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BDSM als Therapie?

****al Mann
3.020 Beiträge
Zitat von ******ird:
Ich meine mich zu erinnern, dass es in Schweden(?) eine App gab, in der beide vorher die Einvernehmlichkeit vom Sex bestätigen mussten/konnten.

Das konkret ist aber eher ein Problem unserer in diesem Punkt paranoid gewordenen Zeit.
Prinzipiell kann Einvernehmlichkeit auch durch konkludentes Handeln erzeugt werden und das dürfte (in Anlehnung an @********eeds) für 90 Prozent aller alltäglichen Situationen praktiziert werden, ohne daß jemand bei dem Gedanken in Panik gerät, daß das so ist.
Zitat von **ep:
Als Profi im therapeutischen Bereich (ich behandle und unterrichte) möchte ich mich hier auch mal äussern: Ich kann schon gut verstehen, dass viele darauf bestehen, dass BDSM keine Therapie ist und dass man das trennen muss. Natürlich gehört eine ernsthafte psychische Erkrankung oder Störung in eine professionelle Behandlung und eine (BDSM- oder andere) kann kein Ersatz sein dafür. Und natürlich ist das auch ein heikles Thema, da nicht wenige dazu neigen, spezielle sexuelle Vorlieben zu pathologisieren. So weit so gut.
Doch ganz so einfach ist es meiner Ansicht nach nicht. Auch wenn ich das Bedürfnis verstehe, ist es meiner Erfahrung nach doch so, dass wir das nicht so klar trennen können. Denn wie hier zu Beginn mal jemand sehr treffend sagte: Alles im Leben kann letztendlich einen therapeutischen Effekt haben. Um ein eigenes Beispiel zu bringen: ich habe zahlreiche Therapien unternommen, einerseits ausbildungsbedingt aber vor allem auch, um mit meiner sehr schwierigen Kindheit und Jugend klarzukommen. Manche Therapien haben etwas gebracht, manche weniger. Doch was ich am meisten weiter gebracht und geheilt hat, waren und sind tiefe Begegnunen mit anderen Menschen: So hat mich wohl kaum etwas so geheilt und transformiert wie die Begegnung mit meiner Frau. Natürlich waren die Therapien auch wichtig, aber nicht annähernd so heilend wie die Beziehung mit meiner Frau. Auch Freundschaften waren oft fast noch wichtiger im Heilungsprozess als Therapien. Und seit einem Jahr gibt es für mich eine weitere sehr heilende Beziehung: Die zu meiner Sub. Ihre Hingabe und bedingungslose Liebe, ihr Vertrauen in mich heilen in mir ein weit zurück gehendes Gefühl des nicht angenommen werdens, des misstraut werdens.
Nochmals: Damit will ich nicht sagen, dass eine Beziehung eine Therapie ersetzen kann. Und ich fände es falsch und geradezu missbräuchlich, eine Beziehung zu führen mit der Absicht geheilt zu werden. Doch Heilung kann eine wunderschöne erwünschte "Nebenwirkung" einer Beziehung sein, egal ob im BDSM- oder im Vanilla-Kontext.

Ich glaube es kommt immer drauf an wo man steht. Ich zb so weit gekommen, wie ich allein (also ohne Profi) kommen konnte. Hab mir für den "Rest" Hilfe gesucht.

Dafür muss man aber erst unter seinem Problem leidend sein. Wer nicht leidet hat kein Problem oder eben kein großes. Also warum zur Therapie?
Die 90% praktizieren nicht zwingend auch SM. @******ird hat es gut ausgedrückt, BDSM mit SM Anteil und daher wird für mich dann solche Äußerungen wie, 90% praktizieren BDSM nicht im Einvernehmen schwammig, bis einfach nur mal in den Raum geworden, um etwas zu sagen. Des Weiteren ist man nicht automatisch Sub im klassischen Sinne, wenn man SM mag, sondern eher devot / Maso.

Dieses zusammenwürfen, BDSM lebt alles zusammen ist schlichtweg falsch.
Viele benutzen auch nicht Nein als Kennwort, weil es einseitig zu unterscheiden sein sollte, wenn aufgehört werden soll.

Kommt aber vom Thema ab, denn es ist auch immer mit eine Vertrauenssache. Es gibt auch leider auch beim normalen Sex Frauen, die hinterher, ich wollte das nicht.
*******ine Frau
520 Beiträge
Sex in all seinen Facetten muss immer konsensual sein
Es muss immer die Möglichkeit zum Abbruch da sein
es darf nie als "Rache" missbraucht werden, weil irgendwas anderes in der Beziehung schief läuft
es sollte immer aus dem inneren Bedürfnis entstehen und befriedigt werden
und - für mich - nicht casual sein...nie nur Bedürfnis sondern immer auch Emotion
dann passt alles und ist weder Therapie noch therapiebedürftig
sondern Emotion und Lust von zwei passenden Personen

nur *senf*
****p35 Mann
7.998 Beiträge
Okay, also zwei Aspekte vermengen sich hier wirklich, die ich gerne wieder zu trennen versuchen würde.

1) Einvernehmlichkeit sexueller Handlungen.

