Erste BDSM-Fantasien

Ich kann mich an Fantasien in der Kindheit erinnern — sie waren schön und verwirrend, da ich vorpubertär war.

Meine heutigen sind nicht viel anders, vielleicht bin ich einfach nicht erwachsen geworden 😉

Ich habe schon als Kind in Rollenspielen mit Freundinnen gewisse Aspekte meiner Persönlichkeit gezeigt, die auch noch heute eine Rolle in meinem Bdsm spielen. Auch beim alleine gemütlich im Bett liegen hatte ich schon gewisse Fantasien.
Beides war aber überhaupt nicht sexuell besetzt, weder vom Inhalt noch von den ausgelösten Gefühlen. Das kam viel später erst.

Ich war als Kind gern der "böse Indianer" der andere fesselt und pisackt. Erste Masturbation folgte auf Kopfkino nach einem Piratenfilm mit Vergewaltigungszene. Solche Dinde wie Freiheitseinscht@nkung, Rouhgplay, körperliche Gewalt hat in meinen Fantasien seither immer mehr Raum eingenommen.

Im Grunde begleiten mich diese Fantasien solange mich meine Sexualität begleitet.

Früher, als heran wachsender Teenager, habe ich mich gerne geprügelt und auf Teufel komm raus die Oberhand zu behalten....mit allen Mitteln

Vermutlich die Vorliebe zu Rough Body Play heute..

BDSM fand ich sehr lange "total schlimm" und so gar nix für mich. In meinen gesamten 20ern wäre ich noch schreiend davongelaufen - bin ich Anfang 20 sogar, als mir seinerzeit eine kurzzeitige Freundin eröffnete, sie würde es mögen nackt gefesselt zu werden und dem Mann ausgeliefert zu sein. Damals wollte ich nur eins: schnell weg von der.

Anfang 30 "half" mir ein Besuch in einem BDSM-Shop auf der Reeperbahn. Da sind wir damals rein und irgendwie fand ich es dann doch recht spannend, was ich da sah - die heimliche Neugierde wuchs. Zwei Jahre lang informierte ich mich dann stetig weiter in Sachen BDSM und immer mehr triggerten mich diverse Fantasien.

So wuchs ich langsam in die Szene rein und habe inzwischen "meinen" BDSM gefunden, der sich vielleicht von vielen "allgemeingültigen" Dingen abhebt, aber einfach genau mein Ding ist (und darum gehts ja).

Jedenfalls hat es der Shop in Hamburg damals geschafft meine Abneigung zum BDSM in ein neues Interesse zu wandeln, welches mir heute sehr wichtig ist.

Da ich schon in frühester Kindheit dem Anblick von Darstellungen Heiliger- eben auch Märtyrer- in verschiedenen Konfessionen "ausgesetzt" war, kamen Fantasien schon recht früh.
Ich schätze, der verklärte Blick der Dargestellten spielte dabei eine nicht unwesentliche Rolle.
Tja, und ruppige Spiele gab es natürlich auch, der gefesselte Indianer wurden hier schon erwähnt.
(Witzigerweise habe ich ausgerechnet Bondage über die Zeit ziemlich aus dem Focus verloren und schätze, dass ich mittlerweile dafür zu "gebrechlich" bin.)

Im Allgäu gibt es ein Kino das n. d. Vorstellung zu einem Darkwave/Gothic Club umfunktioniert wird.

Das „Melodrom“ war der für mich einzige Ort in meiner Umgebung wo ich auf Gleichgesinnte traf und die Menschen und Musik haben mich maßgeblich inspiriert.



💋

Die Fantasien, die ich als junges Girlie hatte, waren definitiv FSK18: Rape-Games spielten dabei eine große Rolle. Dinge, die die durchschnittliche präpubertäre Göre nicht denken sollte. Ich war da etwas anders. Mehr ins Detail gehe ich dazu aber nicht, aus gegebenen Gründen.

Mmmmhh...wenn ich so recht überlege, war früher schon mein Ken mit Barbie recht rapiad...drückte sie gegen die Wand, hielt ihr den Mund zu und machte klare Ansagen. Dann “entführte” er sie in sein geheimes Gemach um sie dort nach seinem Belieben zu benutzen. Sie fuhren gemeinsam im Barbieauto davon...
😅🌸😇

Ich hatte schon als kleines Mädchen "schlimme" Fantasien. Gefesselt und wehrlos sein, ausgeliefert sein, entführt und gefangen gehalten werden....
Mich hat das alles sehr verwirrt, und ich wäre lieber gestorben, als dass ich das irgendwem erzählt hätte.

Erst viel, viel später - mit Ende vierzig - habe ich mich getraut, das auszuleben. Davor hielt ich meine Fantasien für ein Zeichen dafür, dass mit mir etwas nicht stimmt.

Das interpretiere ich so, dass in der Fantasie keine Minderjährigen vorkommen dürfen, was natürlich schwierig ist, wenn eine Frage gestellt wird, bei der die Antworten in die Kindheit zurück reichen können.
Mir macht es das fast unmöglich, die Frage genau zu beantworten, denn ich kam auch als Kind oft selbst in meinen Fantasien vor.

