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Liebe ohne Beziehung

**********ucher Mann
5.547 Beiträge
Zitat von *********he_67:
Ich denke, die polyamore Seite hat nichts mit dem Thema Liebe ohne Beziehung zu tun.
Weil in den meisten Threads zu diesem Thema ganz deutlich hervor geht, das polyamore Menschen oft in einer festen Beziehung sind, meistens in einem gemeinsamen Zuhause leben oder in einer Ehe sind.

Na ja, indirekt vielleicht doch. Ich hab's ja oben an meinem Beispiel beschrieben. Ich würde daher sagen, dass die Fähigkeit, polyamor zu fühlen, das Lieben auch ohne Beziehung ermöglicht, selbst wenn man schon eine Beziehung hat. Ebenso besteht natürlich alternativ die Möglichkeit, mehrere Beziehungen zu führen oder eine Beziehung mit mehreren Menschen zu unterhalten. Poly halt. *regenbogen*
*****ite Frau
9.569 Beiträge
Zitat von **********ang77:
Exklusivität fand ich dennoch sinnvoll, weil ich keine Krankheiten haben will.

Das ist der einzige Grund?
@**********ucher
Na ja, indirekt vielleicht doch. Ich hab's ja oben an meinem Beispiel beschrieben. Ich würde daher sagen, dass die Fähigkeit, polyamor zu fühlen, das Lieben auch ohne Beziehung ermöglicht, selbst wenn man schon eine Beziehung hat. Ebenso besteht natürlich alternativ die Möglichkeit, mehrere Beziehungen zu führen oder eine Beziehung mit mehreren Menschen zu unterhalten. Poly halt.

*traenenlach* So wie du es beschreibst, scheint poly zu fühlen eine sehr besondere Fähigkeit zu sein.

selbst wenn man schon eine Beziehung hat.
Klar, es ist der Traum und Wunsch vieler, die in dem sicheren Hafen einer Beziehung sitzen, zusätzlich noch andere Personen zu "lieben". Die Realität ist meistens nur sexeln.

Ebenso besteht natürlich alternativ die Möglichkeit, mehrere Beziehungen zu führen oder eine Beziehung mit mehreren Menschen zu unterhalten. Poly halt.
*traenenlach* Die Möglichkeit ja.
Aber in den Threads geht deutlich von Poly Paaren hervor, das es nicht das Ziel ist, mehrere gleichwertige Beziehungen zu führen. Dafür sind auch wohl bei Poly Paaren die Ansprüche, abseits vom Sex zu groß.

Wie ich die TE verstanden habe, entscheidet sie sich bewusst für ein eigenständiges Singleleben, möchte aber Lieben. Ohne Ansprüche, weder von ihr selbst noch von anderen an sie.
...dark
****ody Mann
13.321 Beiträge
Das Thema hier ist für mich persönlich ein Glücksfall, weil ich mehr als ein Mal auf Frauen traf, die ihren Gefühlen und der Liebe freien Lauf ließen und wegen vorhergehender Erfahrungen ihre Beziehungsfähigkeit in Frage stellten. Es enthielt immer die Prophezeiung, die sich früher oder später erfüllte.

Was diese Frauen übersahen, war, dass das große Drama nicht in dem abrupt eintretenden Unwillen bestand, sich weiterhin physisch zu treffen. Nein, es war der Bruch der Liebe, das plötzliche Alleinlassen mit dem Gefühl. Das, was eine Beziehung ausgemacht hätte, der materielle, physische Kram, Sex, körperliche Nähe, gemeinsame Zeit, war sehr wichtig. Es war aber viel schlimmer, die Liebe wurde aufgekündigt oder zu einer ideellen Friendship umfunktioniert. Diese Frau wurde zur Fremden, der geliebte Mensch ging für immer verloren.

