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Transfrau beantwortet eure Fragen - Ask me anything!

Zitat von *****ite:
Zitat von *****iko:
Ich gebs auch immer wieder offen und ehrlich zu, das ich mich lieber mit cis-Menschen umgeben,
anstelle mit meines Gleichen.

Warum?
Nach kurzer Zeit entstehen Spannungen und daraus streiterein, drauf hab ich einfach keine Lust mehr.
Mit Menschen die in ihren angeborenen Gechlecht leben, habe ich diese Probleme nicht.

Zudem ist die Transsexualität auch meistens das dominierende Thema, darauf hab ich auch keine Lust mehr.
Als ob es nichts anderes gäbe, was diskutierüwrdig wäre.

Darum!
**********audia
4.914 Beiträge
GEDANKENNACHTRAG:
Bei der psychologischen Komponente, wird man denn dort in den Gesprächen auch auf eventuelle Konflikte in der Gesellschaft vorbereitet, oder zumindest hingewiesen.? Werden auch, ich nenne es mal, "Verteidigungsstrategien" erörtert, oder wird das immer den Individuen selbst anheim gestellt, wie man sich zu wehren hat.??
Also muss der therapiesuchende Mensch dann diesen Bereich selbst mit sich abmachen und Strategien entwicklen, wenn das Selbstbewusstsein eben nicht so gut entwickelt ist.??

Es ist nur ne Vermutung meinerseits, aber auch aus meiner damaligen toxischen Umwelt herausgedacht, haben eben die Individuen, welche ein eher schlechtes Selbstbewusstsein haben, das Nachsehen.

Mir selbst hat damals die sog. Konfrontations-Therapie geholfen, auch Rhetorikseminare, Einzel - und Gruppengespräche waren zwar sehr anstrengend für mich, aber durchaus lohnend.
Das Angstgefühl an sich ist archaisch, also genetisch in uns festgeschrieben und hatte ursprünglich ja einen anderen Hintergrund, wenn ich an unsere menschlichen Vorfahren denke. Bei einer Angststörung oder Phobie ist dieses Gleichgewicht gestört und es kann ebenfalls genetische und stoffwechselphysiologische Gründe haben. Ich hatte es selbst immer abgelehnt, irgendwelche Psycho-Medikamente zu nehmen, da ja diverse Medis in dem Bereich abhängig machen können. Daher hatte ich mich für die Gesprächs-Therapien entschieden. Die Klassensituation, also mit ca. 20-25 mit unangenehmen und mir nicht wohlgesonnenen Mitmenschen "eingesperrt" zu sein, war absoluter Horror, wenn ich aber auf ein Rock-Konzert mit mir 40.000 eher fremden Menschen zusammen bin, entstehen diese Angstsymptome garnicht. Es ist eben die Konnotation negativer Art mit der speziellen "Gruppe", eben der Klasse. Ja, das waren alles Lernprozesse und es gibt auch ne Therapie, wo man erlernen kann, diese negativen Gedankenstränge zu brechen. Hat bei mir ganz gut funktioniert.
***xy Frau
4.772 Beiträge
Zitat von *****ite:
Zitat von *****iko:
Ich gebs auch immer wieder offen und ehrlich zu, das ich mich lieber mit cis-Menschen umgeben,
anstelle mit meines Gleichen.

Warum?

Ganz einfach: "Meinesgleichen" sind Frauen (egal, was für Genitale sie haben...die spielen für mich im normalen Umgang doch gar keine Rolle *cool*)

Trixy
***xy Frau
4.772 Beiträge
Zitat von **********audia:
GEDANKENNACHTRAG:
Bei der psychologischen Komponente, wird man denn dort in den Gesprächen auch auf eventuelle Konflikte in der Gesellschaft vorbereitet, oder zumindest hingewiesen.? Werden auch, ich nenne es mal, "Verteidigungsstrategien" erörtert, oder wird das immer den Individuen selbst anheim gestellt, wie man sich zu wehren hat.??
Also muss der therapiesuchende Mensch dann diesen Bereich selbst mit sich abmachen und Strategien entwicklen, wenn das Selbstbewusstsein eben nicht so gut entwickelt ist.??

Es ist nur ne Vermutung meinerseits, aber auch aus meiner damaligen toxischen Umwelt herausgedacht, haben eben die Individuen, welche ein eher schlechtes Selbstbewusstsein haben, das Nachsehen.

Mir selbst hat damals die sog. Konfrontations-Therapie geholfen, auch Rhetorikseminare, Einzel - und Gruppengespräche waren zwar sehr anstrengend für mich, aber durchaus lohnend.
Das Angstgefühl an sich ist archaisch, also genetisch in uns festgeschrieben und hatte ursprünglich ja einen anderen Hintergrund, wenn ich an unsere menschlichen Vorfahren denke. Bei einer Angststörung oder Phobie ist dieses Gleichgewicht gestört und es kann ebenfalls genetische und stoffwechselphysiologische Gründe haben. Ich hatte es selbst immer abgelehnt, irgendwelche Psycho-Medikamente zu nehmen, da ja diverse Medis in dem Bereich abhängig machen können. Daher hatte ich mich für die Gesprächs-Therapien entschieden. Die Klassensituation, also mit ca. 20-25 mit unangenehmen und mir nicht wohlgesonnenen Mitmenschen "eingesperrt" zu sein, war absoluter Horror, wenn ich aber auf ein Rock-Konzert mit mir 40.000 eher fremden Menschen zusammen bin, entstehen diese Angstsymptome garnicht. Es ist eben die Konnotation negativer Art mit der speziellen "Gruppe", eben der Klasse. Ja, das waren alles Lernprozesse und es gibt auch ne Therapie, wo man erlernen kann, diese negativen Gedankenstränge zu brechen. Hat bei mir ganz gut funktioniert.

Äääähhhh????

WAS ist denn DAS für ein Vorurteil?!!

Warum geht man denn immer im Voraus von Konflikten aus?
Ich habe in all den Jahren nie eine problematische Situation erlebt. Es gab Bekannte, die es nicht so leicht mit meinem Weg haben...darf deren Problem bleiben.
Aber in der Öffentlichkeit bin ich eine ganz normale Frau.

Ich weiß, daß es TransMenschen gibt, die Probleme bekommen...aber alle, von denen ich das weiß, pflegen auch ihre "Besonderheit". Da wundert mich das gar nicht, daß die Umwelt dann eben auch "besonders" reagiert.

Es gibt so viele Dinge, die Menschen haben an Krankheiten oder Behinderungen, körperlichen oder seelischen Besonderheiten. Aber das geht doch Fremde gar nichts an und interessiert sie idR auch gar nicht. Man muß aus seinem "Trans" gar keine so große Nummer machen - man ist einfach, wie man ist. Dann ist das meistens auch für die anderen einfach normal.

