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Liebe ohne Beziehung

Liebe ohne Beziehung
Hallo *g*

Ausgelöst durch viele Diskussionen mit einer Freundin, die partout nicht nachvollziehen kann wie meine Einstellung dazu ist, beschäftigt mich in letzter Zeit das Thema Liebe/Beziehung und meine Einstellung dazu.

Ich bin jetzt seit 6 Jahren bewusst Single. Habe für mich entschieden das ich keine Beziehung im klassischen Sinne mehr haben möchte. Diese Einstellung hat sich bis heute nicht geändert, wird aber oft nicht verstanden wenn ich versuche mich zu erklären. Es wird dann damit abgetan das ich noch nicht den richtigen gefunden hätte. Ich sehe das aber anders.

Meiner Meinung nach und auch schon gemachten Erfahrungen, ist es möglich einen Menschen zu lieben, ohne das man ihn für sich beanspruchen möchte in Form von zusammen ziehen, eine Zukunft plant, etwas gemeinsam aufbaut etc.
Es funktioniert leider nur selten bis nie. Nicht weil sich meine Einstellung ändert, sondern weil mein Gegenüber irgendwann Probleme damit hat.
Ich habs mit Singles versucht, die wollten dann irgendwann die Sache doch festigen.
Ich habs mit gebundenen versucht, die haben Angst das man doch Ansprüche ala "Trenn dich von deiner Frau/Freundin." etc. hat und versuchen das natürlich für sich schon vorher zu blocken.

Ich arbeite ja nicht darauf hin, jemanden zu lieben, halte mir aber die Option gerne offen in der Form wie oben beschrieben. Ein Stück Beziehungsunfähigkeit steckt da sicherlich bei mir mit drin, aber auch ein riesen Stück Freiheitsliebend nachdem ich schon mal in einer Beziehung gefangen war die mich fast kaputt gemacht hätte.

Ist meine Einstellung so exotisch oder gibt es hier Menschen die verstehen was ich meine und vielleicht selber so sind?

Seelenspiel
Guten Morgen,
ich denke mal schon, dass es für die meisten exotisch klingt.
Dabei finde ich grade den eigentlichen Ansatz, Liebe nicht an Bedingungen zu knüpfen, besonders hübsch.

Letztlich ist das nämlich grade nicht einfach, dieses bedingungslose Lieben.

Ob also exotisch oder nicht, es ist dein persönlicher Ansatz. Lass dir das nicht zerreden, nur weil andere Menschen das nicht nachvollziehen können.
Auch wenn in unsere Gesellschaft mittlerweile andere alternative beziehungsformen gelebt werden werden manche Konstellationen immer noch skeptisch betrachtet bis abgelehnt.
Daher sollte dich das nicht davon abhalten so zu leben und Lieben wie es für dich passt.

Wenn ich deinen Wunsch isoliert betrachte so Lieben zu möchten
finde ich persönlich nichts schlimmes daran.
Es ist dein Wunsch und ob die anderen das verstehen oder nicht sollte kein großes Gewicht haben.
Obwohl ich mir vorstellen kann wie dich das nervt erklären zu müssen oder vielleicht nicht ernst genommen zu werden eventuell sogar mit Bezug auf das erlebte.
****sS Mann
1.159 Beiträge
Moin,

ich kann dich da sehr gut verstehen. Gut da wird es mehrere Leute hier geben die das können.

Das alles kann man, meiner Erfahrung nach, auch recht gut weitergeben. Dazu ist es aber notwendig auf die andere Argumentationsweise ein klein wenig zuzugehen. Seien wir ehrlich, keiner kann von sich sagen das nicht doch irgendwann mal der,die,das ums Eck kommt und man BAMM im romantischen, kitschigen Pärchenkackscheiß gelandet ist. Und wenn man das nicht ausschließt, fällt es vielen leicht alternative Beziehungsformen zu akzeptieren.

Das man das für den Moment nicht hat und so nicht anstrebt, who cares. Ist man halt die Person mit dem komischen Beziehungsgeflecht.

