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Treue und Ehrlichkeit: ein Versprechen mit Verletzungen?

Das bleibt für mich Spekulation. Wenn einer sagt ich will Sex und der andere sagt, ich nicht und es deshalb über einen längeren Zeitraum Stress gibt, ist das für mich schon reden.

Wenn einer merkt, der Sex mit meinem Partner alleine reicht mir nicht, sollte er oder sie den Mund öffnen.
********Snow Frau
2.993 Beiträge
Zitat von *****led:


Ne, tut mir leid, so einfach "Wer lügt is'n Arsch" sagen ist mir zu platt und drängt viele, die gerne anständig wären, aber an der Wirklichkeit kollidieren, zu sehr ins Aus.

Ja, da möchte ich dir grundsätzlich Recht geben, wir haben kein Recht, uns moralisch zu erheben über a deren, wenn wir nicht im Detail verstehen, was die Person dazu bringt, so zu handeln, wie sie es tut.

Was ich aber problematisch finde: die Lüge gegenüber dem Partner durch eine Lüge gegenüber sich selbst schön zu reden.
Wer lügt, ist nicht lmmer ein Arsch, sondern oftmals nur nicht in der Lage, gerade eine bessere Lösung für seine Situation zu finden. Es wäre dann aber zumindest wichtig, dass er sich darüber im Klaren ist, dass seine Lüge eben nicht "gut" ist, wie hier vom TE als These in den Raum gestellt, sondern die Lüge etwas mit ihm und seiner Partnerschaft macht, selbst wenn es nie rauskommt.
Dieses Bewusstsein hilft wenigstens dabei, dass man vor dem eigentlichen Problem nicht einfach wegrennt, sondern sich aktiv damit auseinandersetzt.
*********vers Frau
2.671 Beiträge
Ich bin immer für Offenheit, wenn es geht. d.h. mit dem Partner reden, was einem fehlt und nach gemeinsamen Lösungen suchen.

Das geht aber nicht immer.

Ich hatte vor vielen Jahren einen Freund der sexuelle Probleme hatte, es war ein Alptraum im Bett. Ich habe ihn darauf angesprochen und unter anderem gefragt, ob wir nicht mal gemeinsam in einen Swingerclub gehen könnten. Dort kann man sich ausleben mit einem anderen Mann ohne mit dem weiterhin was zu haben. Ich tauschte mit den dortigen Männern jedenfalls nie Tel.nummern aus.
Er kam nur 1x mit, war aber so eifersüchtig und machte Theater, sodass wir frühzeitig wieder heimgingen ohne Spass gehabt zu haben. Mit anderen durfte ich von ihm aus nicht, mit ihm ging nicht, kriegte keinen hoch. Echt Scheisse Abend! Fragte ihn natürlich nie mehr danach und auch nicht, ob er einverstanden wäre wenn ich mir einen Lover suche. Ich hatte ja gesehen, wie er reagiert im Club.
So suchte ich mir heimlich einen Lover und traf diesen Lehrer jahrelang ca. 1x im Monat. So bekam ich immer hin teilweise, was mir fehlte und er stand nicht mehr unter diesem Druck funktionieren zu müssen, was ja nicht ging. Da ich aber einen Freund wollte, mit dem ich alles ausleben kann und zwar nicht heimlich trennte ich mich dann schlussendlich doch von ihm. War nur wegen der Kinder noch so lange bei dem geblieben, weil die darauf bestanden. Heute sind die Erwachsen und ich kann machen was ich will, würde das deshalb so nicht mehr machen, hoffe ich jedenfalls... Nicht weil ich ein schlechtes Gewissen hätte, da ich immer über alles versuche zu Reden und nach Lösungen zu suchen, sondern weil es zu anstrengend ist. Man muss ja immer aufpassen, dass der Partner nichts mitbekommt...

Tantra-Loverin
*******ter Frau
5.103 Beiträge
Zitat von *********vers:
Ich bin immer für Offenheit, wenn es geht. d.h. mit dem Partner reden, was einem fehlt und nach gemeinsamen Lösungen suchen.

