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Ungewollte Heimlichkeiten - wie geht ihr damit um?

Zitat von *******ias:
Zitat von **********ang77:
Es trifft selten auf Verständnis, wenn „ich möchte belogen werden“ ins Spiel kommt, ich kann seine Frau verstehen, denn wie es @*******ias erwähnt, ist es zwar kein offizieller Freifahrtschein, man möchte dennoch nicht damit konfrontiert werden.

@**********ang77 Meintest du wirklich KEIN Freifahrtsschein?

Ich würde sagen: Es ist EIN offizieller Freifahrtschein, mit den Bedingungen des Tabus und der Diskretion.

Stimmt. ☺️
*******ias Frau
4.416 Beiträge
alles klar *g*
*******ias Frau
4.416 Beiträge
Das Wesentliche aus @*****ium Beitrag ist nun leider etwas untergegangen: Jemanden zum Drüber Reden zu haben.

Zitat von *****ium:
Ich denke, das Geheimnis mit der Heimlichkeit umzugehen ist, jemand zu haben, mit dem man über die Affäre reden kann. Das nimmt schon einigen Druck vom Kessel. Das darf allerdings nicht dazu führen, dass man dann ständig Angst haben muss aufzufliegen, weil die Vertrauensperson zu dicht an der eigenen Familie hängt.

Ich mag dies aber gar nicht bei Hemilichkeiten belassen und gehe noch einen Schritt weiter:

Auch bei der Gestaltung bzw. UMSTRUKTURIERUNG einer stinknormalen bestehenden Beziehung, ist die Frage, ob auch der Partner JEMANDEN zum drüber reden hat, nicht uninteressant.
Optimaler Weise sind das vertrauenswürdige Personen, die so gar keinen Kontakt zum Partner haben.
Also völlig unbefangen sind.

Für viele Frauen ist es völlig normal, schon mal das ein oder andere Beziehungsthema mit einer guten Freundin zu erörtern. Gefühle zu benennen, Träume und Bedürfnisse ausloten, Prioritäten sortieren... etc.pp.
Danach kann die Frau beim Thema XY relativ selbstbewusst und selbstsicher auftreten.
Sie hat bereits ein wenig Übung darin, ihren Standpunkt zum Ausdruck zu bringen und kann ad hoc auf Alternativen des Partners eingehen.
Sie kann dann auch gelassener & gutmütiger mit merkwürdigen Reaktionen des Partners umgehen.

Manche Männer tun das auch. Die haben eine Beste Freundin, eine Cousine oder Schwester oder sogar einen guten männlichen Freund, mit dem sie auch Gefühle, Träume und Bedürfnisse erörtern und die eigenen Prioriäten sortieren können.
Diese Männer können in Beziehungsgesprächen mit der Partnerin relativ gut sortiert, selbstbewusst und selbstsicher als Verhandlungspartner auftreten. #Mann-der-weiß-was-er-will

Für viele Männer sind solche Gespräche mit unbefangenen Dritten jedoch nicht normal.
Entweder er braucht sehr viel Zeit um vor sich hinzugrübeln.
Oder aber sein Gefühls-Bedürfnis-&-Werte-Chaos blubbert aus ihm heraus und die Partnerin hilft ihm erst mal, seinen eigenen Standpunkt zu finden. Was bei kollidierenden Interessenslagen oder Bedürfniskonflikten des Paares ziemlich bescheuert ist. *roll*

Die Partnerin ist nun mal keine unbefangene Dritte.
Und wenn der Mann nicht völlig stumpfsinnig ist, dann spürt er doch während des Auslotens, dass die Frau auf einige Dinge mit Begeisterung und auf andere mit "innerer Abwehr" reagiert. Manchmal erörtert er die ungeliebten Dinge "ihr zuliebe" nicht weiter oder aber verfällt in eine Trotz-Reaktion, ohne zu wissen, wie wichtig Punkt XY ihm wirklich ist.
Wie soll er da sich selbst finden und verstehen?
Wann ist die Reaktion der Partnerin authentisch und wann ein Mittel der Manipulation?

Dieses Ausloten mit dem Partner, wenn es den Partner unmittelbar betrifft, ist immer mühseeliger und langwieriger als mit unbefangenen Dritten.

Zu welchem Zeitpunkt des Gesprächs ist der Mann in der Rolle des gleichberechtigten Verhandlungspartners und zu welchem Zeitpunkt ist er der Ratsuchende?
Das kann innerhalb eines Gesprächs mehrfach kippen, zu Missverständnissen und gegenseitigen Verletzungen führen.


Weiterer Aspekt:
Wenn die Beziehung - so wie es läuft - für ihn doch völlig in Ordnung war, wollten so einige Männer nicht wahrhaben, dass überhaupt Handlungsbedarf besteht.
Die Gespräche führten nirgendwo hin.
Er suchte bloß nach Möglichkeiten, WIE ich mich mit dem Status quo abfinden könne/ solle. *skeptisch*

Wozu noch mehr Sprechen, wenn Gespräche uns nicht weiterbringen?