Ich habe mehr als einmal das Kleinreden von Beziehung erlebt, während sich innerhalb eines somit imaginären Rahmens Liebe für zehn Beziehungen abspielte. Doch das eigentliche Prinzip der Liebe, ihre haltbare Wirkung, wurde ständig negiert. Wir befinden uns mit dem Wunsch der TE somit in einem Raum, in dem die Naturgesetze nicht wirken sollen. Liebe ist immer Bindung, was bindungslose Liebe sein soll, da habe ich keine Vorstellung.
**********ucher Mann
5.547 Beiträge
@*********he_67

Du kannst ruhig über meine Äußerungen lachen. Es ist ein sehr entlarvendes Lachen, eines, das von Ahnungslosigkeit, Unwissenheit, Intoleranz und Selbstgerechtigkeit erzählt.

Selbstverständlich ist es eine Fähigkeit, polyamor lieben zu können. Eine gute Fähigkeit. Das kann nicht jede(r).

Die Polyamorie hat den Vorteil, dass sie sich nicht von Eifersucht und Besitzdenken steuern lässt, sondern eine wirklich freie und herzoffene Liebe in alle Richtungen ermöglicht. Sie bildet daher eine ideale Basis für (mehrere) Lieben ohne Beziehung.

Die TE hat ihren Weg gefunden, der sicherlich auch gut ist. So findet jeder für sich seinen Weg.
****ga Frau
1.104 Beiträge
Zitat von ****ody:
Nein, es war der Bruch der Liebe, das plötzliche Alleinlassen mit dem Gefühl. Das, was eine Beziehung ausgemacht hätte,

Für mich gehören diese "Beziehungsdinge" zur "Natur" der Liebe dazu. Wer poly lebt und liebt, hat daher den Vorteil, diese ganzen Teilaspekte von Liebe mit mehreren Personen zu verwirklichen, sprich zu leben, fühlt sich im optimalen Fall "rund und geliebt", verspürt das Gefühl, wahrhaft zu lieben.

M.M.n. rutschen in diese Diskussion hier immer Vorstellungen, die die Stufe 3 (Liebe zwischen zwei Menschen) der erwähnten Stufen der Liebe überschreiten, zu Stufe 4 (eher universelle Liebe ohne Erwartungen und Verpflichtungen, eine Art höhere Liebe) gehören.
Für mich ist die Stufe 3 die irdische Liebe, die, über die wir hier reden.
Unausgesprochen wird immer wieder behauptet, die wahre Liebe wäre die von Stufe 4 und es wäre möglich, sie zwischen zwei Menschen zu verwirklichen. *nachdenk*

Für mich sind das völlig unterschiedliche Vorstellungen, die völlig unterschiedliche Leben nach sich ziehen.
Lebte und liebte ich auf Stufe 4, bräuchte ich diese Aspekte, über die wir hier diskutieren, in meinem Leben nicht zu berücksichtigen.

Da ich persönlich auf Stufe 3 lebe und liebe - und das auch mit Überzeugung, denke ich, dass es -wie von @****ody beschrieben- gewisse "Begleiterscheinungen" der Liebe in Form von Sehnsüchten nach Nähe, Zusammensein, den gemeinsamen Alltag phasenweise teilen, Zukunftsplanung usw... gibt.
Wie gesagt.... bei polyamoren Beziehungsgeflechten könnte es sich entzerrter darstellen, nicht nur auf eine Person fokussiert.

Wenn aber negative Erlebnisse und die Schlüsse daraus einen Weg weisen, der zur Abspaltung und Negierung dieser Sehnsüchte führt, ist das sicherlich lebbar, birgt aber sehr viele Möglichkeiten von Verletzung und Frustration, da die Liebe nicht in ihrer Ganzheit gelebt werden kann.
Ich würde sagen, dass sie das nämlich als Gefühl zwischen zwei Menschen - ohne negative Erfahrungen betrachtet- möchte, dahin drängt sie. Sie, die Liebe.
Mir ist bewusst, dass ich mich gerade auf ganz dünnem Eis bewege.... *g*
@**********ucher
Die Polyamorie hat den Vorteil, dass sie sich nicht von Eifersucht und Besitzdenken steuern lässt, sondern eine wirklich freie und herzoffene Liebe in alle Richtungen ermöglicht.
Bei Poly Paaren findet oft sehr wohl ein gegenseitiges Besitzdenken, abseits vom Sexuellen statt. Jedenfalls geht das hier deutlich aus mehreren Threads raus. Auch bei diesen Paaren gibt es feste Regeln. Wenn diese eingehalten werden, muss natürlich keine Eifersucht aufkommen.
Ich beziehe Eifersucht auch nicht nur auf sexuelle Dinge/ Ansprüche.