Trixy
**********audia
4.914 Beiträge
An Trixy. Das ist ja im Idealfall, wie Du es beschreibst ja auch erstrebenswert, keine Frage.
Ein Vorurteil ist das meinerseits aber auf jeden Falle nicht. Never ever.
Es ist eben nur ein Gedanke meinerseits und hier im Joy-Forum wurde ich ja bekannterweise auch schon mehrfach in diskriminierender Art und Weise in verschiedenen Foren-Threads angegangen. Also möglich ist es, leider, in der virtuellen und der realen Gesellschaft immer noch. Ich bin mir aber sicher, eben mit Aufklärung dahingehend, und eben mit mutigen Menschen, wie hier, welche eben genau darüber informieren, kann dem entgegengewirkt werden. Das ist ja dann ein positiver Aspekt.
Gefahren lauern im Leben immer wieder mal, das sollte man durchaus auch nicht vergessen. Ich denke tendenziell immer in alle möglichen und unmöglichen Richtungen, eben um für mich selbst eine gewisse Sicherheit zu haben. Natürlich sollen und müssen die positiven Aspekte und Erlebnisse überwiegen, keine Frage.
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
Huih hier ist es aber voll geworden. Ich schau mal auf was ich am sinnvollsten eingehen kann.

erstmal @*****iko Danke für deinen Einblick. Und ja sie hat Recht, nicht alle können mit ihren Genitailien so entspannt leben wie ich. Ich habe auch meine Dysphoriah ber meine bezieht sich nahezu komplett auf alles über der Hüfte. Und wie Tenshi schreibt, manche Transfrauen leiden profund unter ihrem Genital. Der klasssiche Fall ist da "Duschen mit Badehose damit man es bloß nicht sehen muss. " Was für Außenstehende vielleicht erstmal komisch klingt aber ich dusche an schlechten Tagen auch mit geschlossenen Augen (nicht wegen dem Genital aber anderen sachen Sachen).

Die Erfahrung, dass man schnell Spannung innerhalb der Trans Community hätte, kann ich ehrlich gesagt aber nicht teilen. Ich kenne in meinem Umfeld drei andere Transfrauen (mit denen ich auch alle irgendwie im Bett gelandet bin kicher ) und wir erfüllen eher das Lesbenklischee vonwegen "Vormalige Geliebte, immernoch Freundinnen". Das schlimmste was ich denen vorwerfen kann ist, dass sie irgendwie alle grauenhaft darin sind halbwegs zeitnah auf Chats zu antworten :D. Dass unser Trans sein oft ein prävelentes Thema ist stimmt aber, ist ja irgendwie selbsterklärend. Aber auch nicht nur, mit der einen hatte ich letztens eine lange Debatte über Moral und Recht und was derzeit z.B. in Lüzerath passiert.

@**********audia Zum Alltag beziehungsweise Anfeindungen: Ich bin in der lustigen Situation, dass mir das...nicht passiert. Ich hab die üblichen Frauenprobleme wie gesagt (Aufdringliche Männer sind da das Nervtötenste) aber mein Trans sein ist im Alltag nicht groß Relevant. Ich bekomme viele schiefe Blicke, aber das hängt primär an meinem Kleidungsstil. Meine Kleidung im Alltag ist sehr vintage und sehr "raum einnehmend" (Der Mantel in meinem Profilbild ist derzeit IMMER an.), dazu trage ich gern einen Glocken oder Hexenhut (unironically!) und Hohe Stiefel mit Absatz. Das bringt mir insofern "Unfrieden" ein, weil ich diese alte patriarchalische Regel von "Frauen dürfen nicht viel Platz einnehmen " (Ist ganz interessant das Thema) breche und weil ich in meiner Auffälligkeit ein wenig ein Paradiesvogel bin und gleichzeitig eine gewisse Strenge durch den sehr britischen Aspekt einbringe aber das ist auch..naja alles. Viel Nervtötender als schiefe Blicke (und die meisten davon kommen ironischer Weise von Frauen ala "Was traut die sich denn?!) sind lüsterne Blicke von Männern. Die nebenbei massiv zugenommen haben seit ich einen Spitzhut trage, not sure if there is a fetish for that or something.

Aber mal von diesen Sachen abgesehen...eh. Und das ist witzig, ich lebe MITTEN im Sachsen,unweit vom Erzgebirge zwischen Dresden und Chemnitz. Wir haben hier nicht gerade ein liberales politisches Klima. Aber für die aller Meisten Menschen (auch am Anfang meiner Transition und als ich im lokalen Subway gearbeitet habe), war/bin ich einfach so ein großes "Meh". Hier in der Stadt gibt es ein rundes Dutzend von "Auffälligen Gestalten" die man immer wieder mal sieht und ich bin einfach eine davon. Im direkten Bezug auf mein Trans sein wurde ich nicht einmal belästigt. People just don't give a shit. Einmal nach einer Party hat ein Typ gemerkt dass ich trans bin, mich gefragt "was genau ich sei" aber selbst der sagte dass er mich eig. attratkvi findet nur unsicher sei wegen meinem Trans sein (Was mir regelrecht recht war weil lesbisch^^ ). Dann gabs eine kleine Debatte von wegen den philosophischen Details einer Transexistenz aber von politisch inkorrekter Sprache mal abgesehen war selbst der Typ...nicht so schlimm.

Heck ich war gestern bei einer Gynäkologin die mich eig. von der Kasse her nicht behandeln durfte. Was macht die? Anstatt mich wegzuschicken winkt sie mich einfach so rein und fängt erstmal an zu googeln weil sie zwar keine Ahnung von Trans Menschen hatte aber das war für sie eher so ein "Well, new challenge!". Ich hab aber auch mein ganzes Leben ein Glück mit Ämtern und co gehabt dass ich nur irgendwie auf spirituelle Gründe zurück führen kann weil mir alle anderen Erklärungsmodelle versagen. Ich bin eig. vom Charakter her immernoch ein wenig "Raufbold" wenn es mal einen Grund gäbe (bei einer schönen Demo bin ich imer ganz vorne) aber die Leute geben mir nichtmal einen Grund. Ich glaube Tenshiko hat da Recht und ich bin fast sowas wie ein Optimalfall.

Zur Psychotherapie kann ich nichts sagen weil ich keine...hatte. Ich bin einfach zu dem einen Typen in Leipzig gegangen von dem ich wusste, dass er Indikationen problemlos schreibt. Full Make up, Kleid und Schühchen. Der wirft einen Blick auf mich "ja alles klar" und der Rest war einfach nur wo ich mich jetzt wie melden muss für meine Hormone.

Was ich jedoch mache ist permanent über mögliche Szenarien nachdenken und wie ich darauf reagiere. Das hat aber weniger was mit meinem Trans sein und mehr mit meinem Autismus zu tun. Es gibt ja nicht nur "Cis Passing" es gibt auch "Able Passing" oder "Neuro Normative Passing". Und das hab ich primär erreicht in dem ich für die allermeisten Situationen "Scripts" in meinem Kopf habe. Wenn ich dann mal in eine komme für die ich kein "Script" habe kann es aber schonmal passieren, dass mein Kopf einen "404, Script not found" ausspruckt.

@***xy Zu "Meinesgleichen" , völlige Zustimmung von mir. Meine primäre Lebensrealität ist "Frau" oder wenn wir genauer sein wollen "Flinta". Und das ist es was einen primär verbindet. Zumindest für mich.

Bezüglich dem Konzertbeispiel o.Ä. Wie gesagt ich hab auch immer meine Szenarien im Kopf. Aber ich habe (das ist vermutlich ein Segen!) Die Erfahrung gemacht "Geh ich positiv denkend in eine Sache rein passiert mir meistens Positives". Ist so eine Mischung aus Körperhaltung, Aura und Co. Die da herein spielen. Aber an den Punkt muss man auch erstmal kommen und mit z.B. einer Angststörung ist das tricky. Ich hab wenn dann das gegenteilige Problem, ich unterschätze Gefahren und habe so wenig Angst dass es manchmal (im Nachhinein betrachtet) nicht immer klug ist. (Die Hauptstraße auf einem Fahrrad ohne Helm herunter zu brettern ist da so ein klassisches Beispiel bei mir.)
**********dnung Paar
537 Beiträge
Ich habe dankbar und mit Interesse mitgelesen und möchte meinen Lieblingssatz aus diesem Thread noch mal eine kleine Bühne geben:
Ohne Testosteron hat man viel weniger Anlass sich aufzuregen.