Das geht aber nicht immer.

Ich habe für meine und für künftige Beziehungen nur einen großen Wunsch. Wenn man mal nicht reden kann, weil der Zeitpunkt schlecht ist, einem die Worte fehlen, man erst mal nachdenken muss ...

Dann wenigsten das zu sagen, damit der andere nicht im Regen steht.
******n20 Mann
1.546 Beiträge
Meine Ex Frau ist Jahre fremdgegangen ohne dass ich es wusste, sie war Hausfrau und hatte ihr eigenes Auto.
Einmal habe ich es nach einem Jahr erfahren dass sie fremdging, sie sagte dann jetzt ist die Spannung vom fremdgehen weg.
Sie brauchte es anscheinend fremdzugehen ohne dass ich es wusste.
*********vers Frau
2.671 Beiträge
Ich kenne berufsbedingt als Tantra Masseurin viele Männer, wo zuhause nichts mehr läuft im Bett und wo die Frau nicht wirklich drüber reden will. Darauf angesprochen sagt sie dann einfach: "Mach auswärts was Du willst, aber ich will nichts davon hören und bring mir weder Kinder noch Krankheiten mit nach Hause!" Dann wechselt sie das Thema und sie ist froh, wenn sie nichts mehr darüber hören muss.

Da sie aber nichts davon hören will, muss er ja lügen wo er hingeht, wenn er für einige Stunden weg ist, also behauptet er er geht mit seinen Kumpels Karten Spielen usw. Die Partnerinnen fordern das Lügen in so einem Falle ja selber heraus. Ich kenne auch den umgekehrten Fall, wo die Frau klönt, dass er es im Bett nicht mehr bringt und sich deshalb heimlich bei mir mit einer sinnlich-erotischen Massage verwöhnen lässt.

Zuerst Reden und nach Lösungen suchen finde ich, aber wenn das gar nicht geht, dann bleibt wohl nur die Trennung oder heimlich sich das Fehlende holen. Das machen wohl die meisten so.

Tantra Loverin
*******ter Frau
5.103 Beiträge
Und dann dachtest du nenne ich mich mal eben @******n20 ? *lol*
Ok, ist ein schwieriges Thema und genau so war es bei mir auch. Meine Partnerin war im Studium und 300 km entfernt in einem Internat. Ein Freund, der im selben Internat untergebracht war, berichtete mir von den "Extratouren" meiner Partnerin und ich konnte und wollte es nicht glauben.
Auch dachte ich, dass es nach dem Internat beendet sei.
Beendet war aber nur die Beziehung. War zwar erstmal ein Schock, aber rückblickend zwingend notwendig und richtig.
******n20 Mann
1.546 Beiträge
Wo sie sich damals überall rumgetrieben hat will ich gar nicht wissen.
Ich habe einige Jahre gebraucht um mich scheiden zu lassen.
War keine einfache Zeit für mich.
Heute frage ich mich warum hast du das nicht früher getan.
***ka Frau
2.030 Beiträge
Bezogen auf das EP:
Wenn mein Mann meinen würde mich belügen zu müssen, damit ich mich besser fühle, frage ich mich, ob wir überhaupt beide zwei Erwachsene auf Augenhöhe sind. Denn wenn er mich anlügt, damit es mir besser geht, behandelt er mich wie ein kleines, unmündiges Kind.
Dadurch, dass er ehrlich zu mir ist und mir auch mal weh tut, zeigt er mir, dass wir ein vollwertiges Team sind.

Wir hatten auch zwei Jahre kein Sex in der Beziehung und Probleme. Und auch Paartherapie half nicht. Er hatte mir irgendwann gesagt, dass er auch ohne Sex mit mir zusammen leben will. Er braucht den nicht. Und ich stand und fühlte mich elend, weil ich Sex brauche. Ihm vorzuschlagen die Beziehung deshalb zu öffnen, war schmerzhaft für beide. Ehrlichkeit tut weh. Mir tat es weh zuzugeben, dass mir das nicht reicht. Ihm das zu erfahren.
War nicht ohne Tränen.
Aber dieses Gespräch schuf eine Tiefe, die man mit Lügen nicht erreichen kann. Man stellte regeln auf und sprach über Bedürfnisse.
Jetzt über zwei Jahre später haben wir in unserer Beziehung auch wieder Sex und reden darüber.