Sie bildet daher eine ideale Basis für (mehrere) Lieben ohne Beziehung.
Aber ohne mindestens eine feste Beziehung mögen und wollen es die wenigsten *g* ...das ist der feine Unterschied.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von **********ucher:

Selbstverständlich ist es eine Fähigkeit, polyamor lieben zu können. Eine gute Fähigkeit. Das kann nicht jede(r).

Ich halte es weniger für eine Fähigkeit, denn das impliziert irgendwie, dass man das lernen könnte.
Ich halte es mehr für eine romantische Orientierung, etwas, das man IST, nicht etwas, das man KANN/TUT.


Zitat von **********ucher:

Die Polyamorie hat den Vorteil, dass sie sich nicht von Eifersucht und Besitzdenken steuern lässt, sondern eine wirklich freie und herzoffene Liebe in alle Richtungen ermöglicht. Sie bildet daher eine ideale Basis für (mehrere) Lieben ohne Beziehung.

Für mich macht nichts davon hier Sinn. Polyamore sind nicht per se frei von Eifersucht und Besitzdenken. Es ist ein Märchen, zu glauben, nur unter Monogamen gäbe es Eifersucht und Besitzansprüche. Eifersucht ist ein Gefühl der Furcht und Unsicherheit auf der Basis von Verlustangst - Verlust von Aufmerksamkeit bis hin zu Verlust des Partners. Selbstverständlich kann das auch unter Polyamoren passieren, wenn man das Gefühl hat, zu kurz zu kommen, beiseitegeschoben zu werden, nicht mehr so gewollt zu werden, ersetzt zu werden.
Genauso wie einen Polyamorie nicht per se frei von Besitzdenken macht. Natürlich kann man auch gegenüber mehreren Personen gleichzeitig Besitzdenken entwickeln. Ganz wunderbar passiert das in Beziehungen, wo einer polyamor ist, sich das aber bei den Partnern verbittet. Aber nichtmal das muss sein. Es kann auch sein, dass irgendwann ein Limit erreicht ist, wenn das Beziehungsgeflecht zu groß und unübersichtlich wird, oder eine Person die Bildfläche betritt, die man nicht mag. Es gibt dutzende Gründe, warum man denkt, man habe Ansprüche auf Körper und Entscheidungen seiner Partner.

Polyamorie kann genauso voll von Eifersucht und Besitzdenken sein, wie Monogamie frei davon sein kann. Es kommt auf die Menschen in diesen Beziehungen an, nicht auf die Beziehungsart. Weder Polyamorie, noch Monogamie ist irgendwie besser oder schlechter, moralischer oder ehrvoller, freier oder wertschätzender als das andere. Es sind unterschiedliche Beziehungsformen auf gleichwertiger Basis, deren Qualität durch die Individuen darin bestimmt wird.
*****ite Frau
9.569 Beiträge
Ich finde das Stufenmodell schwierig, um es mal nett zu sagen. Universelle Liebe klingt toll, aber ich bin kein Mönch auf einem einsamen Berg und liebe alle Menschen erwartungslos vor mich hin.

Erwartungen zu haben ist zutiefst menschlich. Je mehr ich meine Bedürfnisse selbst erfüllen kann um so weniger erwarte ich es von einem Gegenüber - von daher gibt es natürlich ein gewisser Reifeprozess von "betütere mich von vorne bis hinten wie ein Baby" und "wir sind seelisch verbunden"

Wobei die "spirituelle" Form m. E. n. öfters von Personen bevorzugt wird, die an normalen Formen der Beziehungen einfach scheitern. Da wird eine normale virtelle Brieffreundschaften zu einer polyamoren Verbindung verbrämt.
**********ucher Mann
5.547 Beiträge
@*********he_67

Jo, das sehe ich auch so. Der Mensch ist als soziales Wesen angelegt und da gehören Beziehungen zu anderen Menschen einfach dazu. Für mich ideal wären daher mehrere Beziehungen zu mehreren Menschen. Nur ist man rein zeitlich nicht unendlich teilbar. Also ergeben sich gewisse Abschichtungen in den Beziehungen bis hin dazu, dass am Ende der Pyramide nur noch die Liebe als Bindeglied verbleibt, ohne dass es noch eine Beziehung im engeren Sinne von gemeinsamer Lebensplanung etc. braucht.