-Herr Ordnung-
*********efer Frau
655 Beiträge
Zitat von ****el:


[...]

Was man dafür viel mehr empfindetist Frustration, insbesonders im Bezug auf Männer^^. Es ist eine traurige Realität, dass man sobald man als Frau lebt (besonders sobald man als solche wahrgenommen und behandelt wird) relativ schnell merkt, dass das Leben als Frau eine MENGE Grund für Frustration bietet. Sexuelle Belästigung, mir wird mehr über den Mund gefahren, "Mansplaining" kapiert man auch erst wenn es einem passiert ist^^.

[...]

Konsequenter Weise haben wir uns über das Patriarchat, das Verhalten mancher Männer, der schlechten medizinischen Versorgung für Frauen (Cis und Trans), dem Mangel an Selbstbestimmung über den Geburtsaparat und so weiter und so weiter ausgetauscht.


Liebe @****el, vielen Dank für diesen interessanten Thread!

Mich würde mal brennend interessieren - und Du hast ja schon etwas in der Richtung angemerkt - wie Du die Nachteile des "Frauseins" in unserer Gesellschaft siehst. Wahrscheinlich hast Du Deine Transition nicht bereut, aber hast Du Dich schon manchmal (heimlich) danach zurück gesehnt, einfach wieder mit dem Respekt behandelt zu werden, der Dir als amab-Person zuteil wurde? Gibt es Aspekte, die Dir vorher nicht bewusst waren und die Dich mehr verletzen, als Du erwartet hättest? (außer z.B. "manspaining", was Du ja erwähnt hast).
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
@***it

Immer gern! Und ja, da sind einige Dinge. Mein Lieblingssatz an manchen Tagen ist: "Mein Leben war früher SO einfach!"

Fangen wir mal mit den simplen Dingen an. Mir ist kalt...like...immer. Ich bin früher selbst im frühen Winter teilweise im T-Shirt gegangen (gut nur bis zum bus^^ ), heute? Ich sage mal was ich heute nach dem Fitness Studio anhatte um mich wirklich wohl zu fühlen: Einen BH, ein Unterhemd, ein lockeres Hemd, ein Sweatshirt, eine Leggings UND meinen Mantel + ein Tuch um meine Schultern gelegt, und den Glockenhut vom Profilbild.

Ich trage im Winter, den ich immernoch liebe, teilweise so viele Lagen, dass jegliche Temperaturumschwünge für mich echt zum Problem werden weil dann ist es schnell zu warm. Und dann fängt man an zu schwitzen wo einem grade noch kalt war. Also mein Kälteempfinden ist einfach jesenseits von gut und Böse^^.

Verwandt damit: Ich muss Pipi! Like....a lot. Ich hatte früher schon eine etwas empfindliche Blase aber auf Östrogen ist besser spätestens jede 2. Stunde eine Toilette verfügbar sonst habe ich Anlass zu randalieren. Ich bin mir nicht hundert Prozent sicher ob das mehr ein allgemeines Frauen oder speziell ein Transfrauen Problem ist aber: We need Toilets and we need them well spread out^^. Das Geld dass ich schon in öffentliche Toiletten gesteckt habe. Und ich fühle mich auch ehrlich nicht wohl an einen Busch zu gehen auch wenn ich das sehr wohl könnte. In Notlagen ist es schon vorgekommen abe "an den Busch" meint dann auch eher halb in den Wald damit mich bloß niemand sieht. Ein Kerl pinkelt in der Öffentlichkeit? Eine Lappalie. Eine Frau tut es? Oh my, the indecency! Und eine Frau im Stehen, da gibts einen Systemabsturz. (Im Hocken ist aber auch nicht toll, dafür habe ich zu viel Druck^^.)

Wo wir beim Körper sind. Es ist tatsächlich vorgekommen, dass ich meine männlichen Nachbarn bitten musste mir ein eingerostetes Fenster zu schließen oder mi d em Schrank zu helfen weil ich einfach nicht mehr die Muskelkraft hatte. Das hat sich mittlerweile eingepegelt (Mein Körper baut auch ohne Testosteron wieder ganz gut Muskeln auf, bin da glaub ich im etwas gesegneteren femininen Normbereich) aber man war das weird.

Das Verhalten mancher Männer habe ich ja schon erwähnt aber...oh boy, da kommen Dinge vor. LIke...ich habe einmal einem Mann ein Kompliment gemacht, achtung: DASS SEIN KINDERWAGEN HÜBSCH IST. In dem er grade anzunehmender Weise sein Kind hatte. Und dabei hat er mich nach meiner NUMMER gefragt. Like WTF MATE?! Kein guter Moment! Ich glaube zwar nicht unbedingt an Monogamie aber....still...der Kontext war so weird. Oder einmal, es war spät Abends, Dunkel, ich laufe auf einer schlecht belichteten Straße nach Hause und da ist dieser Typ (er hatte mich mal irgendwie in der Nachbarschaft gesehen oder so, ich bin ziemlich auffällig) und hält mit seinem Fahrrad einfach neben mir an. Ich dachte nur "Are you serious?! Hast du irgendeine Vorstellung wie bedrohlich sowas wirken kann?!". Für mich persönlich ist es ehrlich nur nervtötend weil ich wie gesagt a) ziemlich angstfrei bin und ich mich b) im Zweifelsfall ziemlich gnadenlos zu verteidien wüsste (Ich Weiß wo es weh tut! Nicht nur da unten!) aber like...ich frag mich jedes Mal was manche Kerle sich denken. Ich bin eine ziemlich präsente Gestalt mit meiner Körperform und meiner Kleidung und allem. Aber wäre ich eine 1,60 große, bedeutednd fragiler gebaute, Cis Frau die nicht mit dem ganzen männlichen Postering usw aufgewachsen ist...ich wäre vielleicht nicht so selbstsicher.

Von einzelnen Creeps mal abgesehen, ich hab im Alltag kein wirkliches Problem nicht mit Respekt behandelt zu werden. Aber ich bin halt auch immernoch für eine Frau nicht klein, nicht schmal und schreite recht bewusst aus. Das macht auch viel aus schätze ich.

Was mich aber definitiv berührt und verletzt sind Dinge, die generell eher im Social Circle passieren. Like, wenn mir eine Freundin davon erzählt wie ihr wieder und wieder die Sterilisation verwehrt wird obwohl sie sich ja, GANZ SICHER, ist. Allgemein Medizin und Frauen. Wo ich früher eher ein unpersönliches Bedauern gegenüber Storys von Frauen die mit ihren Schmerzen und co. einfach nicht ernstgenommen werden, verspürt habe ist es heute ein tiefes "I feel you sis..I FEEL YA!".

Eine Sache die mir generell bewusster geworden ist, sind auch Kommunikationsstile die sich zwischen (primär heteronormativen, was kein schimpfwort ist^^) Männern und Frauen oft unterscheiden. Nehmen wir implikative Sprache: Bei einer Frau kann man oft viel mehr aus den Worten heraus lesen als bei einem Mann wo man manchmal sogar schauen muss "wird hier grad heißer gekocht als es gegesseen werden soll?". Es ist teilweise schwer in Worte zu fassen aber man bekommt ein Gefühl dafür. Was für mich zwar interessant ist weil es mich manchmal in eine Übersetzende Rolle bringt die mir gefällt aber die Notwendigkeit dafür ist traurig. Wobei das definitiv grade in meiner Generation und Jünger, abnimmt. Das "Vier Ohren" Modell ist keine okulte Praxis mehr.