Jemanden der selbst so tickt zu finden ist zugegeben schwer. Aber man kann wunderbar mit einigen zumindest einen Teil des Lebensweges gemeinsam zu gehen.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Ich kann nachvollziehen, wenn man keine (klassische) Beziehung haben möchte und denke nicht, dass ein Mensch erst dann wirklich glücklich sein kann, wenn er einen Beziehungspartner hat. Von daher finde ich Sprüche wie "Du hast einfach nur noch nicht den Richtigen gefunden" genauso übergriffig und idiotisch wie "Du wirst deine Meinung später noch ändern" bei Frauen, die keine Kinder wollen.

Womit ich persönlich nicht mitgehe, ist die Annahme, man wolle einen Menschen für sich beanspruchen, wenn man eine Beziehung will. Ich selbst distanziere mich schon sehr arg von dem Glauben, ein Beziehungspartner "gehöre" mir und ich hätte das Recht, sein Leben zu gestalten und ihn in seinen Entscheidungen zu bevormunden, bzw. hätte ernsthaftes Mitspracherecht, wenn es um SEIN individuelles Leben geht, das nicht in Zusammenhang mit mir und unserer Beziehung steht. Ich mag das von vielen in Beziehungen angestrebte Symbiotische nicht, das, wo man denkt, man dürfe irgendwie keine Privatsphäre und kein Leben mehr neben dem Partner haben. Das finde ich abstoßend.

Aber wenn ich liebe, will ich tatsächlich auch eine Beziehung. Ich will einen Partner und Gefährten. Das ist dann mein Lieblingsmensch auf dieser Welt und ich will ihn in mein Leben mit einbeziehen und es gemeinsam mit ihm gestalten - ein gemeinsames Leben, wo beide Individuen bleiben können. Ich will den Großteil meiner (aber nicht meine gesamte) Zeit mit ihm verbringen, die Welt mit ihm entdecken, mit ihm einschlafen, mit ihm aufwachen, Zugehörigkeit und Heimat fühlen, Trost empfangen und spenden, sich gegenseitig unterstützen und inspirieren.

Ich selbst kann mir also für mich nicht vorstellen, keine Beziehung mit jemandem zu wollen, den ich liebe. Ich finde es aber nicht falsch oder merkwürdig, wenn jemand trotz Liebe all diese Beziehungsaspekte nicht will. Ich wüsste nur, dass das dann halt nicht der richtige Mensch für mich ist, weil ich es nicht aushalten würde, wenn gegenseitige Liebe da ist, aber beim anderen kein Streben nach denselben Beziehungsaspekten, die ich brauche und möchte. Das täte weh und ich müsste auf Abstand gehen.
****ga Frau
1.101 Beiträge
Ich kann es verstehen, ohne selbst so zu fühlen.

Die Schwierigkeit könnte sein, eine/n Liebespartnerin zu finden, die genug Energie in sich verspürt, eine Liebe über längere Zeit zu leben, zu tragen, ohne Nähe einzufordern.
Ein ähnliches Beispiel wäre für mich z.B. eine Brieffreundschaft im Vergleich zu einer Freundschaft, bei der frau sich real viel mit der Freundin trifft.
Ich habe schon oft selbst erfahren, dass viele Menschen Freundschaften über Briefe oder E-Mails nicht über längere Zeit intensiv weiterführen können.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Edit: Ich liebe übrigens nicht bedingungslos. Liebe ist der Spiegel meiner Werte in einer anderen Person. Wer diese Werte nicht besitzt, bzw. sie nicht hochhält, sondern verrät, den kann und will ich nicht lieben.
Ganz bestimmt bist Du mit dieser Deiner Einstellung nicht die/der einzige.
Mir begegneten gerade in den letzten Jahren sehr viele Frauen und Männer, welch Deine oder ähnliche Einstellung teilen.
Kommt man mit ihnen näher ins Gespräch, kristallisiert sich bei allen eines immer heraus: Ängste wieder ihr Sein, ihre Selbständigkeit zu verlieren, welche sie sich mühsam, teilweise echt qualvoll, nach einer „negativ“ Beziehung, neu erarbeiten …erkämpfen..mussten!
Intensivierte sich das Gespräch hörte ich nicht nur einmal „es war vielleicht nicht DER Mensch, der zu mir passt! Dennoch habe ich Angst wieder jemanden so nahe an mich heranzulassen“