Ja und dann mag es Menschen geben, die von vornherein keine Beziehung im engeren Sinne mehr eingehen und sich damit begnügen bzw. positiv ausgedrückt, sich daran erfreuen, eine oder mehrere Lieben ohne Beziehung zu pflegen. Warum auch nicht!?
@****yn
Für mich macht nichts davon hier Sinn. Polyamore sind nicht per se frei von Eifersucht und Besitzdenken. Es ist ein Märchen, zu glauben, nur unter Monogamen gäbe es Eifersucht und Besitzansprüche. Eifersucht ist ein Gefühl der Furcht und Unsicherheit auf der Basis von Verlustangst - Verlust von Aufmerksamkeit bis hin zu Verlust des Partners. Selbstverständlich kann das auch unter Polyamoren passieren, wenn man das Gefühl hat, zu kurz zu kommen, beiseitegeschoben zu werden, nicht mehr so gewollt zu werden, ersetzt zu werden.
Genauso wie einen Polyamorie nicht per se frei von Besitzdenken macht. Natürlich kann man auch gegenüber mehreren Personen gleichzeitig Besitzdenken entwickeln. Ganz wunderbar passiert das in Beziehungen, wo einer polyamor ist, sich das aber bei den Partnern verbittet. Aber nichtmal das muss sein. Es kann auch sein, dass irgendwann ein Limit erreicht ist, wenn das Beziehungsgeflecht zu groß und unübersichtlich wird, oder eine Person die Bildfläche betritt, die man nicht mag. Es gibt dutzende Gründe, warum man denkt, man habe Ansprüche auf Körper und Entscheidungen seiner Partner.

Polyamorie kann genauso voll von Eifersucht und Besitzdenken sein, wie Monogamie frei davon sein kann. Es kommt auf die Menschen in diesen Beziehungen an, nicht auf die Beziehungsart. Weder Polyamorie, noch Monogamie ist irgendwie besser oder schlechter, moralischer oder ehrvoller, freier oder wertschätzender als das andere. Es sind unterschiedliche Beziehungsformen auf gleichwertiger Basis, deren Qualität durch die Individuen darin bestimmt wird.

*top* so ist es, es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Sondern sehr vieles buntes dazwischen.
**********ucher Mann
5.547 Beiträge
@****yn

Ich denke schon, mensch kann lernen zu lieben, monamor zu lieben oder polyamor zu lieben, je nachdem, wie es ihn/sie gelehrt wird. Und die Fähigkeit dazu steckt erstmal in uns allen. Es ist wie mit Fremdsprachen. Wir können sie alle lernen, weil wir die Fähigkeit besitzen, zu sprechen. Der eine Mensch ist vielleicht nur talentierter darin als der andere.

Und natürlich sind polyamor lebende Menschen nicht von vornherein eifersuchtsfrei. Ich meine nur, der Ansatz ist ein anderer: In der Polyamorie stört die Eifersucht und alle Beteiligten versuchen damit umzugehen, wobei der Fokus eher darauf liegt, Eifersucht nach Möglichkeit aufzulösen oder die Folgen davon zumindest abzumildern. In der Monoamorie dagegen wird Eifersucht oft geradezu als Tugend gepriesen.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von **********ucher:
@****yn

Ich denke schon, mensch kann lernen zu lieben, monamor zu lieben oder polyamor zu lieben, je nachdem, wie es ihn/sie gelehrt wird. Und die Fähigkeit dazu steckt erstmal in uns allen. Es ist wie mit Fremdsprachen. Wir können sie alle lernen, weil wir die Fähigkeit besitzen, zu sprechen. Der eine Mensch ist vielleicht nur talentierter darin als der andere.

