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BDSM als Therapie?

******ane Frau
758 Beiträge
@****ody wie praktisch, wenn er dann auch gleich noch die Küche fliest 😂 count me in
*********blues Frau
2.940 Beiträge
Zitat von ****ody:
Vielleicht steckt dahinter auch das Wunschdenken, mit Sex Gutes zu tun und dann auch noch die Anerkennung als Heiler zu erhalten. Ich muss zwangsläufig an ein Lied von Gunter Gabriel denken.

"Hey, komm unter meine Decke
Und dann mach es dir bequem
Bis ich dich dann wieder wecke
Soll es dir nicht schlecht ergehen
Oh, komm unter meine Decke
Du brauchst dazu nur etwas Mut
Und wenn ich mich nach dir recke und strecke
Dann wirst du sehen, wie gut dir das tut"

Das noch mit ein bisschen SM, Esoterik und Pseudospiritualität versetzt und ich sehe den Prototyp eines Therapie-Doms vor mir. Von Beruf eigentlich Fliesenleger *zwinker*

Sollte man annehmen, dass besonders im BDSM interessierte Klientinnen zu finden sind?

Ganz spontan schüttelt's mich da.
Es gibt wenig Übergriffigeres als jemanden mit Helfersyndrom und dem "ich weiß was Dir guttut" Selbstgefälligkeitssyndrom.
Brrrr.
****ody Mann
13.088 Beiträge
Jede Wette, es gibt dazu auch das passende, submissive Pendant. Insofern dürfte alles gut sein.

Für mich persönlich ist die Verbindung zu einer Frau eine amouröse und sexuelle Angelegenheit. Die Bereitschaft zu helfen ist bei mir immer vorhanden, so es in meiner Macht steht. Alles, was aber nicht mit einem Pflaster, einer Massage oder einem guten Gespräch zu lindern ist, übersteigt meine Kompetenz.

Erfordert es aus meiner Sicht medizinischer oder psychotherapeutischer Hilfe, würde ich immer auf das Wahrnehmen eben dieser drängen. Entstünde bei mir der Eindruck, dass unser SM die Funktion von Ablenkung, seelischer Schmerzbekämpfung oder Therapieersatz übernimmt, sozusagen funktionalisiert wird, wäre ich ziemlich sauer.

Ähnlich würde ich reagieren, wenn es um die Befriedigung einer Sucht (Adrenalin, Endorphine, Dopamin) ginge. Vielleicht bietet BDSM da ein besonderes Potential und ein solches Risiko für Menschen mit einer entsprechenden Veranlagung. Würde sich für mich definitiv nicht gut anfühlen. Wenn das therapiewürdig wäre, könnte ich mir ausrechnen, welche Verantwortung ich als "Lieferant" übernehme, der kurzzeitig für Linderung sorgt, langfristig aber definitiv nichts verbessert.

Ich hätte bei jeder Art der Funktionalisierung das Gefühl, dass es zwar um meine Wirkweise geht, aber nicht um mich selbst. Meine erste Beziehung mit BDSM vor langer, langer Zeit hat mir gleich den ganzen Mist, den man mit SM ausagieren, übertünchen, verdecken und uminterpretieren kann, vor Augen geführt.

Letztlich kam ich zu dem Fehlschluss, dass SM krank sein müsste und es hat eine Weile gedauert, bis ich damit wieder gut war.
Eine Beziehung kann schon „heilen“ aber anders, als vielleicht gewünscht ist. Sie kann Geborgenheit vermittelt, nach der man sich immer gesehnt hat, oder auch Vertrauen wieder herstellen. Dennoch unter dem Aspekt, es ist vorhanden und wenn es mit dieser Beziehung scheitern sollte, nimmt man das daraus mit.

Im BDSM kann die Grenze schnell überschritten werden, denn dann geht es nur um das Mittel und nicht um den Menschen, dass heißt, im Grunde könnte jeder dort stehen, solange er mir das gibt, was ich meine zu brauchen, also mein Mittel. Sicherlich, wenn er denkt, er könnte mir helfen, ist das zum Vorteil, weil er mir dann gerne das Mittel verabreicht. Dabei ist er nur Mittel zum Zweck.
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Zitat von **********ang77:
Im BDSM kann die Grenze schnell überschritten werden, denn dann geht es nur um das Mittel und nicht um den Menschen ...

