Wie geht ihr mit sexueller Unlust um?

Nee, ich bin jetzt niemand fürs Ausführliche 🤪

Es gab eine Zeit, sicher auch im Zusammenhang mit den bevorstehenden Wechseljahren, Stress hier, Stress da, Umzug … da ist die Lust nahezu unbemerkt auf der Strecke geblieben.

Dann habe ich endlich wieder alleine gelebt (ich liebe mein Kind wirklich) und wollte gerne wieder das sexuelle Wesen werden, das ich sonst war, und bin auf eine stillgelegte Höhle gestoßen, die eisern schwieg. Darüber war ich selbst dann so erschüttert, dass ich zunächst auch nicht wusste, wie ich das angehen sollte. Einfach dreimal drüberfahren und schon will der ganze Körper war nicht mehr.
Heute muss ich mich selbst wesentlich mehr einbringen, was mir wiederum anfängt richtig gut zu gefallen. Ich brauche Zeit, gerne Blicke, Dinge, die richtig dosiert gesagt werden irgendwie viel mehr Drumherum, auch aktiv von mir.
Also, bei mir kam gar nichts einfach so wieder.

Wenn ich mich grundsätzlich um jedes Detail kümmern muss... Von Geld verdienen, allseits die freundliche hilfsbereite Person sein, und gefüllten Kühlschrank, saubere Wohnung, Essen kochen... Und Mann sitzt zuhause am PC und lässt sich bedienen...
Irgendwann ist da nichts mehr, keine Lust auf Sex, nicht mal Lust auf SB.


Ich bin mit meinem Helfersyndrom in Urlaub gefahren... Hab angefangen, mich um mich selbst zu kümmern. Unterwegs nur Paare.. Und ich hab überlegt, ob ich irgendwie unsichtbar bin...

Ich habe in den Spiegel geschaut und gedacht, ich bin zu jung für den Scheiß.
Ich tu das nicht mehr alles für die anderen.

Ich geh mehr in die Muckibude, anderer Friseur, einkaufen gewesen, mehr Farbe, nicht mehr nur Sneaker an den Füßen und aus Neugier hier angemeldet.
Dann bin ich von der gesamten Aufmerksamkeit hier überrollt worden. Ihr ahnt nicht, wie gut das tat... Auch wenn die meisten für mich echt nicht interessant waren und vieles einfach plumpe Anmache ist. Aber einfach mal wieder sichtbar zu sein...
Und mit der Sichtbarkeit war auch die Lust wieder da.

So ist das mit der Libido, ich brauche immer perfekte Lebensumstände und Ruhe, eine harmonische Stimmung, keine nervigen Nachbarn, kein Stress. Erst dann kann ich überhaupt Lust empfinden, aber so läuft das Leben meistens nicht, also dann eben keine Lust. Ich halte gar nichts davon sich etwas zu erarbeiten wie Paartherapeuten manchmal raten, da wird gesagt dass man gerade in Langzeitbeziehung daran arbeiten muss. Da hab ich lieber nie wieder Lust, ich mag einfach diesen Hormon-Rausch wenn man verknallt ist, die einzige Phase wo die Lust von selbst kommt.

Aber kannst du nicht auch in einer langen Beziehung verknallt sein ?
Ich denke das ist mit daran arbeiten gemeint. Ich weiß das ihr Frauen da komplett anders tickt , für mich kann ich sagen, sie ist genauso aufregend für mich wie 1998.
Ich habe das Gefühl, je mehr ich abgewiesen werde um so mehr fühle ich mich angezogen.
Klingt etwas masochistisch, ist aber so.

@*********2021 Nein, ich rede von diesem Hormon-Rausch ganz am Anfang einer Beziehung wenn alles noch neu und spannend ist. Keine Ahnung warum Männer das nicht verlieren, aber bei mir geht es immer in Langeweile über irgendwann ich brauche Abwechslung die mir ein Langzeitpartner niemals bieten kann, denn ich kenne ja alles an ihm bereits.

Du hast eine sehr wichtige Aussage getroffen, Männer verlieren das nicht ! Vielleicht nicht alle, aber viele.
Oder es ist immer der abgewiesene Part ?
Nach dem Motto
Gegensätze ziehen sich an ....

Dann gäbe es aber keine lustlosen Männer, die gibt es aber auch! Kenne einige. Ist wohl eher typabhängig, was man braucht um die Libido zu behalten.

Ich fühle mich heute aktiv für meine Lust verantwortlich und das hat schon auch was. Früher war sie einfach immer da.

Bei mir ging es los mit Corona, als alles anfing. Ich war sauer, motivationslos und hatte kein Bock. Das zog sich über das Jahr hin..... Jede Aktivität lehnte ich ab, war nur noch genervt. Mein damaliger Lover hatte ich darüber informiert, dass ich Pause mache.
Dann auf einmal, war alles wieder anderes 😂😂😂 Ich konnte raus, zu meinen Leuten und meine Libido war wieder erwacht.
Alles total schräg.

2 Wochen Olympia - wer braucht da Sex? Das muss man dann halt mal bei mir akzeptieren. wenn man sowas kommuniziert, gibt es erstaunlich Verständnis - selbst erlebt.

Was mir schon gut geholfen hat war gemeinsam ein ganz neues Terrain erkunden. Ich spreche jetzt nicht von Outdoorsex oder einfach eine neue Praktik sondern etwas was den Forscherdrang fordert und das beide aus der Komfortzone zwingt. Und bei dem man den Partner aus einem ganz neuen Blickwinkel sieht nicht nur in einem anderen Outfit.

g/w

Hmm wie soll das aussehen? Wie kann man den Partner anders sehen?

