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BDSM als Therapie?

Niemand besitzt ein Definitionsmonopol: weder politische Organisationen, Interessensverbände noch Internetplattformen. Bisweilen kann der Geheilte sogar als gesünder als der (noch) nicht Erkrankte gelten, der über keinerlei Immunschutz verfügt.
*******987 Frau
9.065 Beiträge
Ich finde, das driftet hier in sehr theoretische Gefilde ab zum Teil, deshalb hier noch mal ein Bericht aus der Praxis:
Ich habe durch meine Erziehung gepaart mit unerkanntem ADHS wenig Selbstdisziplin entwickeln können in meiner Kindheit und Jugend. Das fehlt mir heutzutage sehr. Wenn ich bei meinem Herrn sein darf, gibt es eine klare Tagesstruktur mit verschiedenen Aufgaben, die ich dann zu erledigen habe. Das ist nicht so, weil er mir damit helfen will oder mich damit therapieren möchte. Es ergibt sich einfach daraus, dass er selber ein sehr strukturierter Mensch ist und für sich eine Struktur hat an die ich mich anpassen kann und daraus, dass er von sich aus will, dass Sub bestimmte Dinge für ihn tut während er arbeiten ist. Er verlangt das nicht nur von mir, als Beschäftigungstherapie für eine arme, kranke Sub, nein, das würde er einfach von jeder Person fordern, die seine Sub sein wollte. Vielleicht nicht in dem Umfang, das kommt wohl darauf an, wie viel Spaß Sub daran hat, aber schon an sich.
Und das finde ich das wichtigste, aber auch den entscheidenden Unterschied: Dass das, was geschieht nicht mit der Absicht geschieht, mir zu helfen, sondern mit der Absicht, dass er zufrieden ist. Es ist nur ein netter Nebeneffekt, dass es mir tatsächlich hilft, wie die Welt mit ihm organisiert ist und funktioniert. Das ist bei Therapie ganz anders. Da ist das einzige Ziel, dass es dem Patienten helfen soll. Da geht es konkret darum, dass das, was getan wird aus dem Grund getan wird, weil es helfen soll.

Ist es für mich heilsam, endlich mal gelegentlich zu spüren, wie es ist, wenn es eine Struktur, einen Halt gibt und man nicht mühsam selbst rumeiern muss. Oh ja, definitiv. Es zeigt mir, was ich möchte und brauche und sogar Wege dahin.
Ist es auch therapeutisch? Nein, denn es geht dabei gar nicht um mich, der Fokus liegt nicht darauf, was mir warum hilft und was nicht, sondern der Fokus liegt auf unserer D/s -Beziehung und darauf, was ich tun darf, damit er zufrieden ist.
****ody Mann
13.240 Beiträge
@*******987 Denkst Du denn, dass es reiner Zufall war, dass Du bei einem Herrn gelandet bist, der Dir eine solche Struktur vorgibt? Ich meine, wie viele dominante Männer tun das von sich aus?
*******dor Mann
6.034 Beiträge
Jedes Deckelchen findet sein Töpfchen. Oder bricht. Oder so ähnlich. *ja*

