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Ich bin nicht altbacken oder prüde, aber irgendie habe ich das Gefühl mich auf etwas einzulassen was ich vielleicht nicht kontrollieren kann.
Geht das auch noch jemanden so? Oder wie geht ihr damit um?
Da ich nicht das Bedürfnis habe, ein Verhältnis mit jemandem zu kontrollieren, ist mir der Beziehungsstatus anfangs erstmal völlig egal. Ich weiß nicht, was sich ergibt, vielleicht nur ein Gespräch, vielleicht am Ende eine Beziehung - alles ist möglich. Das Vorhandensein einer Beziehung bedeutet meiner Erfahrung nach nämlich nicht immer zwingend, dass gar nichts möglich ist, oder alles "außer Kontrolle" gerät. Vorher weiß man gar nichts.
Anschreiben würde ich nicht, wenn ich definitiv nicht diejenige bin, die gesucht wird. Was natürlich auch von meinen eigenen Ambitionen abhängt, denn einfach nur schnacken kann man ja an sich mit jedem, wenn man einfach Lust hat, sich zu unterhalten. Will man unbedingt ein sexuelles Verhältnis, halte ich es nicht für zielführend, Menschen in fester Beziehung anzuschreiben, die hier keine Sexualpartner suchen.
Aber abgesehen davon: Meinen Exmann habe ich kennengelernt, als er gerade recht frisch in einer Beziehung war, die sich aber für ihn superschnell als frustrierend herausstellte, während unser Draht zueinander einfach perfekt war. Insofern war eine vorhandene Beziehung überhaupt kein Problem, wir haben die nächsten neun Jahre miteinander verbracht und eine Tochter zusammen.
Mein erster Dom war in einer Beziehung, ein Freund von mir, mit dem ich auch Sex hatte, war/ist in einer Beziehung.
Natürlich gibt es Fälle - zum Beispiel, wenn es sich um heimliches Fremdgehen handelt - wo man auch einfach ein bisschen Hirn einschalten sollte und damit rechnen muss, dass einem das um die Ohren fliegen könnte, weswegen man sich gut überlegen sollte, ob sich so ein Verhältnis lohnt. Es kann Konsequenzen geben, die unschön sein können, wer die nicht tragen kann, sollte sich nicht auf sowas einlassen.
Aber ich persönlich habe kein Bedürfnis nach "Kontrolle". Höchstens danach, dass Verhältnisse klar geklärt sind, auf eine gewisse Verlässlichkeit, ansonsten treffe ich eigene, erwachsene Entscheidungen und ertrage logischerweise die Konsequenzen meiner Entscheidungen, auch wenn sie scheiße sein sollten.
Ich habe keine Hemmungen, hier mit vergebenen Menschen in Kontakt zu treten, ich will nicht mit jedem Sex haben (und gleich dreimal nicht mit jedem eine Beziehung) und wenn dieser im Bereich des Möglichen sein sollte, überlege ich, ob ich mich drauf einlasse, oder es besser sein lasse, je nach Umständen. Ich brauche einen Menschen nicht "ganz allein für mich" und ich bin in Verhältnissen kein Kontroletti. Und da ich mich in meinem Sozialleben auch nicht nur auf einen Menschen beschränke, ist es für mich auch nicht problematisch, wenn jemand nicht ständig Zeit für mich hat.