Verhütung per App

Es gibt gute Apps mit Welchen Frauen den Zyklus dokumentieren, und so die fruchtbaren Tage ermitteln können.
Ich persönlich habe damit die Erfahrung gemacht, dass man zwar gut verhüten kann, aber ich hatte trotzdem irgendwie Angst schwanger zu werden und habe daher oft einen "Puffer" mit eingeplant. So hat sich bei mir das "Fenster" in dem ich entspannt Sex, ohne haben konnte doch sehr verkleinert. Es ist etwas aufwendiger da man Basaltemperatur, Vaginal-Sekret messen muss. Bei der Basaltemperatur war es für mich am schwierigsten da man sie zur selben Uhrzeit und nach Einer gewissen Schlaf-Dauer messen muss (bei mir schwierig mit zwei Kindern die dich nachts wecken und ne Flasche brauchen oder sich nicht alleine zur Toilette trauen). Insgesamt war es für mich aber eine Alternative, da ich keine Hormone mehr nehmen will. Es gibt noch Armbänder die das Messen übernehmen können glaube ich. Damit habe ich aber keine Erfahrung, da mir die Anschaffung zu teuer war. Ich habe mich nach dem 2. KIND sterilisieren lassen und bin damit sehr glücklich.

Ich habe eine Zeitlang den Trackle verwendet, der misst die Basaltemperatur zuverlässig über den Schlaf hinweg.

Ist allerdings für Frauen mit unregelmäßigem Zyklus wie bei mir nur bedingt geeignet - die App macht das sehr ordentlich, und um jedes Risiko auszuschließen sind nur extrem wenige Tage im Zyklus als sicher unfruchtbar markiert.
Für mich wäre das deshalb als einzige Verhütungsmethode nicht zufriedenstellend.
Liegt aber natürlich an meinem Zyklus, nicht an der App

Ich benutze den Menstruationskalender von Simple Design, gibts bei Google Play. Was ich daran mag: er ist ziemlich genau und man kann zusätzlich noch total viele zusätzliche Notizen machen. Wenn man genau beobachtet, hat man nach ein paar Zyklen raus, wann der Eisprung etc. ist. Ich taste zusätzlich aber noch die Zervix ab.

Darf ich als Mann da aus Neugierde fragen (muss niemand beantworten natürlich!): wie ist das bei euch Frauen, wenn ihr auf Zyklusmessung als Verhütungsmethode zurückgreift - verwendet ihr zusätzlich Kondome oder andere Barrieremethoden? Seid ihr in festen Beziehungen oder macht ihr das auch mit Fremden / wechselnden Partnern?

Ich möchte nichts davon irgendwie bewerten, ich bin wirklich nur neugierig.

Sie schreibt; meine "Verhütungsapp" wird diesen Monat 6 Jahre alt. 😅🙈💋

Ich möchte jeder Frau, die natürlich verhüten möchte, die symptothermale Methode "sensiplan" von der Arbeitsgruppe nfp (natürliche Familienplanung) ans Herz legen.
Wer die Methode und die Regeln dann gut kennt, kann natürlich immer noch jede beliebige App nutzen, um seine Daten einzutragen, nur die Auswertung der Daten würde ich niemals einer App anvertrauen, denn da muss immer nochmal ein Mensch drüber schauen, der alle potentiellen Störfaktoren und Ausnahmeregeln kennt und versteht, nur dann ist es als Methode wirklich sicher (anwendersicherheit pearl index)

@*****alS : ich habe es vor meiner Sterilisation 15 Jahre lang gemacht, anfangs zur Verhütung, zwischendurch zur kinderplanung, dann Verhütung und manchmal auch nur zur zyklusbeobachtung. Kondome habe ich bei festem Partner nur an fruchtbaren Tagen gebraucht, aber immerhin an unfruchtbaren Tagen eben Sex ohne Kondome gehabt.

Bei wechselnden Partnern habe ich natürlich nicht auf das kondom verzichtet, die Methode ist schließlich nur zur Empfängnisverhütung, nicht zum Schutz vor Krankheiten geeignet.

Also ich habe mit Temparaturmessung versucht zu verhüten. Ich wurde innerhalb von 2 Monaten ungeplant schwanger. Hat also so gar nicht funktioniert.
Je nachdem wie fit die Spermien sind, halten die nämlich auch einige Tage oder länger durch.

Mein Zyklus ist nicht sehr regelmäßig, was die App auch hinfällig macht. Die kann mir auch nicht sagen, wie lange mein Zyklus dieses mal geht.

Wir verhüten mit Kondom oder Koitus interruptus. Seit 9 Jahren keine ungeplante Schwangerschaft.

Um @********Snow beizupflichten: Ja, die Grundlagen der Arbeitsgruppe nfp sind sehr gut.
Ich empfehle wärmstens die Bücher dazu, die auch auf Störfaktoren eingehen.