S.A.
****a83 Frau
787 Beiträge
Ich finde diesen Lebensentwurf total schön. Du versagst dir ja nichts. Das einzige, was man dir vorwerfen könnte ist, dass du Rosinenpicking betreibst (die guten Zeiten willst, aber nicht die schlechten), aber das ist dein gutes Recht, finde ich.

Ich habe mich durchaus schon öfter gefragt, ob mein 25-jähriges Ich mit dem Wissen von heute nicht etwas ähnliches angestrebt hätte.
****ni Frau
1.903 Beiträge
Ich bin seit 5 Jahren mit einem Mann verbunden, der verheiratet ist und es auch bleiben wird.
Für ich ist es nicht zwingend mit dem geliebten Menschen zusammen zu leben.
Und wenn ein geliebter Mensch mit jemand anders glücklich ist, dann freut mich das.

Ich würd für mich aber eine Beziehung mit zusammenleben und alt werden nicht ausschliessen, wenns passt für beide. Aber dafür braucht es mehr als die Liebe, die wär aber auf jedenfall der Grundstein.
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Nun gut, da stellt sich ja erstmal die Frage, was denn für dich das Wort "Beziehung" meint. Für mich meint es eine Verbindlichkeit zueinander. Mit organisatorischem Runderherum hat das für mich erstmal nichts zu tun. Ich bin mit Menschen in tiefen, verbindlichen Beziehungen .... ganz ohne gemeinsame Wohnung oder gemeinsames Konto.

Solchen - mir gleichgesinnten - Menschen zu begegnen ist jetzt rein statistisch eher selten. Das ändert für mich aber nichts daran, dass das nunmal das ist, was ich möchte und ich daher auch nur an Menschen interessiert bin, die diesbezüglich ähnliche Lebensentwürfe haben.

Und die gibt es. Nicht in Massen, aber ich lerne dann doch immer mal wieder welche kennen. Freilich auch deswegen, weil ich nach ihnen Ausschau halte.
*******ut69 Mann
118 Beiträge
Zitat von *******piel:
Ist meine Einstellung so exotisch oder gibt es hier Menschen die verstehen was ich meine und vielleicht selber so sind?

Ich finde, Deine Einstellung mag für viele Menschen sicherlich irgendwie exotisch sein - für mich klingt sie aber einfach gut. Warum? Vermutlich weil ich da sehr ähnlich fühle...

Es war ein längerer Prozess, der mich zu der Erkenntnis gebracht hat, dass ich wohl nicht besonders gut in ein "klassisches Beziehungsmodell" passe, da ich "Zeit" und "Raum" für mich brauche. Um abzuschalten und innerlich zur Ruhe zu kommen. Sich ganz bewusst für getrennte Wohnungen entscheiden, so dass jeder seinen individuellen Rückzugsort hat, finde ich deshalb sehr passend.
Der daraus entstehende, ausdrückliche Entschluss, gemeinsam Zeit miteinander zu verbringen und sich bei gegenseitigen Besuchen immer wieder aufeinander freuen zu können - ist für mich einfach etwas wunderbares!
In meiner Wahrnehmung wäre es ein großes Glück, auch bei räumlicher Trennung, sich emotional verbunden fühlen zu können *liebhab* und immer zu wissen, da ist ein Mensch in meinem Leben, dem ich uneingeschränkt vertrauen darf.

Ich kann Dich gut verstehen... *g*
*******ter Frau
5.107 Beiträge
Vielleicht sollte man ...
seine Vorliebe für Schwerter nicht damit zum Ausdruck bringen, dass man dem Gegenüber zur Begrüßung den Kopf abschlägt.