Die Frage ist, haben wir wieder Sex, weil ich die Öffnung genutzt habe und mit anderen intim wurde oder weil wir damals offen und ehrlich geredet haben? Werde ich nie wissen.

Klar geht das nur, wenn beide offen fürs Reden und für Veränderung sind. Wenn einer blockt beim Reden und Berührung verweigert, kann ich das Dilemma des anderen verstehen. Aber lügen aus Bequemlichkeit oder um einem unangenehmen Gespräch zu entgehen, ist nicht die Art wie ich leben will.
****Dom Mann
687 Beiträge
Also ich und meine Frau sind an dem Punkt an dem wir keine Geheimnisse voreinander haben, wir können offen über alles sprechen.
Mir ist eine verletzende Kritik lieber als eine Lüge.
Ich bin gegen das Verheimlichen oder Notlügen, ich bin für eine offenen Kommunikation, die letzte Kritik die ich ertragen musste war, der Sex mit mir ist immer das gleiche und wird langweilig, sie kann so nicht weiter mit mir sex haben.
Sie möchte das sich was ändert.
Danach haben wir darüber gesprochen was sich ändern muss, wir hatten auch das Gespräch mit offene Beziehung oder MMF oder MFMF. Und jetzt sind wir auf dem Weg der Veränderung und Besserung, Ihre Lust hat sich gesteigert usw.

Versucht es doch auch mal über den Weg.
********ider Mann
1.317 Beiträge
Man wird nie einen Konsens finden, weil eine Seite schlichtweg nicht verstehen kann was "Integrität" bedeutet.
Und machen wir uns nichts vor: Die Heimlichkeit ist die Würze nahezu jeder Affäre, das I-Tüpfelchen.
Die allermeisten Vergebenen haben doch überhaupt kein Interesse daran, die Beziehung zu öffnen oder/und dem Partner/in zu gestatten ebenfalls außerhäusig Spaß zu haben.

Ich mache mit meiner Partnerin die Standpunkte innerhalb der Beziehung klar.
Was geht, was geht nicht. Was verletzt mich, was verletzt sie.
Welche Handlung zieht welche Konsequenzen nach sich.
Einige Dinge sind jederzeit nachverhandelbar, manche aber nicht.
Wenn sich für einen Part etwas ändert, dann hoffe ich, dass meine Partnerin so viel Vertrauen in mich hat dass sie sich "offenbaren" kann. Ebenso wünsche ich mir das im Gegenzug.
In einer Beziehung unter gleichberechtigen Erwachsenen sollte das möglich sein.

Aber wenn es schon daran krankt, wie sollte ich da auf die Idee kommen dass mein Gegenüber so integer ist, dass er auch auf meine Gesundheit (klammert man bei dem Thema ja immer komplett aus) achtet und auf Dinge die mir wichtig sind?

Aber das Thema ist sicher so alt wie die Menschen selbst. Man (ich) kann nur hoffen dass man selbst vor solchen Leuten im Leben verschont bleibt.

Wenn man dann noch liest dass man der Ehefrau/Mann ja nichts wegnimmt und/oder sogar die "Beziehung" (was für eine Beziehung denn eigtl.?) stärkt, dann muss ich eher Lachen weil ich sowas auch jetzt noch nicht glauben kann. Wie Menschen so viel um sich herum ausblenden können und sich Dinge zurechtschustern um sie vor sich selbst zu rechtfertigen.
Aber vllt. ist es am Ende des Tages einfach eine Frage des Charakters.
Solch ein Verhalten zieht sich idR ja nicht nur durchs Thema Sex.
Meinen müssen zu lügen kommt meist nicht von ungefähr. Auch wieder nur eine sachlicher Stand. Wenn einer weiß, man kann mit dem Partner reden, dann erfolgt das oft auch.