Die Grundlagen (und damit den eigenen Körper) besser kennenzulernen, ist aus meiner Sicht eine Voraussetzung für die Nutzung jeder App, damit man auch versteht, welche Algorithmen dahinter stecken.
Das Handy sollte in so einem Fall nur eine Unterstützung sein, aber nicht das eigene Denken abnehmen.

Ich nutze seit 13 Jahren erfolgreich mynfp.

Ich benutze als App 'Clue', um meinen Zyklus zu verfolgen. In dieser App werden anhand der Tage der Periode, die man selbst im Kalender anklickt, die potentiell fruchtbaren Tage errechnet. Man kann sehen wann ungefähr der Eisprung ist, wie auch PMS.

Obwohl ich immer Kondome benutze, habe ich keinen Sex an Tagen, dir mir als fruchtbar angezeigt werden. (Kondome können reißen etc.)


Z.K. Die App sagt: Potenziell ist man in jeder Phase des Zyklus' fruchtbar. Jedes Mal, wenn man Sex hat, besteht die Möglichkeit einer Schwangerschaft - davon sollte man immer ersteinmal ausgehen.

Als ich mit 19/20 auf dem Trip war, weg von Hormonen, fragte ich meinen damaligen Gyn, was er denn von solchen Sachen wie Temperatur messen und interruptus hält.... Er meinte knallhart, Menschen die sich damit an der Verhütung versuchen, nennen sich 9 Monate später ELTERN Werd ich nie vergessen

Ich selbst würde auch keiner App meinen Zyklus anvertrauen, kann aber Frauen verstehen die es so hand haben. Ich bin bei den Hormonen geblieben.

Genau dasselbe hat mir meine damalige Frauenärztin 2009 auch gesagt, weil ich aus verschiedenen Gründen von den Hormonen runter wollte.
Ich habe dann einfach gezielt nach einer neuen Ärztin gesucht, die NFP unterstützt und habe es nicht bereut.

Grüße von MissEtat
(glücklich kinderlos und eigentlich keine Gegnerin der pöhsen Pharmabranche)

Da wäre ich vorsichtig- so bin ich ungewollt zu meiner Tochter gekommen (auch wenn ich sie jetzt total liebe)!

Ich glaube, es gibt keinen Frauenarzt (oder nur sehr wenige) die einem nicht die Pille andrehen wollen.
Unterm Strich muss jeder selbst entscheiden, mit was er sich wohl fühlt.

Es ist eben auch ein gewisses "Risiko" dabei, wenn man "nur" mit Gummi und Co verhütet. Wobei Kondome auch sehr, sehr sicher sind.
Man kann ja auch mit Pille schwanger werden, man kann trotz Kondom schwanger werden.
Die sicherste Verhütung ist immer noch keinen Sex zu haben, aber wer will das schon?

Wie wäre es mit dem hier. Scheint sehr sicher zu sein.
https://www.zeit.de/kultur/2 … ps%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Wow das klingt toll beides

Ich glaube, er hatte viel zu viel Panik vor meiner Mutter als das er mir was andres geraten hätte

Ich glaube die Methoden funktionieren nicht bei Männern...

@*****alS ich bin während der ersten Coronawelle umgestiegen, weil ich von den Hormonen weg wollte.
Nicht in einer Partnerschaft, deshalb immer zusätzliche Verhütung mit Kondomen, ich habe es also eher als Zyklusbeobachtung verwendet.

Ich muss sagen, dass mich das, was @*******_bln schreibt, ebenfalls umgetrieben hat.
An den fruchtbaren Tagen zur Sicherheit auf Sex zu verzichten fand ich allerdings wenig reizvoll, denn da geht meine Libido nochmal richtig durch die Decke. Für mich war NFP also kein Sicherheitsnetz, was sich gut genug angefühlt oder ausreichend für ein erfülltes Sexleben gewesen wäre.
Deshalb, und weil wieder in einer festen Beziehung, bin ich dann kürzlich auf die Kupferspirale umgestiegen.

😄😄

Dank meiner Mutter weiß ich auch, dass alle Vorhersagen für Eisprünge zwar ganz wunderbar sein können; wenn der Körper JETZT aber springen will, dann macht er das einfach. Egal wann im Zyklus. Hat mir zwei zusätzliche süße kleine Geschwister beschert.

Ich glaube, wer einen Roadster hat, fährt auch nicht einfach los, weil die Wetter-App einen trockenen Tag vorhersagt, sondern schaut auch mal selbst zum Himmel.

Kann man sich bei der hiesigen Frage wirklich besser auf eine App verlassen? Zahlt die auch Alimente oder steht im Kleingedruckten, dass sie nur in Verbindung mit Kondomen einigermaßen verlässlich funktioniert?