In der Tat ist die Gesetzeslage ja, wer das nicht weiß, kann das nachrecherchieren, seit einigen Jahren geändert worden: Jede sexuelle Handlung muss nun um Erlaubnis erfragt werden! Doch, echt.
Das heißt, dass wir bei jedem Kuss, bei jedem Streicheln, aber auch bei jedem einzelnen koitalen Zustoßen streng genommen eine Erlaubnis erfragen und bekommen müssten, um auf der sicheren Seite zu sein.
Wer macht das so? Wohl nur, wer nicht glaubt, dass kein Richter, wo kein Kläger und auch kein Henker, wo kein Richter ist. Aber im BDSM-Kontext wird diese Regelung eventuell schon heikel: Wie soll eine gefesselte sub mit Mundknebel und verbundenen Augen noch ihr Einverständnis gegeben haben?... hier kommt dann die Glaubwürdigkeit des Dom unter den Richterhammer.

2) Kann alles (und somit auch BDSM) irgendwie Therapie oder zumindest therapeutisch wertvoll sein?

Nun, ersteres (also Therapie und eine Therapieform, eine Heilbehandlungsdisziplin) sicher nicht, die Argumente, welche dagegen sprechen, liegen auf dem Tisch. Bleibt noch letzteres, also das Attribut "therapeutisch wertvoll" - kann das für BDSM oder für Beziehungen oder für Freundschaften gelten?
Klar, das könnte möglicherweise sogar explizit ein Teil der Behandlung sein (z.B. Sozialkontakte stärken), aber selbst, wenn es nicht in einer Therapie aufgearbeitet wird, können Kontakte zu Mitmenschen alte Resourcen, neue Fähigkeiten oder einfach schöne Erlebnisse stärken und werden.
Sind solche guttuenden Sozialkontakte dann heilsam? - nun, wenn sie einen Mangel ausgleichen, möglicherweise.
Sind sie somit auch ein (anzuerkennendes) Heilverfahren? - definitiv nicht!!! (vgl. oben)
Konkret: "Therapie" ist nicht das gleiche, wie "therapeutisch wertvolle Begegnung".

Ich denke, es wäre gut, hier wirklich klare Begriffe zu verwenden.
Letztlich wiederhole ich nochmals: Die Verwischung von Grenzen einer Professionellen Beziehung führt unweigerlich zum Pfusch, der bis zum klaren Missbrauch reichen kann - die TherapeutInnen unter uns werden wissen, von was ich spreche und diese Bedenken sicher bestätigen können.

Danke.
****nw Frau
2.127 Beiträge
@****p35
Ich denke, es wäre gut, hier wirklich klare Begriffe zu verwenden.

DAS wäre dann das erste Mal, das es klappt! In jedem BDSM-lastigen Thread gibt es bei zwei Menschen mindestens zwei Definitionen für denselben "klaren Begriff" *zwinker*

Es ist doch so, dass diese Diskussionen zu keinem Ziel führen müssen. Die Leser und Beteiligten nehmen einfach immer ein bisschen daraus mit.
****p35 Mann
7.998 Beiträge
Zitat von ****nw:
@****p35
Ich denke, es wäre gut, hier wirklich klare Begriffe zu verwenden.

DAS wäre dann das erste Mal, das es klappt! In jedem BDSM-lastigen Thread gibt es bei zwei Menschen mindestens zwei Definitionen für denselben "klaren Begriff" *zwinker*

Es ist doch so, dass diese Diskussionen zu keinem Ziel führen müssen. Die Leser und Beteiligten nehmen einfach immer ein bisschen daraus mit.

Ich werde gegen verwaschene Begriffe im Bereich der Therapieverfahren nicht aufhören, anzutreten.
Der Grund: Die Grenze zum Missbrauch ist schmal und löchrig.
Nochmal: "Heilsam" kann gar vieles sein, wenn es Mangel ausgleicht und gleichzeitig keine neue Abhängigkeit schafft; Heilung kann nur in der selbständigen Befähigung funktionieren. Wie weit das auf BDSM-Sitzungen zutrifft, muss ein jed individuell beurteilen, als Therapie kann aufgrund der fehlenden Professionellen Beziehung aber sicher keine private Beziehung gesehen werden.
*******959 Mann
741 Beiträge
Psychische Störungen niemals. Das ist angeboren, und lernen kann man BDSM schon gar nicht. Es steckt in uns allen, bleibt aber bei vielen verborgen.
Klares Nein,die Traumatas haben nur Doms mit Mutterkomplex.🤣
********pice Mann
96 Beiträge
Ich kann aus Erfahrung versichern, dass BDSM zur Therapie fast(!) aller psychischen/seelischen Probleme sehr viel effektiver sein, als jede offiziell anerkannte Therapieform. Unfassbar viel effektiver.

Dieses level von bdsm ist aber natürlich auch seeeehr viel anspruchsvoller... und ein Dom sollte wirklich fundierte Ahnung von Psychologie und eine sehr gute Auffassungsgabe haben, und überhaupt erstmal sicher diagnostizieren und analysieren zu können, bevor er nach Gefühl "drauflos um-konditioniert". Denn nicht jede Störung ist gleich.

.. und keine lässt sich mit simplem "Draufhauen" heilen. Und mit "Handauflegen" auch nicht.

Außerdem sollte der Dom ab diesem Level wirklich von reinem, selbstlosem Willen zu helfen motiviert, ehrlich und emotional absolut stabil sein.