Also, das erlebe ich nun aber ganz anders.
Zitat von *****_54:
Zitat von **********ang77:
Im BDSM kann die Grenze schnell überschritten werden, denn dann geht es nur um das Mittel und nicht um den Menschen ...

Also, das erlebe ich nun aber ganz anders.

Im Bezug auf die Therapie und nicht generell im BDSM
****p35 Mann
7.998 Beiträge
Zitat von **********ang77:
[...] Mittel zum Zweck.
Abhängigkeit ist immer gegenseitig.
Zitat von ****p35:
Zitat von **********ang77:
[...] Mittel zum Zweck.
Abhängigkeit ist immer gegenseitig.

Nicht zwingend und ich meine nicht nur die Abhängigkeit.

Wenn ich mich durch Schmerzen zum Beispiel lebendig fühle, kann es durchaus egal sein, wer sie mir zufügt, Hauptsache Schmerzen.
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Hmmm ... also, bei dir mag das ja so sein. Dann ist dein BDSM-Partner eben völlig austauschbar und könnte auch durch eine Maschine ersetzt werden.

Ich bin in BDSM-Beziehungen sogar noch sehr viel wählerischer, als in "normalen".
Schmerzen dürfen mir z.B. nur Personen zufügen, denen ich sehr vertraue und zu denen eine starke emotionale Beziehung vorhanden ist.
******ird Frau
1.334 Beiträge
Zitat von ****p35:
Abhängigkeit ist immer gegenseitig.
Folglich wäre der folgende Abschnitt von @****ody ja ebenso auf den dominanten Part anzuwenden:
Zitat von ****ody:
Ähnlich würde ich reagieren, wenn es um die Befriedigung einer Sucht (Adrenalin, Endorphine, Dopamin) ginge. Vielleicht bietet BDSM da ein besonderes Potential und ein solches Risiko für Menschen mit einer entsprechenden Veranlagung.

Insofern für mich interessant die Frage, in welcher Form das auf dominanter Seite begegnet ist?
Ich kenne das bei Subs, das schonmal verschiedene Dinge kompensiert werden müssen...
Die häufigsten Dinge dir mir begegnet sind:
• mangelndes Selbstbewusstsein
• vermeiden sich mit seinen eigenen Problemen/Unzufriedenheit zu beschäftigen (nicht nachdenken müssen/können da einem gesagt wird was man tun soll)

Gibt es hier Erfahrungen, was euch bei Doms begegnet ist? Mangelndes Selbstbewusstsein und Frustabbau hab ich schon sozusagen bei "Kollegen" (m/w/d) festgestellt. Aber so viel bekommt man da logischerweise nicht mit als außenstehende Person.
Zitat von *****_54:
Hmmm ... also, bei dir mag das ja so sein. Dann ist dein BDSM-Partner eben völlig austauschbar und könnte auch durch eine Maschine ersetzt werden.

Ich bin in BDSM-Beziehungen sogar noch sehr viel wählerischer, als in "normalen".
Schmerzen dürfen mir z.B. nur Personen zufügen, denen ich sehr vertraue und zu denen eine starke emotionale Beziehung vorhanden ist.

Du hast mich Missverstanden. Ich rede über das Thema BDSM und Therapie und die Unterschiedlichen Aspekte, die es beinhalten kann. Unter anderen, das die Grenze in dem Bereich vielleicht schneller überschritten werden kann/wird.

Bei den Beispielen habe ich die Ich-Form genommen, weil es mir dort leichter fällt zu beschreiben, was ich meine, nicht das ich es Lebe und einen Top als Therapieersatz für Schmerzen nehme.
******arp Mann
3.244 Beiträge
Nach ein paar Tagen wieder etwas Zeit...

Zitat von **********ang77:
Jemand mit Depressionen empfindet keine Freude und möchte nicht von anderen angefasst werden, auch sexuelle Lust ist nicht gegeben. Je nach Schwere der Depression, kann diese dadurch verstärkt werden, indem die Dunkelheit durch Fesselung manifestiert wird.