Single sein aus Überzeugung, dass muss bei Menschen die nicht alleine Leben können und sich deshalb von einer Beziehung in die nächste hangeln zu Irritationen führen. Und es macht für mich so überhaupt keinen Sinn an dieser Stelle ein anderes Model zu erklären oder gar zu rechtfertigen.

Ich war mein Leben lang auf der Suche nach dieser einen, der perfekten Beziehung und bin Single!
Ich hatte in den letzten 30 Jahren schon die eine oder andere "Beziehung", aber es lohnte sich nicht den Namen zu merken.
Es ist schon so, dass die Vorstellung, dass Leben zu zweit zu meistern, einfacher und schöner ist. Die anfängliche Ergänzung, habe ich auch immer als Bereicherung empfunden.
Aber dann kam immer der Moment an dem ich feststellen musste, dass meine Partnerinnen das Zusammengehörigkeitsgefühl, dass gemeinsame und miteinander nicht mehr so ernst nehmen.
Es ist müßig sich über das Warum und Weshalb den Kopf zu zerbrechen. Ich habe für mich entschieden meine Energie zukünftig sinnvoller zu verschwenden.
Deine Lebensart ist normal. Das ist dein Weg.
Menschen leben vielfältig, dies sollte man akzeptieren.
Wahrscheinlich bist du nicht monogam, magst viele Menschen um dich herum ohne dich festlegen. Achtest sie, so wie sie sind.
Mach dir darüber keine Gedanken 😅Ich habe immer so gelebt und dies auch in den 80 igern klar kommuniziert. 👊
Tatsächlich bin ich sehr monogam. *gg*
********h_68 Mann
337 Beiträge
Wie so oft hier, steht auch bei dieser Fragestellung vorab die Begrifflichkeit im Raum! Nämlich insbesondere ob sich die Liebe oder auch die Beziehung grundsätzlich nur auf eine Person beziehen darf oder kann!

Ich bin der Ansicht, dass man mehrere Personen lieben kann und dass man auch mit mehreren Personen Beziehungen haben und pflegen kann! In der Schlussfolgerung ist Liebe auch ohne den expliziten Wunsch nach einer - sagen wir mal klassischen - Beziehung möglich, auch wenn wohl der Liebe schon auch eine Beziehung in irgendeiner Form anhaften wird! Umgekehrt aber auch "wertvolle" Beziehungen irgend eine Form von Wertschätzung - was auch Liebe sein kann - beinhalten dürften!

Der Wunsch Single zu bleiben oder auch keine Kinder zu wollen - unabhängig von den entsprechenden Beweggründen - Ist ja erst mal einfach eine Entscheidung für sich alleine! Was aber natürlich nicht automatisch implementiert, dass man sich vollständig Isoliert oder gänzlich auf Sex verzichten will! Auch mit dieser Entscheidung kann man doch lieben, denke ich und ob die Entscheidung der Entwicklung dann tatsächlich auch Stans hällt, das wird sich sowiso erst mit der Zeit weissen!

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Liebe und auch viele Beziehungen, auch wenn Du die Beiden nicht verbinden magst und auch nicht auf die eine grosse was auch immer Setzen willst! 😘
*******ter Frau
5.107 Beiträge
Als monogam lebende ...
hatte ich immer ein Problem damit wenn eine zweite Frau auf die eine oder andere Art, Herz und Verstand berührt hat.
Diese innere Zerrissenheit, zwischen Liebe und Treue, kann wohl keiner wirklich nachvollziehen oder gar würdigen.
Sie wird noch weniger verstanden, wenn man doch als Single so gar keine Verpflichtungen hätte.
Ich habe mich immer verpflichtet gefühlt.
*****ter Frau
3.579 Beiträge
Intetessant
ICH der Mensch der immer immer immer mit den jeweiligen Beziehungen zusammen gelebt hat, dieses Beziehungsmodell als das einzig wahre lebenswerte hielt, habe seit 3 Jahren eine Beziehung mit einem Mann, der nicht an ein zusammenziehen denkt, oder sowas wie Zukunftspläne hat. *lol*
Es hat eine Weile gedauert und manchmal war ich am verzweifeln. Aber ganz ehrlich, inzwischen kann ich es absolut nachvollziehen.
Wir würden schon kein Paar mehr sein, hätte er meinem Wunsch nachgegeben.
Und wenn ich so drüber nachdenke, es geht mir gut mit dieser Form der Beziehung.
Ich kann morgens in Ruhe meinen Kaffee trinken, meine Routine einhalten, ich kann mir eine Lampe kaufen, weil ich sie kitschigschön finde und niemand stört sich. Er kann zocken und essen und was auch immer was machen, wann es ihm passt und unsre GEMEINSAME Zeit, ist dann eine sehr wertvolle Zeit *love4*
*********uest Mann
2.208 Beiträge
JOY-Angels 
Ich kann Deine Haltung verstehen. Und mir ist auch klar, dass sie mit Singles auf Dauer zu Problemen führen kann.