Will heißen: die Kunst der Therapie liegt in der Konfrontation mit dem Problem. Oder dessen Neutralisierung. Nicht in der Wiederholung.
*******987 Frau
9.065 Beiträge
Ich habe ihn beim Kennenlernen nicht gefragt, ob er das tut. Ich habe ihn nicht gebeten, dass er das tut. Also ist es in sofern schon "Zufall", dass das so ist.
Ich habe natürlich bei der Auswahl darauf geachtet, dass wir an sich kompatibel sind in dem, was wir im BDSM wollen, aber das ist wohl normal, dass man sich Menschen sucht, die zu einem passen. Ich habe zum Beispiel gesagt, dass ich mich gerne in Richtung 24/7 orientieren möchte, weil das zu meiner Art der Devotion passt.
Ich habe aber eben nicht so gedacht "ach ja, mir fehlt Struktur, deshalb nehme ich jetzt einen, der mir eine gibt". Sondern ich habe gedacht: "ich kann und will nicht zwischen devoten Phasen und Augenhöhe wechseln, das liegt mir nicht, also brauche ich einen Herrn, der das nicht von mir möchte." Dass er zufällig ein Mensch ist, der selber sehr strukturiert ist und mir zufällig damit auch ein bisschen hilft, konnte ich zu dem Zeitpunkt ja gar nicht wissen, schließlich war ich da noch nicht bei ihm gewesen und wir hatten nicht darüber gesprochen. Es hätte ja auch sein können, dass er gerne sehr flexibel den Tag gestaltet und Mal so und Mal anders mich nutzen möchte. Da wäre ich auch mit zurecht gekommen und das passt auch zu Teilen von mir.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von *******ter:
Niemand besitzt ein Definitionsmonopol: weder politische Organisationen, Interessensverbände noch Internet... [...]
Definitionen sind für die Kommunikation nunmal wichtig, oder? Und gewisse Begriffe (Termini) dienen weiterhin sogar zum konkreten Umgang auf einheitlicher und allen zugänglich qaulitätsprüfbarer Ebene (etwa definiert die WHO Begriffe rund um die Gesundheit schlicht zu dem Zweck, das Gesundheitssystem konstruktiv arbeitsfähig zu machen).

Heilung ist klar definiert, Therapie ist klar definiert. Dies dient zum Schutz vor Missbrauch durch Scharlatanerie.
BDSM ist nicht klar definiert - noch ein Grund mehr, warum BDSM nicht mit Therapie zusammenpassen kann.
Einführungen in die Terminologie gehören zum wissenschaftlichen Standardrepertoire. Politische Organisationen vertreten auch nur Interessen wie diverse Berufsverbände.
Wer definiert steht vor dem 'ist definiert', denn Scharlatane sind nötigenfalls immer die Anderen - das gilt auch für noch so elitäre Wissenschafterkreise.
******ird Frau
1.343 Beiträge
Zitat von *******ter:
Einführungen in die Terminologie gehören zum wissenschaftlichen Standardrepertoire. Politische Organisationen vertreten auch nur Interessen wie diverse Berufsverbände.
Wer definiert steht vor dem 'ist definiert', denn Scharlatane sind nötigenfalls immer die Anderen - das gilt auch für noch so elitäre Wissenschafterkreise.
Kommst du noch mit was Konstruktivem um die Ecke?
Ich glaub es ist offensichtlich genug worauf das abzielt. Das ist hier nicht Thema. Also bitte auf Facebook oder so drüber austauschen.
******ird Frau
1.343 Beiträge
@*******987 was wäre, wenn genau das Gegenteil der Fall gewesen wäre? Wenn dein Herr das chaotische liebt, was dir (vermute ich) Probleme bereitet hätte?
Oder ist davon auszugehen, das du so einen Typus Mann eh nicht ansprechend finden würdest?
Ich ziele auf gar nichts ab und du grenzt nicht ab, was konstruktiv ist @******ird - alles klar?
*****yna Frau
1.661 Beiträge
Zitat von *******ter:
Ich ziele auf gar nichts ab und du grenzt nicht ab, was konstruktiv ist @******ird - alles klar?

Klingt wie eine Drohung... *nachdenk*
@*****yna
Diese Unterstellung wurde an den support gemeldet.
*****yna Frau
1.661 Beiträge
Zitat von *******ter:
@*****yna
Diese Unterstellung wurde an den support gemeldet.