Wenn man, so wie wir, jahrzehntelang verheiratet ist prägt sich ein Bild ein. Und das aus dem Kopf zu bekommen davon spreche ich. Wenn z.b. der Ehemann sieht das seine Frau die ewig lange die Mutter sein Kinder und Gralshüterin des Hauses war z.b. plötzlich zu einer Tangoqueen mutiert. Sich wieder aufbrezelt und beide gemeinsam zum Tanzkurs gehen. Oder wie bei uns, der SM.

g/w

Okay, das hilft uns nicht, mein Mann ist Switcher (BDSM) wir waren swingen, haben alle möglichen Dinge und Erfahrungen gehabt für mich ergibt sich da kein anderes Bild. Wir sind beide Künstler, so ein Leben mit Kindern und Eltern sein und normalem Job kennen wir gar nicht.

Ich nehme auch an dass ihr Euch schon damit kennengelernt habt. Bei mir war meine Neigung mit 19 noch total verschüttet. Sie ist erst mit Mitte 40 richtig herausgeschossen. Schuld war ein einziges Schwarz-Weiß-Foto in einem sozialen Netzwerk. Das hatte noch nicht mal was mit dem Thema zutun.

Natürlich dauerte das recht lange bis ich mich mit der Sprache heraustraute. Zum Glück war mein Mann genauso offen wie ich und wir haben uns gemeinsam auf den Weg gemacht. Gleichzeitig haben wir uns hier im JC angemeldet und unsere Ehe geöffnet. Das war ein riesiger Erfolg für mich. Meine Lust explodierte und ich blühte auf wie eine Blume. Allerdings hält das bei mir nicht unbegrenzt an.

g/w

@*********kend Klingt super, ja wir waren von Anfang an offen und uns klar darüber was wir mögen, es war keine Offenbarung für uns.

Ich sitze das aus.
Die Unlust verzieht sich auch wieder.

Ich kenne das von mir und meinem Partner anders. Natürlich war die Anfangszeit (Verliebtheit) atemberaubend und spannend, aber der Sex wurde mit den Jahren und der intensiven Auseinandersetzung in der Beziehung immer schöner. Man fällt nicht mehr übereinander her ( nur bei räumlicher längerer Trennung) das stimmt. Aber unsere Sexualität, wie sie jetzt ist, würde ich gegen die Verliebtheitsphase niemals eintauschen. Und wir sind jetzt 23 Jahre ein Paar.

Bezüglich Unlust: Diese war bei mir nur als die Kinder im Kleinkindalter waren. Aber ich habe meinen Partner nie abgewiesen. Ich habe zwar zu ihm gesagt, wenn du magst, musst du was machen, damit ich auch will. Es hat immer geklappt.

Wegdrücken ist für mich irgendwie das falsche Wort

Wenn ich keine Lust auf Sex habe, ist das etwas, was ich nicht wegdrücken kann, es belastet mich nicht und schränkt mich auch nicht ein. Etwas, was nicht da ist, kann ich nicht wegdrücken, maximal als Ist-Zustand registrieren und wenn ich Lust zu habe, schauen, wo die Unlust herkommt.

Wegdrücken kann ich so gesehen nur die Lust auf Sex, wenn der Mann meiner Begierde nicht greifbar ist. Da mich das aber doch auf Dauer frustet, habe ich genug Spielzeug, um die Lust mit mir selbst auszuleben und mich in ein Gleichgewicht zu halten.

Und sexuelle Unlust innerhalb einer Beziehung kenne ich so gesehen nicht. Hatte auf meine Partner immer Lust, nur eben nicht mehr auf 08/15 oder Sex nach Drehbuch

Also das wenn jemand in der Beziehung keine Lust auf Sex hat. Dann sollte das auch akzeptiert werden. Es gibt keine Pflicht zum Sex. Es passiert ja auch, das ich monatelang keine Große Lust auf Sex habe. Dann kümmere ich mich halt darum, das meine Frau Ersatz bekommt. Es gibt ja genügend Auswahl. Und wenn ich will und Sie kaput ist. Ich habe zwei gesunde Hände. Ich bin mit meiner Frau nicht wegen ihrer Vagina zusammen. Um schönen befriedigenden Sex zu haben brauche ich keine Frau. 🤷

Wenn ich keine Lust habe, brauche ich nichts wegdrücken, sie ist ja schon weg.

Schwierig wird es, wenn der andere Part Lust hat.

Guter Beitrag @*******uple

Ich denke, man sollte sich auch mal fragen woher die UNLUST eigentlich kommt.

• berufliche Probleme bzw. Belastungen?
• finanzielle Sorgen?
• Krankheiten?
• Sorgen um Familienangehörige?

• jeden Abend vor der Glotze sitzen bzw. schon den ganzen Tag die Kiste an?
• keine gemeinsamen Unternehmungen und schöne Erlebnisse?
• keine gemeinsamen Interessen und Gesprächsthemen mehr?
• stupider Alltag, Tag ein Tag aus ohne Abwechslung?

• unerotische Kleidung, den ganzen Tag in Jogginghosen?
• sich gehen lassen, ungepflegt zuhause "rum hängen"?

Und das Wichtigste, nicht miteinander reden, den anderen nicht verstehen und nicht auf dessen Bedürfnisse eingehen (wollen) !!!

Ich glaube der Trugschluss ist, dass es immer einen Grund geben muss und schon geht es los, der Stress.

Als ob der Part, der vielleicht mal über einen etwas längeren Zeitraum nicht wirklich Lust hat, das böse meint und absichtlich die Bedürfnisse ignoriert. Das führt höchstens dazu, das man sich zu Sex zwingt.