Oh und reden wir mal über den Zeitaufwandt als Frau. Diese Dinge haben sich angenähert aber wenn man Femininität performen möchte (und ja, wir alle performen das. Femininität ist von wegen Aspekten abgesehen erlernt,nicht gegeben^^.) und einen entsprechenden Kleidungsstil verfolgt hat man locker doppelt so viele Teile am Leib als ein Mann. Selbst eine einfache Kombi aus Strumpfhose, Schuhen,rock, unterhse, bh, oberteil und sagen wir cardigan ist noch bedeutend umständlicher als typische Alltagskleidung für den Mann. Da sind wir noch garnicht bei Schmuck oder Make up. Und oh Boy, der Aufwandt am Körper. Ich fordere jeden Mann heraus sich mal einen Monat lang konsequent (sagen wir alle 3-5 Tage)die Beine zu rasieren. Oder bloß nicht zu viel Haar unter Achsel und im Intimbereich zu haben. Und die meisten Männer haben keine Vorstellung wie viele (Cis!-) Frauen sich Arm/Gesichts oder Bauchhaar entfernen weil Frauen "sowas ja niccht haben!" und wenn sie es doch haben darf es niemand sehen. Like, wenn man mal ein Kostmetikstudio nach sowas wie Laserbehandlungsstatistiken fragt, die allermeisten Kunden für Gesichtshaarentfernung sind Cis Frauen, nichtmal Trans Frauen, so viele gibts von uns garnicht, auch nicht Männer.

Ach und Nägel lang zu halten, sie regelmäßig zu lackieren, immer schön in Form zu halten....hab ich schon was zu weiblichen Frisuren gesagt?....You get the point! Genau das sind so Momente in denen ich rufe "MEIN LEBEN WAR SOOOOO EINFACH!"

Vermutlich fallen mir später noch mehr Dinge ein aber grade ist mein Kopf etwas leer. (Und ich hab Pommes vor mir kicher ). Aber um die Frage noch zu beantworten: Ich habe mich nie wirklich zurück gesehnt, aber mein Leben ist so viel komplizierter (und zeitintensiver) als früher.

Das ist jetzt alles ein wenig passioniert geworden aber das wird so abgeschickt weil so ist es am Echttesten!
*********efer Frau
655 Beiträge
@****el vielen Dank für diese persönlichen Einblicke! Dazu könnte ich bei Gelegenheit so einiges bestätigen oder nachfragen, bis demnächst.
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
@***it Gern doch, bis dahin :).
*********tosa Frau
250 Beiträge
Danke @****el für diese spannenden Einblicke! Ich bin eine cis-Frau, die ihr Leben lang schon mit ihrem Frausein hadert - nicht im sexuellen Bereich, aber dafür in allen anderen. Hat vermutlich damit zu tun, dass meine Eltern mich nie wirklich wollten und schon gar kein Mädchen…

Weil Du so unterhaltsam schreibst, wie zeitaufwändig es ist, einen Frauenkörper „herzurichten“: da geb ich dir sowas von recht! Deshalb hab ich kurze Haare, kurze Fingernägel, renn meist ohne BH und ungeschminkt rum und bin im Alltag eher „unweiblich“ praktisch angezogen (trotzdem ist mein Kleiderschrank 5x so groß wie der von meinem Mann😂). Ich war auch mit beachtlicher Körperbehaarung gesegnet (2x täglich alles rasieren!), der ich zum Glück mit Laser ein Ende setzen konnte, als ich endlich das Geld dafür hatte. Wie oft ich mir schon gewünscht habe, ein Mann zu sein…

Ich bin ursprünglich Technikerin, bin dann aber immer mehr in die Psychologie „abgedriftet“ und frage mich schon lange - auch weil ich so oft damit konfrontiert wurde, wie weit „männliches“ und „weibliches“ Denken sich tatsächlich unterscheiden bzw. was davon durch die Erziehung/Erfahrung geprägt ist. Du beschreibst ja auch ein bisschen, wie deine Kommunikation „mehr“ geworden ist.
Hast Du den Eindruck, dass sich mit Deiner Hormonbehandlung auch deine Wahrnehmung bzw deine „Art“ zu Denken geändert hat, oder ist das gleich geblieben? Denkst Du jetzt „komplizierter“ als früher?

Liebe Grüße aus Wien und nochmal Danke! 😘😘😘
*******065 Frau
67 Beiträge
Erstmal vielen Dank für diesen Beitrag *love5*

Kannst Du Dich an den Moment erinnern an dem Dir klar wurde "Ich bin eine Frau".
Bitte nicht falsch verstehen, ich weiß das die Disposition von Geburt an da ist.
Allerdings unterscheiden Babys und Kleinkinder noch nicht und können sich mangels Ausdrucksfähigkeit auch nicht positionieren.
Ich meine den ersten bewussten Moment zu sagen "irgendwas ist anders" und in welchem Alter.

Gab es einen Auslöser der euch veranlasst hat "jetzt mach ich was, und lebe als Frau" .
Manche leiden jahrelang, manche verstecken es und haben Frau und Kinder (in der Hoffnung "das wird schon", NEIN!) gesellschaftliche Konventionen, vor allem im Kopf 🙄
Was hat euch "befreit"?
Idealerweise gäbe es nichts zu befreien und man hätte von Anfang an so gelebt wie man fühlt. Ganz egal ob Mann/Frau/alles dazwischen.

Welche Unterstützung hättet ihr euch (und in welchem Alter!) von euren Eltern und eurem Umfeld gewünscht?
Bitte nur machbare Vorschläge, niemand kann die Gesellschaft ändern oder der Spielzeugindustrie erklären das es mehr Farben gibt als rosa und blau 🙈
********noxx Frau
3.785 Beiträge
Zitat von *****iko:

Durch Feuerwehr, Ausbildung in der Örtlichen Kfz Werkstatt mit Tankstelle und durch die bekanntheit meines Vaters im Sport und Schützenverein kennt mich so ziemlich das ganze Dorf nicht nur in meiner alten Erscheinung als männlicher Mensch sondern nun auch als weiblicher Mensch.

Da ist so ein Punkt, der mich interessiert.
Wenn Ihr Mädels Euch geoutet habt (auch in pkto Hormone, OP etc), wie läuft das weiter, wenn Ihr in HilOs seid wie zB Feuerwehr, THW oder den Rettungsdiensten? Oder auch in Vereinen generell?
Business as usual oder aufgehört?
ja, ist keine hochtrabende Frage, interessiert mich aber *g*

noxx
Zitat von ****el:


Aber ich bin halt auch immernoch für eine Frau nicht klein,


Also rein statisitisch gesehen ist 1,70m ist schon Normalbereich für ne Frau, was die Größe angeht.

Da bin ich mit 1,83m schon deutlich aus dem Normalbereich raus und gelte als Groß.
Ich mag aber meine Größe, das hält mir die Männer im Club fern!
Denn mit meinen Plataustiefeln erreiche ich 1,95m und keiner wagt sich so ne rieseige Frau anzumachen.

Zitat von ****el:


erstmal @*****iko Danke für deinen Einblick.