Was mich aber wundert, sind Deine schlechten Erfahrungen mit gebundenen Partnern. Denn gerade dann halte ich Deine Form der Liebe für ideal.
So dachte ich auch, dem ist leider nicht so. Oder noch nicht.
****ga Frau
1.101 Beiträge
Zitat von *******ter:
Vielleicht sollte man ...
seine Vorliebe für Schwerter nicht damit zum Ausdruck bringen, dass man dem Gegenüber zur Begrüßung den Kopf abschlägt.

Single sein aus Überzeugung, dass muss bei Menschen die nicht alleine Leben können und sich deshalb von einer Beziehung in die nächste hangeln zu Irritationen führen. Und es macht für mich so überhaupt keinen Sinn an dieser Stelle ein anderes Model zu erklären oder gar zu rechtfertigen.

Ich war mein Leben lang auf der Suche nach dieser einen, der perfekten Beziehung und bin Single!
Ich hatte in den letzten 30 Jahren schon die eine oder andere "Beziehung", aber es lohnte sich nicht den Namen zu merken.
Es ist schon so, dass die Vorstellung, dass Leben zu zweit zu meistern, einfacher und schöner ist. Die anfängliche Ergänzung, habe ich auch immer als Bereicherung empfunden.
Aber dann kam immer der Moment an dem ich feststellen musste, dass meine Partnerinnen das Zusammengehörigkeitsgefühl, dass gemeinsame und miteinander nicht mehr so ernst nehmen.
Es ist müßig sich über das Warum und Weshalb den Kopf zu zerbrechen. Ich habe für mich entschieden meine Energie zukünftig sinnvoller zu verschwenden.

Dass deine Beziehungen einen dermaßen negativen Eindruck bei dir hinterlassen haben, muss nicht an der Lebensform oder am Gegenüber gelegen haben...
Gerade die Formulierung:"...die eine, perfekte Beziehung...." drückt für mich eine Anspruchshaltung
aus, an der jeder andere Mensch nur hilflos zerschellen kann.
Jede Beziehung ist für mich "eine mögliche", die ich mit Leben füllen kann, wenn ich spüre, mein Gegenüber möchte das auch.
DIE eine, perfekte Beziehung gibt's m.M.n. nur in Hollywood-Filmen.
****54 Mann
3.846 Beiträge
Etwas, das nicht unbedingt mit Liebe verknüpft ist aber zwingend mit einer Beziehung, ist eine gemeinsames Projekt, dass über jeden Einzelnen hinaus geht.

Das typische Beispiel ist ein Kind großzuziehen.
Es kann aber auch eine gemeinsame Firma, ein Hof, was auch immer sein.

Es gibt Projekte, die so groß sind, dass man sie besser gemeinsam anpackt. Nix Kleines, es muss schon ein Projekt für ein Leben sein, auf das eine Lebensgemeinschaft gründet. Die gelegentliche Verfügbarkeit eines Sexualpartners oder Seelentrösters reicht für eine F+ aber dazu nicht.