Das hat oft nichts mit unmündigen Kind zu tun, außer man steht vielleicht am Anfang und kennt sich noch nicht. Paare wissen oft schon was der andere denkt, meist erfolgt auch eine Kommunikation ohne Worte, weil man sich in und auswendig kennt.
*******asa Paar
5.437 Beiträge
Ich finde definitiv auch, dass man nicht so einfach sagen kann "wer lügt is doof".

Ich kenn so viele verschiedene Schicksale inzwischen zu dem Thema... und ehrlich gesagt kann ich die Gründe fast immer nachvollziehen.
Manchmal wissen die Frauen es sogar, obwohl offiziell nie drüber gesprochen wurde. Sie nehmen es halt hin. Verdrängen es.

Ich persönlich sehe es wie @*******ssa
Mir is es egal, ob meine Spielpartner das offiziell oder nicht machen.
Mich geht's nix an. Ich will nur meine Ruhe haben. Muss jeder selber wissen.

Aber Fakt is auch, dass es auf jeden Fall feige is und eben der einfachste Weg.
• Probleme ansprechen is anstrengend
• Bei ner Trennung verliert man oft alles... mutig, wer diesen Schritt geht und von null anfängt

Hab nen riesigen Respekt vor solchen Leuten.
Deshalb versteh ich absolut diejenigen, die das nicht wagen !

Zum kotzen find ich nur diejenigen, die fremdvögeln ohne Schutz und damit den unwissenden Partner zu Hause gefährden.
Das is das Letzte !

Ich für meinen Teil bin aber schon froh, es eben nicht heimlich machen zu müssen.
Das wäre der Königsweg.

Aber für die Mehrzahl der Beziehungen ist sowas eben nicht möglich.
*******ter Frau
5.103 Beiträge
Sich in- und Auswendig ...
zu kennen ... über diese Brücke gehe ich nicht. Welche Mutter/ Vater kennt ihr/ sein Kind?

Wie auch gerade in einem anderen Thread über den Lebensweg des Kindes geschrieben wird - ganz selbstverständlich über den Kopf des Kindes hinweg. Ist ja nichts dabei und sich dann am besten noch über fehlendes Vertrauen aufregen und das man ständig vor vollendeten Tatsachen steht.

Das ist übrigens etwas, was mein Denken und Handeln privat und beruflich sehr stark geprägt hat.

Beruflich gern in Konfrontation mit Eltern die sich als Überwesen interpretieren und den nächsten Grundstein für eine Generation legen, die sich egozentrisch als Maßstab für alles Wahrnehmen wird.

Meine Kreditkarte, mein Anwalt, meine Wahrheit.
********ight Paar
1.392 Beiträge
zum TE:
Im Grunde geht es ja darum welche Werte dir wichtig sind.

Für uns ist Ehrlichkeit der wichtigste Wert. Das heißt Ehrlichkeit zu uns selbst und Ehrlichkeit zum anderen.
Selbstverantwortung zählt auch dazu.

"Den anderen vor seinen Triggern zu bewahren" steht nicht auf dieser Liste *g*
Hier geht es aber um den Partner und wer seinen Partner nach zig Jahren nicht kennt, der hat wohl mehr Probleme, als das nicht ansprechen und reden.
********2012 Paar
5.881 Beiträge
@********ider
Soso, wer erwas anderes lebt, als dein Ideal der strengen Monogamie, ist also charakterlos?

Was machst du hier eigentlich anderes, als Fuchs im Hühnerstall zu spielen und dich selbst zu beweihräuchern, um dich weiter selbstzufrieden in deiner Blase der Ignoranz und Intoleranz wohl zu fühlen?

Zumindest bist du in dieser Hinsicht offen und ehrlich in deiner Selbstdarstellung hier.
Wenn du es dann auch konsequent so lebst und dabei glücklich und zufrieden bist, ist das schön für dich.

