Die Frage ist, welche moralischen Standards der Akteur / Lügner an sich selbst stellt. Ich habe selbst hohe moralische Standards und könnte mich selbst nicht leiden und ertragen, wenn ich diese brechen würde. So kommt Betrug und Verrat für mich nicht in Frage (sich nicht an Absprachen halten).
Ich selbst fände einen Menschen ohne Moral und Gewissen nicht attraktiv und liebenswert, so dass ich so einen Partner nicht haben wollte.
Lügen oder etwas Verschweigen muss man differenzierter betrachten.
Es gibt auf jeden Fall gute Lügen; z.B. wenn man jemanden überraschen möchte.
Wie ist es, wenn einem ein bedeutungsloser Ausrutscher (Sex) passiert ist und man mit der Beichte das Vertrauen zerstören würde? Sowas ist schon etwas schwieriger zu beurteilen.
Bei einer ganz bewussten Affäre, halte ich persönlich das für unmoralisch und charakterlos, wenn eine monogame Beziehung vereinbart und offiziell kommuniziert wurde.
Ich kann zwar nachvollziehen, dass Menschen, die vom Partner keine Liebe, Anerkennung und Sex bekommen (oder zu wenig), sich da förmlich „gezwungen“ fühlen so etwas zu tun… aber die meisten sind doch dann zu feige dem Partner vorher zu sagen: „du ich bin an einem Punkt wo ich mich nach einer Affäre oder Sex mit anderen sehne, weil…“ - das würde für mich wahre Größe und Reife zeigen. Heimlichen Betrug finde ich armselig.
Ich weiß das klingt hart, aber das ist mein Standpunkt. Ich habe an mich selbst und meine Partner hohe charakterliche und moralische Ansprüche.
Natürlich sind wir nur Menschen und es passieren Fehler…
aber wenn, dann sollte man es besprechen und auch die Konsequenzen tragen können.