Absoluter Widerspruch. Ich glaube nicht, dass man lernen kann, auf eine Art zu lieben, die nicht der eigenen Veranlagung entspricht. Genauso wie man nicht lernen kann, das gleiche Geschlecht zu lieben oder attraktiv zu finden, wenn man hetero ist.
Ich halte Polyamorie/Monoamorie für eine Veranlagung/Orientierung, nicht für einen "Skill".


Zitat von **********ucher:

Und natürlich sind polyamor lebende Menschen nicht von vornherein eifersuchtsfrei. Ich meine nur, der Ansatz ist ein anderer: In der Polyamorie stört die Eifersucht und alle Beteiligten versuchen damit umzugehen, wobei der Fokus eher darauf liegt, Eifersucht nach Möglichkeit aufzulösen oder die Folgen davon zumindest abzumildern. In der Monoamorie dagegen wird Eifersucht oft geradezu als Tugend gepriesen.

Auch hier: Sehe ich absolut nicht so.
Ich habe noch nie irgendwo mitbekommen, dass Eifersucht als Tugend gilt, egal wo. Ich habe aber den Eindruck, dass es auf der einen Seite Menschen gibt, die Eifersucht als etwas per se Schlechtes ansehen, das der eifersüchtige Menschn allein unter Kontrolle bringen muss, und auf der anderen Seite Menschen, die Verständnis für Eifersucht haben und erstmal nicht dem eifersüchtigen Menschen einreden, dass er "falsch" fühlt, sondern es legitim ist, das zu fühlen, aber zu ergründen, woher das kommt und wie man die Situation verbessern kann - was nicht immer nur alleinige Aufgabe des Eifersüchtigen ist, wenn seine Eifersucht auf sehr konkreten, realen Gründen fußt, zum Beispiel Vernachlässigung.
****ga Frau
1.104 Beiträge
Das Fehlen von Eifersucht der/dem Partner*in gegenüber wird von manchen Menschen als mangelnde Liebe empfunden.
Ich glaube, das war damit gemeint.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Bei Monogamie/Monoamorie und Polyamorie habe ich oft den Eindruck, dass es auf beiden Seiten so eine kleine Gruppe Menschen gibt, die von einer Beziehungsform, die für sie besser funktioniert, auf eine Beziehungsform schließen, die generell "besser" wäre.

Auf der Mono-Seite gibt es da dann die Leute, die den Polys vorwerfen, sich nicht richtig einlassen zu können, sich alles offenhalten zu wollen und im grunde bindungsunfähig zu sein und auf der Poly-Seite sind es dann die Leute, die den Monos vorwerfen, eifersüchtig und besitzergreifend zu sein und nicht richtig und herzlich lieben zu können, dabei müssen sie das doch einfach nur lernen, dann würden sie schon sehen...

Meine Gedanken dazu: ---> *aua*


Mangelnde/fehlende Eifersucht als Gleichgültigkeit zu werten ist aber auch eine ganz eigene Geschichte. Kenne ich nur von Leuten, für die Liebe ein Gefühlskampf sein muss, permanente Impulsivität, die als "Leidenschaft" geframed wird und die eine Symbiose anstreben, in der der eine nicht ohne den anderen leben kann.
**********ucher Mann
5.547 Beiträge
Ah, ich fürchte, wir kommen total vom Thema ab und so gern ich @****yn noch wieder antworten möchte, verkneife ich es mir doch lieber. *zwinker*

Nur noch kurz: Klar gibt es Menschen, die Eifersucht als Tugend ansehen und meinen, daran sogar die Größe der Liebe messen zu können. Alles schon gesehen, grad hier im Joy. Aber auch o.t.

Nee, aber Liebe ohne Beziehung, unser Thema hier, kann auch etwas sehr Schönes sein. Es entfällt dabei der gesamte Alltag mit seinem Stress, seinen großen und kleinen Problemen etc. und die Liebe wird quasi purifiziert. Ich mag das, auch. Und ich kann die TE verstehen, wenn das zurzeit ihre präferierte Form von Liebe ist. Sie wahrt die größtmögliche Freiheit und Individualität.
...dark
****ody Mann
13.321 Beiträge
@****ga Für mich ist dieses Thema keines von Monoamor oder Polyamor. Ich habe Polyamorista erlebt, die sauelend gelitten haben, wenn sie plötzlich raus waren. Und ich habe auch zwischen polyamor liebenden Menschen Besitzansprüche kennengelernt.