LG, Fix & Foxy
Eine geheim gehaltene Affäre lässt deiner jetzigen Partnerin NICHT die Wahl ob sie das akzeptiert und damit leben kann.
Ein egoistisches Verhalten was ich für mich nicht tolerieren könnte.
********ider Mann
1.317 Beiträge
Soso, wer erwas anderes lebt, als dein Ideal der strengen Monogamie, ist also charakterlos?

K.a wie man nach Lesen des Textes zu diesem Schluss kommen kann, aber Hochachtung. Darauf wäre ich in 100 Jahren nicht gekommen.

Was machst du hier eigentlich anderes, als Fuchs im Hühnerstall zu spielen und dich selbst zu beweihräuchern, um dich weiter selbstzufrieden in deiner Blase der Ignoranz und Intoleranz wohl zu fühlen?

Wie gesagt,
Lesen will gelernt sein.
****ar Frau
1.401 Beiträge
Mir sind Heimlichkeiten und Lügen zuwider, man spürt es doch sowieso dass da was läuft...

Wenn man lügen, oder etwas geheimgehalten muss, nur weil es der andere nicht hören will um nicht verletzt zu werden und um ungestört in seiner eigenen kleinen, heilen Welt weiterleben zu können, dann ist das auf Dauer sehr ungesund für alle Beteiligten.

Wie viele leben und leiden mit so einem "offenen Geheimnis"?
Warum wird die Realität verdrängt?
Nur weil es bequemer ist?

Schlimmer finde ich aber noch: der andere weiß es längst, wird aber weiterhin dreist angelogen und für dumm verkauft.

Wo bleibt da der gegenseitige Respekt? Wo bleibt die Wertschätzung vom Leben des anderen?

Ich bin für Offenheit und Vertrauen und erwarte das auch im Gegenzug.

💫
Profilbild
*********hmidt
1.673 Beiträge
Zitat von ********Snow:
Ich möchte gerne @*********hmidt hier zitieren mit dem Satz, mit dem er seinen Vortrag über Verletzlichkeit in der Liebe beendet hat:
"Du kannst nur wirklich von jemandem geliebt werden, wenn du dich völlig nackt machst vor ihm (im Bezug darauf, wer wir sind, was wir fühlen). Solange du nur eine Rolle spielst, erhältst du bestenfalls Szenenapplaus, jedoch niemals wahre Liebe"
Ich bekomme das Zitat nicht mehr wörtlich hin, hoffe aber, die Botschaft bleibt verständlich und darum geht es mir: wer seinem Partner wesentliche Teile von sich selbst vorenthält (sexuelle Wünsche, Neigungen, Sehnsüchte), nimmt sich und dem Partner die Chance, als Paar wirklich zusammen zu finden.

Hey, liebe @********Snow !

Vielen, vielen Dank, dass du meine Sicht auf die Dinge hier in
diese Diskussion einfließen lässt.

Meine eigenen Worte aus dem Live-Talk am Montag bekomme
ich natürlich auch nicht mehr zusammen. Aber es gibt in meinem
Blog einen Text, in dem ich diese Punkt etwas genauer beleuchte.

Die Überschrift über diesem Artikel lautet:

"Beziehung oder Partnerschaft...?!"

Darin fasse ich die Situation so zusammen:

"Viele von uns tragen in sich eine tiefe Sehnsucht nach Vollständigkeit.
Wir spielen nach draußen hin den großen Mann, die starke Frau, aber in
Wirklichkeit fühlen wir uns unvollständig und allein gelassen. Wir sehnen
uns und suchen nach Halt und dem Gefühl, wirklich geliebt und willkom-
men zu sein – so, wie wir sind.