Einigen wir uns doch bitte darauf, dass eine Depression nicht nur verschiedene Verlaufsgrade hat, sondern diese sich auch individuell zeigen.
Allein das nicht-empfinden von Freude ist schon schwer zu erklären. Es ist vielmehr so, dass Freude eher neutral wahrgenommen wird aber doch als angenehm. Allerdings kann man keinem eine Freude machen, der das nicht will.
Auch sex. Lust kann noch gegeben sein, die Frage ist eher nach dem Aufwand. Als Depressiver unterlässt man alles was nicht absolut zwingend nötig ist. In dieser Zeit hätte ich nie gedatet, allein die Vorstellung ob des Aufwands und das ganze drum herum! Unvorstellbar! Hätte aber zufällig eine auf der Couch gesessen, hätte ich schon Lust gehabt. Auch und gerade Nähe wäre etwas echt tolles gewesen...

Zitat von **********ang77:
Bei einer Angsterkrankung ist es wichtig, jederzeit, gerade am Anfang aus der Situation zu kommen, auch hier findet während der Angst keine sexuelle Lust statt. Skills, wie man selbst aus der Angst kommt, etwas scharfes essen, sich ablenken wäre hier auch nicht gegeben. Der Kreislauf der Angst, die Gedanken, was macht es mit mir müssen durchbrochen und nicht gehalten werden.

Zitat von **********ang77:
Bei der Angst gibt es zwei unterschiedliche, die Flucht, oder das verstecken. Jemand der flüchtet, festzubinden ist mehr als Kontraproduktiv, sondern würde sie verstärken.

Da stimme ich dir zu. Das ist in etwa so, als würde man dem depressiven dazu anhalten, sich mal am Riemen zu reißen, sonst gibts Strafe. Konfrontation ist in solchen Fällen immer destruktiv! Gerade was die Angst betrifft, kann man auch nur mit- nicht dagegen.
Beispiel: Ich habe Höhenangst und weigere mich, auf alles wackelige zu steigen. Sobald das wackelt, ich keinen sicheren Stand und Halt mehr habe, bin ich raus. Trampolinspringen ist aber kein Problem. Da wackelt es ja noch mehr. Aber es macht keine Angst. Anschließend hab ich die wackelige Leiter gar nicht mehr als solche bemerkt. Gegenüber dem Trampolin stand die bombenfest. Also hatte das einen therapeutische Nutzen für mich. Und so ist es auch im BDSM, dass man sich Praktiken bedienen kann, von denen man meint, dass diese ein Tabu sein müssten, tatsächlich aber helfen- ohne dass es kontraproduktiv wäre.

Ängste sind als Störung betrachtet irrational. Man weiß ja selbst nicht warum und wieso man Angst davor hat. Aber man hat Angst. Die direkte Konfrontation macht es nur schlimmer und drüber reden auch nicht besser. Aber es gibt andere Dinge, deren Empfindungen sich in der Nähe dieser Angst abspielen und damit nicht bedrohlich wirken, dafür aber eine ungeahnte Wirkung zeigen.

Als ehem. Depressiver weiß ich, wie wichtig Struktur und Ordnung ist, Halt und Stütze. Sich nicht kümmern zu müssen. Keine Aufgaben, keine Regeln, kein gar nichts. Soweit wie möglich alles aus- und abgrenzen. Das heißt aber nicht, dass in diesem abgekanzelten Stadium rein gar nichts geht! Man lebt ja, man will ja- nur kann man nicht. Aber man kann einem Möglichkeiten geben, sich aus diesem engen Kreis heraus zu bewegen. Dann scheint alles wie ganz normal, doch das ist es nicht. Aber für den Moment erhält man es aufrecht. Das ist die Leine, die man für einen spannen kann, die er greifen kann, wann immer er es braucht.

Und ja, auch solche Menschen leben ihre Neigung aus und es ist klar, dass nicht jeder damit umgehen kann und muss. Das ist kein Zuckerschlecken und kein BDSM im herkömmlichen Sinne. Wenn Therapien schon ausgereizt sind, kann schon gar kein TH-Dom noch was bewegen. Aber D/s ist das was man draus macht und wenn einem dazu auch eine bipolare Störung bekannt ist, kann man damit wohl weit besser umgehen, als jeder studierte Psycho, der keine Ahnung hat, wie es sich real anfühlt!

