Ok, dann schreibe ich Mal also als Teenager gab es natürlich die berühmten Poster von einer Boygroup die ich angehimmelt habe. Ich schreibe extra "angehimmelt", weil ich da schon eher realistisch war.
Natürlich hab ich Teenager Liebesromane gelesen, mitgefiebert und war selig, wenn das Paar sich gefunden hat. Dagegen blieb es in der Realität aus, naja war eben das dicke und fette Mädchen sowie das Mobbingopfer. (Hauptschule ist was tolles, so gut leidest du nie wieder.)
All diesen romantischen Kram von Liebesbriefen oder den berühmten Zetteln "Willst du mit mir gehen?", hab ich darauf gehofft, nie erhalten. Meine Mitmenschen haben mich so fertig gemacht, dass ich mit 16 schließlich mich als das absolute Monstrum wahrnahm. So abartig, dass ich froh sein könnte, wenn überhaupt ein Mann sich für mich "Freak" interessiert.
Schließlich wurde ich aus Mitleid von meinem Cousin seiner Freundin verkuppelt mit einem sehr lieben Kumpel der immer nur Pech gehabt hatte, mit den Mädels. (Da war ich 19.) Es war im Winter, Wintergrillen und es war arschkalt, die Flasche Wodka damit mir warm wurde, bereue ich noch heute.
Ich hatte keine Schmetterlinge im Bauch als ich ihn sah, ich dachte das kommt bestimmt noch, weil ich ja nie einen Freund hatte. Aber statt wie in meinen Büchern, gab es kein großes Gerede oder so, was den ersten Kuss anging. Einfach nur bäm Lippen drauf und ich fand es eklig einfach. Ich hab null gespürt, kein großer Zauber, keine Verbundenheit und auch da dachte ich nur: "Hey, das ist nur weil du keinen Freund hast. Sei froh, wenn dich überhaupt jemand mag..."
Dieser bescheuerte Gedanke, diese bescheuerten Bücher und ich die einfach bescheuert war zu dem Zeitpunkt. Ich habe ein Jahr mit einem drogenabhängigen gewaltbereiten Typen verbracht, der ein Psychopath war. Der mich betrogen hat, mit einer Prostituierten und Sex mit mir hatte ohne Kondom als er mir das dann brühwarm erzählte. Ich fühlte mich wie ein Stück Scheiße einfach.
Als ich diesen Kerl endlich los war, mehr mit Glück und Hilfe, war ich vorsichtig.
Trotzdem gab es die kleine Hoffnung in mir, dass es vielleicht doch irgendwo "Liebe" gibt.
Mit 35 Jahren kann ich nur sagen, ich glaube nicht mehr an die Liebe. Kein Mann in meinem Leben oder Umfeld hat sich die Mühe gegeben, wie es in Büchern oder Filmen der Fall ist. Alles reiner Mumpitz.
Wir leben in einem digitalen Zeitalter, wo es an jeder Ecke dank Tinder, Instagram, neues frisches oder was besseres gibt. Warum sich da bemühen?
Ich hab mit dem Thema abgeschlossen einfach, ich freue mich aber für alle die noch an die Liebe glauben, daran das ein anderer Mensch für sie kämpft, sich Mühe gibt und das es hält.