Evolutionsgeschichtlich betrachtet kommunizieren Mann und Frau unterschiedlich. Während Frauen sich in der Höhle / Jurte / Tippi mit wortreich um den sozialen Zusammenhang in der Gruppe kümmerten, waren Männer beim Jagen und Sammeln auf effektive Kommunikation, teilweise auf Zeichen und Gesten beschränkt, angewiesen.
Meiner ganz praktischen Erfahrung nach kommt es immer dann zu Missverständnissen, wenn ein Mensch einem anderen Menschen weitschweifig etwas aus einem Kontext heraus kommuniziert mit dem er sich eingehend beschäftigt hat und der Gesprächspartner nicht. Am besten kombiniert mit einer sehr sprunghaften Themenauswahl. Wird auch im Berufsleben oft zum Quell echter Freude, wenn man in einem Meeting sitzt und sich die ganze Zeit überlegt, was zum Teufel man bei dieser Besprechung verloren hat...
Ein weiterer unerschöpflicher Quell für Missverständnisse ist das Vermischen von Inhalts- und Beziehungsaspekt.
Eine Ehefrau beschwert sich z.B. darüber, dass ihr Mann sich ständig zurückzieht. Der Mann jedoch weist darauf hin, dass er sich nur zuückziehe, weil seine Frau ständig an ihm herumnögelt. Die Frau nörgelt also und der Mann zieht sich zurück. Weil er sich zurückzieht, nörgelt sie. Ein Teufelskreis...
Letzendlich läuft es immer auf die fünf Axiome der Kommunikation von Paul Watzlawick (
https://www.paulwatzlawick.de/axiome.html) hinaus.
Wahr ist nicht was A sagt, sondern was B versteht.
*Vorsicht Meinungsäußerung: Das oben stehende stellt meine ganz persönliche Meinung dar. Darunter versteht man eine von direkter Betroffenheit, individuellen Wertvorstellungen, Geschmack und/oder Gefühlen geprägte Einstellung eines Menschen gegenüber einem bestimmten Sachverhalt. Meinen unterscheidet sich grundlegend von Glauben und Wissen. Auch erhebe ich diese, meine Meinung nicht zum Dogma oder zum kategorischen Imperativ.