Das gilt auch für B/L und auch für Autismus/Asperger. Man muss schon in der Lage sein, sich wenigstens annähernd in diese Gefühlswelten hinein versetzen zu können. Nur wenige TH können das fachlich wie auch empathisch. Phantasie allein reicht dafür nicht aus, dafür muss man diese Menschen auch mal ausserhalb von Sitzungen wahrnehmen können. Und da kommt der Partner wieder ins Spiel. Oder auch der Spiel-Dom. Er sollte wissen womit er es zu tun hat, dann kann er sich selbst damit auseinandersetzen. Und natürlich mit seiner Partnerin/Sub. Und dann finden sich Mittel und Wege, gewisse Praktiken auch im BDSM konstruktiv und damit auch therapeutisch umzusetzen.

In all diesen Beziehungen habe ich gelernt und festgestellt, wie wichtig es ist, dass man als Partner/Dom Bescheid weiß, denn nur dann kann man einen eigenen Umgang und somit einen gemeinsamen Umgang damit finden. Besonders dann, wenn man austherapiert, eingestellt oder einer weiteren TH nicht willens oder fähig ist. Was wohl seine Gründe hat. Und dann trotzdem BDSM ausleben? Aber ja! Und wenn man dann auf diese Gegebenheiten eingeht- was ist das dann? Angepasstes BDSM aufgrund eines Krankheitsbildes oder im therapeutischen Sinne, dass es gut tut und vlt auch heilt?

Und mir scheint, dass sich hier der ein oder andere tummelt, der vlt Fachwissen und auch Empathie mitbringt, dafür aber wenig Ahnung vom BDSM. Denn- solange eine "Neigung" als umstritten gilt, muss es Homosexualität ja wohl auch. Oder? Darin liegt wohl das Bedürfnis, Begriffe wie "Heilung" und "Therapie" ins rechte, passende Licht zu rücken. Viel Meinung, wenig Ahnung, wie ich herauslese. Was nicht sein kann, darf auch nicht sein.
****p35 Mann
7.998 Beiträge
Zitat von ***********ang77:
[...] Du hast mich Missverstanden. Ich rede über das Thema BDSM und Therapie und die Unterschiedlichen Aspekte, die es beinhalten kann. Unter anderen, das die Grenze in dem Bereich vielleicht schneller überschritten werden kann/wird. [...]

So... also dann nochmal von vorn: Die Grenze, die Du meinst, bezeichne ich als Selbstständigkeitsklausel - wird sie überschritten, entsteht eine toxische Abhängigkeit, die - doch, ja - immer beidseitig ist:
Schmerzabhängigkeit (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) kann dazu führen, dass es sub egal ist, wer ihr die Schmerzen zuführt, was aber gleichzeitig bedeutet, dass der somit austauschbare Dom davon abhängig wird, ihr Schmerzen zuzuführen => Fachbegriff: Teufelskreis der gegenseitigen Abhängigkeit.
****ody Mann
13.088 Beiträge
@******ird Wenn Abhängigkeit immer gegenseitig wäre, könnten Doms fliegen. Und, können sie, heben sie angesichts massiver Hormonausschüttung regelmäßig ab? Ich glaube eher nicht. *gg*
@********ious

Bezüglich der Angst, kann ich dir nicht zustimmen, es ist außerordentlich wichtig, sich damit zu konfrontieren. Wie aber von @****ody erwähnt, wäre ein Fliesenleger, oder Banker nicht wirklich geeignet. Wovor man Angst hat, ist auch bewusst, nur das sie halt irrational ist, bzw. die Grenzschwelle zur normalen Angst überschreitet.

Was du mit deiner Homosexualität immer hast, erschließt sich mir nicht, warum reitest du ständig darauf herum? Warum es umstritten ist, habe ich erwähnt, weil es manches mal einfach eine Episode sein kann, was bei Homosexuellen nicht der Fall ist.

Bezüglich der Depression muss ich mich revidieren, das stimmt. Es kommt auf die Schwere mit drauf an.

Die Meisten und ich konnten nur halt keine Nähe zulassen, da war jemand auf der Couch schon Zuviel und wir wollten nur alleine sein, mehr nicht.
Zitat von ****p35:
Zitat von ***********ang77:
[...] Du hast mich Missverstanden. Ich rede über das Thema BDSM und Therapie und die Unterschiedlichen Aspekte, die es beinhalten kann. Unter anderen, das die Grenze in dem Bereich vielleicht schneller überschritten werden kann/wird. [...]