Gern geschen, ist ne seltenheit das ich so offen in foren plaudere

Zitat von ****el:

Die Erfahrung, dass man schnell Spannung innerhalb der Trans Community hätte, kann ich ehrlich gesagt aber nicht teilen. Ich kenne in meinem Umfeld drei andere Transfrauen (mit denen ich auch alle irgendwie im Bett gelandet bin kicher ) und wir erfüllen eher das Lesbenklischee vonwegen "Vormalige Geliebte, immernoch Freundinnen". Das schlimmste was ich denen vorwerfen kann ist, dass sie irgendwie alle grauenhaft darin sind halbwegs zeitnah auf Chats zu antworten :D. Dass unser Trans sein oft ein prävelentes Thema ist stimmt aber, ist ja irgendwie selbsterklärend. Aber auch nicht nur, mit der einen hatte ich letztens eine lange Debatte über Moral und Recht und was derzeit z.B. in Lüzerath passiert.

Nun, ich hab auch traumatische Erlebnisse mit anderen Transfrauen gehabt die sogar die justiz beschäftigten.

In Kurzform erzählt,
Es waren zwei Personen aus einer SHG auf mich neidisch, welche schon polizeilich bekannt und Einträge wegen Körperverletzung und Bedrohung hatte.
Nach dem diese mich angegangen und bedroht hatten, hab beide angezeigt.
Sie wurden angeklagt und verurteilt und zusätzlich dürfen die sich mir nicht näher als 150 Meter nähern.

Ich kann zwar wieder alleine in die Öffentlichkeit, Ich weiß auch das nicht jeder so ist,
aber das Trauma sitzt nun mal tief und fest verankert im Kopp drinne!
Das ist ein weiterer sehr tiefer Kratzer im Lack, welcher meine Psyche stark beeinflusst.
Darum hab ich kein besonderes Verlangen auf persönlichen Kontakt mit anderen Transmenschen.

Zitat von ********noxx:
Zitat von *****iko:

Durch Feuerwehr, Ausbildung in der Örtlichen Kfz Werkstatt mit Tankstelle und durch die bekanntheit meines Vaters im Sport und Schützenverein kennt mich so ziemlich das ganze Dorf nicht nur in meiner alten Erscheinung als männlicher Mensch sondern nun auch als weiblicher Mensch.

Da ist so ein Punkt, der mich interessiert.
Wenn Ihr Mädels Euch geoutet habt (auch in pkto Hormone, OP etc), wie läuft das weiter, wenn Ihr in HilOs seid wie zB Feuerwehr, THW oder den Rettungsdiensten? Oder auch in Vereinen generell?
Business as usual oder aufgehört?
ja, ist keine hochtrabende Frage, interessiert mich aber *g*

noxx

Im Löschzug Essen-Altenessen musste ich aufhören, ich wurde aufgrund meiner Trassexualität rausgemobbt.
Da haben aber auch alle Organe versagt.
Das ging vom Zugfüher über den Leiter der Feuerwehr Essen, bis zum Ordnungsdetzerneten und Oberbürgermeister, selbst die Antidiskriminirungsbeauftrage war machtlos gegen diese Spackos die ich mal als Kameraden ansah.

In Borken (Westf.) wo ich aktuel wohne, hätten die mich sofort wieder aufgenommen.
Die haben eine sehr diverse bunte Belegschaft in den einzelnen Löschzügen.
Und der Leiter der Feuerwehr sowie die einzelnen Zugführer unterstützten die Diversität.
Ich bin aufgrund eines Dienstunfalls und letztendlich wegen einer PTBS aber nicht mehr diensttauglich, sonst wäre ich längst wieder in der freiweilligen Feuerwehr und auch in der Jugendfeuerwehr tätig.
Für mich waren das keine Hobbys, sondern Berufungen.


Zitat von **********dnung:
Ich habe dankbar und mit Interesse mitgelesen und möchte meinen Lieblingssatz aus diesem Thread noch mal eine kleine Bühne geben:
Ohne Testosteron hat man viel weniger Anlass sich aufzuregen.

-Herr Ordnung-

Also den Spruch mit dem Testosteron kann ich nicht zustimmen.
Ich bin nach wie vor genauso schnell auf hundertachtzig.


Zitat von ***it:


Mich würde mal brennend interessieren - und Du hast ja schon etwas in der Richtung angemerkt - wie Du die Nachteile des "Frauseins" in unserer Gesellschaft siehst. Wahrscheinlich hast Du Deine Transition nicht bereut, aber hast Du Dich schon manchmal (heimlich) danach zurück gesehnt, einfach wieder mit dem Respekt behandelt zu werden, der Dir als amab-Person zuteil wurde? Gibt es Aspekte, die Dir vorher nicht bewusst waren und die Dich mehr verletzen, als Du erwartet hättest? (außer z.B. "manspaining", was Du ja erwähnt hast).

Die frage ist zwar an Lyriel gerichtet aber, ich antworte trotzdem drauf.
Die nacheile sind offen auf der Hand im Bereich Lohn sehr deutlich zu spüren.
Da würde ich mir doch EqualPay wünschen, denn meine Arbeit ist nicht minder Wert als die eines Mannes. Somit hab ich auch den Anspruch aufs Gehalt in gleicher Höhe.
Fakt ist aber, das es immer noch Ungleichheiten bei gleicher Arbeit in der Entlohnung zwischen den Geschlechtern gibt.

Aber aber "Kommando alles zurück" hatte ich nie in Betracht gezogen.
Weiß jemand hier, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man sich bei der Nadelepi Im Gesicht Entzündungen und daraus entstehende Narben etc. zuziehen kann? Ich trage mich schon lange damit, mein Gesicht + Hals mit einer Nadelepi behandeln zu lassen, habe aber Angst davor, durch Entzündungen etc. hinterher entstellt auszusehen. Wer hat hier Erfahrung?
Zitat von *******ris:
Weiß jemand hier, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man sich bei der Nadelepi Im Gesicht Entzündungen und daraus entstehende Narben etc. zuziehen kann? Ich trage mich schon lange damit, mein Gesicht + Hals mit einer Nadelepi behandeln zu lassen, habe aber Angst davor, durch Entzündungen etc. hinterher entstellt auszusehen. Wer hat hier Erfahrung?


Das sind durchaus mögliche nebenwirkungen.
Näheres kann dir eine Kosmetikerin vor Ort erläutern.
Das ist immer ganz vom Hauttyp abhängig.

Ich hatte solch schlimme Entzündungen durch die Nadelepie das ich Laser genehmigt bekam,
wo er noch gar nicht von der Kasse als Therapiemittel anerkannt war.
Ich hab im gesicht aber auch eine sehr empfindliche haut, das selbst eine Rasur schon gut sichtbare Iritationen hervoruft.

Allerdings, der Laser kann nicht alle Haare entfernen!
Die Grauen Stoppel sind immer noch da.

Da würd ich mich von einer Kosmetikerin beraten lassen.
Kostenpunkt um die 40-50,-€ für den Termin.
Zitat von *****iko:
Zitat von *******ris:
Weiß jemand hier, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man sich bei der Nadelepi Im Gesicht Entzündungen und daraus entstehende Narben etc. zuziehen kann? Ich trage mich schon lange damit, mein Gesicht + Hals mit einer Nadelepi behandeln zu lassen, habe aber Angst davor, durch Entzündungen etc. hinterher entstellt auszusehen. Wer hat hier Erfahrung?


Das sind durchaus mögliche nebenwirkungen.
Näheres kann dir eine Kosmetikerin vor Ort erläutern.
Das ist immer ganz vom Hauttyp abhängig.

