„Mit Weiterentwicklung meine ich in erster Linie EQ… Denn der sollte sich stetig weiter entwickeln…
Klingt zwar plausibel, aber wenn man mit seinem EQ glücklich ist, muss sich da mMn nichts entwickeln, denn darum geht es doch: um die eigene Zufriedenheit.
Ist jedenfalls mM.
„Wenn wir vor 20 Jahren, genau denselben Thread gehabt hätten…
Hätten wir dann dasselbe geschrieben? Wahrscheinlich nicht…
Ich auf keinen Fall. Ich befinde mich in einer 180 Grad Drehung ... bezogen auf die emotionale Entwickung und mein Bewusstseinsspektrum. Heisst, ich will beinahe NICHTS mehr von dem, was ich früher wollte, in Bezug auf Beziehungen.
„Wenn jemand schlimme oder traumatische Erfahrungen gemacht hat.. bleibt der Emotioal Körper stehen.. das ist ein Schockreflex.. und dann kommt die Frage, wann und wie wird er sich aus der Starre lösen..manche schaffen es nie…
Das ist etwas undifferenziert formuliert und/oder betrachtet, aber grob gesagt, stimmt es einigermaßen.
Traumatische Erfahrungen in den prägenden Jahren, prägen uns u.U. für den Rest unseres Lebens und halten bestimmte Verhaltensmuster in einem "Freezezustand" fest. #freezesymptom
Bedeutet: Ein entsprechender Trigger lässt uns jeweils stets stereotyp reagieren, ohne dass wir willentlich diese Wiederholung verhindern könnten. (Weiterentwicklung würde bedeuten, diesen Freezezustand=Traumaerfahrung aufzulösen. DANN können wir unser Verhalten wieder steuern und flexibel auf den ehemaligen Trigger reagieren.) Aber das ist nicht so einfach, denn diese Muster liegen tief in der Persönlichkeitsstruktur vergraben. Man kann nur bearbeiten, was man greifen, fühlen kann; Muster müssen "freigelegt" werden, um sie nachträglich emotional verarbeiten zu können.
„Und jetzt kommt natürlich die Frage auf… wieviel Toleranz, einander so zu lassen oder Veränderungen zuzulassen… hat man?
Es ist mMn nach nicht nur eine Frage der Toleranz, sondern auch der individuellen Bedürftigkeit.
Je bedürftiger jemand ist, desto geringer ist seine "Frustrationstoleranz". Er/Sie KANN buchstäblich nicht
tolerant reagieren, weil er so needy ist. Er braucht den anderen in seinem gewohnten Verhalten so sehr, dass Veränderungen z.B. das Entziehen eines emotionalen Bedürfnisses, zu unterträglichem Schmerz führen würde.
Bsp. jmd. führt 20 Jahre eine monogame innige Beziehung und der Partner hat jetzt Lust, die Beziehung zu öffnen, als Swinger oder polyamore Bez.gestaltung o.ä.
Das zieht dem Bedürftigeren der beiden buchstäblich den Boden unter den Füßen, die emotionale Lebensgrundlage weg. Selbst, wenn dieser aus Liebe oder Bedürftigkeit heraus dem anderen gegenüber einwilligen würde, um ihn nicht ganz zu verlieren, würde er/sie qualvoll leiden.