Leider haben nur die wenigsten der heute erwachsenen Menschen in
unserem Land in ihrer Kindheit jemals die nährende Erfahrung bedin-
gungsloser Liebe und Anerkennung machen dürfen. Nicht ohne Grund
sind so viele Beziehungen heute erwachsener Menschen zu ihren Eltern
geprägt von Abneigung, Distanz und teils sogar tiefem Groll. Die Journa-
listin Sabine Bode liefert in ihren Büchern eindrückliche Beispiele für einige
typisch deutsche Familiengeschichten und zeigt auf, welches schwere Erbe
aus den traumatischen Erfahrungen unserer Vorgenerationen bis heute in
vielen von uns nachwirkt.

Darüber hinaus leben wir in Deutschland (oder vielleicht in allen kapitalis-
tisch geformten Regionen) in einer Kultur der beständigen gegenseitigen
Täuschung, die uns einbläut, unsere wahren Gedanken und Gefühle, Sehn-
süchte und Bedürfnisse, unbedingt zu verbergen; vor allem aber: unsere
Grenzen, Ängste, Schmerzen – all jenes halt, was wir für unsere „Fehler“
oder „Schwächen“ halten.

Wir zeigen uns einander nicht so, wie wir sind, sondern spielen uns eine
Show vor, weil wir Angst davor haben
(bzw. gefühlt einfach zu oft genau
die Erfahrung gemacht haben…!), die Achtung oder Liebe wichtiger Men-
schen zu verlieren, wenn wir uns einander wirklich in unserer ganzen, uns
selbst so oft beängstigenden oder beschämenden Unvollkommenheit zeigen
.
Vor unserem kulturellen Hintergrund betrachtet ist dieses Vorgehen natürlich
vollkommen verständlich und plausibel. Es fordert allerdings einen verdammt
hohen Preis.

Der Haken an dieser Strategie nämlich liegt darin, dass wir auf diese Weise
garantiert (!) niemals (!) erfahren können, ob oder gar dass ein Mensch uns so
achtet oder gar liebt, wie wir sind. Wir bekommen lediglich immer wieder eine
Rückmeldung zu der Frage, ob wir die Rolle, die wir spielen, gut spielen.

Aber ist das wirklich die Frage, die uns im Herzen interessiert? Ich glaube, das
ist sie nicht. Ich glaube nur leider, dass diese Strategie die einzige ist, die vielen
von uns durch Vorbild und Nachahmung immer wieder eingetrichtert wurde.

Und so stolpern wir durch unser Leben auf der Suche nach dem einen Menschen,
der uns bedingungslos achtet und liebt. Allerdings tun wir dies auf eine Weise, die
genau diese Erfahrung geradezu zwingend verhindert. Ist das nicht traurig?

Ich persönlich finde das furchtbar traurig."


Für die, die Lust haben, tiefer einzusteigen, ist hier der Link:

https://liebe-auf-augenhoehe.de/beziehung-oder-partnerschaft/

Ich wünsche euch allen die Chance, zu erfahren, wie es sich anfühlt, sich mit
allem, was ihr seid und was euch ausmacht, gesehen, geachtet, willkommen
und geliebt zu fühlen...!
*******tia Frau
3.094 Beiträge
Heimliche Affairen dagegen als verwerflich angesehen werden.
Wieso eigentlich?
Ehrlichkeit kann doch auch sehr verletzen und eine gute Lüge kann für alle Beteiligten ein angenehmes Leben ermöglichen.
Wie seht Ihr das?

Für mich, weil der Partner keine Wahl hat.
Wer lügen muss, um ein "angenehmes Leben" zu haben, hat meiner Meinung nach alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.

