@********0101
zum Therapeuten schicken will Dich niemand, kann man nicht per Ferndiagnose beurteilen. Nur Du solltest diese Option nicht ausschließen, wenn Dich die Situation entsprechend belastet.
Nach Trennungen gibt es für die daran anschließende Zeit eigentlich nur zwei Verhaltensmuster:
Die Einen springen allles an, was nicht schnell genug die Flucht ergreift, weil sie etwas nachholen wollen, sich abreagieren, ihren Marktwert testen oder was auch immer.
Und bei den Anderen ist es genau umgekehrt: da geht erst mal gar nichts, weil man nicht wieder verletzt werden will, der Sex/die Partnerin, oder vielleicht auch nur die Erinnerung daran, so unfassbar sensationell war etc, bestimmte Träger fehlen, etc..
"Business as usual" kann es auch geben, dürfte aber nach "echten", selbst einseitigen Beziehungen eher selten sein.
Alle diese Verhaltensweisen und die zugrunde liegenden Gefühle sind "normal". Nur sollten sie auch irgendwann mal verblassen bzw. verarbeitet sein. Das geht mal schneller, mal langsamer, ist also ganz individuell und erst mal sicher auch nicht therapiebedürftig.
Das KANN es aber werden, wenn man SELBST für sich das Gefühl bekommt, dass man die Situation dauerhaft nicht verarbeiten kann, sich "abnormal" fühlt und darunter zu leiden beginnt. Das könnte bei Dir zumindest im Ansatz der Fall sein, wenn man Deine Beiträge liest und so einen Thread erstellt man ja auch nicht nur aus Langeweile.
Meine Erfahrungen mit Therapie im Bekanntenkreis sind eindeutig negativ (Abhängigkeiten!) und nur in wenigen akuten Krisen waren kurze! Interventionen positiv. Ich rate daher Niemandem, sich leichtfertig in diese Mühlen zu begeben, aber wenn der Leidensdruck wirklich groß ist, sollte man es nicht ausschließen.
Problem: Termine sind bei den wenigen qualifizierten Therapeuten meist kaum zu bekommen.