Und schließlich sollte auch Reife, Weisheit und Toleranz auf Meister-Niveau vorliegen, denn viele Störungen sind Folge und Teil schlechter Gewohnheiten und Denkmuster und lassen sich nicht direkt lösen, sondern nur durch Korrektur vieler kleiner Dinge, die augenscheinlich mit dem Problem gar nichts zu tun haben und den meisten Menschen gar nicht auffallen, weil sie jeder oder fast jeder unbewusst falsch macht.

Alles in allem rate ich Subs dazu, vorsichtig zu bleiben und dann skeptisch zu werden, wenn Dom seine Methoden nicht genau erklären kann, also was genau er beabsichtigt, wie und warum und zwar bis ins Detail und absolut schlüssig und einleuchtend. Und wenn ers kann, und alles soweit logisch klingt, aber irgendwie das innere Gefühl bei der Nummer nicht ganz genau zu den Worten passt, so als würde gekratzt werden, aber nicht da, wo es juckt.. dann seid Ihr bei nem Metzger und nicht bei nem Chirurgen.. Das mag für bisl Roleplay schon okay sein, aber für OPs am offenen Herz und Gehirn braucht Ihr schon jemand der hochpräzise immer jeden Punkt exakt trifft, weil er genau weiß, wie und wo und niemals "schätzt".

Warum BDSM viel mehr Potential hat als Psychotherapie ist klar:

Vor allem die starke emotionale Verbindung, das Vertrauens-Fürsorge-Verhältnis und die zeitliche Intensität der "Behandlung", die ja im Gegensatz zu einzelnen, kurzen Sitzungen auch ohne 24/7 beisammen sein und "Spielen" viel/die meiste/die ganze Zeit in die Sub hineinwirkt, sind ganz entscheidende Faktoren.

Häufig gehen Menschen jahrelang zu Psychotherapeuten, schaffen es aber nicht, sich zu öffnen oder von ihr etwas anzunehmen, das nicht ins eigene Gedankenkonstrukt passt. Nicht nur weil man in einem kurzen Termin pro Woche nicht weit aus der eingefahrenen Gedankenwelt herauskommt, sondern schon allein weil diese Person auch nach 3 Jahren "Sie" bzw. "Herr oder Frau (Abrechnungsfähig)" sagt und zwischenmenschliche Distanz hält. Egal wie nett und sympathisch ein Psychotherapeut ist, er hat in seiner Ausbildung oder spätestens irgendwann in der Praxis gelernt, sich die Probleme seiner Patienten niemals zu Herzen zu nehmen, sondern sich am Arsch vorbei gehen zu lassen.
Und da ein Stammkunde lukrativer als ein Geheilter ist, macht Heilung für Psychotherapeuten eigentlich überhaupt gar keinen Sinn.
Das spiegelt sich auch in Statistiken ganz gut wieder.

Den anderen entscheidenden Unterschied in der Wirkung machen die Mittel bzw. Verfahren. Während der sog. "Profi" im allgemeinen ein spezielles Verfahren anwendet, wobei die meisten rein kommunikativ und minimalinvasiv im kognitiven Bewusstsein "herumstochern", hat ein Dom ein Werkzeugsortiment mit schier unendlicher Bandbreite zur Verfügung und die schwersten Maschinen im Koffer, die es für die Psyche gibt. Er kann flexibel zwischen allen Instrumenten wechseln und damit hochpräzise und effektiv an der Sub arbeiten.

Uff.. soviele Zeilen waren gar nicht geplant... aber immerhin alles 100%Ahnung, 0%Meinung.
Jesterehrenwort.
******arp Mann
3.244 Beiträge
Zitat von **********ang77:
Ich denke, es sollte ganz klar differenziert werden. Ob man BDSM als sexuelle Identität anerkennen sollte, ist noch umstritten, daher distanziere ich mich ganz klar davon, dies mit der Homosexualität zu vergleichen. Denn das ist ein MUSS das andere ist unter anderem ein KANN.

Es gibt viele, die in einer Phase ihres Lebens mit BDSM experimentieren, dann aber wieder damit aufhören, oder ein paar Praktiken übernehmen.

Darauf muss ich aber nun doch mal eingehen! Neben der Homosexualität gibts ja auch die Bisexualität als Kann-Option! Und da ist dür die Tür zum Muss aber auch schon halb offen. Denn bi kann auch bedeuten, dass man es nicht ständig aber immer wieder mal braucht.

Wer damit experimentiert und sich davon was mit nimmt, bezeichnet es nicht umsonst und sehr trefflich als "eine Bereicherung" der Sexualität. Muss man aber auch grad Lust drauf haben, es ist ein Kann, kein Muss. Und damit muss auch klar sein, dass BDSM-Spieler und 24/7ner kaum zusammen passen.

Zitat von **********ang77:
Aber da sind auch diejenigen, die nicht wählen können. Für die BDSM keine "Bereicherung des sexuellen Spektrums" ist, sondern eine Festlegung mit Ausschlusszwang für alles andere. Was nicht verhandelbar ist und sie keine andere Partnerschaft eingehen können.

Wie erwähnt umstritten.

Warum umstritten? Weil man Sadismus oder Dominanz "heilen" kann? Soweit eindämmen, dass es nur noch ein Kann statt einem Muss ist? Aus nem Homo nen bi therapieren? Ja- DAS würde ich auch umstritten nennen!