Ich hatte solch schlimme Entzündungen durch die Nadelepie das ich Laser genehmigt bekam,
wo er noch gar nicht von der Kasse als Therapiemittel anerkannt war.
Ich hab im gesicht aber auch eine sehr empfindliche haut, das selbst eine Rasur schon gut sichtbare Iritationen hervoruft.

Allerdings, der Laser kann nicht alle Haare entfernen!
Die Grauen Stoppel sind immer noch da.

Da würd ich mich von einer Kosmetikerin beraten lassen.
Kostenpunkt um die 40-50,-€ für den Termin.

Ich war schon bei einer Kosmetikerin. Sie meinte es könne zu Entzündungen kommen, da ich eine sehr feine Haut habe. Sie möchte 60 Euros/Stunde, was in der Summe 3.500 Euros macht. Für mich ist das ok, aber ich will nicht entstellt herumlaufen. Lieber rasiere ich mich 2x am Tag! Ich sehe das Entfernen von Haaren eh als eine nicht primäre Angelegenheit an! Ich bin zwar hin- und hergerissen, mit einem leichten Hang zum "Seinlassen und Rasieren".
********brav Frau
2.864 Beiträge
Hallo....
Und auch von mir erstmal ein aufrichtiges und herzliches Danke für die Offenheit mit der hier "Einblicke" mit Neugierigen geteilt werden.


Ich hab mal ne Frage außerhalb der persönlichen Fragestellung....eher als Betroffene mit dem Blick auf die Entwicklung von "LGBTQ".

Ich beobachte, dass dieses Thema in immer jüngeren Jahrgängen umsich greift, mitunter vor der Pubertät....und ich nicht weiß, wie ich es einschätzen und "werten" darf....
Selbst mein 15jähriger Sohn fühlt sich genervt, wenn Mitschüler*innen, ihre "Identität " alle acht Wochen wechseln....

Kann es daran liegen, dass es aufgrund der sozialen Medien leichter ist, sich zu informieren, weil es immer in den Schlagzeilen ist und einfach cool ist auf dieser Welle mitzuschwimmen.....Gibt es tatsächlich mehr Menschen, die sich "falsch" fühlen(sorry, wenn ich das so Gehölze ausdrücke)....

Hier würde mich nal deine/eure Meinung zu interessieren.....danke
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
@*******065 kicher Doch kann mander Industrier erklären! Google mal "potatohead scandal" hach war das lustig. Das sind diese lustigen Figürchen aus Toystory.

Ich kann dir das sogar mehr oder weniger datieren. Meine Eierschale ist zerbrochen (My Egg cracked, ist so ein interner Slang. Leute die sich ihrem trans sein noch nicht bewusst sind nennt man Eier^^) am ich glaub 24. August 2020. Der Auslöser war: Ich war generell grade in Therapie um mein (an diesem Punkt wenig schönes) Leben zu richten und hatte die Idee "Du hast doch einen alten Anzug.....hol den mal raus". Und bat meine Mutter Fotos von mir zu machen.

Ich hab mir die Fotos angesehen und...irgendwas in meinem Kopf hat sich umgelegt Der Punkt ist, ich sah auf diesen Fotos ( in diesem sehr männlichen Anzug) so gut aus wie lange nicht mehr. Richtig gut, Anzüge haben mir immer gestanden.

Doch gleichzeitig sah es soooooo falsch aus. Es ist schwer zu beschreiben, irgendetwas war grundlegend falsch daran. Meine Mutter gingg in ihren Stall und ich war allein (war bei ihr zu besuch) und bin dann über youtube zufällg auf "Riley J. Dennis" gestoßen,eine Transfrau die in Australien lebt. Und weil mich soziale Themen immerschon interessiert haben dacht ich mir "uhh Transfrau, das ist bestimmt interessant." Und nach ungefähr drei Videos dachte ich mir " Oh.....shit. Jap....Jap...shit I'm trans". Das war so eindeutig, so klar meine Erfahrung. Das hab ich dann auch gleich meiner Mutter erzählt wie auffällig das alles passt und sie hat es erstmal mit "Jaja" abgewunken. Ich erzähl es am Montag meiner Therapheutin, die meinte "Probier dich aus" und meine Mutter hatte passender Weise einen Rossmanngutschein den sie nicht brauchte. Also erstmal: Eyeliner,mascara, concealer ( BLÖDE IDEE. Die taugen bei rossman nichts^^ ), foundaion, Lippenstift, feuchtigkeitscreme und weil wir ja einen gutschein hatten einen multifunktionsrasierer gekauft. Beim vietnamesischen Schneider um die Ecke dazu ein Kleid und einen BH, da war ich erstmal ausgestattet.

Über die nächsten2-3 Wochen hab ichdann mit Make up herum experimentiert und es im Alltag getragen. In der dritten Woche (einmal die Woche Therapie) bin ich im Kleid (mit viel zu kleinen schuhen, aua blase) zu meiner Therapheutin und....hab es nie wieder ausgezogen, symbolisch betrachtet. Meine Mutter hat mir dann ein paar günstige Kleider mitgebracht (Rock, weibliche Hose, Oberteil) und ich hab angefangen ihren Kleiderschrank auszuräumen. Von da an war die Sache sowieso klar. Der "Point of no Return" war das erste mal im Kleid in der Stadt. Indikation im November, Hormontherapie im Februar (zwichendrinn lasern angefangen) und Passing so ungefähr ab Juni-ish, kam immer auf die Situation an. Praktischer Weise haben mich 1-2 von Mutters Freundinnen auch noch mit alten Kleidern und co. zugeworfen. Mein letztes Missgendering war wie gesagt im November und jetzt lebe ich seit einer Weile so stabil als Frau, dass meine "maskulinen" Erinnerungen immer mehr einfach verschwimmen.

Ich kann mich an dieser Stelle nicht über mangelnde Unterstützung beklagen aber ich bin durch den ganzen Prozess auch durchgeglitten als hätte ich warme Butter auf der Haut. Manche Transfruaen warten JAHRE nur auf ihre Indikation. Und erreichen ihr Passing nach weiteren Jahren weil sie eben kein Androgynes Gesicht zum Start hatten. Unser Gesundheitssystem und das Transsexuellengesetz sind ein absolutes Graus und ich hatte einfach nur ein Schweineglück.

Was ich mir aber deifnitiv gewünscht hätte dass irgendjemand in meiner Kindheit mal gesagt hätte "wait a minute....Das Kind kümmert sich total mütterlich um alles was jünger ist, spielt auffallend am liebsten Rollenspiele wie "Mutter,Vater,Kind", spielt mit Barbies in der Badewanne, wickelt sichandauernd in Decken was eine Silhouette wie ein Kleid ergibt..." Like...ES GAB ZEICHEN. Nichts davon in Isolation eindeutig aber meine Familie hätte aufmerksamer sein MÜSSEN. Ich war quasi einen Schritt vor "Klaut Mutters Make up und Kleider" ^^. Da hätte irgendjemand (oder auch Erzieher/Lehrer) mal etwas merken müssen.
********brav Frau
2.864 Beiträge
Zeichen....mein Sohn hat drei Jahre lang nur Rosa, Röcke und Zöpfe getragen....


Ein Zeichen wofür?
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
winkt in die Runde Kaum hab ich mich hingesetzt um Fragen zu beantworten, ist die Katze wieder auf meinem Schoß. Manchmal ist sie borderline Familiar^^.