Nun ging es bei mir nicht um die Öffnung einer Beziehung. (Sexuelle Exklusivität hatten wir ja nicht vereinbart.) Aber in etlichen anderen Themen, ging ich zum Handeln über.
Das heißt: Ich traf eigenwillige Entscheidungen. Machte mein eigenes Ding.
• - > Dadurch veränderte sich logischer Weise etwas an der gemeinsam verbrachten Zeit.

Nun lief es nicht mehr so dolle für den Mann.
Er nahm das Thema ernst und war endlich bereit, mit mir gemeinsame Alternativen auszuloten. *g*


@*****ona Solange dein Mann von nichts weiß und "so wie es offiziell läuft" für ihn doch völlig in Ordnung ist, werden eure Gespräche vermutlich auch nirgendwo hinführen.

Das Fremdgehen zu beichten wäre ein ziemlich übler Schlag. Ich habe noch nie betrogen. Keine Ahnung, wie man sowas handhabt. Dazu mag ich nichts sagen.

Hast du schon mal in Erwägung gezogen, an einem Tantramassage-Workshop oder so teilzunehmen?
(Es gibt auch Workshops für Singles.)
Und das überhaupt nicht heimlich. Sondern:
"Du Schatzi. Ich habe mein Interesse für Tantra entdeckt und mich zu einem Workshop angemeldet. Betüddelst du am Wochenende XY die Kinder? Oder soll ich einen Babysitter organisieren?"

Ob die Teilnahme an einem Tantramassage-Workshop "Fremdgehen" ist oder nicht, ist Ansichtssache.
Und sofern es diesbezüglich noch keine Absprachen zwischen euch gibt, betrügst du deinen Partner auch nicht, wenn du einfach mal machst.

Damit wärest du raus aus der Rolle der Bittstellerin.
Und ihr könntet womöglich in die Position zweier Verhandlungspartner kommen.

Nur mal so als Idee in den Raum gestellt.
Gibt da so einige Workshops im Graubereich.
Damit könntest du deinen Partner womöglich aus der Reserve locken.
*****ium Mann
770 Beiträge
Ein ziemlich guter Gedanke von @*******ias

Bevor ich mich dazu entschlossen habe, meine sexuelle Erfüllung außerhalb der Ehe zu finden, habe ich auch über die Unzufriedenheit mit ein zwei Außenstehenden geredet. Das wiederum hat damals etwas dazu beigetragen "durchzuhalten". Es gab also jemand, bei dem man den Dampf auch mal ablassen konnte.

Wenn ich also mal richtig angefressen war, konnte ich das auch mal mit richtig angefressenen Worten äußern. Nicht weichgespült. Nicht mit vorsichtig formulierten Worten, damit sich niemand angegriffen oder verletzt fühlt, sondern unkontrolliert raus mit der Wut über die Situation.

Ich schätze, dass einen diese negativen Gefühle innerlich irgendwann zerfressen, wenn man sie nicht auch mal lauslassen kann. Man sieht es ja auch im Großen, bei gesellschaftlichen Themen. Dinge, die nicht mehr gesagt werden dürfen, werden nicht verarbeitet, sondern beginnen die Gesellschaft zu spalten.

Im Familiären ist das ähnlich. Der Keil setzt da an, wo man keinen Umgang findet.

Über die Jahre haben meine Frau und ich immer mal wieder über meine Unzufriedenheit gesprochen. Aber es hat sich nichts verändert - wir haben keinen passenden Umgang mit dem Problem gefunden. Nur drüber reden ist ja nur der erste Schritt zur Lösung. Damit wird erstmal nur ermöglicht, zu erkennen, um welches Problem es eigentlich geht und auch Verständnis für die andere Seite zu finden. Die Lösung selbst muss aber auch noch kommen. Und die kam halt nicht - bzw. sie kam dann mal wieder für eine Weile, als wir uns des Problems mal wieder bewusst geworden sind... bis sie sich wieder abgeschliffen hat, weil wir in dieser Sache einfach unterschiedlich sind.

Das Problem wurde erst nachhaltig gelöst, als ich außerhalb der Ehe gefunden habe, was ich innerhalb nicht bekommen konnte.

Gut, in meinem Fall war es so gesehen eher "gewollte" Heimlichkeit. Insofern nicht genau am Thema. Aber ich denke, es läuft auf's Selbe hinaus.

Gerade so etwas Emotionales wie Sex will verarbeitet werden. Ich erinnere mich, nach einem unser ersten Treffen, hatte SIE es nicht weit nach Hause - 5 Minuten oder so. Sie hat mir später geschrieben, dass sie erst noch eine Stunde "einkaufen" musste, weil sie für Zuhause noch zu aufgewühlt war. Ich brauchte die gleiche Zeit um runter zu kommen, was aber einfacher war, weil ich sowieso einen langen Weg hatte.