Warum also sollte ich eine Partnerschaft mit einer Vanilla eingehen? Damit ich bei, mit und neben ihr verkümmere? Würde uns beide das glücklich und erfüllt machen? Aber dafür gibts doch die PERFEKTE Lösung! Man öffnet einfach die Beziehung und schon kann man ganz ungeniert und ehrlich seiner Neigung nachgehen. So einfach ist das. Hier im Joy wird das in jedem dritten Thread empfohlen. Also ist es wohl auch empfehlenswert. Ich bin da etwas altmodischer und suche mir von Anfang eine Partnerin die zu mir passt. Brauch ich kein Doppelleben zu führen. Als Mono würde mir das eh schwer fallen. Aber gut, meine Vorgehensweise scheint hier und heute ja mehr umstritten zu sein...

Zitat von **********ang77:
Es käme aber auch keiner auf die Idee, wenn Vanilla Blümchensex oder ähnliches mag, mit sehr viel Geborgenheit und Kuscheln zu sagen, du kompensierst etwas. Daher stellt sich für mich die Frage, warum das im BDSM vollkommen normal sein sollte.

Weil BDSMer halt so sind- also von sich aus betrachtet normal. Die kompensieren da nix. Es ist ihre Neigung, nichts weiter. Und wer diese Neigung nicht hat, hat diese Neigung nicht. Ich stelle das fest.
Trotzdem steh ich total auf kuscheln! Von Nähe kann ich nicht genug bekommen. Ein Zuviel gibts nicht. Liegt vlt auch nur daran, dass ich mit meiner Liebsten nur keine Distanz pflegen möchte. Davon hab ich nix. Andere brauchen ihre Dosis Distanz, was aber mit BDSM nix zu tun hat.

@**l

Ja, die Kindheit. Es gibt Störungen, dafür ist man genetisch prädisponiert. Das bekommt man in die Wiege gelegt. Das bricht iwa mal durch oder auch nicht. Manchmal brauchts einen Trigger, manchmal entwickelt sich das einfach nur aus. Ob und wie es bei einem selbst war, kann man immer nur retrospektiv erkennen, wenn überhaupt. Aber mit der Kindheit und der Prägung ist nicht alles ge- und erklärt. Auch nicht mit der Umwelt und dem sozialen Gefüge. Daran bemessen ist es ein Widerspruch in sich, dass ich ein Sadist bin. Ist halt so. Und aus dem Dom wurde ein Daddy-Dom. Das lässt sich erklären. Aber auch dafür war die Spur schon vorverlegt und musste nur noch freigelegt werden. Eine Frage der Zeit, sonst nichts.

Und ja, ich würde so gerne meine Kindheit noch mal wiederholen können! Zumindest die Best-of, sonst zieht sich das so. Klar, gabs auch unschöne Momente. Normal. Ich kann mich an so unfassbar viele Kleinigkeiten erinnern, bis zurück ins 3. Lebensjahr. Und auch, dass sich meine Neigung schon sehr früh bemerkbar machte. Sie war einfach da. Von Anfang an. Und das ist auch gut so! Ich wollte kein anderer sein als der, der ich bin. Und zumindest mit meiner Neigung war und bin ich stets zufrieden und wollte sie nicht missen. Sie mag Segen und Fluch zugleich sein, aber das bin eben ich. Mich gibts nur so und nicht anders.
******arp Mann
3.244 Beiträge
Zitat von **********ang77:
@****p35 hat etwas für mich ganz wichtiges gesagt. Ein Therapeut ist auf einer professionellen Ebene und zielt darauf ab, eben ohne diesen zurechtzukommen.

Bei Menschen im näheren Umfeld kann ganz schnell ein tiefes Loch entstehen, sobald diese uns verlassen oder es diese in unserem Leben nicht mehr gibt.

Auch hier muss ich noch mal genauer darauf eingehen!
Bedenke, dass es im BDSM nicht nur Partnerschaften/Beziehungen gibt, sondern auch umso mehr Spielbeziehungen! Die ergeben sich aus unterschiedlichen Gründen und unterschiedlichen Motivationen.
So öffnen viele ihre Beziehung und suchen sich einen Dom/Sad, weil sie das in ihrer Partnerschaft nicht bekommen. Ein Spiel-Dom soll das dann ausgleichen. Kann man machen und wird hier überall empfohlen!

Und ja, nicht nur Vanillas können in ein tiefes Loch fallen, wenn sie sich trennen! Und ja, eine solche Trennung aus einem D/s-Verhältnis heraus, kann erst recht belastend und sogar traumatisch sein. Schließlich besteht eine sehr tiefgreifende, emotionale Abhängigkeit. Sogar bei nur Spiel-Doms. Man muss sich dann schon fragen, wer hier eigentlich der Anker war?

Zitat von **********ang77:
Mein Partner kann mich unterstützen, er ist aber nicht meine Heilung, ich habe gelernt im Zweifel auch ohne ihn damit zurechtzukommen. Das wird meines Erachtens selten berücksichtigt. Mein Partner, meine Sub, mein Dom tut mir gut, aber was, wenn es diese Menschen nicht mehr gibt.

