Um einfach die Ausgangsfrage nochmals aufzugreifen: es hat mich außerhalb von Joy nicht abgehalten, zwei Beziehungen einzugehen und zu führen, bei denen mir damals jeweils zum ersten Treffen bekannt war, dass sie Mütter waren. Eine dieser beiden Beziehungen habe ich geheiratet und es kamen noch Kinder hinzu.
Im privaten Umfeld erfahre ich auch schnell, wer Kinder hat. Sehe ich ein Auto mit Kindersitz weiß ich auch mehr. Und wenn es hier im Profil mitangegeben wird, denke ich mir, dass der- oder diejenige einfach das als etwas angibt, was dazugehört. Meine Kinder gehören zu mir, so wie auch mein Übergewicht. Entweder es wird akzeptiert oder nicht. Das Gewicht, das sehe ich ein, das kann mal wieder runter. Aber Kinder, auch wenn sie nicht bei mir sind, beeinflussen mein Leben, meine Gedanken- und Gefühlswelt, mein Portemonnaie, meine Zeit. Das ist dann nicht für jemand anderes da. Aber dafür gibt es da dann die Qualitytime der anderen Art.
So wie eine Freundin mit mir Schluss gemacht hat, weil ich Kinder wollte, sie aber nicht, so halte ich es für legitim, diese Angabe ins Profil zu setzen, wenn es damit das eigene Lebensumfeld mitausdrückt. Und dass Kinder nicht ewiger Quell der Freude sind, liegt auf der Hand. Daher ist es völlig legitim, derartige Singles mit ein oder mehr Kindern auszuschließen. So wie ich mich dafür entschieden habe, ist es vollkommen legitim, sich dagegen zu entscheiden. Macht niemanden besser oder schlechter. Sind halt unterschiedliche Lebensplanungen.
Zu der Gefahr, einen Predator anzuziehen durch Angabe, ob Kinder da sind oder nicht: ich will gar nicht ausschließen, dass es derart Kranke gibt, die evtl. auch hier unterwegs sind. Und diese Möglichkeit mag bestehen, dass sich darüber potentielle Opfer finden lassen. Es ist aber aus meiner Sicht die Eigenverantwortung von jedem hier, zu entscheiden, ob und mit wem ich mich treffe. Die Trennung der sexuellen Vorlieben, ganz unten im Profil, und die Angabe bzgl Kinder davon klar abgetrennt weit oben, wo ich auch Status, Größe, Gewicht etc. angeben kann, nicht muss, ist für mich ausreichende Trennung. Dass es Kranke gibt, Kranke so eine Platform missbrauchen können, ja, eine derartige Gefahr lässt sich niemals ganz ausschließen. Aus derartigen Gründen die Angabe zu Kindern aber wegzulassen, halte ich für nicht zielführend. Zielführender erscheint mir da eher Wert darauf zu legen, mehr über einen Menschen und sein Umfeld zu kennen, bevor ich diesen Menschen in mein Leben lasse. Ich habe meine Älteste erst kennengelernt, als meine spätere Frau und ich der Meinung waren, dass ist jetzt Ernst zwischen uns und wir wollen, dass es etwas festes bleibt. Fand ich völlig in Ordnung. Einen besseren Rat kann ich jedenfalls in Bezug zu dieser Problematik nicht geben.
Ansonsten: es lässt sich mit Schicksalsgenossen und Genossinnen herrlich ablästern über den eigenen Nachwuchs, natürlich aber auch immer voller Stolz, ist ja der eigene…
Für mich: ob mit oder ohne Kind, ein Treffen zeigt doch erst, ob ich jemanden mag oder nicht. Ist das gegenseitige Interesse geweckt, wird alles andere an Rahmenbedingungen eben erst mal akzeptiert. Hab ja selber auch genug um die Ohren. Vieles ergibt sich dann über die Zeit, so meine Erfahrung bisher im Leben.