Fast alle meine Partner habe ich betrogen. Ich hatte heimliche Affären, weil ich einfach wollte. Ich "brauchte" einfach andere Menschen im Bett. Doch eins fand ich dabei überhaupt nicht toll, das heimlich irgendwas machen. Ich wusste, meine Partner würden es nicht gut heißen und so hat mich das schlechte Gewissen zerfressen. Zum einen weil ich meine Partner verarscht habe, zum anderen weil ich nicht so leben konnte, wie ich es wollte und immer das Gefühl hatte, falsch zu sein und das falsche zu tun.
Seit 2 Jahren kann ich eine offene Beziehung führen. Ich bin meinem Partner unglaublich dankbar dafür. Ich kann mit ihm darüber sprechen, er weiß wo ich mit wem bin. Er hat jederzeit die Möglichkeit ein Veto einzulegen.
Klar ist es für ihn nicht immer einfach.
Aber so gravierende Geheimnisse voreinander zu haben, macht für mich dauerhaft einfach viel zu viel kaputt. Man entfremdet sich meiner Meinung nach einfach voneinander und irgendwas steht immer zwischen dem Partner und einem selbst.
****rat Mann
60 Beiträge
Zitat von ******s69:
Treue und Ehrlichkeit: ein Versprechen mit Verletzungen?
Ich lese nun häufiger, dass Lust gerne ausgelebt wird und wenn dies einvernehmlich mit der Partnerin/ dem Partner geschieht und dies im Allgemeinen als moralisch korrekt gilt. Heimliche Affairen dagegen als verwerflich angesehen werden.
Wieso eigentlich?
Ehrlichkeit kann doch auch sehr verletzen und eine gute Lüge kann für alle Beteiligten ein angenehmes Leben ermöglichen.
Wie seht Ihr das?

Verwerflich ist in meinen Augen nicht die Affaire, es ist das heimlich was ein Problem darstellt. Wenn ich belogen werde, ist das in jeder Beziehung egal ob Privat oder Geschäftlich ein No Go.
Es braucht keine Heimlichkeiten, uns wurde ein Mund, ein Hirn und eine Sprache gegeben, mit diesen Dingen lässt sich fast alles lösen.
*******ssa Frau
5.652 Beiträge
Zitat von @*******asa
ich kenn so viele verschiedene Schicksale inzwischen zu dem Thema... und ehrlich gesagt kann ich die Gründe fast immer nachvollziehen.
Manchmal wissen die Frauen es sogar, obwohl offiziell nie drüber gesprochen wurde. Sie nehmen es halt hin. Verdrängen es.

auch ein Aspekt, ja,
ich kenne einen Fremdgänger dessen Frau chronisch krank ist, er will sie nicht verletzen in dieser Situation - und auch hier:
sie steht immer an 1. Stelle.

Vielleicht einfach mal versuchen, das mehr als Erklärung zu sehen und nicht als "Entschuldigung".

Und 2.:
es soll Frauen geben die es wissen oder ahnen, und sich sagen:
ich hab alles was ich brauche, solange er bei mir bleibt lass ich ihm seine kleinen Abenteuer.
Oder haben gar selber einen Geliebten?
Man weiss es nicht.

Es soll kein sich Schönreden sein, aber ich wiederrum muss oft meine Fingerchen im Zaum halten nicht gleichermaßen entsetzt, vorwurfsvoll oder gar beleidigend zu reagieren, wenn ich lese was von Partnern erwartet wird, die die sexuellen Gelüste nicht teilen:

• "Liebe gönnt"
• "der Partner ist kein Eigentum"
• "versuch sie/ihn ranzuführen"
• "geht doch mal zusammen in einen Club"
• "er/sie kann sich doch auch jemanden suchen"
• "der Mensch ist nicht für Monogamie gemachr",
usw...

also immer an den anpassen der mehr will, sich zurücknehmen ist nicht, widerspricht dem Freiheitsgedanken.
Ob der andere Part darunter leidet gilt nicht, aus o.g. Gründen.
*****age Frau
79 Beiträge
Zitat von ******s69:
Heimliche Affairen dagegen als verwerflich angesehen werden.
Wieso eigentlich?

Ich finds einfach abturnend andere Menschen zur Befriedigung meiner Bedürfnisse zu manipulieren.

Nur wenn die Beziehung außerhalb des Schlafzimmers mit Respekt auf Augenhöhe geführt wird entsteht das Vertrauen, mit dem man alle Hemmungen fallen lassen kann.

Daher ist mir Ehrlichkeit nicht nur meinem Partner sondern auch Affären gegenüber sehr wichtig.
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