Ich glaub hier ist irgendwas mit dem Zitat schief gegangen @***it , ich versuch mich mal durchzufuchsen^^.
Erstmal zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen...Hell yeah. Ich traue mich bis heute nicht ohne BH raus, selbst zum einkaufen weil a) man könnte ja irgendwie was sehen und vor allem aber B) Sie wachsen halt noch^^
Wenn jetzt also eine Cis Frau oben ohne rumliefe wäre das schon super auffällig. Ich fänds cool aber das würde ich mich nichtmal mit einem Cis Körper trauen.
Aber mit meinen? Ich lerne jetzt langsam sie zu schätzen wo sie langsam "in Form" kommen. Jetzt oberkörperfrei rumzulaufen gänge garnicht.
Heck wir hatten vor 3 Monaten eine queere Party hier in der Stadt und mir war so warm und 1-2 andere Frauen hatten sich auch das Hemd aufgeknüpft oder so....aber ich hab mich einfach nicht getraut nur im BH zu tanzen. Obwohl ich meinen "Screen" aus Gay Guys um mich hatte ^^. (Eine der angenehmsten Erfahrungen ever btw. Ein Haufen Schwule als Zirkel um einen herum auf einer Party. Da fühlt man sich wohl und geborgen lol). Und da war es aber mehr weil...oh BEWAHRE, ich habe Hüften...und ein bisschen Bauch! Like...eigentlich mag ich meine Kurvigkeit aber in dem Moment hätte ich mich nicht getraut auch nur die zu zeigen.
Das mit der körperlichen Schwäche hat sich wie gesagt relativiert was ich...eigenartig finde. Ich bin jetzt muskulöser UND habe mehr Fett als vor meiner Transition. Wie genau ich mehr Muskeln als auf Testosteron aufgebaut habe ist mir auch nicht klar aber die Gewichte mit denen ich trainiere sind höher.
Danke für die netten Worte im Mittelteil
Ich muss vlt. dazu erwähnen, wenn ich sage dass ich "angstfrei" bin, dann meine ich dass ich keine Angst um meine körperliche Unversehrtheit habe. Ich habe definitiv Angst wenn es um sachen wie "potenzielles" Missgendering geht oder, da kommen wir zu dem Thema oben, meinen Körper zu präsentieren. Ein Faktor warum ich mich gerne etwas vintage kleide ist nicht nur der Stil sondern auch dass es schön bedeckend ist.
Bzgl. der Kommunikation: Ich habe den Stil primär angepasst. Man muss dazu sagen, ich hab früher psychisch das gemacht, was viele Transmenschen in der einen oder anderen Form machen: Hyperkompensation. Nur habe ich mich nicht in Männlichkeit gestürzt, ich hab mich in eiserne Selbstkontrolle und emotionslosigkeit....ok das ist toxische Männlichkeit
ist sogar ein gutes Beispiel. Aber ich meinte ich hab mich nicht in eine maskuline Expression gestürzt.
Jedenfalls: Ich war irgendwann mit 25 oder so an einem Punkt an dem ich absolut keine Emotionen mehr hatte. Es ist fast beeindruckend wie konsequent ich jegliche Emotion ausser kalter Wut auf die Welt und meine (nicht verstandene) Situation ausgedrückt habe. Und von dem Punkt aus...musste ich alles neu lernen, komplett. (Und mein Autismus hat es mir nicht leichter gemacht heteronormative Empathieexpressionen zu lernen^^ ) Das hat schon vor meiner Transition angefangen (ein Grund warum ich in Therapie war ) aber spätestens seit ich auf Östrogen war ging es auf einmal durch die Decke. Ich bin von "nahezu keine emotionen" auf "Super passioniert, total intensiv und ein emotionaler flummi" gesprungen. Und mit der zunehmenden Emotionsfähigkeit hat sich auch der Kommunikationsstil geändert.
Ich habe (nebst Voice Training) ein bisschen an meinem Kommunikationsstil bewusst gearbeitet aber der Großteil der Veränderung war unbewusst. Wobei man dazu sagen muss, dass meine Sprachwahl immer sehr einstudiert war, hängt mit dem Autismus zusammen glaube ich.
Ich bin mir beim letzten Punkt unsicher ob ich sagen würde, dass hier der Feminismus versagt hat. Auch hier sieht man ja eine Veränderung und zumind. innerhalb der gesellschaftlichen Peripherien (lesbian cultur for example) sieht man hier auch Veränderungen, die nur alle sehr langsam sind. Ich seh die Veränderungen aber teilw. eher bei den Männern. Make up, Rasierte Körper o.Ä. werden da eher die Norm. Dadurch haben wir jetzt nicht per se weniger Arbeit aber man sieht schon Bewegung.
Für mich als Transfrau bleibt die Problematik, dass die Performance von klassischer Femininität (die ich ja auch optisch sehr ansprechend finde) einer der sichersten Wege für meine Transition ist. Wenn ich Cis Frauen "Outfemme" (klingt wie ein wettbewerb o.O) positioniert mich das sicherer in femininer Warnehmung. Es ist total weird aber als Frau wahrgenommen zu werden ist unglaublich kompliziert und geht weit darüber hinaus dass andere die richtigen Pronomen verwenden. Als Frau akzeptiert zu werden ist eine Sache. Als Frau wahrgenomen eine ganz andere Stufe.