@*******een Um ehrlich zu sein hat mich deine Beschreibung sehr an meine Mutter erinnert^^. Die steht auf, trinkt Kaffee, zieht die Arbeitsjacke an und ab in den Stall. Wenn sie sich mal stylt dann in hellbrauner Lederjacke und Cowboyhut. Und sie hat tolle Stiefel^^ (Ein paar habe ich mittlerweile "geborgt" *ggg* ).

Nur ein Gedankengang, aber google mal vielleicht "Non Binary identities". So wie du es beschreibst bekomm ich leichte "Demigirl" vibes, aber müsstest du mal gucken ob das auf dich passt.

Meine Warnehmung und mein ganzes Denken sind definitiv komplexer geworden. Zunächst einmal hat sich mein peripheres Sehen verbessert (wobei das eher dem Leben als Frau geschuldet ist, nicht den Hormonen). Ich bin mir ein wenig unsicher wie viel davon "Frau" und wie viel davon "Autismus" ist aber ich habe eine sehr feine Warnehmung für mein Umfeld (Ein grund warum ich oft kopfhörer trage, "sensory overload" ).Ich hab eine sehr klare Idee wo wer lang läuft (besonders Männer) und ob mich jemand anschaut. Bei anderen Frauen achte ich viel mehr auf Dinge wie Abstand, Komfortzonen usw weil ich ja jetzt selbst erlebt hab wie unangenehm es ist wenn mir jemand zu nahe kommt. (Allein schon wegen der Boobs, die sind empfindlich, da will ich keine fremden Arme in 20 cm Reichweite).

Aber auch so, ich beobachte und analysiere Beziehungen viel komplexer. Ich hab noch einen heteronormativen Freund von früher und bei dem frage ich mich oft "Ich seh was du sagst und ich verstehe wie du fühlst, aber ich bekomme die Idee deine Freundin hat hier eine andere Perspektive". Ich glaube ich kann schweigsame Menschen allgemein besser verstehen und hab einen feineren Sinn für ihre Social Ques und Körpersprache. (Wobei ich hier immernoch keine Expertin bin. In der Art und Weise wie mein Autismus ausgeprägt ist musste ich anfangs erst menschliches Verhalten akademisch verstehen um es analyisieren zu können und konnte erst darauf aufbauend Empathie entwickeln. Und in meinen autistischeren Phasen kann ich immernoch etwas "durch den Wind" anmuten^^).

Was den grundsätzlichen Unterschied zwischen weiblichem und männlichem Denken angeht: Viel davon ist Erziehung. Frauen werden regelrecht gezwungen schneller erwachsen zu werden. (Wir haben es so im Kopf dass Mädchen schneller reifen würden, was teilweise stimmt aber auch nicht in jedem Punkt, dass wir sie schneller mit Aufgaben beladen (grade was Haushalt und Geschwister angeht) während es bei Jungs viel länger tolleriert wird wenn sie nicht mal ihr Zimmer sauber halten können. Damit zwingt man Mädchen eher in eine frühere Reife.)

Ein Teil ist aber auch einfach Hormone. Einfach gesagt: Testosteron macht Statusbewusster. Daraus folgen potenziell: Egoismus, Rücksichtslosigkeit, Zorn über Ehrverletzungen usw. Das bedeutet aber auch mehr: Zielstrebigkeit für die eigene Person, Karrieresinn usw. Östrogen hingegen macht uns "kuschliger" (auch körperlich), sanfter und vor allem: Bewusster für unsere Umwelt (es ist kein Zufall dass z.B. Klimaaktivismus sehr weiblich geprägt ist.) Frauen neigen entsprechend eher zu: Umsicht, Einfühlsamkeit, Zurückhaltung. Das bedeutet aber auch: Mangelnder Wille sich durchzusetzen, das Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse für den sozialen Frieden und somit eben auch oft mangelnde Karriere. (Don't get me wrong, der Gender Pay Gap ist real aber das ist AUCH ein Faktor).

Diese hormonellen Einflüsse auf unser Handeln sind natürlich keine absolute Fernsteuerung aber sie beeinflussen wie wir Denken bevor unsere Gedanken sich noch ganz geformt haben und um dem entgegen zu wirken muss man unglaublich viel reflektieren. Hinzu kommt, dass die Erziehung dessen was wir als "Jungs und Mädchen" warnehmen diese bestehenden Tendenzen oft noch verstärkt. Interessant sind z.B. immer die Fälle in denen Mädchen nicht "genderkonform" erzogen wurden. Das Ergebnis sind oft sehr starke UND umsichtige Personen die eine gute Balance finden. Mit einem Blick in die Politik z.B. ist es sehr interessant dass weibliche Führer und Minister oft einen "bedächtigeren" Kurs fahren.

Mit dem Beispiel mach ich mich vlt nicht beliebt aber Frau Merkel war da ein sehr interessantes Beispiel wenn man sie mal näher analyisert. Ich bin kein Fan von ihrer Finanz oder Sozialpolitik aber mit welcher traumwandlerischen Finesse die ihr ganzes Kabinett (von konservativen Männern) im Griff hatte und in der Außenpolitik doch einen friedlichen Einfluss hatte war erstaunlich ohne dass je irgendwas groß an ihr hängen blieb. Man nannte sie ja nicht umsonst die Teflon Pfanne der Politik^^.
Zitat von *******ris:
Zitat von *****iko:
Zitat von *******ris:
Weiß jemand hier, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man sich bei der Nadelepi Im Gesicht Entzündungen und daraus entstehende Narben etc. zuziehen kann? Ich trage mich schon lange damit, mein Gesicht + Hals mit einer Nadelepi behandeln zu lassen, habe aber Angst davor, durch Entzündungen etc. hinterher entstellt auszusehen. Wer hat hier Erfahrung?


Das sind durchaus mögliche nebenwirkungen.
Näheres kann dir eine Kosmetikerin vor Ort erläutern.
Das ist immer ganz vom Hauttyp abhängig.

Ich hatte solch schlimme Entzündungen durch die Nadelepie das ich Laser genehmigt bekam,
wo er noch gar nicht von der Kasse als Therapiemittel anerkannt war.
Ich hab im gesicht aber auch eine sehr empfindliche haut, das selbst eine Rasur schon gut sichtbare Iritationen hervoruft.

Allerdings, der Laser kann nicht alle Haare entfernen!
Die Grauen Stoppel sind immer noch da.

Da würd ich mich von einer Kosmetikerin beraten lassen.
Kostenpunkt um die 40-50,-€ für den Termin.

Ich war schon bei einer Kosmetikerin. Sie meinte es könne zu Entzündungen kommen, da ich eine sehr feine Haut habe. Sie möchte 60 Euros/Stunde, was in der Summe 3.500 Euros macht. Für mich ist das ok, aber ich will nicht entstellt herumlaufen. Lieber rasiere ich mich 2x am Tag! Ich sehe das Entfernen von Haaren eh als eine nicht primäre Angelegenheit an! Ich bin zwar hin- und hergerissen, mit einem leichten Hang zum "Seinlassen und Rasieren".

Es KÖNNTEN Entzündungen auftretten, was nicht heißen muss das es tatsächlich so sein wird.

Kannst ja mal ne Epi-Sitzung buchen um zu schauen wie deine Haut letztendlich reagiert.
Übrigens übernimmt das die Krankekasse die Kosten, muss man aber beantragen und am besten von nem kundigen Hautarzt attestieren lassen.
So wars damals noch bei mir.

Wie das heute läuft weiß ich nicht, abe wohl ähnlich
****el Frau
217 Beiträge
Themenersteller 
Irgendwie sind mir grad Beiträge abhanden gekommen. Ich hoffe ich hab alle gerettet. Falls jemand keine Antwort bekommen hat, haut mich an^^.