Hier geht es m.E. grundsätzlich um Verbindlichkeit und Beständigkeit. Vielleicht auch um die Definition von Liebe und Verwechslungsmöglichkeiten mit intensiver Sehnsucht, die einfach mal erlischt, sobald ein lebbarer Rahmen für die Liebe da ist.
@**********ucher
Nee, aber Liebe ohne Beziehung, unser Thema hier, kann auch etwas sehr Schönes sein. Es entfällt dabei der gesamte Alltag mit seinem Stress, seinen großen und kleinen Problemen etc. und die Liebe wird quasi purifiziert. Ich mag das, auch.
Ich denke viele mögen das, wollen aber für sich die fürsorglichen und verbindlichen Vorteile einer festen Beziehung.

Und ich kann die TE verstehen, wenn das zurzeit ihre präferierte Form von Liebe ist. Sie wahrt die größtmögliche Freiheit und Individualität.
So lebe ich auch, ziehe aber ganz klar für mich Single Männer vor. Das finde ich persönlich offener und stressfreier.
**********ucher Mann
5.547 Beiträge
Ich sag ja, ich bin ein Beziehungsmensch. Ich könnte und wöllte nicht ohne. Ja und deswegen zieht es mich auch eher zu Menschen hin, die etwas mit Beziehung anfangen können. Ich pflege daher meine Lieben "ohne Beziehung" gerne zu Menschen, die wie ich auch in einer festen Beziehung leben.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Es mag sein, dass eine Liebe ohne gemeinsamen Alltag weniger stressig sein kann, eben weil es keinen Alltag gibt. Von meiner Seite aus kann ich aber nur sagen, dass eine Liebe, die sich nur auf die schönen Sachen konzentrieren und alles andere, "langweilige" und "stressige" ausklammern will, für mich mehr Projektion als Liebe wäre. Es fehlt ein ganz wesentlicher Teil des Menschen, ein Teil, den man nicht kennenlernt und auch nicht kennenlernen will. Charakterzüge, die sich eben nur in genau jenen langweiligen und stressigen Situationen zeigen und die genauso zum Menschen gehören, wie seine schönen Seiten.

Ich für mich möchte einen Menschen, den ich liebe, ganz kennenlernen. Ich will nicht einen Teil von ihm aus Bequemlichkeit von mir fernhalten und diese Unvollkommenheit dann Liebe nennen.

Ich bin bestrebt, auch unangenehme und schwere Zeiten mit jemandem zu meistern. Tatsächlich war es bisher sogar so, dass mir meine Liebe erst wirklich klar wurde und sie auch tiefer und gefestigter zu werden begann, nachdem ich mit demjenigen bereits ein paar Alltagskrisen bewältigt habe.
******els Paar
1.234 Beiträge
Zitat von ****yn:

Ich halte es weniger für eine Fähigkeit, denn das impliziert irgendwie, dass man das lernen könnte.
Ich halte es mehr für eine romantische Orientierung, etwas, das man IST, nicht etwas, das man KANN/TUT.

Da bin ich skeptisch. Weite Teile der "monogamen Veranlagung" dürften schlicht Prägung sein. Die Zweierbeziehung wird idR als der Normalfall dargestellt, und daher von den Meisten auch als normal akzeptiert. Also eher ein gesellschaftliches Konstrukt.
Es gibt afaik ganze Völker die andere Normalfälle leben, die werden nicht gleich alle anders orientiert sein.

Dementsprechend denke ich schon das zumindest weite Teile Polyarmorie lernen könnten.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von ******els:
Zitat von ****yn:

Ich halte es weniger für eine Fähigkeit, denn das impliziert irgendwie, dass man das lernen könnte.
Ich halte es mehr für eine romantische Orientierung, etwas, das man IST, nicht etwas, das man KANN/TUT.

Da bin ich skeptisch. Weite Teile der "monogamen Veranlagung" dürften schlicht Prägung sein. Die Zweierbeziehung wird idR als der Normalfall dargestellt, und daher von den Meisten auch als normal akzeptiert. Also eher ein gesellschaftliches Konstrukt.
Es gibt afaik ganze Völker die andere Normalfälle leben, die werden nicht gleich alle anders orientiert sein.