D/s basiert auf eine gewisse Abhängigkeit. Er braucht dich nicht aber du brauchst ihn. Denn nur in dieser Abhängigkeit kannst du so loslassen, dass du dich darin voll entfalten kannst! Anders würde es nicht funktionieren. Natürlich kannst du auch plötzlich ohne ihn zurecht kommen. Vanillas kennen das, es sind eher BDSMer, die sich auf so was vorbereiten. Warum? Weil diese emotionale Tiefe oder auch emotionale Abhängigkeit, nicht bald schon eine Selbstaufgabe beschreibt? Oder eine Selbstverwirklichung- die ohne dem Gegenpart nicht mehr funktioniert? Dann ist das Loch sehr tief und der Weg nach oben weit.

Das ist dann diese Tiefe, von der so manche BDSMer sprechen und nicht für voll genommen werden. Was soll denn da tiefer sein als beim Vanilla? Das hättet ihr doch nur gerne!
Für einen BDSMer stellt das nicht selten ein Trauma dar aber auch dafür gibts Abhilfe- die ADAC-Doms. Immer zur Stelle wenns auch nur iwo nach Trauma aussieht. Keine Sorge Liebes, Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Und welche Sub würde nicht auf den ADAC vertrauen? Wer rettet einem denn sonst? Aber mit der Bergung allein ist es nicht getan, der Schaden muss ja nun auch wieder in Ordnung gebracht werden.
Dann beginnt die eigentliche Therapie. Vergleichbar mit einem Ölwechsel bei Pit-Stop.

Ja, es gilt hier hier def. zu unterscheiden, dass D/s-Beziehungen eine andere Emotionalität besitzen, wie man es als Vanilla kennt. Und nicht jeder macht nur gute Erfahrungen, sondern gemäß seinen Mustern, vornehmlich eher schlechte. TH-Doms erkennen das und bieten sich entsprechend an. So schließt sich der Kreis wieder und die Abwärtsspirale kann weiter gehen.

Das ist aber typisch D/s und davor ist kein geneigter gefeit. Das sind offene Scheunentore die da eingerannt werden. Eh man sich versieht ist man besetzt. Eine TH kann hier helfen, offene Tore zu schließen und sich vor Einfall zu schützen aber heilen kann es das nicht.

All das hat aber auch nichts mit typ. Störungen zu tun, die hier genannt wurden und auch nicht mit der Kindheit, Prägung und Umwelt. Da ist ein jeder ein Einzelfall und kann auch nur genauso betrachtet werden. Eine Neigung KANN mit vielem zu tun haben, MUSS aber nicht. Und ab wann man es therapeutisch betrachten kann, erst recht! Und da ist mir alles "echtes" lieber als gespieltes. Denn darauf kann ich eingehen und genau das geben was ich kann. Da ist dann nix kompensiert, therapiert sondern einfach nur ganz normal ausgelebt. Dann passt zusammen, was zusammen gehört.
*******987 Frau
9.019 Beiträge
Zitat von ********pice:
Während der sog. "Profi" im allgemeinen ein spezielles Verfahren anwendet

Die vernünftigen Therapeuten wenden nicht sturheil ein einziges Verfahren an, sondern sinnvolle Elemente aus verschiedenen Ideenbereichen und Verfahren, angepasst darauf, was dem einzelnen Patienten fehlt und was dabei helfen könnte. Die guten haben nicht nur einen Schraubendreher im Werkzeugkasten, weil manche Menschen eben keine Schraube locker haben, sondern vielleicht einen Nagel zu tief drin oder etwas anderes.

Ansonsten ist es allerdings schon sinnvoll, mit den Werkzeugen zu arbeiten von denen schon herausgefunden wurde, dass sie helfen, anstatt mit allem möglichen rumzuhantieren. Ja, man kann auch mit einem Schuh einen Nagel einschlagen, aber ein Hammer ist genau dafür gemacht.
Ich gebe zu, bisher werden zu wenige Werkzeuge von den Krankenkassen anerkannt. Das ist sehr schade. Aber vielleicht ändert sich das noch.


"drauflos um-konditioniert"
Wenn das deine Idee von Behandlung ist.... Naja.
Ich habe ADHS. Das ist hirnchemisch begründet. Eine Umkonditionierung kann nicht verhindern, dass im Gehirn zu viel oder zu wenig von diesem oder jenem Botenstoff aufgenommen wird. Das können nur Medikamente.
Hilft mir BDSM trotzdem? Klar, denn ich mache zum Beispiel den Haushalt für meinen Herrn und lerne ganz automatisch dabei, was ich tun kann, damit meine Krankheit mir nicht im Weg ist. Etwas, was ich mir dadurch zum Beispiel angeeignet habe, ist, alles aufzuschreiben was ich nicht vergessen darf zum Beispiel Einkaufszettel, auch wenn ich glaube, ich kann es mir so merken. Kann ich eben nicht. Und ich kann auch nicht umkonditioniert werden, dass ich es auf einmal doch können werde. Ich kann nur lernen, sinnvoll damit umzugehen. Timer stellen ist genau so ein Punkt. Ich kann nicht ändern, dass ich mich schnell in Dingen verliere und dann die Zeit vergesse. Ich kann nur ändern, wie ich damit umgehe, dass ich das weiß.
Und mein Herr straft nicht. Das Wissen, dass er unzufrieden mit dem Ergebnis ist, ist Strafe genug um mich dazu zu motivieren, solche Umgangsmethoden für mich zu finden. Er schlägt das nicht vor, ich tu das von alleine.