Hatte das in ner festen Partnerschaft mal ne Weile probiert. Mich ohne zusätzlichen Schutz aber nie wirklich frei und entspannt gefühlt

Und wer sich wirklich mit den Regeln beschäftigt , weiß, dass sie sich besser nicht auf vage Vorhersagen verlässt, sondern sehr sorgfältig alle bekannten Indizien beobachtet und auswertet.
Dann wird man in einer Phase, in der man freigeben darf, auch nicht einfach überrascht.
(Insbesondere, wenn man die Zeit nach dem Eisprung freigibt, denn gerade hier kann man das sehr klar wissen, wenn man durch ist für den Monat)

Danke ihr alle für die Antworten auf meine Zwischenfrage!

Ich finde es interessant, dass das tatsächlich von manchen auch als einzige Verhütungsmethode genutzt wird. Ich muss nämlich ganz ehrlich sagen: mir als Mann wäre das zu unsicher, und ich würde auf Kondom bestehen (also, außer in meiner festen Partnerschaft wo es uns prinzipiell egal wäre falls wir versehentlich früher als geplant Eltern werden würden).

Ich finde es generell im Übrigen mehr als valide, wenn Frauen keine Hormone nehmen möchten. Ich begrüße daher alle Alternativen, die sich entwickeln. Von einem "Frau nimmt eh die Pille" als Standard sollten wir definitiv weg, aus medizinischen wie auch gesellschaftlich-feministischen Standpunkt.

Dazu gehört dann auch, dass Männer definitiv immer mit zuständig sind, wenn es um Verhütung geht - und daher bin ich da immer interessiert, denn nur wer sich halbwegs auskennt kann da sinnvolle Entscheidungen für sich selbst treffen.

Lieber @*****alS : ich finde das großartig, dass du dich da als Mann auch mit interessierst, ich würde dir dazu gerne das Buch "nfp heute" ans Herz legen, wenn du die Methode verstehen willst.
Vor allem aber rate ich zu näherem einlesen in "nfp" oder symptothermale Verhütung (nicht gleichzusetzen Mut Temperaturmethode.
Wenn du dich dazu einliest, wirst du auch feststellen, dass die anwendersicherheit einen pearl Index hat, der im Bereich der Pille rangiert, das Gerücht, die Methode wäre nicht sicher, ist also einfach nicht zutreffend.

Das große Problem der Methode: 1. Alles, was unter Zyklusbeobachtung läuft (reines Temperatur messen, Kalendertage zählen usw) wird über einen kamm geschoren, und da das meiste davon eben wirklich unsicher ist, hält sich in der Bevölkerung weiterhin die Unwahrheit, natürliche Verhütung wäre nicht sicher.
2. Frauen mit latentem kinderwunsch neigen dazu, die Regeln allzu großzügig auszulegen. Ich war früher in einem forum zum thema unterwegs, das ist also keine Vermutung, sondern klare Beobachtung dessen, was die Frauen, die dort "durch Unfall " schwanger geworden sind, von sich geschrieben gaben. Natürlich werden solche Fälle in der Wahrnehmung dann auch als Beleg dafür gewählt, dass die Methode nicht sicher sei, in Wirklichkeit waren es die Frauen, die sich ihres Verhütungswunsches nicht ganz sicher waren.

Die Methode als solche ist sicher, wenn die Frau, die sie anwendet, sich ihrer Sache sicher ist.
Unsicher bleibt lediglich die Zeit, in der man eben laut Regeln nicht freigeben darf und zusätzlich Barrieremethoden verwenden muss.
Das ist in meinen Augen eigentlich das größte Manko, weil ich genau dann ja besonders fickrig bin, und dann ist es natürlich schade, wenn dann doch das kondom benötigt wird.

Als Mann denke ich, kann man der Methode eben genau so weit trauen, wie man der Frau traut, die sie anwendet.
Ich kann verstehen, wenn ein Mann da erst skeptisch ist. Ich hatte mal einen Partner, der auch erst sehr skeptisch war. Nachdem ich es ihm erklärt hatte , ließ er sich aber darauf ein und war von da an sehr interessiert, wo ich gerade im Zyklus stehe, und wann er wieder ohne Gummi loslegen kann. Er wusste aber auch, dass weitere Kinder für mich ein absolutes no go waren, und ich also im eigenen Interesse sehr genau weiß, wie ich meine Zyklen auswerte.

Ich sags mal so... auch bei der Pille kann Mann nur soweit vertrauen, wie Mann der Frau vertraut. Jede Verhütungsmethode hat ihre Tücken, besonders, wenn die jeweilige Anwendung nicht korrekt gemacht wird oder Störfaktoren nicht berücksichtig werden.Es gibt keinen 100% Schutz, weder vor Schwangeschaft noch vor Krankheiten. Selbst ne Sterilisation kann unter Umständen nicht erfolgreich sein.