Dementsprechend denke ich schon das zumindest weite Teile Polyarmorie lernen könnten.

Es geht doch nicht darum, welche Beziehungsform "gesellschaftlich anerkannt" und in der jeweiligen Kultur als "normal" angesehen wird, sondern darum, ob man fähig ist, mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben, oder eben nicht.

Es ist egal, ob in der einen Kultur die monogame Zweierbeziehung "normal" ist - wenn du polyamor veranlagt bist, wird die Monogamie dich ab dem Moment unglücklich machen, wo du in mehrere Personen verliebt bist.
Es ist egal, ob in der anderen Kultur Polygamie "normal" ist - wenn du monoamor veranlagt bist, wird dich das unglücklich machen, wenn du so leben sollst.

Die Veranlagung/Orientierung ist doch keine Frage der Kultur und Gesellschaftsnorm. Ganz viele Menschen sind ganz und gar nicht wirklich monogam veranlagt, schon gar nicht sexuell, auch wenn das seit Jahrtausenden in unserer Gesellschaft als "normal" gilt. Seitensprünge und Promiskuität so weit das Auge reicht. Das lässt sich nicht unterdrücken, egal was die Gesellschaft für "normal" hält.
******els Paar
1.234 Beiträge
Zitat von ****yn:

Die Veranlagung/Orientierung ist doch keine Frage der Kultur und Gesellschaftsnorm. Ganz viele Menschen sind ganz und gar nicht wirklich monogam veranlagt, schon gar nicht sexuell, auch wenn das seit Jahrtausenden in unserer Gesellschaft als "normal" gilt. Seitensprünge und Promiskuität so weit das Auge reicht. Das lässt sich nicht unterdrücken, egal was die Gesellschaft für "normal" hält.

Tjo. Und ich bestreite eben das es Veranlagung ist. "Seitensprünge und Promiskuität so weit das Auge reicht" tatsächlich. Und gleichzeitig Menschen die sich darüber empören "betrogen" worden zu sein. Oft genug tatsächlich in einer Person vereint.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Bisher haben sich alle "naturvölker" ( mir fällt gerade kein anderes Wort dafür ein), die von Polys immer herangezogen werden, um zu begründen dass polyamourie der ursprüngliche wesenskern des Menschen wäre, nach sorgfältiger soziologischen Betrachtung als überhaupt nicht Idealfall erwiesen.
Das sind eher esoterische Erzählungen , die Realität ist eine andere.

Ich möchte Menschen ihre polyamourie nicht nehmen. Wem es gefällt und für wenn es sich besser anfühlt unbedingt so leben.

Was mir immer so ein bisschen missfällt bei dem Thema Polyamourie (wobei mir dies auch bei tantraanhäbgern, bdsmler , swinger, usw auffällt ) ist diese Überhöhung gegenüber anderen Liebesformen.
Ist bestimmt auch bei vielen gar nicht beabsichtigt. Aber es kommt oft auch mit einem leicht missionarische Unterton daher.
Und oft auch mit so leicht esoterischen Erhabenheit. Nach dem Motto ich habe die universelle Weisheit entdeckt.
Das ist jetzt natürlich auch von meiner Seite jetzt etwas überspitzt ausgedrückt.

Im reallife sind mir in den letzten 30 Jahren auch immer wieder Menschen begegnet die mir ihr liebesmodell als besonders toll vorgestellt haben. Bei näherer Betrachtung hatte ich dann immer mehr Fragezeichen als Antworten.

Sind wir eigentlich noch im Thema?


Kirk ende
****yn Frau
13.440 Beiträge
"Jeder kann lernen, mehr als einen Menschen gleichzeitig zu lieben" ist meines Erachtens genauso ignorant und übergriffig wie "Jeder kann lernen, Sex mit demselben Geschlecht zu mögen".

Vor allem, weil dieses "Polyamorie kann man lernen" eigentlich immer nur im Zusammenhang mit "Polyamorie ist achtsamer und freier" fällt, als wären Monos irgendwie zurückgeblieben und müssten sich "zum Besseren" entwickeln.
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