Immer wieder hat mir geholfen, mich bei meinem eingeweihten Freund auszuschwärmen. Auch wenn ich Verfechter von "Man muss nicht immer über allen Scheiss reden" bin - hier bin ich absolut davon überzeugt, dass reden zur Bewahrung von Heimlichkeiten hilft. Nur halt nicht mit dem Betroffenen.
*******fly Frau
6.589 Beiträge
Zitat von *****ium:
Immer wieder hat mir geholfen, mich bei meinem eingeweihten Freund auszuschwärmen. Auch wenn ich Verfechter von "Man muss nicht immer über allen Scheiss reden" bin - hier bin ich absolut davon überzeugt, dass reden zur Bewahrung von Heimlichkeiten hilft. Nur halt nicht mit dem Betroffenen.

schöne Wortwahl "sich auszuschwärmen" welcher (Ehe)partner möchte dies denn hören...ich finde das mit der Tarnsparenz einfach ein Halbwahrheit...denn wirklich ehrlich können die wenigsten sein (polyküle mal ausgenommen) ich erleb es immer wieder wie eifersüchtig die Frau dann trotzdem ist und es einfach nicht zu betexten traut...es wäre ja nicht das was gerade so als "in" angesehen wird und dann leidet man halt still oder erzählt es der Freundin oder hier in den diversen Gruppen.
*****ium Mann
770 Beiträge
Zitat von ****ni:
schöne Wortwahl "sich auszuschwärmen" welcher (Ehe)partner möchte dies denn hören...

Eben. Meine Frau würde es ganz gewiss nicht mit großer Freude aufnehmen, "dass ich meinen Spaß mit einer anderen hatte". Und ehrlich gesagt, würde ich das umgekehrt auch nicht hören wollen.

Ich hab oft drüber nachgedacht: was wäre, wenn es andersrum wäre? Ich würde ihr auch zubilligen können, sich bei jemand anderem zu holen, was sie bräuchte. Allerdings würde ich nicht hören wollen, wie geil der ist, was der für'n tollen Schwanz hat und wie ausdauernd der doch war. Da würde ich mir ebenfalls einfordern, dass sie machen soll, was sie machen muss, aber mit ihrem Gewissen muss sie alleine klarkommen.

Zitat von ****ni:

ich finde das mit der Tarnsparenz einfach ein Halbwahrheit...denn wirklich ehrlich können die wenigsten sein (polyküle mal ausgenommen) ich erleb es immer wieder wie eifersüchtig die Frau dann trotzdem ist und es einfach nicht zu betexten traut...es wäre ja nicht das was gerade so als "in" angesehen wird und dann leidet man halt still oder erzählt es der Freundin oder hier in den diversen Gruppen.

Ganz genau.

Ich denke, "uneingeschränkte Ehrlichkeit" kann an dieser Stelle auch Ausdruck von Desinteresse dem betrogenen gegenüber sein: ICH will mir das jetzt von der Seele reden und es interessiert mich nicht, ob Du das hören willst oder nicht. "Ich bin ja nur ehrlich".
Zitat von *****169:
Zitat von *****ona:
Seit 10 j lebe ich in einer festen Beziehung, Happy, volles Leben, + Seit 12 j eine, irgendwann heimlich gewordene, F+
In beiden Bez sind aus anfangs offenen und recht freien Strukturen über die Jahre durch allgemeine Veränderung ( Familie, Kids, jobs...)sehr festgelgte Strukturen entstanden.
So ganz verstehe ich es glaube ich noch nicht, *gruebel*

Vor 12 Jahren hattest du eine F+ begonnen, die erst kürzlich endet, also Dauer gesamt wohl ca. 11 Jahre

Und vor 10 Jahren hast du deinen jetzigen festen Partner gefunden.

Beide Beziehungen parallel, in anfangs offenen lockeren Strukturen => bedeutet für mich beim Lesen, Monogamie war nie Thema und wurde auch nicht vereinbart.

Durch die Gründung der Familie fiel die Zeit für Poly hinten runter, bleibt ja auch nimmer viel, aber durch die Gewöhnung an Mono ist die Wieder-öffnung nun ein Diskussions-Punkt.

Mir ist nicht klar, wieso deine F+ heimlich wurde *nixweiss*
Sie bestand doch schon vor der Partnerschaft / Familien-Gründung *gruebel*

Oder waren die Strukturen anfangs gar nicht so offen und so frei?

Mein f+ hat irgendwann seine Frau kennengelernt und wollte es ab da geheim haben, da wir einen gemeinsamen Freundeskreis haben. Für mich war das ok.
Jetzt bin ich ein wenig verwirrt. Dein Partner wusste von Anfang an nichts? Nur zum Verständnis.
*******nep Frau
15.863 Beiträge
Die Frage ist halt:
Ungewollt heißt, du wolltest es nicht. Hast sich trotzdem darauf eingelassen.

Wieso?

Wenn ich jemanden hätte, mit dem ich einen gemeinsamen Freundeskreis habe, würde ich mich niemals darauf einlassen! Heinlichkeiten kommen früher oder später ans Tageslicht.
*********asel Frau
1.690 Beiträge
Lügen und Betrügen passt nicht in mein Weltbild und da ich an Karma glaube, lasse ich schon 2 mal die Finger davon und habe meinem Partner gegrnüber eine 0 Tolleranzschwelle.
Klappt meist sehr gut, da es männchen und weibchen gibt die das so leben wollen und Andere.. die finden sich dann auch.
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