von reinem, selbstlosem Willen zu helfen motiviert, ehrlich und emotional absolut stabil sein.
Also kein Mensch? Uh, eine KI als Dom fände ich gruselig. Denn kein Mensch kann das jemals von sich behaupten.

denn viele Störungen sind Folge und Teil schlechter Gewohnheiten und Denkmuster
Wer hat dir das denn erzählt? Von hirnchemischen Vorgängen hast du noch nicht gehört? Was glaubst du wohl, warum bei vielen psychischen Auffälligkeiten Medikamente so gut helfen? Weil damit ein Mangel oder Überfluss im Gehirn ausgeglichen wird, sodass dieses die Chance hat, normal(er) zu funktionieren.
Zudem sind schlechte Gewohnheiten und Denkmuster einfach nur menschlich. Sie beseitigen zu wollen klingt nach unmenschlich machen. Das soll kein Plädoyer für das freie wuchernlassen von Unarten sein. Wenn man allerdings übertreibt und jemandem alle Laster austreibt, bleibt nicht mehr viel von diesem Menschen übrig. Außerdem, wer entscheidet, was eine schlechte Gewohnheit oder ein schlechtes Denkmuster ist? Ich? Du? Die 100 Leute, die Werner Schulze Erdel für sein Familienduell befragt hat? Also ich finde Alkohol trinken und rauchen sind schlechte Angewohnheiten und zu denken "ich bin der Tollste" ein schlechtes Denkmuster. Richten wir uns danach? Oder nach jemandem, der sagt, "Wer keinen Alkohol trinkt und nicht gerne feiern geht, ist komisch" und allein sein wollen für ein schlechtes Denkmuster hält?

schaffen es aber nicht, sich zu öffnen oder von ihr etwas anzunehmen, das nicht ins eigene Gedankenkonstrukt passt
Ein guter Therapeut schafft es, den Menschen dort abzuholen, wo er gerade steht und von dort aus den Weg zu zeigen, anstatt ihm etwas eigenes aufstülpen zu wollen.
Leider gibt es auch viele nicht ganz so gute Therapeuten. Trotzdem, ein freiwillig und eigenständig gegangenen kurzes Stück ist viel, viel besser als ein aufgezwungener, durch Dom herbeigeführter Marathon.


sich die Probleme seiner Patienten niemals zu Herzen zu nehmen, sondern sich am Arsch vorbei gehen zu lassen.
Ich war bisher immer sehr, sehr froh um dieses Wissen, denn es hat mir die Hemmungen genommen, auch die belastenden Dinge raus zu lassen in dem Wissen, dass ich der Person gegenüber damit eben nicht schade, sie nicht verstöre oder zu irgendeiner Handlung zwinge. Bei Freunden halte ich mich zurück, weil ich sie gerne habe und nicht will, dass sie sich Sorgen machen oder überfordert sind oder mich dann nicht mehr mögen oder sie dann Mitleid mit mir haben oder sonstige unschöne Dinge. Das ist bei einem Therapeuten anders. Den muss ich danach nie wieder sehen und der gibt mir das Gefühl, dass er nicht davon getroffen werden kann, also kann ich auch den Müll in den Ecken zeigen.

Das spiegelt sich auch in Statistiken ganz gut wieder.
Wird ohne Quellenangaben einfach Mal behauptet.
Heilung braucht einfach Zeit. Schließlich muss nicht nur der Verstand begreifen, was schief läuft und wie es besser geht. Und das braucht bei manchen schon lange. Nein, die ganze Seele muss begreifen und dann langsam ändern. Und das ist viel, viel schwieriger. Wenn der Verstand aus Stein ist und dementsprechend schwierig zu verändern, dann ist die Seele im Vergleich ein Diamant. Also viel, viel härter und unveränderlicher. Das geht nicht Mal so eben.

kann flexibel zwischen allen Instrumenten wechseln und damit hochpräzise und effektiv an der Sub arbeiten.
Und ich dachte, bei Bdsm geht es zum einen um die Befriedigung erotischer Bedürfnisse und zum anderen darum, sich als Person einfach nur frei auszuleben mit einem passenden Partner.... Also um Spaß, Freude, Glück und Zufriedenheit. Das klingt jetzt eher nach Arbeit und Unzufriedenheit. Denn warum will man an jemandem rumdoktorn wenn man die Zeit auch für eine ordentliche Session nutzen könnte oder dafür, dass Sub Dom einen Kaffee kocht und ihm die Füße massiert? Weil man nicht zufrieden ist damit, wie Sub ist. Aber wenn man nicht zufrieden ist, kann man doch einfach Mal kurz darüber reden und wenn es dann immer noch nicht passt, dann passt man einfach nicht zusammen.
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
@********pice
Ich mache es kurz und provokant: Ich würde jeder submissiven oder devoten Frau dringend abraten, sich mit dir einzulassen. Das klingt wirklich gruselig, was du beschreibst.
*********rgara Frau
7.453 Beiträge
Zitat von *******987:

von reinem, selbstlosem Willen zu helfen motiviert, ehrlich und emotional absolut stabil sein.

Also kein Mensch? Uh, eine KI als Dom fände ich gruselig. Denn kein Mensch kann das jemals von sich behaupten.

In Reinform ist das vielleicht unmöglich, weil wer ist schon immer stabil oder selbstlos.
Aber annähernd so, das gibt es. Ich kenne sehr viele Menschen mit reinen und überwiegend selbstlosen Absichten und wenn sie schon lange an sich arbeiten darunter auch recht stabile.