Du scheinst heute mit dem falschen Fuß aufgestanden zu sein. Oh sorry, noch eine Unterstellung... 😃
Nicht witzig
*****yna Frau
1.661 Beiträge
Zitat von *******ter:
Nicht witzig
Ganz sicher nicht. Du solltest dringend deinen Ton anderen gegenüber mal hinterfragen und sachlich bleiben. Du kannst anderer Meinung sein, aber bitte respektvoll. Dankeschön.
Aber zurück zum interessanten Thema.
Zitat von *****yna:
Zitat von *******ter:
Nicht witzig
Ganz sicher nicht. Du solltest dringend deinen Ton anderen gegenüber mal hinterfragen und sachlich bleiben. Du kannst anderer Meinung sein, aber bitte respektvoll. Dankeschön.

Dein Ton ist das Problem.
Politik ist im Diskurs nicht erlaubt, Regeln von Joy.

Des Weiteren gibt es für Krankheitsbilder schon eine klare Definition.
*****yna Frau
1.661 Beiträge
Zitat von ****p35:
Zitat von *******ter:
Niemand besitzt ein Definitionsmonopol: weder politische Organisationen, Interessensverbände noch Internet... [...]
Definitionen sind für die Kommunikation nunmal wichtig, oder? Und gewisse Begriffe (Termini) dienen weiterhin sogar zum konkreten Umgang auf einheitlicher und allen zugänglich qaulitätsprüfbarer Ebene (etwa definiert die WHO Begriffe rund um die Gesundheit schlicht zu dem Zweck, das Gesundheitssystem konstruktiv arbeitsfähig zu machen).

Heilung ist klar definiert, Therapie ist klar definiert. Dies dient zum Schutz vor Missbrauch durch Scharlatanerie.
BDSM ist nicht klar definiert - noch ein Grund mehr, warum BDSM nicht mit Therapie zusammenpassen kann.

@****p35
Du hast vollkommen Recht. Es geschieht viel zu viel an Unsäglichem, weil manche glauben, sie wären Therapeuten und Ärzte und könnten jetzt mal ein wenig herumexperimentieren. Das Resultat ist hinlänglich bekannt und das leider nicht nur im BDSM Bereich.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von *******nter:
Einführungen in die Terminologie gehören zum wissenschaftlichen Standardrepertoire. Politische Organisationen vertreten auch nur Interessen wie diverse Berufsverbände.
Wer definiert steht vor dem 'ist definiert', denn Scharlatane sind nötigenfalls immer die Anderen - das gilt auch für noch so elitäre Wissenschafterkreise.
Anders gefragt: Wofür brauchst Du denn Deine eigenen Definitionen? Um eigene Behandlungssparten aufzumachen?
Sekten werden auch nicht anders gegründet, aber klar, auch neue Wissenschaftszweige. Viel Glück!
Das wird Joy beurteilen, ob und von wem Joyclubregeln überschritten wurden.

Ich habe nichts mit Sekten oder dgl. am Hut @****p35 noch benötige ich meine 'eigenen' Definitionen. Es geht mir um die kritische Hinterfragung jeglicher Festsetzung, unabhängig von wem sie getroffen wurde.
Hier geht es aber speziell darum, Therapie und BDSM und nicht wie öffentliche Ämter irgendwas auslegen.
Ich habe mich inhaltlich insbesondere auf den Kommentar von @****p35 von 10.03.21.37h bezogen. Es scheint sich die Bandbreite des Akzeptierten bei einigen Mitgliedern wohl danach zu richten, auf welcher Seite man sich positioniert.
@*******ter

Die Definition wird in der Regel davon abgeleitet, was erforscht und belegt ist und niedergeschrieben wurde. Hier denkt sich keiner eine Definition aus, sondern verweist sogar noch auf Nachweise.

Also kann auch keiner ein Monopol darauf haben. Sicherlich muss auch keiner der Forschung zum Thema Angsterkrankung glauben schenken.
Dieser Thread hätte interessant sein können. Aber bei diesem endlosen Klugschiss über Definitionen schläft mir das Gesicht ein.
@****wen

Dann lass uns zurück kommen. ☺️
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