchmal kommt da ein Hauch Arroganz durch.
Ausser ihm ist da niemand (das studium hat sich aufgeschoben und die wenigen Männer sonst im Leben lernen mich jetzt so kennen wie ich bin).
Wenn ich ahnen müsste, würde ich aber nicht sagen dass Männer auf dieses "war mal einer von uns" reagieren wenn sie einer Transfrau eher zuhören (was ich selbst noch nicht erlebt habe aber mir vorstellen kann) sondern dass hier eher Bonding und Sozialisierung eine Rolle spielen.
Wenn eine Frau auf einer Bühne steht (egal ob cis oder trans) und ihren Auftritt damit beginnt, dass ein Assistent mit einem weißen Rauschebart kommt und ihr das Mikrofon mit einem "It's dangerous to go alone, take this!" (Legend of Zelda refference) gibt. Oder sie irgendeinen Spruch macht der zeigt dass sie sich auch in "Jungsthemen" auskennt, keine Ahnung...eine Freundin fällt so total in den "Kumpeline" Archetype, die führt damit dass sie die Meisten bei Mario Kart abziehen könnte und die kann dir auch wirklich einen Motor erklären, die nimmt die beruflich auseinander.
Ich glaube sowas schafft viel mehr Respekt. Und dabei geht es garnicht darum, dass einzelne Themengebiete irgendwie gewertet werden. Aber drehen wir das Thema mal um, angenommen ich steh in der Drogerie vorm Make up regal (cliche beispiel, I know^^) und der Mann zu meiner Rechten sagt sowas wie "Von dem Mascara würd ich abraen. Der Bürstenkopf ist ein bisschen bulky und er schmiert so leicht", dann betrachte ich ihn auch erstmal zumindest mit Neugierde. Weil was die Frauen im Beispiel grade eben und er jetzt grade demonstrieren ist Perspektive die über die Gender Normen hinaus geht und somit vermutlich auch Empathie für die eigene Situation.
Es ist jetzt nicht unsinnig von einem Mann anzunehmen, dass die Frau die Motoren beruflich auseinander nimmt ihm eher zuhört wenn er von seinem kleinen Herzensprojekt in der Garage erzählt. Bonding und Perspektive, ich glaube dass sind hier die großen Themen und das ist an sich geschlechtsübergreifend, äußert sich nur wie viele andere Dinge auch in Gender Normen.
Was die lieben TERFS angeht...
Schau. Wenn man damit aufwächst, dass die eigene Identität bewusst (z.B. vom Vater) unterdrückt wird und unter anderem dadurch auch Jahrelang Mobbing und co erleidet, bekommt man eine Vorstellung von emotionaler Gewalt.
Wenn man mitten im Leben eine Art religiöses Erwachen hat (und damit meine ich dass man auf einmal für sich merkt:" Hey...die Kirche in die ich gegangen bin und das buch dass sie preisen....das ist ja voller Unfug!" ), das gibt einem auch schonmal eine Identitätskriese.
Und wenn man sich dann noch generell für Psychologie und co interessiert, kommt man oft nicht umhin Menschen zu bemittleiden auch wenn man ihnen zürnt, weil man ja irgendwo versteht warum sie sind wie sie sind.Jessie Gender (eine youtuberin ) Hat mal so schön gesagt. "They have my compassion, but they also have my anger".
Bei Terfs (besonders denen die irgendwann aus dem "Radical Feminism" der 70er/80er (der im Ursprung nicht schlecht war)hervor gegangen sind) bekomm ich oft so einen "Darth Vader" Vibe. Das Selbstverständnis von "Ich bin eine Feministin die sich gegen alles stellt was uns Frauen bedroht." Ist ja meistens gleich geblieben. Die Intention ist edel. Aber das ganze drum herum ist...korrumpiert, verdreht, ins Schlechte verkehrt. Man bekommt da ganz schnell "Fallen Hero" Vibes weil man durchaus noch erkennt wo der vormals edle Kern noch irgendwo schimmert. Und das macht es nur umso tragischer.
Weißt du, einen klassischen Nazi oder so, bei dem weiß ich auch dass seine Bildungschancen vermutlich schlecht waren, familiäre Liebe ein fremdwort und so weiter. Aber....das ist mir nicht so nah. Das sind alles Strukturen die ich viel leichter verachten kann. Bei Terfs bekomme ich oft so ein Gefühl von "Das hätte dir auch passieren können, stell dir vor du wärst cis und hättest 2-3 andere Erfahrungen gemacht".
Ich will sie bei allem was heilig ist nicht in ihren Ansichten und vor allem nicht Taten verteidigen. Aber ich frag mich oft, wie ich wohl wäre, wenn ich z.B. nicht trans wäre. Oder nicht autistisch. Hätte ich die Perspektive erlangt die ich heute habe, könnte ich das so relativ differenziert betrachten? Ich weiß es ehrlich nicht.
schulterheb
....Huih das war heavy oehm...was hatten wir noch?
Achja, Eso Weiblichkeit. Damit habe ich ironischer Weise bessere Erfahrungen gemacht als man vielleicht annehmen mag (I know, weird. Aber ich hab ja eh Glück wie mir scheint^^).
Ich versteh natürlich was du meinst, du denkst grade an die Frauen die ihre biologische Feminität (und damit oft auch ihre reproduktiven Organe) auf ein Podest heben und diese mit spirituellen Prinzipien gleich setzen.
Ich bewege mich tatsächlich recht gern in in spirituellen Räumen und Wicca war nach meinem "Abfall vom Christentum" die Strömung, die mir primär wieder einen kulturellen Raum für Spiritualität gegeben hat. (Ich hab ein paar strukturelle Kritiken an orthodoxem Wicca. Primär der massive Fokus auf "weiße Magie" erscheint mir nicht weise.) Meine religiös kulturelle Identität wäre ein eigenes Thema aber in den Räumen in denen ich mich bewege (r/Witchesvspatriarchy ist sehr zu emphelen) wurde mein Trans sein nie als Negativ betrachtet, im Gegenteil. Wir gelten meistens eher nur als "Late Bloomer" was im Hexenbereich auf viele Frauen zutrifft (bei den Heute um die 40 Jährigen oft nachdem sie merken dass ihnen das einfache Eheleben doch nicht so ganz Erfüllung schafft).
Ich muss davon ausgehen, dass es grade hier auch Terfs gibt. Ich meine die Kombiniation aus Spiritualität und körperlichen Eigenschaften mit denen man Energien identifiziert ist...nahe liegend. Gleichzeitig aber werden Terfs unter Hexen nur schwer Fuß fassen weil die Ablehnung von Gender Normen, Grenzüberschreitung und Selbstbestimmmung sehr sehr große Themen sind. Ich vermute sie mehr im Zirkelorganisierten Wicca als unter "freien Hexen" aber das ist nur Spekulation.
Falls das spontane Auftauchen von Hexen und Magie jetzt verwirrft, frag nur :D.