Und ich dachte, bei Bdsm geht es zum einen um die Befriedigung erotischer Bedürfnisse und zum anderen darum, sich als Person einfach nur frei auszuleben mit einem passenden Partner.... Also um Spaß, Freude, Glück und Zufriedenheit.

Das ist das Ideal. Meiner Erfahrung nach ist das in Reinform so selten wie der selbstlose und stabile Mensch.

Alles, was wir erleben, prägt uns. Sobald wir auf die Welt kommen. Auch was uns erregt ist zum Teil geprägt. Traumata werden teilweise sogar vererbt und können sich später in allem Möglichen niederschlagen . Der Partnerwahl beispielsweise oder in dem , was man fürchtet .
( Ich kann die Fundstelle nicht sagen, habe aber von entsprechenden Versuchen mit Mäusen gelesen, die das belegen ).

Inwieweit eine Neigung angeboren oder geprägt ist, oder vielleicht sogar eine Kombi aus beidem, ist umstritten. Da ist nichts bewiesen, aber viele schreiben so als wäre es das. Weil sie es aus tiefstem Herzen zu wissen glauben.

Ich persönlich glaube, dass die Seele sich nicht verändert. Was sich ändert , ist das Unterbewusstsein. Wenn ich an Zitrone denke und in meinem Mund läuft die Spucke zusammen, dann ist das eine Reaktion des Unterbewusstseins.
Die könnten mir noch so viele Therapeuten nicht wegreden. Aber ein Hypnosetherapeut kann , meine innere Zustimmung vorausgesetzt, diesen Effekt in einer Hypnose verändern und je nachdem wie ich anspreche auch aufheben. Und es ist erwiesen, dass mit regelmäßiger Übung sich im Unterbewusstsein die Muster ändern. ( Konditionierung)

Wenn ich jemand schlage , während er sich selbst stimuliert oder stimuliert wird und wiederhole das oft genug, wird das im Hirn verknüpft. Schlagen führt dann irgendwann zur Geilheit.
Blöd wird es, wenn schlagen geil macht, aber da versteckt etwas anderes im Unterbewusstsein sitzt.
War bei mir so. Mein Vater hatte mich als Kind übers Knie gelegt und ich empfand das als zutiefst ungerecht, verstörend , demütigend und traumatisierend.
Das bemerkte ich nicht in Spielbeziehungen. Aber als ich mich ausgerechnet in einen Sadisten verliebte, genügte ein zu fester Schlag und alles kam hoch. Da stand das kleine Mädchen emotional und war entsetzt über den Schmerz durch einen geliebten Menschen.

Es ist noch heute so , dass Schmerz in zu starker Dosis mich zwar erregt , dann aber in eine traumatische Starre kippen lässt oder zumindest bei mir Übelkeit und Abscheu und Panik hinterlässt, sobald die Erregung vorbei ist. Die Gründe dafür weiß ich nicht und ich vermute sie im Unterbewusstsein.

Das war so der Punkt , an dem ich beschloss , dass ich manche Grenzen in mir akzeptiere. BDSM würde mich an diese führen , aber auch das Risiko mit sich bringen, dass ich wegen BDSM eine Therapie machen müsste. Die ohne BDSM nicht relevant ist, weil ich keinen Leidensdruck habe.

Also gehe ich nur so weit , dass es mir Spaß macht und sobald ein Dom meint daran arbeiten zu wollen ( der Therapie Dom) , setze ICH dem ein Ende.

Aber grundsätzlich ist viel mehr konditionierbar über das Unterbewusstsein als die meisten Menschen glauben.
****nw Frau
2.127 Beiträge
@*****_54

Dankeschön, ich habe nach einem Wort gesucht, als ich die Zeilen von @********pice las.....gruselig passt für mich ebenfalls.
****hop Mann
1.707 Beiträge
Zitat von ********pice:
Ich kann aus Erfahrung versichern, dass BDSM zur Therapie fast(!) aller psychischen/seelischen Probleme sehr viel effektiver sein, als jede offiziell anerkannte Therapieform. Unfassbar viel effektiver.
Wie hälst Du es mit Deiner Supervision?
*lol*

Naja, ein bischen bescheidener mit VIELEN zusätzliche Nebenbedingungen, hätte es auch getan.

Wir alle unterwerfen uns den Rollen, die wir uns selbst geben.
Deshalb wird ein selbstsicheres Auftretenden nützlich sein.
Aber beim austauschen von Gedanken kann genau das unnötige Widerstände erzeugen.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *****_54:
@********pice
Ich mache es kurz und provokant: Ich würde jeder submissiven oder devoten Frau dringend abraten, sich mit dir einzulassen. Das klingt wirklich gruselig, was du beschreibst.

Joa, wie ich schon ein paar Beiträge vorher schrieb:
Doms, die diesen übereifrigen Drang haben, der Retter in der Not zu sein und Sub zu heilen, weil sie sich dann für "emotionale Chirurgen" halten und dafür feiern lassen können, sind keine, die ich in meiner Nähe, geschweige denn in meinem Hirn haben will.