So... also dann nochmal von vorn: Die Grenze, die Du meinst, bezeichne ich als Selbstständigkeitsklausel - wird sie überschritten, entsteht eine toxische Abhängigkeit, die - doch, ja - immer beidseitig ist:
Schmerzabhängigkeit (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) kann dazu führen, dass es sub egal ist, wer ihr die Schmerzen zuführt, was aber gleichzeitig bedeutet, dass der somit austauschbare Dom davon abhängig wird, ihr Schmerzen zuzuführen => Fachbegriff: Teufelskreis der gegenseitigen Abhängigkeit.

Nicht, wenn ihm Sub egal ist und er zum Beispiel mehrere hat. Stellt man die Frage, hat er wirklich ein Problem, wenn Sub nicht mehr zur Verfügung steht?
*****_54 Frau
11.693 Beiträge
Wenn Sub egal ist, wer sie schlägt, Dom also austauschbar wird und Dom es auch egal ist, wer seine Sub ist, Hauptsache, er kann "losdreschen" - wie sieht denn dann "Aftercare" aus?

Ich finde, die Diskussion bewegt sich jetzt aber in eine sehr merkwürdige, um nicht zu sagen, gefährliche und verstörend Richtung.
Zitat von *****_54:
Wenn Sub egal ist, wer sie schlägt, Dom also austauschbar wird und Dom es auch egal ist, wer seine Sub ist, Hauptsache, er kann "losdreschen" - wie sieht denn dann "Aftercare" aus?

Ich finde, die Diskussion bewegt sich jetzt aber in eine sehr merkwürdige, um nicht zu sagen, gefährliche und verstörend Richtung.

AfterCare ist nicht für jeden etwas und nicht jeder braucht es und die Diskussion bewegt sich für mich endlich in die Richtung, die das Thema ist. Mit BDSM zu Therapieren kann gefährlich und verstörend sein.
****p35 Mann
7.998 Beiträge
Zitat von **********ang77:
Zitat von ****p35:
Zitat von ***********ang77:
[...] Du hast mich Missverstanden. Ich rede über das Thema BDSM und Therapie und die Unterschiedlichen Aspekte, die es beinhalten kann. Unter anderen, das die Grenze in dem Bereich vielleicht schneller überschritten werden kann/wird. [...]

So... also dann nochmal von vorn: Die Grenze, die Du meinst, bezeichne ich als Selbstständigkeitsklausel - wird sie überschritten, entsteht eine toxische Abhängigkeit, die - doch, ja - immer beidseitig ist:
Schmerzabhängigkeit (um bei Deinem Beispiel zu bleiben) kann dazu führen, dass es sub egal ist, wer ihr die Schmerzen zuführt, was aber gleichzeitig bedeutet, dass der somit austauschbare Dom davon abhängig wird, ihr Schmerzen zuzuführen => Fachbegriff: Teufelskreis der gegenseitigen Abhängigkeit.

Nicht, wenn ihm Sub egal ist und er zum Beispiel mehrere hat. Stellt man die Frage, hat er wirklich ein Problem, wenn Sub nicht mehr zur Verfügung steht?

Dann ist er nicht mehr der Dom der schmerzabhängigen sub, die Beziehung ist vorbei, die Abhängigkeit des Dom in der Trennung überwunden und eben, kein aftercare... einen Ausweg aus der Sucht gibt es immer: Die Selbständigkeit.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Zitat von ****p35:
@*****666 Tja, ein Paradebeispiel dafür, dass Wiki Volkswissen vereint und umgangssprachlich auftritt.
Um mit einem konkreten Beispiel gegenzuhalten: Die Heilpädagogik ist die Erziehungsform, die den Menschen lehrt, an seinen Leiden nicht mehr zu leiden - die Krankheit selbst (oder spz Behinderung) bleibt jedoch meist erhalten.
Oder noch deutlicher: Die (Wunder)-Heiler - schulmedizinisch ein Hokuspokus, aber kann dennoch heilsam sein.
Und was die Wiki-Definition anbelangt: Auch ein Beinbruch kann nicht genesen, sondern nur heilen (es bleiben Narben und Knochenverwachsungen zurück, nicht der Ursprungszustand).

Nochmals.

Ein fussballprofi ist geheilt wenn er wieder ohne Einschränkungen fussball spielen kann. Ursprungszustand . Da sind möglicherweise Narben, die aber keine Beeinträchtigung darstellen.

