Das Wort "man"

Man ist ein Generalpronomen, daher verwende ich es. Irgendein, jeder beliebiger Mensch, halt nicht gezielt.

Menschen verwenden das Generalpronomen "man" in vielen Fällen ganz gezielt, um ein Personalpronomen zu vermeiden. Denn eine Ich- oder Du-Aussage wirkt häufig vehementer, vorwurfsvoller oder gar provokanter. Ein generelles "man'" mildert die getroffene Aussage einerseits ab und verschafft ihr andererseits aber auch einen vermeintlich stärkenden Rückhalt, indem noch unbenannte weitere Personen suggeriert werden, die die Aussage stützen.
Ein "man" ist im Grunde verbaler Weichspüler.

Ich nutze man wenn ich z.b. mehre Möglichkeiten für Aktivitäten aufliste die auszuführen sind anders gesagt man machen kann

Rhetorisch ist 'man' genauso ein Unwort wie 'eigentlich' - es wird der eigene Wunsch umgangen.

'man müsste das so machen"
statt:
'ich möchte das lieber so machen'

Nein, "Das müsste man machen." heißt gerade, dass derjenige es vielleicht machen sollte, es selbst aber nicht tun will.

also als Ausrede, sich winden?

Kommt drauf an, wer es machen soll.

Das müssten wir machen
Das müsste er machen
Das müsste sie machen
Das müsste ich machen

In den ersten drei Fällen würde man (ich) über andere „bestimmen“

In ALLEN Fällen kann "man" dieses Wort durch Personalpronomen ersetzen.
Ich selber nutze es wenn es um Selbstverständlichkeiten geht, die eigentlich allgemeingültig sind (oder sein sollten).
Da brauch ich mich nicht selbst in Vordergrund zu stellen.

Eine Meinung äußere ich in erster Person, bei einem konkreter Vorwurf, nenne ich ebenso "das Kind beim Namen".

Ersetze -man- durch:
ich
du
er
sie
es
wir
ihr
alle.
Und alles wird klar

Ich verwende das Generalpronomenm weil es einfacher ist und man nicht m/w/d auch noch differenzieren muss.
Außerdem fühlen sich hier manche gleich persönlich angegriffen wenn man ein Personalpronomen verwendet. Daher halte ich es allgemein, schließe damit mich ein und meine niemanden speziell.

Ich versuche Generalisierungen so weit wie möglich zu vermeiden. Ich bemühe mich, Personalpronomen zu nutzen und für die Fälle, in denen ich allgemeine Trends, Tendenzen oder Beobachtungen ausdrücken will, greife ich auf Formulierungen wie "Menschen", "Teile der Gesellschaft" oder ähnliche zurück. Ganz besonders im Wort "man" schwingt für mich (in meinem Sprachgefühl) nämlich immer auch so etwas wie eine Normierung im Wertebezug mit (man = "normale" Leute, Menschen die sich im allgemeinen Wertesystem bewegen .... so irgendwie). Immer gelingt mir das freilich nicht ... aber häufig.

"Man rülpst nicht bei Tisch und man hält sich die Hand beim Husten vor", erhebt den Anspruch zum Vollzug einer tatsächlichen oder zumindest behaupteten allgemein (von einer signifikanten Mehrheit) als notwendig oder wünschenswert erachteten Verhaltensweise gegenüber dem Individuum. Gebot, Mahnung oder Appell zur Umkehr bei Verstoß.

Wenn Ich von einer dritten, undefinierten Person spreche, benutze Ich das Wort "man".

Ich habe 'man', weitestgehend aus meinem Sprachgebrauch verbannt. Es schafft in meiner Wahrnehmung einen kritiklosen Raum zum Nutzenden, transportiert Verallgemeinerung und "normgesrechtes Verhalten" .
Sprache verändert mich. Meine Wahrnehmung, meinen Habitus. Das habe ich sehr deutlich gelernt und an ihr zu feilen bietet tatsächlich die Möglichkeit für eigenes Wachstum.

Es ist auch Jedermann.
Die oder Der kann... also "man" ...tut dieses oder jenes...

Daher wünscht man sich, dass es jedermensch heißt, weil es mann bezogen auf Mann vermittelt.

Das Wort "jedermann" hat überhaupt nichts mit "Mann" zu tun.
Ich wünsche mir nicht "jedermensch".

Es vermittelt, heißt nicht, dass es auch Mann ist. Geht um die Aufnahme des Wortes in Jedermann, daher wird es diskutiert.

"Jeder Mensch muss ." Das würde ich wohl gelten lassen.

"Das muss man noch machen!" bedeutet doch, dass es jemand machen muss, aber dass derjenige erst ausgeschaut wird, falls sich niemand freiwillig meldet...

... und wer sich als erster bewegt, hat verloren und muss es dann machen.

"man" wird nicht selten verwendet um eine vermeintliche Allgemeingültigkeit zu suggerieren. Oder aber, wenn in einer Gruppe Niemand direkt beauftragt werden soll. Mit der Konzequenz, dass plötzlich alle sich darum kümmern oder gar Niemand.

Ich vermeide "man", was mir jedoch nicht sonderlich schwer fällt.

Sie schreibt; auch wenn ich mich selbst nicht immer an meine eigenen Kommunikationsregeln halte, so gebe ich mir alle Mühe dazu.

Ich mag Verallgemeinerungen nicht, weise darauf auch in Gesprächen hin, versuche ich der Situation und bei mir zu bleiben.

So gar nicht mag ich es, wenn "die Anderen", "man" dazu geholt wird, um seinen eigenen Standpunkt damit zu untermauern.

Wenn ich "man" verwende, weise ich selbst im Gespräch darauf hin, dass das der Versuch ist, mich emotional aus dem Gesprächsstoff herauszunehmen. Dadurch kann ich für mich die Gesprächsebenen wechseln (von emotional auf sachlich und wieder zurück).

Gelingt wahrlich nicht immer, aber immer besser.

Wenn mein Gegenüber diese Worte verwendet, frage ich nach, wie seine eigenen Gedanken/Gefühle dazu sind, um die sachliche Ebene wieder zu verlassen. 💋

Sehr gut!