Gut, eine Fantasie, die ich mit ca. acht oder neun Jahren hatte, kann ich schildern, da sie nur Erwachsene enthält:
Diese Fantasie hatte ich vorm Einschlafen oder wenn ich gemütlich war in verschiedenen Varianten und mal mehr und mal weniger ausführlich durchgespielt im Kopf.
Der gefangene Held:
Der Bösewicht hat den Helden gefangen und will ihn nun unschädlich machen. Dazu wird er im bewusstlosen oder zumindest bewegungsunfähigen Zustand auf das Förderband einer Maschine gelegt, auf den Rücken. Das Band transportiert ihn zu einer Vorrichtung, die seinen Körper mit sechseckigen, schweren, etwa handgroßen Metallplatten komplett bedeckt, die auch seitlich halten und nicht runter rutschen oder so, als ob der Körper magnetisch wäre. Zuletzt bleibt nur eine Stelle frei, da wo ein Punkt an meinem Körper ist, der noch heute sehr mit meinen Gefühlen und auch mit Erregung verbunden ist (am Oberkörper), aber das wusste ich als Kind nicht. Der Held weiß, wenn diese letzte Platte eingesetzt wird, wird er ausgeschaltet sein. Er kann sich aber auch nicht dagegen wehren.
Dieses Gefühl von "ausgeschaltet werden" war immer gleichzeitig beängstigend und schön.

Das hatte, wie erwähnt, noch keine sexuellen Komponenten, aber die dabei stattdessen empfundenen Gefühle habe ich heute immer noch im BDSM.

Bin sehr früh damit konfrontiert worden, als ich vor Jahrzehnten bei meiner damals 19-jahrigen Freundin den Hang zu extrem hartem Sex etc. bemerkte....

Bei mir muss das so mit ungefähr 12 oder so gewesen sein. Den Auslöser dafür kann ich nicht benennen, aber es ging ums gefesselt und ausgeliefert sein. Edgeplay bzw. tease and denial. Zum Teil hatte es auch mit Schmerzen zu tun. Ich fange jetzt so langsam an, das auszuleben. Mit 40.

Ich überlege gerade, ob diese kindlichen Ohnmachtsfantasien/ wahlweise auch Machtfantasien damit zu tun haben, dass man versucht, einen Umgang mit dem Umstand zu finden, dass man als Kind gegenüber Erwachsenen vergleichsweise "ohnmächtig/ machtlos" ist?
(Kanalisierung).

Interessanter Ansatz.
Bei mir aber wohl nicht, denn meine Fantasien waren durchwegs erotischer Natur.

Unter Kindern gibt es ja auch Macht- und Revierkämpfe. Und inwiefern man sich Erwachsenen gegenüber machtlos oder ausgeliefert fühlt, hängt sehr von der Erziehung usw. ab. Ich denke nicht, dass das der Grund ist, weil diese Gefühle negativ sind.

Die Gefühlslagen beim Ausgeliefertsein oder bei der Machtausübung in diesen Fantasien sind positive Gefühle. Sozusagen Vorläufergefühle für spätere sexuelle, erotische Gefühle.

Das kenne ich auch: Indianer und Marterpfahl, Entführung durch Piraten als sehr ansprechend und anregend zu finden. Real auch Raufspiele und Ringen.

Ganz interessant finde ich ja, dass das bei vielen so früh als Kind schon da ist.

Meine auch- sofern die kindliche Erotik da mitkam.

@*****erl :
Deswegen ja "Kanalisierung" bzw Sublimierung.
Das als negativ (z.B. "ausgeliefert sein) erlebte in etwas Positives umwandeln/ umlenken.

Glaub ich eher nicht. Ich denke das sind zwei Paar Stiefel.
Weil BDSM nicht von negativen Kindheitserfahrungen abhängt. Zumal man dann ganz schnell wieder beim Pathologisieren wär...

Bissle OT sind wir jetzt schon...

Oh, nein:
Schreddern wollte ich das Thema keineswegs!

Nur eins noch, weil's mir wichtig ist:
Ich sprach nicht von "negativen Kindheitserfahrungen" im Sinne von Traumata
o. Ä., sondern von "als negativ Erlebtem".
Prozessen, die jedes Kind durchlebt im Zuge der Entwicklung.

Ich bin nun wirklich die letzte, die irgendwas pathologisiert.

War auch nicht auf Dich gemünzt. Aber sogar hier in den Threads taucht sowas ab und an mal auf.

Also bei mir haben sie sich mit der Erfahrung entwickelt.
Nachdem ich das erste mal da ehr durch Zufall bisschen härteren Sex mit einem etwas älteren Mann hatte, haben sich meine Fantasien entwickelt und das ist der Punkt wo ich da vom Weg abgekommen bin.
Je mehr ich erleben konnte, um so weiter gingen meine Fantasien und es kommen immer neue dazu und sie gehen auch sukzessive weiter.

Ich war 17 und total verwirrt davon, dass ich es geil fand, wenn mein Freund mich beim Ficken so festhielt, dass ich mich nicht mehr befreien konnte. Als er dann irgendwann plötzlich in mein Gesicht gespuckt hat und mich beschimpfte, war es noch verängstigender...hatte keine Ahnung, warum mich das geil machte damals 😂

Die ersten erotischen Gedanken in der Hinsicht kamen dann über das Thema Selbstbehauptung und Gefahren im Alltag.
So Geschichten wie: Geh nicht zu nah an Autos ran, man könnte dich entführen und ähnliche Warnungen lösten dann in mir den Gedanken aus.... Und was wäre so schlimm daran? Natürlich ist mir heute klar, was daran schlimm gewesen wäre, aber meine Fantasien gingen damals oft um das Thema.