Ich gehe übrigens zu Therapeuten WEGEN der emotionalen Distanz, WEGEN der Professionalität und WEGEN der beidseitigen Ambitionen, dass der Therapeut irgendwann überflüssig wird. Das Problem bei "Therapien" mit großem, emotionalen Connect ist nämlich, dass die Gefahr einer Abhängigkeit besteht, in der Form, dass der "gesunde Zustand" ohne den jeweiligen Menschen nicht funktioniert und man bei einem Wechsel dann wieder von vorne anfangen darf. Nicht der Therapeut soll mich "heilen", sondern ich selbst - er zeigt mir nur Mittel und Wege, durch die ich mich reflektieren kann, sodass der Prozess primär in mir durch mich stattfindet. Bei diesem Prozess brauche ich definitiv nicht auch noch ein überkrasses Machtgefälle, in das ich hineinfließe.

Ich hatte im Jugendalter drei Jahre lang eine Therapeutin, zu der ich wöchentlich gegangen bin. Bis heute denke ich, sie war die Beste, die ich je hatte. Aber das Problem war, dass ich mich eben sehr auf sie eingeschossen hatte. Da war mehr als nur sich wohl und aufgehoben und verstanden fühlen, da entstand zumindest auf meiner Seite her eine emotionale Bindung über das Verhältnis hinaus, die ich aber nicht offen zeigte. Als sie mir eröffnete, dass sie nach Indonesien auswandern würde, war ich am Boden zerstört. Ich habe mich im Anschluss über zehn Jahre lang geweigert, meine Therapien fortzusetzen, weil ich der Meinung war, nie wieder jemanden zu finden, den ich so mochte, wie ich sie mochte.

Was selbstredend ein Riesenfehler war und mir letztendlich mehr geschadet hat. Dieser emotionale Bezug hinderte mich am Weitermachen, weil mein Fokus auf ihr lag, nicht auf mir, und ich überzeugt war, kein anderer würde mit mir schaffen, was sie geschafft hat. Ich meine, ja, ich war damals ein Teenager, minderjährig, selbstverständlich völlig unreif und nicht selbstreflektiert genug. Ich habe erst mit Ende 20 begriffen, wie wichtig dieser emotionale Abstand in der Therapie ist, damit die Therapie sich um MICH drehen kann und ich es schaffe, weiterzumachen, auch wenn der Therapeut wechselt, oder die Therapie zu Ende ist.

Einen solchen Prozess möchte ich nicht mit jemandem machen, der mir emotional nahe steht, schon gleich dreimal nicht mit einem, mit dem ich ein Machtgefälle möchte. Dabei kann ich mich gar nicht auf mich konzentrieren.
***si Frau
2.463 Beiträge
Zitat von ********pice:


Dieses level von bdsm ist aber natürlich auch seeeehr viel anspruchsvoller... und ein Dom sollte wirklich fundierte Ahnung von Psychologie und eine sehr gute Auffassungsgabe haben, und überhaupt erstmal sicher diagnostizieren und analysieren zu können, bevor er nach Gefühl "drauflos um-konditioniert". Denn nicht jede Störung ist gleich.



Ein Dom, der diagnostiziert? Bist Du Arzt? Kriege ich dann bitte Deine Behandlung auf Rezept?

Was ist das für ein Blödsinn? Du maßt Dir hier einen Status an, der Dir in keinster Weise steht. Jeder Sub müsste sich hier der Magen umdrehen.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Noch kurzer Einschub:

Eine Therapie ist kein "Level von BDSM".
****ona Frau
1.250 Beiträge
@********pice :
Reflektierst Du gelegentlich, was Du hier schreibst? Wie regelmäßig ist Deine Supervision? Wer erdet Dich?

Mona
*******ssa Frau
5.645 Beiträge
Erst dachte ich das war ironisch gemeint was @********pice da schrieb.

Hinzufügen möchte ich:
derartige Beiträge sind mit besonderer Vorsicht zu lesen.
@********ious

Es ist umstritten, weil es nicht für jeden ein MUSS ist, wie bei der Sexualität, erhalten ob Homo, Bi, oder Hetero.

Wie erwähnt, gibt es aber auch Menschen, bei denen es nicht verhandelbar ist. BDSM ist aber auch nicht wie bei der Sexualität festgelegt, sondern wandelt auch.

Hier möchte ich klar differenzieren und das wird für mich einfach oft in einen Topf geworfen, das wenn man von Therapie spricht, es auf einmal heißt, man würde alle in einen Topf werfen und das mache ich und einige hier nicht.

Es geht zum Beispiel um Menschen, für die sind Schläge normal, um sich den Gegebenheiten anzupassen, haben sie sich daran gewöhnt und es umprogrammiert. Arbeitet man die Schläge zum Beispiel auf, kann es passieren, dass sie zu Vanillas werden, weil es einfach keine Neigung von ihnen ist. Hier hinzugehen und ihnen weiter die erlernte Normalität zu geben, halte ich schlichtweg für falsch.
Oder aber wie hier auch erwähnt, einem Positivem Abschluss in Form von einem Orgasmus zu geben.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Zitat von *****_54:
@********pice
Ich mache es kurz und provokant: Ich würde jeder submissiven oder devoten Frau dringend abraten, sich mit dir einzulassen. Das klingt wirklich gruselig, was du beschreibst.


Das ist noch nett ausgedrückt.

Hört sich nach der Art wunderheiler an vor der man die Gesellschaft aktiv schützen muss.
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