Ich habe zwei große schräge Narben auf meinem Oberkörper. Länge ca. eine Handspanne lang, je Narbe. Aufgrund von Brustkrebs wurden mir beide Brüste amputiert. Ja, das verändert.
Ich gehe damit aber sehr offen um, trage weder einen BH mit Prothesen, noch hindert mich das daran, mich in einem Club mich auszuziehen.
Die OPs sind noch nicht so lange her und aufgrund von Corona waren auch eine ganze Weile entsprechende Clubbesuche nicht möglich. Umso schöner fand ich die Reaktion meines Spielpartners, der mich vor kurzem das erste Mal nach den Amputationen nackt gesehen hat und mit mir gespielt hat (BDSM-Kontext). Er hatte keinerlei Berühungsängste, hat mich berührt wie zuvor auch. Als ich gesagt habe "Danke, dass du keine Berührungsängste hast" bekam ich zur Antwort "Warum sollte ich". Das war das schönste, was ich in diesem Augenbiick hören konnte.
Ja, Narben sind nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Aber die seelischen Narben können wir verkleinern oder vergrößern, je nachdem, wie wir selbst mit unseren Narben umgehen. Ich habe mich dafür entschieden mich so schön zu finden, wie ich jetzt eben bin. Ich bin ich, dazu stehe ich. Wer das nicht mag, der möge bitte meine Gesellschaft meiden.