@*****iko Ey, noch eine aussem Ruhrpott *lach*. Ich bin da zwar nicht aufgewachsen aber geboren in Castrop Rauxel :D. Und aye ich meinte mit "nicht klein" wirklich wortwörtlich "nicht klein" also dass ich im Durchschnitt bin.

Eine Anmerkung zum Laser: Bei mir sind tatsächlich keine Stoppel übrig. Aber ich hab dunkle Haare auf heller Haut. (mal wieder) Optimalbedingungen (Ich hab in vielerley Hinsicht so viel schwein dass es zwischen meiner Mutterfigur und mir mittlerweile ein running gag ist dass ich geboren wurde um trans zu sein oder so, lol.)

@*********prise

Ein Zeichen dafür, dass ich mich nicht wie ein "typischer Junge" in der Zeit (wir reden hier ja grad von den 90ern, frühen 2000ern ) verhalten habe. Das muss erstmal nichts heißen aber wäre definitiv anlass für einen Jugendtherapheuten gewesen um heraus zu finden was es evtl. bedeuten könnte.

Bzgl. der LGBTIQ+ (Das + quasi weil es uns selbst zu doof wurde mehr Buchstaben anzuhängen lol) Comm und jungen Menschen:

Junge Menschen, grade Pubertierende sind in ständiger Entwicklung und entsprechend ändert sich auch die Selbstwarnehmung von Zeit zu Zeit. Die verstärkte Repräsentation queerer Menschen ist definitiv ein Faktor der Jüngere dazu ermutigt sich mehr auszuprobieren, mit Pronomen herum zu spielen usw und das ist ja auch gut so. Je eher sie experimentieren desto eher finden sie sich und können (im Zweifelsfall) teure Operationen o.Ä. später noch vermeiden. Bei den allermeisten Jugendlichen ist das meiner Einschätzung nach tatsächlich aber primär nur Experiment. LGBT Menschen machen vielleicht....wenn wir SEHR großzügig sind um die 15 Prozent der Gesellschaft aus (Studien müsste ich raussuchen aber ich kann mir nichtmal 20 Prozent verstellen. ), Trans Menschen um die 2% (Die Zahlen gehen mit steigender Offenheit ein wenig hoch versteht sich, aber es werden nicht mehr Menschen queer, es kommen nur mehr hervor die es sich sonst nicht eingestanden hätten.) Trotzdem sind selbst queere Menschen ganz generell meiner Kenntnis nach eine Minderheit die wie gesagt mit allen eingeschlossen( Also Schwule, lsben usw) ncihtmal ein Viertel der Gesellschaft erreicht.

Das hat vermutlich evolutionäre Gründe (dazu müsste ich aber ausholen zumal evolutionäre Psychologie auch ein etwas schwammiges Feld noch ist). Aber meiner bisherigen Kenntnis und Erkenntnis nach, sind queer Menschen ein wenig wie Gewürze oder stark schmeckende Pflanzen ala Chili. Wir bereichern die Gesamtheit der Gesellschaft. Aber evolutionär betrachtet (das muss man quasi immer im Kontext Steinzeit sehen) ist es warscheinlich dass es von uns garnicht so viele gibt.

Wenn eine Mutter z.B. 10 Söhne hat ist es fast garantiert dass einer davon schwul ist (dazu haben wir studien^^ ). Aber auf den einen Schwulen kommen halt 7-8 Hetero Sohne und vlt noch irgendeine queere Person. Warum das so ist wissen wir atm noch nicht, nur dass es da entsprechende "Geburtswarscheinlichkeiten" gibt.

Der Punkt auf den ich mit alledem heraus will ist: Die allermeisten Kinder werden "Cis Heteronormativ" gebore. Das heißt, sie sind a) Mit ihrem geburtsgeschlecht ganz zufrieden und b) vermutlich hetero (oder bi)sexuell. Unsere Gene produzieren primär Hetero/Bi Menschen weil Fortpflanzung. Das widerum heißt, dass selbst wenn man unter Pubertierenden eine gefühlte LGBT Quote von 30% oder so hat, bleiben davon in den 20ern eher nur noch die Durchschnittszahlen übrig.

Was es aber definitiv langfristig bedeutet ist, dass Gender Konventionen (Make up für Frauen, Autos für Männer und bla) mehr und mehr aufweichen und immer unwichtiger werden. Wenn in einer Schulklasse 5 von 15 Jungen Make up tragen ist davon vermutlich trotzdem nur 1-2 trans/non binär. Aber der Rest wird gelernt haben sich freier auszudrücken, kreativer zu leben, allgemein expressiver zu sein. Und DAS ist eigentlich einer der großen Gewinne "unseres Einflusses" für Heteronormative Menschen. Queere Menschen sind in vielen vielen Dingen so etwas wie die "Avantgarde". Es ist kein Zufall dass man uns primär in Theater, Sozialenfeldern, Kunst usw. findet. Wir neigen ein wenig dazu "Trendsetter" zu sein, aber die Trends werden dann von Heteronormativen Menschen aufgegriffen und am Leben erhalten.

Mit anderen Worten: Grade aus Elternsicht ist es kein Grund zur "Sorge" wenn das Kind seine Expressionen und Identitätswarnehmungen ab und an ändert. Wichtig ist nur dass man ihnen die Möglichkeit lässt, sich zu finden und sie manchmal auch einfach fragt als was sie sich fühlen (ganz ergebnisoffen!).

Das hast du nicht erwähnt aber weil die Sorge ja immer mal einher geht: Hormone gibt es in Deutschland btw nicht vor...ich meine 16 oder 18. Das einzige was junge Trans Menschen bekommen (nach einem langen Therapiebesuch) sind Hormon_blocker_. Das sind Medikamente die die Pubertät einfach nur aufschieben um dem Kind mehr Zeit zu geben sich zu finden. Wenn man also z.B. einen Jungen hat der sich unsicher ist aber dann später merkt "Ja doch, bin ein Kerl" setzt er die Blocker ab und kriegt seinen Bart und co eben 2-3 Jahre später aber sptäestens mit Mitte/Ende 20 sind dann auch wieder alle auf dem selben Stand.
Zitat von ****el:


[...]
Unser Gesundheitssystem und das Transsexuellengesetz sind ein absolutes Graus und ich hatte einfach nur ein Schweineglück. [...]

Über das TSG brauchen wir nicht diskutieren, das gehört deutlich refomiert.

Wir können in deutschland froh sein, dass wir betroffene unsere ganzen Behandlungen über das Gesundheitssystem Finanziert bekommen.
Stell dir vor das müssten wir alles selber blechen, so gesehen nehme ich den juristischen Stress mit den Krankenkassen gerne in Kauf.

Dahingehend kann ich jedem die Mitgliedschaft einer Gewerkschaft empfehlen, da hat man nämlich Rechtsschutz im Arbeits- und Sozialrecht.
Mir hat die IG-Metall und der DGB-Rechtsschutz schon einge male im Rechtsstreit mit der Krankenkasse geholfen.

@****el
Ich habs erst mit 33 gecheckt das ich trans bin, da waren schon sehr viele Graue Barthaare vorhanden.
Mit fast 45 wird das nicht besser und allgemein haben sich die ersten Grauen haare bei mir mit schon 20 Jahren gezeigt.
Da kann der Laser noch so gut sein, er erwischt halt nur Haare von dunkler Farbe.
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