Ich lebe als ein erwachsener Mensch in einer Gesellschaft und bin kein Kind mehr, dass in kleinen Schritten Selbstwirksamkeit erfährt. Ich brauche ein solches wirklich großes Projekt, das über mich selbst hinaus weist, wenn ich mein Leben nicht als belanglos wahrnehmen soll. Man muss nicht zusammen wohnen aber aber man muss sich wohl oder übel in intensive Beziehungen begeben.
Und da hilft Liebe sehr, die nötige Toleranz und den nötigen Langmut aufzubringen, um konstruktiv miteinander umzugehen.

Aber was ist Liebe ohne diese Beziehung? Was macht den wirklichen Wert aus? Ein schönes aber eben doch nur ein Gefühl. Ich liebe auch Schokolade.

Und dann noch: Wilhelm Tell sagt "Der Starke ist am mächtigsten allen.", musste den Vogt aber aus dem Hinterhalt ermorden. Kein Merkmal besonderer Stärke und jedenfalls nicht mein Stil.
****ga Frau
1.101 Beiträge
Zitat von *********uest:
Ich kann Deine Haltung verstehen. Und mir ist auch klar, dass sie mit Singles auf Dauer zu Problemen führen kann.

Was mich aber wundert, sind Deine schlechten Erfahrungen mit gebundenen Partnern. Denn gerade dann halte ich Deine Form der Liebe für ideal.
Ich glaube, als "Zweitfrau" fühlt sich die Liebe/Sympathie/Zuneigung für viele Frauen zu wenig intensiv an. Da fehlt dann vielleicht etwas, etwas Qualitatives ?
*********Cat75 Frau
861 Beiträge
Ich glaube, hier wird dem Wort Beziehung Zuviel an Bedeutung zugeschrieben.
Was brauchst du für eine Eltern- Kind Beziehung um sie als gut zu empfinden? Sicher nicht dasselbe wie jeder andere Menschen.
Wann ist eine Bekanntschaft eine Freundschaft? Auch hier scheiden sich die Geister...
Ich könnte noch Affäre, Liebschaften ect ins Spiel bringen aber wir würden nicht alle zusammen auf einen gemeinsamen Nenner kommen 😉
Was für dich eine passende Freundschaft ist fühlt ein anderer als Beziehung. Es fühlt sich einfach so an. Im Prinzip der gleiche Wunsch aber abgeschreckt, weil das Gefühl einen anderen Namen hat.
Wenn man die gleichen Bedürfnisse hat und jeder mit der Situation glücklich ist - was ändert sich ob es Beziehung oder Freundschaft genannt wird?
*******nist Mann
554 Beiträge
Liebe besitzt nicht, noch läßt sie sich besitzen; Denn die Liebe genügt der Liebe. Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken, denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf. (Khalil Gibran)
vs.
Zitat von *******piel:
ist es möglich einen Menschen zu lieben, ohne das man ihn für sich beanspruchen möchte in Form von zusammen ziehen, eine Zukunft plant, etwas gemeinsam aufbaut etc.
Ja, je nach eigener Lebenseinstellung und -haltung ist alles möglich. Einen Menschen für sich zu "beanspruchen" geht in meinen Augen jedoch gar nicht, auch wenn mir die BDSM-Vertreter in diesem Forum hier wohl eifrig widersprechen würden. Eine Beziehung ist kein goldener Käfig, und wer sich davon scheut, hat schlicht und ergreifend entweder ein anderes Beziehungsverhalten oder möchte der mit einer Beziehung verknüpften Verantwortung ausweichen. Alles legitim.

Mit einer Frau, die sich nicht zu einem Partner bekennen will, würde ich niemals eine Beziehung eingehen. Das aktive beiderseitige Lieben, das in meinen Augen das Besondere an einer Paarbeziehung ausmacht, hat eben noch einige andere Elemente als das Lieben anderer Menschen und Dinge. Vertrauen, Respekt und Zuneigung sind die Basis für das Lieben, so entsteht ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit. Menschen, die eine derartige Bindung scheuen, sind nichts für mich. Dieses hedonistische, egoistich anmutende Lebensmodell scheint nur noch auf die sofortige Befriedigung von oberflächlichen Bedürfnissen ausgerichtet zu sein, Herz und Seele bleiben aussen vor. Ein Albtraum für mich, nein danke.
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