Ein fussballprofi kann aber auch aufgrund einer Verletzung seine fussballkariere aufgeben müssen. Man kann dann vermutlich noch gerade aus gehen und am Leben teilnehmen. Aber fussball spielen ist nicht mehr möglich.
Das ist dann keine Heilung. Das ist mit einer Verletzung leben.

Wenn man geheilt ist , dann findet das Leben wieder so statt wie es vor der Erkrankung stattgefunden hat.

Ohne irgendeine Einschränkung. Die Erkrankung, Verletzung usw ist eine Anekdote im Leben eines Menschen.
*******ssa Frau
5.645 Beiträge
Schmerzen zugefügt bekommen um einen Zustand zu erleben <--- so nenne ich es mal.

Ich persönlich unterscheide da zwischen Session und 'so richtig Arschvoll'

Ersteres geht nur mit dem Partner und dient der Lust, dem Verlangen, der Hingabe.

Zweiteres könnte ich mir von irgendjemandem geben lassen - einfach zum auspowern, wie Sport.
****p35 Mann
7.998 Beiträge
Zitat von ********ious:
Das heißt aber nicht, dass in diesem abgekanzelten Stadium [der Depression] rein gar nichts geht! Man lebt ja, man will ja- nur kann man nicht. [...]
Widerspruch: Ein klassisch häufiges Symptom schwerer Depression ist der mögliche Verlust der Lebensenergie, des Lebensmutes, des Lebenswillens.
Zitat von ********ious:
[...] die Leine, die man für einen [auch mit BDSM] spannen kann, die er greifen kann, wann immer er es braucht...
...der gleiche Irrtum wie schon vorab, ich verweise nochmals auf die für eine solche Leine notwendige Therapeutische Beziehung, welche von professioneller Distanz geprägt und bei sexuellen Beziehungen wie BDSM nicht möglich ist.
Zitat von ********ious:
[...] wenn einem dazu auch eine bipolare Störung bekannt ist, kann man damit wohl weit besser umgehen, als jeder studierte Psycho, der keine Ahnung hat, wie es sich real anfühlt! [...]
Schon im Pauschalbegriff jeder kann diese Aussage nicht stimmen und meine Erfahrung mit studierten Psocho(logInnen heißet frau/man die) ist auch definitiv anders: Es gibt unter ihnen zahlreiche sehr fähige Menschen, die durchaus mehr von dem Fach verstehen, als so manche/r PatientIn, die meinen, aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen anderen Menschen mit anderen Denkansätzen Kompetenzen absprechen und ihnen völlig unsachlich...
Zitat von ********ious:
Viel Meinung, wenig Ahnung [...]
...unterstellen zu müssen, weil vermutlich eben...
Zitat von ********ious:
[...] nicht sein kann, [was] nicht sein [darf].

****p35 Mann
7.998 Beiträge
Zitat von ******666:
[...] Wenn man geheilt ist , dann findet das Leben wieder so statt wie es vor der Erkrankung stattgefunden hat. [...]
Das ist ein häufiges Missverständnis, aber so steht es auch noch nicht mal in Wikipedia.
Heilung überwindet lediglich das krankheitsverursachte Leid, ob via Genesung von der Krankheit oder mittels dem Erlernen eines würdevollen Umgangs mit der Krankheit.
Gesundheit ist im Übrigen auch nach WHO nicht das Ausbleiben von Krankheit, sondern ein stetiger Prozess des ganzheitlichen Wohlergehens im Einklang von Körper, Geist und Seele.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
So steht es in Wikipedia. Aber es wird dann auch ergänzt. Da bin ich bei dir.


Es ging mir vorallem auch um die Erwartung und Hoffnung die mit dem Wort Heilung geschürt wird.

Aber zurück zum Thema. Soll ja kein definitionsthread zum Begriff Heilung werden.
****ody Mann
13.088 Beiträge
Ich glaube, die wichtigste Therapieform im BDSM ist die Beschäftigungstherapie. *zwinker* Regeln erstellen, Aufgaben formulieren, Übungspläne machen, Verbote erteilen, Pflichten auftragen usw. usw. Ich weiß nicht mehr, wogegen das helfen sollte. Felljucken vielleicht.
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